Was werde ich durch regelmäßiges Klavierspielen als Erwachsener können?

Einen Freund meiner Mutter, der am Konservatorium Klavier studiert hat könnte eventuell mein Klavierlehrer werden! Was denkt ihr?
Das ist nur dann wirklich sinnvoll und nachhaltig, wenn er ein "echter" Klavierlehrer ist, also auch Erfahrung in diesem Beruf hat. Ansonsten kann es zwar sein, dass er (mehr oder weniger gut) Klavier spielt, aber das Spielen allein macht einen noch lange nicht zu einem fähigen Lehrer.
 
Und der Herr Thomann, spielt der etwa auch kein Klavier? Oder spielt er etwas anderes?
Hmm, er ist ursprünglich Feingeräteelektroniker und Blasinstrumentenbauer , kann also vermutlich irgend was blasen. Auf einem Bild hält er eine Gitarre.

Ahh, gefunden:
Wie viele Instrumente beherrschen Sie eigentlich selbst?
Mit fünf Jahren habe ich angefangen Tenorhorn zu spielen, dann kam die Tuba hinzu, mit 18 schließlich das Klavier, im Alter von 40 habe ich mich ans Schlagzeug gesetzt. Und seit meinem 50. Lebensjahr will ich eigentlich Gitarre lernen – jetzt bin ich 56 und es hat noch immer nicht geklappt.
https://www.fr.de/zukunft/projekte/handel/musik-haendler-hans-thomann-interview-wir-wollen-kunden-faire-preise-bieten-12863149.html
 
In Schleswig Holstein sind die seit deieser Woche wieder auf. Und Privatunterricht sollte eh möglich sein.
 

@jakob.hollauf

Ich kann ja verstehen, dass man als Klavierlehrer oder Forum-Veteran mit der Zeit grantig wird in Anbetracht all der Newcomer, die seit sechs Monaten autodidaktisch vor sich hinklimpern und nun vollmundig gelobt werden wollen für ihre "Interpretation" von "River flows in you". DIese ganze von den USA eingeschleppte Lob-für-jeden-Scheiss-Kultur ist mir auch zuwieder.

"Grantig werden" für regelmäßiges und massives Bullying - jedesmal, wenn hier im Forum jemand Neues auftaucht wird er erst mal in Grund und Boden beschimpft, beleidigt und demotiviert - ist aber ein extrem verharmlosender Begriff!

https://en.m.wikipedia.org/wiki/Bullying
 
Hallo!
Ich würde dem Thread gerne ein Update hinzufügen.
Bei mir haben sich ein paar Sachen geändert:

1. Klavierunterricht: Ich gehe nun wöchentlich seit September (schauen wir mal, wies weiter geht..) für eine Stunde in Klavierunterricht. Dort spiele ich eigentlich ausschließlich Stücke aus dem Genre Rock/Blues/Swing/..., wobei ich zu Hause die Schwierigkeit der Stücke heruntergeschraubt habe und mir daher neben dem Unterricht selber Stücke, mit Noten, beibringe. Die Träumerei von Schumann, oder ein leichter Walzer oder auch Nocturne von Chopin wären hier Beispiele. Hab das Notenlesen schnell gelernt und tue mir daher ziemlich leicht, Stücke "vom Blatt" zuspielen:)

2. neues Klavier: Soll jetzt nicht so rüberkommen, dass ein Anfänger/Fortgeschrittener, wie ich es bin, ein super neues Klavier bekommt, aber unser altes Klavier (ca 30 Jahre alt, unter 1 m hoch und miserable Mechanik) (nicht, das aus den vergangenen Videos!!) erfüllt einfach nicht mehr die Ansprüche, wenn man täglich ca zwei Stunden darauf spielt. Ich habe ca 4 Monate gesucht und alle möglichen Klaviergeschäfte Wiens (und auch Linz!) durchgestöbert und mein bisheriges Traumklavier gefunden. Es hat einen so voluminösen Klang (das Instrument ist für seine Größe unfassbar schwer!) und ein Spielgefühl, als wäre es vom Himmel! Mir hat der Klang von Blüthner immer schon sehr gefallen, das liegt aber aus dem Budget, daher kam dann letztendlich ein Haessler (wird von Blüthner ebenso in Leipzig hergestellt) 124 mit Silent System von 2013 in Frage, das weil es schon leicht gebraucht ist, für etwa die Hälfte des Originalpreises zu kaufen war. Ich bin soo happy!! Ihr werdet das Klavier gleich sehen.

Während der Quarantäne hatte ich viel Zeit, stundenlang am Klavier zu sitzen und zu spielen. Oft habe ich mich für Selbstkorrektur gefilmt, und würde euch nun gerne eine Aufnahme davon zeigen. Es ist der Liebestraum von Liszt, den ich schon gespielt hab, und im direkten Vergleich, muss ich sagen, dass es MIR PERSÖNLICH wirklich viel besser gefällt. Teilt mir bitte eure ehrlichen (gerne auch kritischen) Meinungen mit!!

Hier der Link zur Aufnahme:

View: https://drive.google.com/file/d/1UpFmdsv4NeEVcBRR_FBzKSFo5R7Iio83/view?usp=sharing


Weiters kann ich mich erinnern, dass damals jemand um eine Aufnahme des Klavierkonzertes von Chopin gebeten hat, weil ich es damals geübt habe. Ich habe zu dem Zeitpunkt schon eine Aufnahme von heute, die mir gut gefällt - wenn die Nachfrage/Interesse besteht, lade ich sie auch gerne hoch!

Ich freue mich auf eure Antworten!
Jakob Hollauf
 
Deine Stimmführung gefällt mir sehr! Allerdings sei gewarnt! Dein Schiff schwankt, der Zuhörer verliert die Orientierung und gerät in die Gefahr, seekrank zu werden. Verzeih den profanen Vergleich, aber Musik braucht immer einen Puls. Für dich fühlt es sich gut an, Dir da Zeit zu lassen, wo Du es gerade möchtest oder brauchst. Aber der Hörer geht diese Gedanken nicht mit, er wird nicht geführt durch Dein Spiel.
Plump gesagt: Wackel nicht so im Tempo. Timing ist nicht nur ein Geheimnis der Schauspielerei, sondern auch der Musik.
Wenn wir Herzrhythmusstörungen haben, bekommen wir einen Schrittmacher...Sonst fühlen wir uns nicht gut.
So ist es auch mit der Musik :-).
Auch rubato muß man lernen. Also: Bei Dir ist´s zu viel!
 
Und schon steigen wird direkt in den Online-Unterricht ein. ;-)

Deine Stimmführung gefällt mir sehr! Allerdings sei gewarnt! Dein Schiff schwankt, der Zuhörer verliert die Orientierung und gerät in die Gefahr, seekrank zu werden. Verzeih den profanen Vergleich, aber Musik braucht immer einen Puls.

Rhythmus ist traditionell die Schwäche von Leuten, die nur allein und nicht mit anderen zusammen Musik machen. Und das sage ich als langjähriger Autodidakt im stillen Kämmerchen.

Tip: Partner suchen mit anderem Instrument (zu Klavier paßt praktisch alles) und regelmäßig zusammen üben. Muß nicht zwingend ein Instrumentallehrer sein. Und natürlich müssen es auch nicht zwingend Klavierkonzerte für Kammerorchester sein, Liedbegleitung tut's da auch.
 
Das ist dieses unabsichtliche Rubato, das in Wirklichkeit dadurch zustande kommt, dass man es nicht flüssig und rhythmisch genug kann, und dann lässt man diese unabsichtlichen "Wartepausen" und Langsamfahrstellen einfach drin.

Zum Selbstbetrug neigende Schüler reden dann sich und/oder dem Lehrer ein, so sei es halt, wie sie es empfänden, das sei halt ihre "Interpretation".

Spoiler Alert: Jeder auch nur ansatzweise fähige Lehrer durchschaut diesen Bullshit sofort :coolguy: :musik022:
 

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