Ja - da machen die was "falsch", wenn Dus unbedingt so nenen möchtest.
Das verstehe ich nicht und kann es auch nicht nachvollziehen. Für mich zählt nur das Endergebnis, die klangliche Realisierung des Notentextes. Wie das einer macht, ob er hinsieht oder nicht ...... , ist mit einerlei. Immer wird betont, wie wichtig der individuelle Zugang ist, wie unterstützenswert, wenn jemand seine eigenen Lösungen findet und plötzlich gibt es richtig und falsch, unabhängig von der klanglichen Realisierung? Wieso gibt es hier plötzlich ein Dogma??
Wenn es jemand schafft, den Mephistowalzer mit seiner Nase zu spielen, ist mir das schnuppe, wenn es so klingt wie bei Horowitz. Ich finde es kein Wunder, sondern völlig logisch, dass es so klingt wie bei ihm. Es ist ganz einfach: Ursache und Wirkung. Was ich hineingebe, kommt auch raus. Etwas ganz anderes ist das "blinde Spiel" in
didaktischer Hinsicht. Da unterstütze ich das ausdrücklich. Aber ob jemand in einer Konzertsituation bei sehr heiklen Sprungsequenzen seine Augen zu Hilfe nimmt aus was für Gründen auch immer, ist aus meiner Sicht völlig egal, wenn das klangliche Ergebnis stimmt.
@jasnaja: der Grund für solche Rhythmisierungen (auch punktiert üben halte ich für sehr sinnvoll) liegt darin, dass man eine langsame Passage ins schnelle Endtempo bringen will. Da gibt es viele Wege. Rhythmisierungen verhelfen dazu, erst ganz kleine Gruppen, bei Punktierungen zwei Töne, bei Rhythmen von z.B. zwei Achteln und zwei Sechzehnteln drei Töne, bei Rolfs Rhythmen vier Töne etc., im Endtempo spielen zu können. Die Fermate dient dazu, immer wieder bewusst zu entspannen und Arm und Hand leicht zu machen und sich in Ruhe auf die nächste schnelle Gruppe vorbereiten zu können. Und so erweitert man die Anzahl der Töne im Endtempo immer mehr.
@hasenbein: es ist doch sehr sinnvoll, alle möglichen und verschiedenen Hebel des Körpers zur Klangerzeugung zu nutzen, also natürlich auch die kürzesten Hebel, die Finger, Endglieder etc.. Will man einen bestimmten staccato-Klang haben, wird man z.B. die Taste mit dem letzten Fingerglied eher "abzupfen", will man keinen Klangbrei bei brillanten Passagen, werden auch die Finger ihre Hebelwirkung entfalten. Bloß ist natürlich nichts isoliert - zupfe ich mit dem Fingerendglied, ist trotzdem auch der Arm und der gesamte Körper beteiligt. Alles arbeitet zusammen. Deshalb kann es aber trotzdem sinnvoll sein, Stützfingerübungen a la Cortot zu machen.
Liebe Grüße
chiarina