Diese Konversation hält ja ganz schön lange für einen kleinen Ratgeber an. Find ich auffallend. Wenn du wirklich einen Rat befolgen wollen würdest, dann könntest du ihn auch annehmen. Wie ich aber feststelle, möchtest du von den Erfahrenen überzeugt werden und keinen Rat annehmen. Das geht nur schlecht bei einer Sache, die Erfahrung bedarf. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das die Vorstellung von 98% der Menschen übersteigt, warum es nicht möglich ist, mit solchen Kompromissen anständig klavierzulernen. Ist ja auch okay, aber dann sei doch von dir selbst überzeugt und mache einfach erst diesen Fehler, damit du die Erfahrung auch gewinnen kannst, dann brauchst du hier nicht weiter zu diskutieren.
Für eine solche Leidenschaft bedarf es Opfer. Diese Opfer können unterschiedlich aussehen, es ist nicht nur das Üben (worum es eigentlich gehen und daher nicht als Opfer betrachtet werden sollte). Wenn du unendlich Kohle hast und dir dann einen
flügel leistet, dann ist das kein Opfer, es kratzt dich ja nicht, hast ja noch genug Geld. In den meisten Fällen wird wohl niemand wirklich das Geld haben, wenn er mit Klavier anfängt. Nicht umsonst sind Musiker meistens in den Miesen. Das verstehe ich als Investitionsbereitschaft - Wenn es unabhängig von deinem Kontostand ist (Ich würde auch nicht alles für jedes Instrument hergeben, zumal die Preise auch manchmal in den höheren Kategorien klanglich nicht gerechtfertigt sind).
Im Übrigen ist da schon was dran, dass wenn man Yann Tiersen oder ähnliche Beispiele immernoch interessant findet, dass man gewisse musikalische Basics/Hörgewohnheiten einfach noch nicht hat, was dann als schlechten Musikgeschmack bezeichnet wird. Für den geschulten Musiker mag das vielleicht fundierte Komposition sein, aber zum Kotzen langweilig, weil du es wirklich überall hörst und es daher wirklich nicht originell oder in irgendeiner erdenklichen Weise speziell oder toll ist. Selbst die "transportierten Gefühle" oder die Botschaft ist immer die selbe, das wirkt sehr aufgesetzt und man empfindet es ungefähr so wie wenn du mit deiner Freundin in einen Liebesfilm ala GZSZ gehst, obwohl du auf Actionkino stehst.
Und die Moral: Mach was du für richtig hältst. Wenn du deine Einstellung behältst, glaube ich nicht, dass du weit kommst. Aber sag niemals nie, wenn du dich reinhängst, kannst du dich zumindest musikalisch weiterbilden und das ist nie schlecht. Entweder du machst mal was oder du diskutierst weiter und verschwendest Energie, die eigentlich in das Klavierspiel gehört.
LG,
Upekkha