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Jack Black
Guest
Naja,aber da kenn ich noch jemanden,diejenige kann überhaupt nicht spielen(hatte als Kind die damals üblichen paar Klavierstunden ohne geringsten Erfolg),hat sich aber selbst so tolle songs wie "Schneewalzer" und ein paar Schlager im Adlerprizip beigebracht,dazu ein paar Begleitakkorde zusammengeklaubt, und mit diesem "Können" ist kein Klavier,kein Flügel vor ihr sicher,je wertvoller das Instrument und je größer die Gesellschaft,desto leidenschaftlicher stürzt sie sich gnadenlos drauf und los geht's vom Flohwalzer,der übliche Auftakt um ihr Können mal zu präsentieren,geht's dann gnadenlos weiter durch die Hitparade der letzten Jahrzehnte...! Interessanterweise wird sie dafür meist tatsächlich bewundert! :shock: :confused:
Eben!
Natürlich wird sie dafür bewundert - gibt es denn irgendwo ein definiertes Recht, dass nur der studierte Musiker, der Chopin-Interpret a la bonheur o.ä. öffentlich Klavier spielen darf? Diese Ansicht leidet (wie auch in allen anderen Berufssparten und spezialisierten Gebieten) daran, dass sich der jeweilige "Experte" nicht mehr in die Lage des Laien versetzen kann. Auch wenn in diesem Forum viele Klavierspieler (in allen Leistungsklassen) unterwegs sind - im bürgerlichen Leben sind sie selten. In meinem sehr erweiterten Freundeskreis, der ja schon sehr musikalisch orientiert ist, sicherlich weit über Durchschnitt, gibt es dennoch nur eine handvoll Personen, die überhaupt Klavier spielen können. Für die allermeisten Menschen ist Klavierspielen eine Kunst, die sie nicht ansatzweise beherrschen, aber dennoch (oder gerade deswegen) bewundern.
Warum soll nur der derjenige sein "Können" (auch wenn es vergleichsweise wenig ist) vortragen, der ein Spitzenniveau erreicht hat? Das ist für mich nicht nachvollziehbar. Musik ist manngifaltig und es gibt gerade auch für das Klavier Stücke, die zwar einfach, aber dennoch musikalisch absolut brauchbar sind (wobei natürlich ein Flohwalzer nicht zwingend dazu gehört). Ich jedenfalls finde überhaupt gar nichts verwerfliches daran, wenn jemand sein "Können" vorträgt, auch wenn es nie den Weg in die Konzertsäle finden wird. Das Wohnzimmer ist eben bisweilen der Konzertsaal des kleinen Mannes und wenn es den Beteiligten Freude bereitet, gibt es doch wirklich gar nichts, was man daran kritisieren könnte. Nur weil man ggf. selbst besser spielen kann?