Klavier spielen lernen für eigene Hochzeit 201X

Ich würde es langsam angehen lassen, du stellst dich unter Druck.

Wenn dir die Musik wirklich am Herzen liegt, dann MUSST du dich mit Harmonielehre auseinandersetzen, Punkt.

Wie gut kannst du deine Hände unabhängig voneinander bewegen?
 
Oder hast Du irgendwo jemals schon "in echt" so eine Szene beobachtet, wie Du sie schilderst? - Richtig, ich auch nicht.

Ich habe es schon erlebt - zugegebenermaßen extrem selten und vielleicht auch Zufall - nichtsdestotrotz habe ich es sogar in schon in zwei verschiedenen "Lokationen" erlebt. Peinlich fand das keiner (es war ja auch gut gespielt). Wenn schon ein Klavier/Flügel irgendwo steht (gerade in einer Bar o.ä.) dann kann man ja auch damit rechnen, dass sich jemand dran setzt.

P.S.: ich habe es sogar schon drei mal erlebt - das hätte ich fast schon vergessen, denn einmal davon war in unserem ersten USA Urlaub. Da gab es in San Diego eine Bar, wo sich (fähige) Besucher einfach an den Flügel setzten und spielten. Natürlich ist das romantisch kitschig angehaucht und erzwingen kann man so ein Ereignis auch nicht. Aber alles das berechtigt nicht dazu, willkürlich irgendjemanden "drauflos zu beleidigen". Finde ich mindestens so peinlich, wie Du es in so einen "Auftritt" hineininterpretierst.
 
Genau DAS meine ich mit der spießigen Geschmacklosigkeit und den irrigen Vorstellungen, von denen ich sprach.

Dein Geist ist verseucht von Hollywood-Schnulz-Szenen, die mit der Realität nichts zu tun haben. Oder hast Du irgendwo jemals schon "in echt" so eine Szene beobachtet, wie Du sie schilderst? - Richtig, ich auch nicht.

Wenn Du Dich hinsetzt und losspielst (selbst wenn Du zu dem Zeitpunkt für Deine Verhältnisse schon ganz gut spielst), werden die meisten im Raum es entweder als peinliche Aufdringlichkeit empfinden oder Dein Geklimper ignorieren. Du hast offenbar noch nie echte Barpianisten kennengelernt.

LG,
Hasenbein

Jap habe ich erlebt. Beschriebene Restaurant-Szene diesen Sommer in den USA und auf einem Fest hab ich schon erlebt wie jemand seine Freundin so überrascht hat ...
Kitschig? Hollywood-Schnulz-Szenen? Mag sein! Na und? Solange es Leuten Freude macht ist das völlig egal!

Dein Problem ist wohl dass du alleine zuhause in deinem dunklen Kämmerchen immer fleißig übst, meinst du wärst der beste Pianist Deutschlands nur keine Sau interessiert sich für dich und das was du machst. Mit deiner Einstellung passieren dir solche Szenen wie oben beschrieben mit Sicherheit nicht denn Musik hat etwas mit Gefühlen zutun und ist nicht eiskaltes und perfektes aneinanderreihen von Noten so wie du es interpretierst. Nimm dich mal nicht so ernst dann hast du vieleicht auch ab und an etwas Spaß ;)
 
Bei der eigenen Hochzeit als Bräutigam selbst musizieren - das kann schon ein sehr emotional berührendes Ereignis werden. Vor etlichen Jahren hatte ich bei der Hochzeitsfeier eines Pianistenkollegen zu spielen, der sich dann später immer wieder mit mir und weiteren Kollegen im Wechsel an den Flügel gesetzt hat. Freilich war er ausgebildeter Pianist und etwas anderes als einigermaßen professionelles Können hätte niemand erwartet. Des weiteren erinnere ich mich an den Verabschiedungsgottesdienst für einen Pfarrer, der einst als Spätberufener nach Klavierstudium und Konzertexamen in den Pfarrdienst gewechselt ist. Nachdem ich im Wechsel mit der amtierenden Kantorin und als Begleiter eines namhaften Flötisten den musikalischen Part zu gestalten hatte, setzte sich der zu ehrende Pfarrer schließlich selbst mit dem bekannten Liszt'schen Liebestraum an den Flügel - ein ganz eindrucksvoller Moment, den wohl niemand so schnell vergessen hat. Die Welt ist klein: Der Vater dieses evangelischen Pfarrers war selbst Chordirektor und Hochschullehrer - und hat einst einen heute von mir geleiteten Chor dirigiert.

Zurück zum Thema: Klavierspielen gehört zu den von den feinmotorischen Fertigkeiten her zu den anspruchsvollsten und komplexesten Aufgaben, die sich ein Mensch stellen kann. Das lernt man nicht einfach mal so schnell nebenher - man sollte sich das vorab klar machen, um mit entmutigenden und frustrierenden Erfahrungen (die nicht ausbleiben) umgehen zu können. Die Frage, wie lange es bis zum Erfolgsfall dauert, kann niemand pauschal beantworten - das hängt von der individuellen Begabung, Auffassungsgabe und Leistungsbereitschaft ab, dazu kommt die Qualität der künstlerischen Vermittlung durch eine unbedingt zu konsultierende Lehrkraft, dann Investitionen in ein geeignetes Instrument und Literatur. Selbst bei gebrauchten Instrumenten sollte man sich auf eine niedere vierstellige Zahl einstellen - bei vielen außermusikalischen Hobbytätigkeiten ist das ja auch nicht anders. Professionelle Musiker investieren in ihre Laufbahn durchaus mindestens fünf- oder sechsstellige Summen, bevor sie damit einigermaßen regelmäßig Einkünfte erwirtschaften. Das erklärt auch den gereizten Tonfall mancher "Profis" hier im Forum, die auf die (vermeintliche oder tatsächliche) Vermessenheit irgendwelcher Anfänger oder Seiteneinsteiger geradezu allergisch reagieren. Nur hilft die verbale Aggression kurzfristig manchem beim spontanen Dampf ablassen - auf die Dauer hilft sie niemandem weiter. Wenn der Wunsch da ist, sich Fertigkeiten auf dem Klavier anzueignen, ist das zunächst mal ein durchaus ehrenwertes und lohnendes Ziel; nicht nur bei uns im Rheinland sagt man "Leben und leben lassen" oder im biblischen Sinne »Ich lebe und ihr sollt auch leben« (Johannes 14,19).

Es ist natürlich auch eine Überlegung wert: Geht es um künstlerische Ausnahmeleistungen oder um eine schöne Geste in einer Situation, in der sie auch angebracht ist? Letztere ist bereits mit recht einfachen Fertigkeiten nicht gänzlich unrealistisch. Besonders gut kämen Titel an, die thematisch mit dem Bereich "Hochzeit" zu tun haben - teilweise gibt es sie in recht einfach erlernbaren Arrangements:
Hochzeitslieder

Es gibt nichts Gutes, außer man tut es, sagte schon Erich Kästner. In diesem Sinne: Unter kundiger Anleitung ran an ein vernünftiges Instrument mit gewichteter 88er-Tastatur - auch spätere Profis haben mal bescheiden angefangen und sich von abwertenden Äußerungen und verletzender Kritik nicht auf die Dauer entmutigen lassen. Mancher hat einen so bissigen Tonfall gegenüber seinen Mitmenschen drauf, als ob er seine selbst erlebten Kränkungen und Demütigungen im Grunde nie verdaut hat. Ich durfte nicht leben und ihr sollt auch nicht leben, könnte man in Abwandlung des oben genannten Bibelzitats sagen...

...meint Rheinkultur

In diesem Sinne: Viel Freude und Erfolg beim Klavierlernen - und eine schöne Hochzeit!
 
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Wenn Du die Gitarre noch hast, könntest Du doch schöne Stücke für Gitarre lernen. Wirklich ohne Dir nahe treten zu wollen: vielleicht hast Du ja bisher nur paar Akkorde geschrabbt und die Lust kommt wieder, wenn Du Unterricht bei einem Lehrer nimmst und Dich ernsthaft damit auseinandersetzt. Die Gitarre ist auch sehr gut geeignet, Songs solo vorzutragen. Das wäre zumindest ein alternativer Weg, Deinem Bedürfnis, Dich musikalisch auszudrücken, nachzugehen, wo Dir die finanziellen Mittel für Klavierstunden und ein (Miet-)klavier fehlen.

Es ist auch ein Unterschied, ob man vor Freunden, die wissen, dass man gerade erst vielleicht 1/2 Jahr Klavier spielt, etwas vorspielt oder ob man z. B. in einer Bar vor fremden Menschen spielt. Letztere erwarten dann musikalisch ein gewisses Können, das man meiner Einschätzung nach eher in 5-10 Jahren als 2-3 erreicht, sonst wird es in der Tat eher unfreulich für die Zuhörer.

Als ich Abiturfeier hatte, hat ein Klassenkamerad, der jahrelang im Musikverein spielte, etwas solo mit der Trompete vorgetragen. Dadurch dass er aufgeregt war, hatte er enorme Schwierigkeiten mit dem Ansatz; es war sowohl für ihn als auch für die Gäste extrem unangenehm. Die "Für Elise"-Version, die Du verlinkt hast, braucht in der Form auch niemand. Es muss nicht jeder ein Meisterpianist werden, aber gerade das Klavier ist so stark verbreitet, dass es unzählige gute Hobbyspieler gibt.
 
Davy, wenn Du aufmerksam einige andere Beiträge hier liest, wirst Du feststellen, daß das, was ich in meiner ersten Antwort geschrieben habe, lediglich das ist, was viele andere im Prinzip auch denken - nur würden die anderen das nie offen so sagen, sondern aus Mitmenschlichkeit Dir gegenüber verschweigen oder zumindest (wie es an einigen Stellen geschehen ist) verklausulieren und freundlich verpacken. Durch meine Beiträge kennst Du nun aber die nackte Wahrheit darüber, wie Du wirkst. Wenn ein Amateur sich vor einer Gästegesellschaft hinsetzt und was auf dem Klavier spielt, sagen natürlich auch viele: "Ooooh, voll super." Aber in Wirklichkeit denken die meisten: "Laaaangweilig!" oder "Na, das hört sich ja nicht so doll an; aber na gut, er spielt ja auch erst anderthalb Jahre, dafür isses bestimmt schon ganz ok", oder sie ignorieren es einfach.

"Anderen eine Freude machen" oder "bei der Hochzeit vorspielen" sind extrinsische Motivationen fürs Klavierlernen. Will man jedoch tatsächlich gut lernen, muß eine hinreichend große intrinsische Motivation da sein, andernfalls kannst Du es knicken, weil Du bei der ersten ein bißchen größeren Hürde die Flinte ins Korn werfen wirst (so wie schon bei den anderen Instrumenten geschehen, nachdem die ersten, naturgemäß großen, Anfangserfolge vorbei waren und Du nur noch, aufgrund zu geringer intrinsischer Motivation zum ausreichenden Üben, vor dich hindümpeltest).

Deine intrinsische Motivation reicht jedoch für Dein Projekt nicht aus, das kann ich, ohne micht zu weit aus dem Fenster zu lehnen, sagen. Wäre sie ausreichend, hättest Du nicht nur "Nationalhymnen mit Adler-Suchsystem" notdürftig geklimpert, sondern Du hättest schon deutlich komplexere Sachen getan (z.B. mal ne Begleitung versucht, Dir mal Fingersätze überlegt etc. pp.). Schließlich bist Du a) schon erwachsen und b) hast Du bereits Instrumentenerfahrung! Außerdem sagen Deine Stückauswahl sowie Dein Plan, über Youtube zu lernen (ürgs), sowie Deine mangelnde Investitionsbereitschaft für ein Instrument, daß Dir die Sache nicht ausreichend ernst ist.

Du würdest gerne am Ziel sein (d.h. umringt von Hochzeitsgästen Schnulzstücke spielen und "Ach wie schön"-Kommentare hervorrufen), aber man merkt genau, daß der Weg dorthin Dich nicht wirklich interessiert, bzw. das, was Dich interessiert, ist nicht das, was als Interessengegenstand zielführend ist. (Um zu verdeutlichen, was ich meine: Wenn man z.B. Jazzschlagzeug mit Swing-Rhythmen lernen will, aber immer nur Rock oder indische Musik hört, wird man kein guter Jazzdrummer werden. Voraussetzung für den Erfolg auf einem Gebiet ist, daß man sich für das Richtige interessiert.)

Dies kann man natürlich nicht erzwingen; und daher rate ich Dir von Deinem Vorhaben ab - es sei denn, es ist Dir wurscht, wenn es genauso endet wie deine Versuche mit anderen Instrumenten, und Du bist dann nicht enttäuscht und desillusioniert.

LG,
Hasenbein
 
Schön was du alles hineininterpretierst ohne mich zu kennen. Arbeitest du nebenbei bei AstroTV als Kartenleger?

Was ist denn für dich eine ausreichende intrinische Motivation? Ich liebe Musik und will selbst Musik machen weil nichts Gefühle besser zum Ausdrucken bringen und transportieren kann als Musik. Was braucht es da noch mehr?

Auch dein Argument mit der Stückauswahl ist so was von für in die Tonne. Was sagt die Stückauswahl darüber aus wie ernst es mir ist? Nur weil ich Stücke spielen will die ich auch privat höre? Ich mag auch klassische Musik nur renn ich nicht den ganzen Tag durch die Gegend und hab Mozart, Bach oder Chopin im Ohr. Du schreibst selbst dass Erfolg auf einem Gebiet voraussetzt dass man sich dafür wirklich interessiert. Den allergrößten Fehler den Musiklehrer mMn. machen ist, Schülern immer wieder die ganze Palette klassischer Musik vorzusetzen obwohl diese vielleicht viel lieber etwas modernes spielen wollen. So what? Solange man dabei Spaß an der Musik hat … Vielleicht wird man dadurch kein großer Pianist aber man ist sich selbst treu geblieben. Ich hab oft genug mitbekommen dass Leute genau aus diesem Grund mit einem Instrument aufgehört haben weil sie das Gefühl hatten in eine Richtung gedrängt zu werden wo sie eigentlich gar nicht hin wollten. Gerade bei Kindern ist das oft ein Problem.

Warum ich noch kein Instrument richtig kann? Ganz einfach:
Flöte war in der Grundschule. Saxophon hatte ich als Kind probiert jedoch hatte ich damals nicht die Zeit und Lust zu üben weil mir Fußball, Tennis und Handball wichtiger war als das langweilige Saxophon dass ich von meinen Eltern bekommen habe als Ersatz für ein viel zu teures Klavier und Klavierlehrer. Gitarre hat vor nicht all zu langer Zeit eigentlich mehr meine Freundin lernen wollen die als Kind schon ein wenig gespielt hat. Ich hab dann halt anfangs ein wenig mit gemacht und gemerkt dass es mir nicht wirklich Spaß macht. Wieso sollte ich ein Instrument lernen das mir keinen Spaß macht?

Klavier ist das einzige Instrument für das ich mich schon immer interessiert habe und das ich zu 100% aus eigener Motivation lernen wollte und will.

Mir mangelnde Investitionsbereitschaft für ein Instrument vorzuwerfen und zu argumentieren dass ich mir das großteils autodidaktisch beibringen will zeigt nur ein weiteres Mal deine verschobenen Ansichten und grenz fast schon an einer bodenlosen Frechheit …
Ich würde mir liebend gerne einen schönen Flügel in meine Wohnung stellen und 2x die Woche einen Klavierlehrer kommen lassen. Ich kann es mir jedoch schlichtweg nicht leisten! Weder Platzmäßig noch von den Kosten her. Also muss ich nach Alternativen suchen. Und wieso z.B. nicht Youtube? Dass das keinen Klavierlehrer ersetzen kann ist klar aber es gibt genügend Beispiele von Leuten die nach wenigen Monaten z.B. „River Flows In You“ ordentlich spielen konnten und sich das selbst beigebracht haben. Alles eine Frage des Engagements … Klavierspielen wäre nicht das erste das ich mir selbst beibringe. Alles was ich heute in meinem Job brauche habe ich mir großteils selbst angeeignet und habe dadurch keine Nachteile gegenüber Kollegen die teilweise das Themengebiet des Berufsbildes studiert haben.

Wenn du als Kind ein Klavier und regelmäßige Klavierstunden hattest dann kannst du dich darüber freuen, solltest aber auch etwas Demut zeigen denn nicht jeder hat dieses Glück, aus welchen Gründen auch immer. Oder willst du jetzt auch noch damit anfangen dass Klavier nur ein Instrument für die privilegierte Elite ist?

Über so manche Weltansichten kann ich immer wieder nur den Kopf schütteln …
 
Achja noch was zum Thema Stückauswahl in Bezug auf ein Instrument der klassischen Musik: dir sagt der Name David Garett was? Auch nur Flausen um Kopf und die Millionen die das Album "Rock Symphonies" eines Violinisten auf Platz 1 der deutschen Albumcharts hieven haben alle einen unsäglich schlechten Geschmack wa? ;)
 

"Nur üben übt" - ein uralter, aber sehr wahrer Spruch. Gerade bei so komplizierten Dingen wie Klavierspielen und erst recht, wenn man erst mit 25 Jahren anfängt.

Schon mehrmals habe ich gelesen, dass es schwierig ist im fortgeschrittenen Alter (wofür ich 25 nicht halte) Klavier spielen zu lernen. Warum eigentlich? Weil die Fingermotorik nicht mehr so gut läuft? Weil das Gehirn nicht mehr so gut mitmacht? Weil schon ab 20 die ersten Grundlagen gelegt werden für Arthrose und dadurch die Finger nicht mehr so beweglich sind?

Dass es problematischer ist wenn man ein halbes Jahrhundert alt ist kann ich ja noch verstehen. Aber mit 25?

Warum wird es mit zunehmendem Alter immer schwieriger gut zu spielen bzw. sogar unmöglich schwierigere Stücke zu spielen?
 
Warum wird es mit zunehmendem Alter immer schwieriger gut zu spielen bzw. sogar unmöglich schwierigere Stücke zu spielen?

In den meisten Fällen ist der Grund ganz einfach:

a) Erwachsene haben (oder nehmen sich) nicht genug Zeit zum Üben

b) Erwachsene üben mit zu hohen Erwartungen bzw. sehen sich selbst zu kritisch beim Üben - ideal wäre eine Übeeinstellung wie die eines Kindes, das Laufen lernt.
Man kann's auch so sagen: Sie zerdenken immer alles, Kinder hingegen machen einfach, aus Freude an der Sache.

LG,
Hasenbein
 
gelöscht...
 
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a) Erwachsene haben (oder nehmen sich) nicht genug Zeit zum Üben

Ich nehme mir die Zeit, im Durchschnitt sind es zwei bis 2 ½ Stunden pro Tag. Wenn es gut läuft (also mein Rücken mich nicht ärgert), dann werden es auch mal vier Stunden was aber selten vorkommt. Ich spiele nicht deshalb so oft weil ich mich unter Druck setze, sondern weil es für mich wie eine Sucht ist an die Tasten zu gehen.

b) Erwachsene üben mit zu hohen Erwartungen bzw. sehen sich selbst zu kritisch beim Üben

Mein erster KL hat dafür gesorgt, dass ich mit viel zu hohen Erwartungen an die Sache herangegangen bin (er hat mich z.B. als Anfängerin nicht vor „Für Elise“ gewarnt sondern sie mit mir geübt). Mein jetziger Klavierlehrer hat es mit Bravour geschafft meine Erwartungshaltung auf ein normales Maß herunterzufahren und mein hitziges Temperament zu beruhigen. Ich frage ihn nicht - wie ich es vor einem halben Jahr sicherlich noch gemacht hätte - danach wie seine anderen Schüler in meinem Alter dieses oder jenes Lied spielen, weil ich mich nicht vergleichen möchte (weil eh jeder Mensch anders ist). Ich habe den Eindruck, dass ich – Dank seiner Fähigkeiten – erstaunliche Fortschritte mache - besonders in Hinblick auf die Unabhängigkeit meiner Finger. Aber weil meine Erwartungshaltung auf NN angekommen ist frage ich ihn nicht, ob ich wohl jemals in der Lage sein werde „Au Lac de Wallenstadt“ zu spielen. Obwohl ich irgendwo gelesen habe, dass ich als Klavierspielende in fortgeschrittenem Alter diesen Traum vermutlich begraben muss hoffe ich inständig, dass ich irgendwann dazu in der Lage sein werde. Und spiele derweil mit Enthusiasmus die Lieder, die er für mich vorsieht.

Beim Threadersteller habe ich allerdings auch meine Zweifel, ob er/sie wirklich weiß, wie schwierig und aufwendig es ist, Klavierspielen zu lernen, und die entsprechende tägliche Zeit investieren wird.

Das sehe ich genauso. Und das dann auch noch mit einem 200,00 Euro „Digitalklavier“. Sorry, aber das ist fabrikneuer Schrott! So wird das nichts...
 
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Klavier ist das einzige Instrument für das ich mich schon immer interessiert habe und das ich zu 100% aus eigener Motivation lernen wollte und will.
1. Wie wird es aber sein, wenn Du regelmäßig Klavierunterricht hast und dafür üben mußt?
Wirst Du es dann auch wie alle anderen Instrumente wieder aufgeben? Spaß soll man mit einem Instrument haben, keine Frage. Aber mit nur Spaß kann man kein Instrument lernen.

2. Wie wirst Du reagieren, wenn manche Stellen, die der Lehrer verlangt, nicht gleich funktionieren? Ihm sagen: Ich will ja auch keinen Mephisto- Walzer von Liszt spielen? Das hast Du nämlich gepostet.

Ich würde mir liebend gerne einen schönen Flügel in meine Wohnung stellen und 2x die Woche einen Klavierlehrer kommen lassen. Ich kann es mir jedoch schlichtweg nicht leisten! Weder Platzmäßig noch von den Kosten her. Also muss ich nach Alternativen suchen.

Wer redet denn von einen schönen Flügel und zwei Mal in der Woche Klavierunterricht?
Da müßten alle erst im Lotto gewinnen, um Klavierspielen zu lernen.

Wenn Du wirklich ernsthaft Klavierspielen lernen willst, denke ich, wirst Du Dir auch Gedanken machen, wie Du Dir ein günstiges Klavier erwerben kannst. Diese können auch gemietet werden, Ratenkauf, oder Mal eine Annonce in die Zeitung setzten, ob jemand ein Klavier hat, das Du günstig erwerben kannst, oder sogar hergeschenkt wird.
Wer Klavierspielen lernen will, braucht dazu auch ein Instrument!
Ist eigentlich logisch.


Und wieso z.B. nicht Youtube? Dass das keinen Klavierlehrer ersetzen kann ist klar aber es gibt genügend Beispiele von Leuten die nach wenigen Monaten z.B. „River Flows In You“ ordentlich spielen konnten und sich das selbst beigebracht haben. Alles eine Frage des Engagements … Klavierspielen wäre nicht das erste das ich mir selbst beibringe.

Wenn Du denkst, dass Du mit Youtube Klavierspielen lernen willst?
Du weißt es ja ohnehin besser!
Ich habe noch keinen ordentlich Klavierspielen hören, der mittels youtube Klavierspielen gelernt hat.

Du schreibst alles ist eine Frage des Engagements und Klavierspielen wäre nicht das Erste, das Du Dir selber beibringst.
Ich hatte schon Schüler, die kamen als Autodidakten zu mir in die erste Klavierstunde. Ich kann es Dir ganz offen sagen:
Im Grunde genommen konnten sie gar nichts, nicht einmal zweistimmige leichte Sätze vom Blatt spielen und merkten erst,
dass sie eigentlich gar nicht Klavierspielen konnten. Und noch schlimmer. Eingeübte Fehler, wie falsche Fingerhaltung, Handgelenk zu tief, eingeknickte Finger, usw. waren schwer wieder loszuwerden.

Ein Instrument und Lehrer sind nunmal Voraussetzung, um Klavierspielen zu lernen.

Nur Du machst Dir Deine eigenen Regeln!

Natürlich darf hier jeder seine Meinung haben, nur als Anfänger, der noch keine Ahnung und Erfahrung von Klavier hat, weißt Du aber vieles besser, als hier die Forums- Mitglieder, die schon etwas Erfahung im Klavierspielen haben und wissen welche Arbeit es ist, bis man z. B. "River Flows In You" oder ähnliches spielen kann.

Ich glaube Dir ist das gar nicht bewußt und denkst das wäre ein Ärmeschütteln,solche Stücke spielen zu können und behautest: Ich will ja keinen Mephisto- Walzer von Liszt spielen oder Konzertpianist werden!

Aber es sinnlos, mit einem Anfänger, der noch nie Klavier spielte, darüber zu diskutieren, der einen sturren Kopf hat und ohnehin alles besser weiß, als jemand der Erfahrung im Klavierspiel hat!
 
Hallo Chopin,

ich hoffe nicht, dass du ein Vorurteil gegenüber allen Autoditakten hast! Nur weil einige deiner Schüler falsch lernten, heißt es nicht, dass Autodiktaten grundsätzlich nicht die Fähigkeit haben, Klavierspielen zu erlernen!

Klar ist es schwerer, da ich keinen Ansprechpartner habe, oder auch sonst niemanden im privaten Umfeld kenne, der etwas von Musik versteht, dennoch gibt es Fortschritte bei mir!

Kurz, es dauert gewiss länger "alles" zu erlernen, als bei manch anderen. Nichtsdestotrotz höre ich aufgrund dessen - nicht auf!

Ich lerne, weil es mir Spaß macht, nicht weil ich jemanden beeindrucken will, was ich sowieso für nicht gut halte.
 
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Warum ich noch kein Instrument richtig kann? ... Gitarre hat vor nicht all zu langer Zeit eigentlich mehr meine Freundin lernen wollen die als Kind schon ein wenig gespielt hat. Ich hab dann halt anfangs ein wenig mit gemacht und gemerkt dass es mir nicht wirklich Spaß macht. Wieso sollte ich ein Instrument lernen das mir keinen Spaß macht?

Ein wenig mitgemacht? Vielleicht gefällt Dir ja der Klang der Gitarre nicht oder die Art, wie sie gespielt wird. Allerdings mit "ein wenig mit gemacht" hast Du Dich mit diesem Instrument gar nicht richtig beschäftigt. Vielleicht wäre der Spaß ja erhalten geblieben oder größer geworden, wenn Du es richtig gelernt hättest - mit Lehrer und fleißigem richtigen Üben. Wenn man keine Fortschritte macht oder gar nicht erst richtig an die Sache heranzugehen weiß, verliert man schnell die Motivation.


Und Musik ist nicht nur 100% Gefühl. Da muss man beim Üben auch mal auf seine Finger (Fingersatz, Haltung, Bewegung,...) schaun, die Ohren einsetzen, sich Wissen über Musik aneignen. So wie Du Deine Vorstellung vom Klavierspielen beschreibst, wirkt das ziemlich romantisch. Wenn Du mal eine Passage eines Stücks z. B. wegen einer technischen Schwierigkeit beim Üben zum 50. Mal hintereinander spielst, wirst Du von der Emotion nichts mehr spüren, die Du vielleicht hast, wenn Du das Stück ab und zu im Radio oder auf dem Ipod hörst.

Wenn Du das Yamaha-keyboard kaufen willst und autodidaktisch lernen willst und glaubst, das funktioniert so, dass Du Klavier spielen lernst, dann diskutiere hier nicht rum und tue es stattdessen. Erwarte aber nicht, dass man Dir hier bestätigt, dass man ohne Klavier und ohne Lehrer in wenigen Jahren zum Klavierspieler wird, der die Gäste mit seinem Spiel auf der Hochzeitsfeier - ich hoffe, Du kannst die dann irgendwie finanzieren - begeistern wird. Wenn Du dann soweit bist, kannst Du uns ja gerne mit Deinen Einspielungen davon überzeugen, dass unsere Einschätzung falsch war!
 

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