Zitat von rolf:
[...] allerdings wird googeln allein sicher nicht genügen, um Klavierpädagogik zu beherrschen [...]
Ja, das ist mir klar^^. Aber googeln ist heutzutage häufig der erste Schritt, wenn man sich informieren will.
Zitat von rolf:
freilich ist möglich, dass Du deine Überlegungen zu elektro-Klavieren, Youtube etc. revidierst (als kleiner Hinweis: diese "Methoden" werden z.B. im Klavierstudium nicht verwendet - das hat gute Gründe)
Dass ein 1.000,- Euro D-Piano einem 50.000,- Euro Konzertflügel hinsichtlich der pianistischen Möglichkeiten nicht gewachsen ist, ist mir klar. Andererseits ist ein echtes Klavier in einer Rockband häufig nicht praktikabel - ein D-Piano lässt sich einfach leichter transportieren (das gilt natürlich ganz besonders für Stage-Pianos).
In meinem speziellen Fall ist ein echtes Klavier leider nicht machbar: Ich wohne im Dachgeschoss, und die Treppe dorthin ist außergewöhnlich schmal, steil und wenig belastbar. Außerdem habe ich in meinem 1-Zimmer-Appartement schlicht keinen Platz für ein Klavier. Mein D-Piano lässt sich aber noch halbwegs unterbringen.
Schließlich und endlich waren die 999,- Euro für mein Roland F 110 gerade noch zu verschmerzen - mehr war aber partout nicht drin.
Ich will damit sagen, dass D-Pianos durchaus ihre Berechtigung haben, auch wenn akademische Vollblutpianisten vielleicht die Nase darüber rümpfen mögen. Ich kann ganz gut damit leben, dass mein D-Piano unter deren Niveau ist - ich habe bisher auch nur Kleinwagen gefahren (aus Kostengründen und auch rein praktischen Gründen, Stichwort Parkplätze in Berlin) und die (seltenen) abfälligen Blicke der Porsche Cayenne Fahrer nicht übelgenommen^^.
Dass Menschen, die professionell ausgebildet werden, keine Youtube Videos brauchen um sich weiterzuentwickeln, überrascht mich nicht. Mit einem (mehreren?) professionellen Klavierdozenten und vielen Gleichgesinnten im Bekanntenkreis ist das natürlich nicht nötig.
Aber für Leute wie mich, die aus reiner Freude an der Musik im (nicht mehr) stillen Kämmerlein ihre Fähigkeiten innerhalb ihrer Möglichkeiten verbessern wollen, ist Youtube eine willkommene Ergänzung der Lernmaterialien. Es gibt dort Videos von Weltklassepianisten ebenso wie von blutigen Anfängern - und natürlich alle Niveaustufen dazwischen. Sogar in den Kommentaren kann man mitunter sinnvolle Tipps aufschnappen. Ich möchte das Medium Internet als Lernhilfe (Videoportale, Foren, Fachhblogs, ...) jedenfalls nicht mehr missen.
Zitat von rolf:
bzgl. des Vorurteils, dass "vollwertige" Spielliteratur für Anfänger schwieriger oder frustrierender sei, empfehle ich einen vergleichenden Blick in Bartoks Mikrokosmos I
Nun ja, das ist sicherlich ein guter Hinweis. Ich befürchte allerdings, dass mir persönlich Bartoks Mikrokosmos weniger liegen würde - aus einem ganz einfachen Grund:
Ich mag Melodien die ich schon kenne. Dieser Wiedererkennungswert ist für mich sehr wichtig. Im Heumann gibt es zwar auch Eigenkompositionen, aber eben auch (vereinfachte) Stücke wie "Morning has Broken", "Joy to the World", "Amazing Graze" und (vereinfachte) Werke von Bach, Beethoven oder Tschaikowski.
Abschließend habe ich eigentlich nur noch eine Frage:
Wieso ist Bartoks
Mikrokosmos 1 "vollwertig" und Heumanns
Klavierpielen...Hobby 1 nicht? gibt es dafür objektive Qualitätskriterien, oder ist das einfach eine Frage des Geschmacks?
Wenn Du Dich bei dem Wort "vollwertig" auf meine Verwendung desselben beziehst, dann sollte ich erwähnen, dass ich mit "vollwertig" Stücke meinte, die eben KEINE Anfängerliteratur darstellen. Möglicherweise habe ich den Begriff nicht sehr glücklich gewählt, aber es ist mir kein besserer eingefallen.
Wie dem auch sei,
beste Grüße vom Vik