Kaufberatung: "verpöntes" China-Klavier (Feurich) bzw. Yamaha?

  • Ersteller des Themas Thinkdifferent
  • Erstellungsdatum

Seit vielen Jahren werden sowohl weiße Klaviere aber auch weiße Flügel in beträchtlicher Anzahl nachgefragt - egal ob neu oder gebaucht.

Die Kombination weiß poliert + SILENT in einer Preisklasse zwischen 5 und 10tausend EURO ist teilweise von den nachgefragten Fabrikaten ( ja ich gebs zu, z.B. mal wieder Yamaha ) gar nicht in ausreichender Stückzahl lieferbar.
 
An der Quelle sitzend, wirst Du vermutlich recht haben. Ich hatte auch völlig vergessen, dass seit zwei, drei Jahren Weiß DIE Farbe für Autos, Einrichtung, etc. ist. Die limitierte Imagine-John Lennon-Sonderedition von S&S in weiß war auch ratzfatz weg. Das wird sich aber in spätestens 5 Jahren - vermutlich früher - wieder umkehren. Sicherlich ist Weiß aber besser in der Gängigkeit als 08/15-Holz. Als Händler hast Du im Verkaufsfall allerdings einen etwas längeren Atem als ein Privatverkäufer und kannst auf die "Weißkäufer" warten. Wenn jemand privat sein Klavier verkaufen will/muss, will er es i.d.R. sehr schnell loshaben.

@Thinkdifferent: Weiß vor weißer Wand = "unsichtbar". Weiß im Raum ist allerdings "größer" als schwarz! Ein weißer Flügel wirkt größer/mächtiger als ein schwarzer. Gleiches gilt für Polster, etc.
 
Eine Ausnahme scheint Schimmel zu sein, da gibt es nach meiner unmaßgeblichen Beobachtung einen echten, meist von Frauen frequentierten Markt. Ob da nachträglich das zu Jugendzeiten nicht erlaubte/mögliche Pferd/Pony nachträglich "mit eingekauft" wird?
Aber Fishi, erinnere Dich, wie hieß doch gleich dieser Sänger auf dem, ähm, am Schimmel? Das passt doch, dass die Damen so einen wollen.

Mit Sahne natürlich.
 
Der flotte Udo wird immer gerne zu diesem Thema zitiert ;-). Aber vielleicht können die Händler hier was dazu sagen? Ich habe das GEFÜHL, dass Schimmel (Klaviere!!! Nicht Flügel) eher von Frauen präferiert werden - erst recht in weiß.
 
Das Johannes Seiler hat aber mit Seiler außer dem Namen nicht viel gemein.
Es stammt aus Indonesien und ist etwa mit einem Yamaha B3 vergleichbar.
 
Das Johannes Seiler hat aber mit Seiler außer dem Namen nicht viel gemein.
...
Dann kann man also annehmen, das sei alles Lug und Trug?
Zitat von Ebay-Angebot:
Johannes Seiler Instrumente sind nach bewährten Seiler Vorgaben konstruiert Ausgesuchte Materialien gewährleisten den guten Klang und eine lange Lebensdauer. Der Resonanzboden wird aus bester Hochgebirgsfichte hergestellt. Das Instrument ist ausgestattet mit 3 Pedalen, Moderatorzug, Rollen und Klappenbremse. Alle Instrumente der Firma Seiler durchlaufen in Kitzingen den Ausarbeitungsprozess und eine hohe Qualitäts-Endkontrolle.
Vor allem die Seiler-Vorgaben, die Ausarbeitung sowie die Qualitätskontrolle in Kitzingen.
 
Hallo!

Mittlerweile sind wir wieder einen Schritt weiter. Nach weiterem Durchackern von unzähligen Forenbeiträgen, Probespielen von Yamaha B1, B2, B3, P114 und U1 (bei einem sehr freundlichen Forenmitglied...) haben wir uns jetzt in eine andere Richtung orientiert (nein - es wird kein Alphorn, wir bleiben beim Klavier :-) ).

Das wurde aus den ursprünglichen Vorgaben:
- neu: gestrichen
- Silent-Elektronik: gestrichen
- günstig (also bis 5.000): gestrichen
- weiß: bleibt!

Warum?
Wir haben 2 ältere (gleiche) Sauter-Klaviere (ca. 12 - 20 Jahre alt) gehört und sind dermaßen vom Klang angetan, dass wir uns - entgegen fast aller eigenen Vorgaben - für dieses Modell entschieden haben!
Immer wieder wurde gesagt / geschrieben: Finger weg von chinesischen Klavieren. Die Klavierbauer, mir denen ich in der Zwischenzeit gesprochen habe, bestätigten das durch die Bank. Stichwort Lebensdauer. Selbst ein ca. 15 Jahre altes deutsches Klavier soll länger halten als ein neues chinesisches.

Die "besseren" Yamaha wie das B3 und vor allem das U1 haben mir wirklich gut gefallen. Aber nachdem ich das "alte" Sauter gehört habe, musste ich meine Meinung dann doch revidieren - und bin froh darüber! Ein Traum!

Nachdem ich mir von 2 Klavierbauern die Nachteile einer eingebauten oder auch nachgerüsteten Silent-Funktion erläutern ließ, haben wir auch davon Abstand genommen. Evtl. gibt es dann (für weitaus weniger Geld) ein zusätzliches Digitalpiano.

Der Kauf eines der beiden Sauter (das Modell heißt glaube ich "122 La Vie") steht kurz bevor; ich werde mich zukünftig also weiterhin in diesem Teil des Forums - aber logischerweise bevorzugt in der Anfänger- bzw. Lernecke umsehen. Der Clou wäre natürlich noch ein Designer-Modell von Sauter ("Peter Maly") - aber das übersteigt unser Budget bei weitem.

Vielen Dank für Eure Hilfe und Anregungen!!!

Grüße,
Thinkdifferent
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
@Thinkdifferent: Es gab noch nicht sooo viele im Forum, die so schnell Ihre vorgefasste Meinung revidierten. Gratuliere! Kann jeden Gedankengang nachvollziehen und gut heißen. MIR tät jetzt aber das Peter Maly "raushängen" ;-). Obwohl: Das und dann noch in weiß - das wäre fast schon zuviel Style ;-). Also gräme Dich nicht!

und sind dermaßen vom Klang angetan, dass wir uns - entgegen fast aller eigenen Vorgaben - für dieses Modell entschieden haben!
SO MUSS es sein, wenn man ein Instrument kauft!
 

Freut mich, dass mich zumindest schon einmal ein Leser versteht... :-)

Ja - Peter Maly würde meinem Einrichtungsstil viiiiiel näher kommen als ein altes deutsches Klavier - aber nachdem wir eh schon mehr ausgeben, als geplant, wäre das pure Unvernunft, aus Design-Gründen das Anfangsbudget so mal eben zu verdoppeln bzw. zu verdreifachen!
Schön wär's schon!
 
Glaub mir, es wäre wirklich tooo much. Durchgestylte Wohnungen sind tot. Menschen sind nicht stromlinienförmig und farblich "in sich stimmig". Weshalb sollten es ihre Wohnungen sein? "Brüche" erzeugen "Spannung" und Spannung" ist "Leben". "Keine Spannung" = "tot, mausetot" ;-). Das Maly-Klavier kommt richtig geil in einer Wohnung mit Antiquitäten!

Aber letztendlich ist es wurscht. Wichtig ist, was rauskommt. Rotes Sapeli-Pommele ist ganz sicher nicht meine Lieblings-Holzart oder -farbe. Trotzdem hab ich so ein Klavier. Weils super klingt.
 
Da würde ich mir eher das B3 nehmen. Der Klang im Video scheint auch grottig. Viel zu scharf und nicht fein gestimmt - mein Eindruck!

LG
Michael

Holla, da hatte ich in der Eile ja grottig danebengegriffen - ist mir gar nicht aufgefallen, daß das ein China-Seiler ist. Fisherman hat recht - wenn schon China-Zweitmarke, dann definitiv mit deutlich anderem Namen. Seiler hat jetzt gerade bei mir keine Punkte gemacht, ums mal so auszudrücken.

Gruß
Rubato
 
Holla, da hatte ich in der Eile ja grottig danebengegriffen

Da warst du wohl voreilig.

ist mir gar nicht aufgefallen, daß das ein China-Seiler ist.

Ist es auch nicht: es wird in Indonesien produziert und in Kitzingen nachbearbeitet.

wenn schon China-Zweitmarke, dann definitiv mit deutlich anderem Namen.

Na ja, Seiler und Johannes Seiler kann man schon auseinanderhalten, finde ich. Das macht Yamaha z.B. anders: da steht überall Yamaha drauf, egal woher.

Seiler hat jetzt gerade bei mir keine Punkte gemacht, ums mal so auszudrücken.

Ich finde, das kann man nicht Seiler anlasten. Die sind da ja durchaus transparent und nennen das Produkt auch anders.
 
Na ja, Seiler und Johannes Seiler kann man schon auseinanderhalten, finde ich.

...

Die sind da ja durchaus transparent und nennen das Produkt auch anders.

Das stimmt schon, aber sie waren auch schon transparenter: Der "Johannes" hörte bis vor wenigen Jahren auf den Namen "Zeitter&Winkelmann". Und bis zum jüngsten "Relaunch" der Webseite gab es für jedes Modell einen minutiösen Herkunftsnachweis der Komponenten. Diese Listen sind leider verschwunden. Man konnte aus ihnen z.B. ablesen, daß der Unterschied zwischen "Seiler" und "Eduard Seiler" in nichts weiter als in der Mechanik lag.
 
...Ich finde, das kann man nicht Seiler anlasten. Die sind da ja durchaus transparent und nennen das Produkt auch anders.

Richtig. :p

Der (potentielle) Kunde bin aber trotzdem ich, und ich entscheide, was ich gut finde und was nicht. Seiler ist ein lange eingeführter Name, mit dem ich Klavierproduktion in Deutschland assoziiere. Genau das stimmt jetzt nicht mehr. Das kann man gut und richtig finden. Oder eben nicht. Und man kann dann ggfs. dort kaufen oder weiterempfehlen. Oder eben nicht. Ansonsten: Juristisch alles ok bei Seiler (und Feurich ...).

Ich bin übrigens - wer hier öfter mal mitliest, weiß das - keineswegs ein Gegner chinesischer, indonesischer oder sonstiger Produktionsstandorte bzw. Hersteller. Wie gut sie allerdings dem Marken-Image der deutschen Herstellern tun, wenn sie sich im Namen nicht sehr deutlich absetzen, weiß ich nicht. ;)

Gruß
Rubato
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Richtig.

Der (potentielle) Kunde bin aber trotzdem ich, und ich entscheide, was ich gut finde und was nicht. Seiler ist ein lange eingeführter Name, mit dem ich Klavierproduktion in Deutschland assoziiere.

Nun ist aber doch kein potentieller Kunde zu Uninformiertheit und Naivität verpflichtet ;). Und die Herkunft des Bruders Johannes wird ja auf der Webseite nicht verschwiegen.
 
Trotzdem "riecht" das etwas. Ich finde die Lösung a la Steinway (Boston / Essex) klarer, kundenfreundlicher und vor allem viel ungefährlicher für den eigenen Ruf (wie Rubato als potenzieller Kunde ja beweist;-))
 

Zurück
Top Bottom