Hausmusik nur in Zimmerlautstärke!!!

  • Ersteller des Themas Flowerstone
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Zimmerlautstärke kommt bei den meisten Instrumenten einfach einem Verbot gleich.
Wenn man dabei auch mal an die Blasinstrumente denkt. Ich höre die Trompete vom Nachbarhaus. Obwohl dazwischen noch ein Parkplatz ist und er im Keller spielt. Übrigens sehr schön. :love:
Wenn du die Reaktion deiner Nachbarn austesten willst, dann leih dir ein Akkordeon, Hat ja schließlich auch Tasten :001:
 
Wenn er ein Digi hat kann er die darauf eingespielten Stücke (Demoversion) auf voller Lautstärke laufen lassen und sich gemütlich bei den Nachbarn vor die Türe stellen und testen wie laut das ist.
Hab ich spaßeshalber mal gemacht und bin durch unser Viertel gelaufen.
War sehr weit gut hörbar.
 
Meine ersten Nachbarn sind nach einem Jahr ausgezogen, weil ich es gewagt habe, unverstärkt nach 20 Uhr auf meiner eGitarre zu spielen. Meine jetzigen Nachbarn sagen mir immer, dass ich beim Üben das Fenster aufmachen soll weil sie mir so gerne zuhören.

Mein Tip: einfach machen. Ein Musikinstrument zu spielen zählt zu "üblichen Nutzung der Mietwohnung". Und solange keine Möglichkeit besteht, einen Proberaum anzumieten, müssen Vermieter und Nachbarn das dulden.
Der größte Nachteil ist allerdings, dass man sich selbst beim Üben unwohl fühlt, weil man weiß, dass es jemanden stört.

Rechtlich dürftest du jedenfalls auf der sicheren Seite sein: https://deutschesmietrecht.de/hausordnung/124-hausordnung-musizieren.html
 
Such Dir ein schönes akustisches Instrument aus, zur Sicherheit vielleicht noch als Mietkauf, lass es liefern, spiele eine Weile und warte ab, ob überhaupt etwas passiert.
Allein dass die Nachbarn nicht begeistert reagiert haben bedeutet ja noch lange nicht, dass sie sich dann auch tatsächlich beschweren, wenn das Instrument da ist. Eventuell stört es sie ja gar nicht.

Auch eine Mietwohnung in einem Haus mit einer großen Anzahl aktiver Hobby- und Berufsmusiker ist übrigens noch keine Garantie für ungetrübtes (hausordnungskonformes) Musizieren.
Unser hochbetagter Obermieter stört sich extrem daran, dass ich morgens gegen 8:00 Uhr, wenn alle anderen Mitbewohner das Haus verlassen haben) ca 45 Minuten Klavier spielen, weil ihn das bei seinen Studien stört. Man kann immer aus allem ein Problem machen.
 
Da wäre ich auch unglücklich, weil ich um die Zeit noch schlafe. Aber es scheint in deinem Haus so einen Fall nicht zu geben.
Nein, den gibt es nicht, sind alles entweder extreme Frühaufsteher, die schon um 7 Uhr im Büro sitzen um dann am Nachmittag Hobbys außer Haus zu pflegen, oder Eltern von schulpflichtigen Kindern, die um 7:30 Uhr mit den Kindern das Haus verlassen. Die zwei Mieter im Rentenalter hören mich nicht.
Nachdem wir alle Musizieren, haben wir uns da unter den Nachbarn abgesprochen, deshalb spiele ich auch so früh, 8 Uhr wäre normalerweise auch nicht meine Zeit.
Den Herren über uns stört man aber leider immer, der nimmt seine Studierzeiten so erst, dass er selbst grundsätzlich nur in der Mittagspause und nach 20 Uhr seinen Flügel bearbeitet, quasi nach getaner Arbeit.
 
Immerhin ist Klaviermusik etwas kulturell Wertvolleres als wenn jemand z.B. jeden Abend mit Techno die Stereoanlage aufdreht oder in der Wohnung rumpöbelt
Diese Argumentation finde ich etwas zwiespältig und subjektiv. Wenn meine Nachbarn unser Klavierüben ertragen, muss ich auch zwei Stunden "Best of Roger Whittaker" oder Heavy Metal vom Nachbarn akzeptieren. Ebenso wie die laut spielende Kindergang im Hof, den Kindergeburtstag und die abendliche Geburtstagsparty oder wenn der schwerhörige Nachbar wieder die pflegebedürftige Frau "anschreit" ohne es zu merken. Oder auch im EFH wie Reinhard Mey so schön formuliert: "Irgendein Depp mäht irgendwo immer..."

Toleranz heißt ja gerade, das aushalten und akzeptieren können, was ich nicht mag. Wenn's mir eh gefällt, wär ja keine Toleranz nötig. Aber von diesem Toleranz-Willen und -verständnis gibts leider immer weniger. Find ich schrecklich. Wenn alles still um einen ist, ist man vermutlich tot.

Dann doch lieber Roger Whittaker. Kann ja auch mal ganz witzig sein. Und die echt laute Kindergang in unserem Hof war eigentlich auch nur zwei oder drei Sommer zu hören. Jetzt herrscht bei den Pre-Teens da unten gespenstische Handystille. Eigentlich schade.
 
Eigentlich ist schon alles gesagt.
Ich spiele auch in der Mitwohnung (nur zwischen 08:00 Uhr und 20:00 Uhr)
Praktisch finde ich die Silentfunktion. Nicht nur für die Ruhezeiten, sondern auch, wenn ich mal etwas übe, das sehr nervig klingt. Wenn es halt eigentlich unzumutbar wird, das anzuhören, schalte ich auch auf silent.
Beschwert hat sich übrigens noch niemand.

Meine Nachbarin wollte sich mal ganz geknickt entschuldigen, weil ihr Baby nachts weint. Ich habe dann gefragt, ob (damals noch) das ePiano sehr stört. Sie meinte dann "spielen sie nur, spielen sie " ;-)

Also es gibt auch Leute, die das gern ertragen, wenn sie nur selbst keinen Ärger bekommen, wenn sie mal laut sind. (Und Eltern mit einem Baby können ja wirklich nichts machen).
 
Diese Argumentation finde ich etwas zwiespältig und subjektiv. Wenn meine Nachbarn unser Klavierüben ertragen, muss ich auch zwei Stunden "Best of Roger Whittaker" oder Heavy Metal vom Nachbarn akzeptieren.
Ganz so symmetrisch ist es auch wieder nicht. Musik machen geht nicht unter einem gewissen Geräuschpegel (je nach Instrument). Musik hören geht auch mit Kopfhörer. Wie leicht es ist, die "Belästigung" der Mitbewohner zu vermeiden, ist ein relevanter Aspekt.
Nur, weil etwas gleich laut ist, ist es nicht gleich gleich. (gleichlautende Wörter wurden absichtlich verwendet ;) )

Aber grundsätzlich bin ich deiner Meinung. Leben und leben lassen. Wenn man auf engem Raum lebt (in der Stadt), dann bekommt man zwangsläufig immer wieder mit, dass die Nachbarn auch noch am Leben sind.
 
Hallo liebes Forum,

ich melde mich seit längerem zurück. Mein letztes Anliegen war die Frage, ob ich in meiner Situation (Mietwohnung) eher ein Digitalpiano oder ein akustisches mit Silentfunktion kaufen soll. Damals habe ich mich für das digitale Kawai CA-49 entschieden und bin zufrieden mit meiner Entscheidung.

Wie das nun mal so ist, lässt mich ein "echtes" Klavier trotzdem nicht los. Ich bin so fasziniert vom Spielgefühl und dem Wissen, dass der Ton nicht elektronisch (künstlich) erzeugt wird.

Mein Plan wäre das Digitalpiano für Übungen und spielen innerhalb der Ruhezeiten zu behalten und sonst das akustische zu verwenden. Ich schätze, dass ich das akustische dann nicht jeden Tag verwenden würde und vermutlich nicht länger als eine Stunde.

Nun kommt das Problem... in meiner Hausordnung steht, dass Hausmusik außerhalb der Ruhezeiten nur in Zimmerlautstärke erlaubt sei...
Nach meiner Meinung kommt das bei den meisten Instrumenten einem Verbot gleich.
Ich habe bereits mit dem Vermieter (größere Firma) gesprochen und sie machten mir klar, dass es da kein Entgegenkommen geben wird und mir wurde nahegelegt, aus Rücksicht zu den Nachbarn, das Spielen einfach sein zu lassen...

Das akustische würde in einem Raum stehen, an welchem nur die Decke zum Übernachbarn angrenzt. Alle anderen Wände grenzen an eigene Räume aus meiner Wohnung oder der Außenwand. Ich habe bereits auch schon mit den Übernachbarn gesprochen, dieser ging aber nicht wirklich darauf ein und hat nicht wirklich seine Meinung dazu sagen wollen, ich merkte aber schon, dass eine gewisse Abneigung vorhanden war. Ich habe leider die Befürchtung, dass er jetzt nichts dagegen sagt, wenn dann aber doch was zu hören ist, sich beschweren wird. Leider sind das auch die einzigen Nachbarn im Haus, mit denen wir ein wenig Probleme haben. Lange Geschichte, kurz gesagt, sie erwarten von allen Rücksicht, beschweren sich über ein Kleinkind, welches mal zu hören ist, nehmen selbst aber null Rücksicht auf andere.

Meine beste Lösung welche ich mir ausgedacht habe wäre nun, ein akustisches als Mietkauf zu holen. So könnte ich, ohne vorerst viel Geld auszugeben, es "antesten" ob es Probleme gibt. Problem ist einfach, dass die Nachbarn sich auf die aktuelle Hausordnung berufen könnten. Ich denke wenn es soweit käme, müsste ich quasi für eine Änderung der Hausordnung klagen?!

Ich bin wirklich ein Mensch, der gerne alles im Guten klärt und vorher bespricht. Jedoch war ich bei beiden (Vermieter und Nachbar) nicht erfolgreich. Ich lasse es ungern auf Probleme ankommen. Aber ich liebe das Klavierspielen so sehr, dass ich mir das auch nicht verbieten lassen möchte.
Wie würdet Ihr in so einer Situation vorgehen und wie schätzt ihr diese Hausordnung ein?

Liebe Grüße
Dominik
Also so einfach verbieten können die das nicht. Allgemein dürften so 2 h erlaubt sein. Die Frage ist, ob man das auch durchsetzen will. Das macht mächtig Ärger, auf den keiner so recht Lust haben dürfte. Aber du hast ganz sicher Anspruch auf 1-2h tgl. Spiel auf einem Akustikpiano.
Vielleicht umziehen, in eine Altimmobilie auf dem Land, ist oft günstiger als die schicke Stadtwohnung, hat natürlich andere Nachteile (z.B. ÖPNV). Ich selbst habe das Glück, meinen Bösendorfer 200 zu jeder Zeit spielen zu können, obwohl man das locker in jedem Nachbargarten hören kann. Hat sich aber noch nie jemand beschwert (spiele aber auch kein heavy metal, sondern „schöne Musik 😉“).
 

Ein bisschen Glück gehört eben dazu. Unter unserer alten Wohnung war ein Büro. Da wurde ich mal von einer Mitarbeiterin angesprochen, ob wir ein Klavier haben. Ich frug ob es stört. Sie sagte aber, dass es wunderschön ist ins Büro zu kommen und Klavier zu hören.
In einer anderen Wohnung hörte ich dezent 😂 heavy Metal. Als ich fertig war ging ich auf die Straße und fand den Nachbarn vom Haus gegenüber auf die Polizei wartend vor. 🤔
 
Für Musiker scheint dieser Gedanke normal zu sein ... so manch anderer scheint aber zu glauben, dass man für ein ruhiges Wohnumfeld vor allem einen guten Anwalt braucht.
Ich habe bis vor kurzem in einer WG gewohnt, die am Hinterhof als "Musiker-WG" bekannt war.
Was soll ich sagen ... wenn an dem Hinterhof irgendwer wegen "lauter Musik" die Polizei rief, dann haben die immer zuerst bei uns geklingelt, wenn sie den "Lärm" im Hof nicht wahrnehmen konnten.

Da gab es vieles, was mich eigentlich auch genervt hat.
Jedes Wochenende Party bei den Jungstudenten, fast jeden Tag Grilldunst (und da kein Mensch mehr Feuer machen kann, stinkts dann immer nach Grillanzündern ... bei dem Geruch muss ich sofort alle Fenster schließen ... normales Grillen geht), ein Nachbar hatte 2 Hühner (das morgentliche gegacker fand ich aber eher angenehm) und der Hof wurde regelmäßig von pubertierenden Rauchern genutzt ... man braucht halt einen Platz, wo Eltern oder Bekannte der Eltern einen nicht sehen.
Jeden Montag probte im Keller eine "Polizistenband" ... und die waren ab 21:00 hackedicht ... und entsprechend laut, weil sie dann eher im Hof Musik gehört haben, als in der Schallkabine Musik zu machen ... lautes mitsingen und unterhalten inklusive. Ein paar Bands haben irgendwie auch nicht so recht verstanden, dass eine Schallkabine nichts bringt, wenn man die Tür offen lässt.
Klar hat das auch mal gestört ... aber mich deswegen zu beschweren wäre mir nicht in den Sinn gekommen.

Nur wenn nach 23:30 noch laut geprobt wurde, habe ich den Vermieter angerufen ... allerdings nicht wegen einer Ruhestörung, sondern wegen eines Vertragsbruches seitens der Band (die hatten alle einer "erweiterten Nachtruhe" ab 23:00 zugestimmt ... wie die restlichen Mieter auch). Ein bisschen länger zu Proben, das kann ich ja einsehen (kenne ich selbst), aber irgendwann muss eben auch mal Ruhe im Puff einkehren, wenn man seinen Proberaum in einem Wohnhaus hat.

Ansonsten sollte auch der geräuschempfindlichste Mensch einsehen, dass er eventuell einfach die falsche Wohnung hat, wenn er sich ständig durch Nachbarn gestört fühlt. So jemand muss halt im Wald wohnen ... da kann er sich dann über das Vogelgezwitscher aufregen, über den miesen ÖPNV, das viele Laub auf seinem Rasen und über seine Wege und damit verbundenen Aufwendungen ... oder über den Geruch, wenn umliegende Bauern ihre Felder güllen.
Für Menschen, die Flöhe husten und das Gras wachsen hören, war und ist die Stadt einfach nicht der passende Ort.
 
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@mick
In unserem Wohngebiet leben meist ältere Menschen, manche schwer erkrankt.
Wer die absolute (Friedhofs):005: Ruhe kennengelernt hat, wird sie auch nicht mehr missen wollen.
Auch ich genieße die angenehme Ruhe und freue mich darüber so wohnen zu dürfen.
Wenn dann die Enkelkinder und Kinder zu Besuch kommen geht's ziemlich laut zu aber das erfreut hier jeden.
 
Puuuuh, schwieriges Thema. Mein erstes gutes Klavier im eigenen Mittel-Reihenhausteil war auch ein digitales wegen der Lautstärkeregelung und der Möglichkeit, mit Kopfhörer üben zu können. Habe aber nach nicht mal einem Jahr auf akustisch gewechselt. Die ersten paar Wochen war ich richtig schüchtern am Instrument, weil es einfach so unglaublich laut ist im Vergleich zum Digi. Zum Glück haben meine Nachbarn sich niemals beschwert, so dass ich die Hemmungen schnell abbauen konnte. Ich glaube, mit nörgelnden Nachbarn kann man am Klavier nicht so befreit üben, selbst wenn es das Recht des Einzelnen ist.
Ich denke mir immer, wo Klavier spielen können, wenn nicht in den eigenen 4 Wänden? Aber ich verstehe jeden, der quasi mit angezogener Handbremse spielt, weil die Nachbarn ständig Alarm schlagen. Ich bin sehr froh, dass das hier nicht so ist und mir tut jeder leid, der dieses Hobby aus Angst vor Vermietern und Nachbarn nicht oder "nur" am Digi ausübt, auch wenn die Möglichkeit zu akustisch bestünde.
 
Mal eine, nur so ins Unreine gedachte Frage: Es gibt doch diese schallsicheren Boxen die hier auch schon erwähnt wurden. Könnte man nicht einfach ein ganzes Zimmer mit diesen Elementen auskleiden? Einschließlich Boden und Decke. Also so eine Box in genau Zimmergröße.
 
Stelle mir das sehr unangenehm darin vor. Kein Hall und ohne Fenster wäre nicht mein Ding.
 

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