Interessant wären eher Erfahrungsberichte, wie habt Ihr die Probleme mit unwilligen Hausverwaltungen, bockigen Vermietern und klavierallergischen Mitbewohnern gelöst?
Es ging dabei nicht um Klavier (mein Klavierspiel fand die Nachbarin immer schön), sondern um einen ambitionierten Blues-Gitarristen. Eine Lösung gab es nicht, weil sich das richtige feeling beim Gitarristen erst bei Lautstärken einstellte, die mit "Zimmerlautstärke" nichts mehr zu tun hatten.
Bevor der Gitarrist eingezogen ist, hatten wir im gleichen Zimmer jemanden wohnen, der entweder ohne Kniegelenke auf die Welt kam, oder einfach nie gelernt hatte, diese zu benutzen. Wir nannten ihn später nur "den Stampfer" ... junger Typ ... immer adrett gekleidet, immer Lackschuhe an ... und offensichtlich der Meinung, die ganze Welt müsse wissen, wenn er einen Schritt vollendet hat (das kenne ich sonst nur von Frauen mit hochhackigen Schuhen ... "pock! ... pock! ... pock! ... pock!").
Das hat mich sogar selbst genervt (genau wie das Skalengedudel vom Blueser), aber beide wollten oder konnten das eben nicht anders.
Die Dame ist irgendwann dann ausgezogen, weil sie wohl bemerkt hat, dass es eine blöde Idee war, ausgerechnet eine Wohnung zwischen Proberäumen und einer Musiker-WG zu beziehen, wenn man so geräuschempfindlich ist. Für ihren geplanten "Wellness-Tempel" war das einfach der falsche Ort.
Wir hätten in dem Fall bei einem Rechtsstreit aber auch den längeren Hebel gehabt. Die Wohnung ist Gewerberaum ... und bei Öffnungszeiten von 10:00 - 18:00 sollte sich der Betreiber nicht drüber beschweren, dass er in seinen Gewerberäumen nicht schlafen kann ... denn das ist eigentlich nicht erlaubt (Gewerberäume sind KEINE Wohnräume).
Beide "Gegner" (Mieterin und Vermieter) hatten in dem Fall also ein Interesse daran, dass das nicht eskaliert.
Ansonsten hatte ich nie Probleme mit Nachbarn, die sich über Musik (egal ob live oder aus der Konserve) beschwert hätten ... ich habe mich immer an die Regelungen in der Hausordnung gehalten.
Bis zu ihrem Tode hatte ich aber auch mit meiner Mutter immer einen Rechtsanwalt an der Hand, den ich bei Zweifeln mal fragen konnte.
Wenn mir jemand sagt, dass er Nachtschicht arbeitet oder morgen früh eine wichtige Prüfung schreibt, dann nehme ich aber auch Rücksicht darauf, und bin still bzw. fange erst nachmittags an, wenn der Nachtschichtler wahrscheinlich ausgeschlafen und die Prüfung bereits geschrieben ist.
Ich habe das eigentlich immer für selbstverständlich gehalten.