Klavierspielen ist dem Menschen eben nicht angeboren, im Gegensatz zum Sprechen, wenn man unter Sprechen bereits das Kauderwelsch-Gebrabbel* kleiner Kinder versteht. Das machen die, ohne dass man sie dazu auffordert.
Und dabei werden die ganzen Lautstärke-Register vom Brüllen über Rufen bis zum Flüstern automatisch mit ausprobiert und implizit gelernt. Klavierspielen dagegen erfordert explizites Lernen.
da würde mich interessieren, ob sprechen, im Sinne von Sprache äußern, wirklich angeboren ist.
Die Fähigkeit, irgendwelche „Grunzlaute" abzusondern mit Sicherheit.
Aber sprechen?
Kann ein Mensch sprechen lernen, wenn man ihn isoliert von anderen Menschen aufwachsen lässt?
Die erwähnten Grunz- und Brabbellaute wird er hinkriegen. Die Frage ist, ob man das als Sprechen bezeichnen kann.
Wenn Sprechen angeboren ist, wieso muss man es von Geburt an tauben Menschen mühsam beibringen?
Und selbst dann klingt das Sprechen doch sehr befremdlich.
Analog dazu, also wenn die Fähigkeit, unverständliche Laute aus dem Mund abzusondern als Sprechen bezeichnet wird, könnte man ja auch sagen, unkoordiniertes Klappern auf einer Tastatur sei Klavierspielen und angeboren,.
Denn jeder gesunde Mensch kann mit Händen und Fingern auf einer Tastatur hämmern.
Klavierspielen wird jedoch erst durch Lernen und Nachahmen daraus.
Wie beim Sprechen. Das muss auch gelernt und geübt werden.
Erst dadurch wird aus dem "Eichöche" eines Kleinkindes irgendwann ein "Eichhörnchen".
Und weiter: erst durch "richtig sprechen lernen" wird aus dem weiter vorne erwähnten Gedicht beim Vortragen auch wirklich ein Gedicht.
Sonst bräuchte man keine Schauspielschulen, an denen man u.A. richtig sprechen lernt.