Der aktuelle Stand der Dinge: So begeistert wie am Anfang spiele ich die Etüden nicht mehr, aber doch noch so gern, dass ich immer noch dabei bin, sie mir zu erarbeiten. Dabei wundere ich mich immer wieder mal:
- über die für leichte Etüden teilweise sehr hohen Tempoangaben.
- darüber, wie schwer etwas umzusetzen sein kann, das in den Noten so leicht ausschaut.
- bei dem einen Stück über meine schnellen Finger.
- bei dem anderen Stück über meine starr(sinnig)en holprigen Finger.
- Einmal hinkte auch das Hirn den Fingern hinterher, das fand ich lustig irgendwie. (Das darf man sich aber nicht zu spektakulär vorstellen, vielleicht eher so wie bei einem Zombie am Klavier...)
Meine 5
Lieblingsstücke: Ritterlich, Der klare Bach, Steirisch, Tarantelle, Sanfte Klage.
Hier ein kleiner Überblick, wo ich stehe:
Folgende Stücke sind noch in Bearbeitung:
12 "Abschied" (momentan auf Tempo 138; gefordert 184)
13 "Trost" (momentan auf Tempo 76; gefordert 152)
15 "Ballade" (momentan auf Tempo 76; gefordert 104)
17 "Die Schwatzhafte" (momentan auf Tempo 52; gefordert 72)
18 "Unruhe" (flüssiges Durchspiel)
20 "Tarantelle" (flüssiges Durchspiel)
21 "Engelssang" (flüssiges Durchspiel)
22 "Gondellied" (flüssiges Durchspiel)
23 "Rückkehr" (momentan auf Tempo 96; gefordert 126)
24 "Die Schwalbe" (flüssiges Durchspiel)
Besonders schwer gefallen sind mir bei den inzwischen abgeschlossenen Stücken:
1 "Offenherzigkeit": Da bekam ich ganz tempounabhängig eine erkennbare Dynamik, die rhythmische Gleichmäßigkeit und das Legato nur schwer hin. (Zwei dieser Probleme waren aber durch die Umstellung auf ein anderes Instrument bedingt, glaube ich.)
4 "Kleine Gesellschaft": Dieses kleine Terzending ist mir phasenweise richtig auf den Keks gegangen und steht auf der Rangliste der "am ausgiebigsten geübten Stücke" an Stelle 2. Viel Kreatives ist mir dabei nicht eingefallen, sondern ich achtete nur sehr genau im langsamen Tempo darauf, bei welchen Tönen wirklich legato gespielt werden kann und bei welchen nicht, und versuchte halt dementsprechend sauber zu spielen. Ab einem gewissen Tempo, das sich nur langsam steigern lässt, tu ich mir aber nach wie vor schwer mit sauberem Spiel. - Es gab auch noch ein Problem, das ich ganz interessant fand: Wenn ich eine Terz unsauber spiele, höre ich manchmal nicht, ob der obere oder der untere Ton der spätere war. Bei einer nur auf weißen Tasten gespielten Terz kann ich das oft am Fühlen festmachen, wenn aber eine schwarze und eine weiße Taste zusammentreffen, gelingt mir das nicht so gut.
7 "Der klare Bach": Der absolute Spitzenreiter auf der Übeliste, nur wegen der ersten Hälfte. - Erst mal die paar Töne in der "engen Quartlage" im Takt 4 sauber hinbekommen, dann das Gewicht richtig dosiert in den Daumen bekommen, von der dynamischen Gestaltung red´ ich gar nicht erst. Das hat mich am meisten gestört, dass beim schneller Werden die eh schon schwache Dynamik und die Leichtigkeit verloren gegangen sind, das ist nur langsam besser geworden (da braucht es ganz viel Tastennähe und innere Ruhe). Allerdings habe ich es an einem einzigen späten Abend mal richtig entspannt schön hingekriegt, dachte mir "Boah, Morgen nehme ich das auf!", und brachte es dann aber nicht mehr so zu meiner Begeisterung hin. - Daraufhin habe ich es abgehakt und muss jetzt halt von der Erinnerung zehren. - War aber schon cool, als es an dem einen Abend geklappt hat!
Zur "Ballade" hätte ich eine Frage: Die 16-tel-Figuren links bekomme ich nicht so richtig hin und habe bisher zwei Lösungsansätze, von denen sich aber weder der eine noch der andere bisher überzeugend anfühlt:
a) Bewegung eher aus dem Handgelenk (Kick und kleine Ellipse) und die Finger eher steif.
b) Bewegung aus den Fingern und die Hand ansonsten ruhig.
Bei beidem möglichst viel Tastennähe. - Falls überhaupt einer dieser Ansätze zielführend ist, dann welcher? Und falls nicht, wie bringe ich dann die 16-tel zum Laufen?
LG Wil