Moin Leutz
Streits und gegensätzliche Positionen unter Fachleuten sind doch völlig normal! Oder nicht?
A.B.S.O.L.U.T - Vielen Dank für Deinen schönen Text!
Stephan, ich weiß nicht, wieweit ich aus deinem gesamten Beitrag persönlich Kritik herauslesen und mich durch obige Worte angesprochen fühlen soll.
Von mir aus ist das keine Kritik an Dir - ganz im Gegenteil empfinde Deine Beiträge
als sehr sympathisch und angenehm: mit denen kann ich was anfangen.
Bloß hattest Du auch gesagt:
Dieses Thema hier finde ich spannend. (Schade ob der schnöden Diskussion … )
Und ich wollte darstellen (wenn auch nicht grade erklären), wieso und weshalb
ich die Diskussion gar nicht so schnöde und/oder überflüssig fand.
Es entspricht nicht, und entsprach nie meiner Vorstellung, allein nach einem Frage- und Antwort-Prinzip etwas zu lernen. Weder hier, noch irgendwo sonst.
Und
weil ich das weiß (woher? Na, aus Deinen Beiträgen), unterhalte ich mich
gern mit Dir - ok.: ein bissel mehr zur Ausdifferenzierung des letzten Fingerglieds:
Vor etlichen Jahren hatte ich (aus guten, d.h.a. schlechten Gründen) ne ziemlich
ausgeprägt depressive Phase, und taumelte entschieden schräg durch die Welt.
Meine gute Schwester machte sich wie so oft die allergrößten Sorgen um mich, sie
kam eines Abends zu Besuch, um nach dem Rechten zu schaun. Wir saßen in der Küche,
und um sie zu beruhigen und ihr zu zeigen, daß es mir ganz excellent saupudelwohl
geht, griff ich mir ne rohe Kartoffel (ungefähr Tennisballgröße, aber eher eiförmig),
hielt sie ihr hin und sagte: "Schau mal" - und dann hab ich die rohe Kartoffel in
meiner rechten Faust zerdrückt (natürlich erreichte ich mit dieser Demo keinerlei
Beruhigung bei meiner Schwester - sie neigt halt manchmal auch aweng zur Hysterie....)
Ich bin tatsächlich noch niemandem begegnet, der das macht. Wohl hatte ich
es als Kind mal in nem Film gesehen (
Der Seewolf - legendär), später mußte
ich zu meiner großen Enttäuschung erfahren, daß Raimund Harmstorf leider
bloß ne gekochte Kartoffel genommen hatte.
Warum erzähl ich nu
schon wieder sowas? Weil ich damit sagen möchte, daß ich
wirklich
weiß, was es heißt, starke Finger zu haben - das ist mal Punkt Eins.
Punkt zwo: Selbst diese Finger haben beim Unterschied von "schwer" - zu "leicht-
gängigen" Tastaturen
nie auch nur die klitzekleinste Rolle gespielt.
Punkt drei: ich habe das wirklich
nie geübt (also etwa mein halbes Leben lang
Kartoffeln zerdrückt) - und ich habe es danach auch nie mehr weiterverfolgt
(Na gut, ichs habs noch zwo, drei Mal probiert, einfach um zu guggen, ob ichs
nicht doch geträumt hätte).
Was ich allerdings getan habe (
und das ist jetzt wichtig): ich habe mir überlegt,
versucht vorzustellen, oder wie auch immer man das nennen mag, wie das möglich
ist; und währenddessen, also während dieses lang ausgedehnten Vorgangs des mir
selbst verständlich Machens habe ich wirklich das Allerallermeiste gelernt, ua. auch
das Klavierspiel betreffend.
Jetzt kammer selbstverständlich hergehn und krähn:
und/oder "Egglääan, abbe soffodd!!"
Das allerdings geht zum Einen an der nicht ganz unwesentlichen Tatsache vorbei,
daß nämlich diese kleinen Geschichten bereits ein Großteil der Erklärung sind,
ja:
schafft man es zum Andern, dran zu glauben. Denn, machen wir uns da nix vor:
Solange man etwas nicht weiß, muß man etwas glauben. Weiß mans dann, kann
man diesen Glauben getrost wieder vergessen - man ist sogar gut beraten, das
Wissen wieder zu vergessen: schließlich ist es ein nie endender, sich immerfort
erneuernder Prozeß:
[Aktion - Wahrnehmung - Akzeptanz - Reaktion]
Mit der Zeit wird dieser Vierschritt selbst zu einer Aktion zusammengefaßt,
die sich dann ebenfalls in die nächste Reihe einfügt - ad infinitum.
Es kommt dabei zu ganz außerordentlichen Beschleunigungen.
Meine Verehrung an die Damen
dem Rest Gott zum Gruße
stephan