Meine Aussagen galten ja als Gegenbeispiel zu Rolfs Bemerkung, dass das Tragen einer Einkaufstüte mit dem Handhaben großer Gewichte zu tun hat.
nun ja... wenn die Einkaufstüte recht voll ist (z.B. in bayerischen Landstrichen prall mit Schweinshaxen gefüllt), so hat sie einiges Gewicht - dennoch ist es
für die vier Finger kein sonderliches Problem, diese Tüte einfach nur zu halten :) :)
am Klavier brauchen wir einen derartigen passiven automatischen Widerstand seltener (nur bei starken Melodietönen - grandioso-Stelle der Lisztsonate im 5. Finger), stattdessen brauchen wir ein widerstandsfähiges Handgewölbe (was in der Literatur oft genug und ausführlich beschrieben ist - nebenbei: das meint auch Neuhaus mit seinem Bonmot).
tatsächlich befinden sich einige für die Stabilisierung des Greifens, Widerstehens und Haltens mitverantwortliche Muskeln in der Hand: vereinfacht gesagt die Daumenmuskulatur sowie das Muskelband, das vom Grundgelenk des kleinen Fingers bis ans Handgelenk reicht - beide sind tätig, wenn man einen starken Akkord (so Sachen wie der Beginn des b-Moll Konzerts von Tschaikowski, den akkordischen Beginn der danse russe etc. spielt) abstützt/abfedert;
aber erleichtert wird das durch die automatische Widerstandsfähigkeit der Finger, wenn man sie denn richtig einsetzt - - tatsächlich formt, je nach Bedarf, die Hand ein "Dach" oder ein "Gewölbe", und hält dann großen Belastungen stand.
eine große, ja fast zu große Belastung ist, einen Teil des eigenen Körpergewichts nur auf den Fingern zu tragen bzw. abzustützen: das wären Liegestütze auf den zehn Fingern (von Klimmzügen ist eigentlich nicht bzgl. Klavier die Rede...)
herzliche Grüße,
Rolf