Euer Lieblingspianist

  • Ersteller des Themas Frédéric Chopin
  • Erstellungsdatum

Es gab nur einen wahren, den Besten, den Unvergleichlichen:
Frédéric Chopin.
Freiheit, Dramatik und Trauer sowie Freude. In allen Stücken, spürt man soviel Gefühl, wenn der Klavierspieler es gut vorträgt. In meinen Augen gibt es kein Stück von Chopin, was einen nicht in eine Andere Welt entführt. Es kommt nunmal nicht immer auf die technik an, sondern auch auf das Lebendige hinter den Tönen, ob moll oder dur.
 
stimmt,

wobei Benno Moiseiwitsch auch ein toller war. allerdings war die beziehung zwischen horowitz und rachmaninow eine ganz besondere.

war eh eine tolle zeit: hoffmann, barere, brailowsky, cherkassky, sofronitzky, cortot oder casadesus, um nur ein paar aus der zeit zu nennen...

tja, und rachmaninow?
demidenko und ein freund von ihm haben in jahrelanger arbeit die ganzen rachmaninow-aufnahmen restauriert. ich habe diese cds gehört. die nicht restaurierten natürlich vorher auch schon. wenn man diese aufnahmen hört, dann versteht man auch einiges was im jazzklavier passiert ist in der zeit besser. ohne rachmaninow wäre die geschichte des jazz wohl auch ein wenig anders veraufen.
abgesehen davon: gabes je einen edleren klang als den ton rachmaninows?

Ja, Sergej Wassiliewitsch steht bei mir auch ganz weit oben. Zweifellos! Wobei mir seine Interpretationen von andern Komponisten nochbesser gefallen, als seine eigenen. Da war er immer etwas kühl, aber natürlich ebenfalls fantastisch (zB nur mal "Polka de V.R." oder "Liebesleid", "Liebesfreud" und die Konzerte).
 
nichts gegen die "popstars" wie say,lang, grimaud oder li,
alles tapfere schneiderlein. der li ist ein ungeheurerer präzisionsmechaniker, der lang ein virtouser akrobat der nicht nur grimassen schneiden kann, grimaud die nicht nur zu den wölfen flüstern kann, sondern auch furious zu uns dem publikum entfesselt sprechen kann, oder der exzentrische say, dessen verspieler einen ganz eigenen reiz haben.
aber: ich denke dass sind in erster linie doch eher von plattenfirmen professionell und mit geld bei den leien bekannt gemachte stars. große pianisten? hm...da habe ich zu viele zweifel.
brendel und argerich haben da natürlich über die jahrzehnte uns schon mehr beweisen können.
was aber wirklich große pianisten angeht, von denen es eine große zahl gibt, da hast du einen, nämlich horowitz genannt. und ausgerechnet er war auch einer der vorboten der "stars" von heute.
aber bei allem respekt:
wer sind lang, li, say oder grimaud neben arrau, salomon, richter, gilels, grinberg, schnabel oder gieseking?
große bitte: weniger auf die großen anzeigen von universal oder sony gucken, interpretation in der klassik ist nicht "deutschland sucht den superstar", es geht hier um verbindung von artistik mit KUNST und HANDWERK und GEIST.
kleine bitte: alte aufnahmen mit den großen der zunft anhören, danach relativieren sich die künste der popstars unter den pianisten von heute ganz schnell ;-))

Guter Beitrag! Volle Zustimmung.
 
Für mich Rubinstein. Auch wenn viele meiner bekannten Gould nennen würden....

Außerdem: Ich hoffe, dass es jetzt nicht nach Werbung aussieht (denn so ist es nicht gemeint): Ich hab durch Zufall diese Seite/dieses Form entdeckt - als ich auf der Suche nach aktuellen Pianisten und nach Büchern für meine plötzliche erneut aufgeflammte Leidenschaft fürs Klavier spielen suchte.

Worauf ich hinaus will: Ich hab vor einiger Zeit eine Abstimmung geschaltet - und zwar hier: die besten Pianisten des 20. Jahrhunderts. Mich ärgert, dass da im Grunde niemand abstimmt - weil es anscheinend zu wenig Pianisten dort gibt :D Wär cool, wenn ich euch als Kenner dazu bekommen könnte, dort eine einigermaßen ernst zu nehmende Abstimmung daraus zu machen. (Das ist mir jetzt eigentlich irgendwie ein bisschen peinlich - aber egal)
 
Gerade im Bezug auf die Interpretationen von Werken der Wiener Klassik:

Paul Badura-Skoda: Sehr umfangreiches klassisches Repertoire, wunderbare Einspielung der Sonatenzyklen Mozarts und Beethovens.

Ich finde er findet viel zu wenig Erwähnung
 
Mein absoluter Liebling: Grigory Sokolov, kurz nach S. Richter.

Wen ich als "Gesamtkünstler" inakzeptabel finde: Gould und Brendel. Nicht, weil sie nicht Klavier spielen könnten, sondern wegen ihrer Überheblichkeit einigen Komponisten gegenüber.

Gruß - Andreas
 
Wilhelm Kempff ...

von ihm stammt die beste Interpretation der Mondscheinsonate die ich kenne!

mfg
 
Ich bin ein großer Freund der meisten Interpretationen von Sokolow, Horowitz und Richter.
 

Ich bin ein großer Freund der meisten Interpretationen von Sokolow, Horowitz und Richter.


und damit beweist du guten geschmack

;)

übrigens meine lieblingsaufnahme mit richter:

brahms klavierquintett mit richter und borodin-quintett

und natürlich alle aufnahmen wo richter mit oistrach zusammen spielt

hier auf meinen klavier steht ein jugendfoto von richter und der großmutter meines schwagers (1937), ein jahr später war sie leider tot.
wir haben viele fotos noch. richter war ein faszinierender mensch.
leider kann ich mich an ihn kaum oder gar nicht erinnern.

horowitz letztes konzert in hambur ist übrigens ja neuerdings rausgekommen: ein genuß!

und sokolows raub-aufnahmen die überall kursieren sind phenomenal, manchmal sehr seltsam, aber nie langweilig!
 
Für mich ganz klar: Glenn Gould.
Nicht nur musikalisch, sondern auch von der Persönlichkeit für mich der großartigste Pianist.
 
Hallo,

bin ich mit der Nennung von Rudolf Buchbinder reiner Lokalpatriot??
Jedenfalls habe ich ihn beim Lesen dieses Freds bisher noch nicht gefunden und mit doch etwas gewundert.
Kennt ihn fast niemand (kann ich mir doch nicht so vorstellen) oder mag ihn hier keiner?
Mein Bild ist sicher auch davon geprägt, dass er der einzige Pianist ist, den ich auch schon mehrmals live erlebt habe. Prägt wahrscheinlich auch entsprechend...

Liebe Grüße aus Tirol!

Gerhard
 
Also absolute Weltklasse ist für mich Boris Berezovsky nicht alleine wegen seiner Virtuosität sondern auch wegen seiner Ausdruckskraft und seiner unpretentiösen Art. Wenn man ihm zusieht und zuhört, hören sich die schwierigsten Stücke sehr leicht an. Anderen Pianisten sieht man die Anstrengung oft an aber bei ihm habe ich das noch nie gesehen -- und das überträgt sich irgendwie auf das Spiel und das Publikum.

Ich hatte einmal das Vergnügen bei einem seiner Konzerte nur ca. 5 Meter entfernt zu Ihm zu sitzen -- ein unglaubliches Erlebnis -- das Konzert war sehr heimelig - der Raum fasste nur ca. 50 Leute. Mitte März am 18.3. spielt er wieder dort -- leider hab ich einen Geschäftstermin und kann nicht. Sollte aber jemand von Euch Zeit haben und Reiselust verspüren, kann ich ihn nur wärmstens empfehlen.

Hier der Link zum Konzert:

http://www.kulturkreis.at/?si=st20090126090048

Liebe Grüße // Tom
 
Hallo,
bin ich mit der Nennung von Rudolf Buchbinder reiner Lokalpatriot??
Gerhard

Bist Du nicht. Ich erinnere ein Konzert mit einem reinem Mozartprogramm beim Rhein-Ruhr-Klavierfestival vor vielen Jahren. Das ist schon sehr ungewöhnlich und mutig. Man unterschätzt ihn vielleicht etwas wegen der äußeren Erscheinung. Da scheint ein "Buchhalter" auf die Bühne zu kommen, aber dann kann sein Spiel wirklich fesseln.

Gruss
Moderato
 
Ein Pianist, den ich, natürlich nicht als einzigen, sehr mag, ist Alexis Weissenberg.
 
Also absolute Weltklasse ist für mich Boris Berezovsky nicht alleine wegen seiner Virtuosität sondern auch wegen seiner Ausdruckskraft und seiner unpretentiösen Art. Wenn man ihm zusieht und zuhört, hören sich die schwierigsten Stücke sehr leicht an. Anderen Pianisten sieht man die Anstrengung oft an aber bei ihm habe ich das noch nie gesehen -- und das überträgt sich irgendwie auf das Spiel und das Publikum.

Ich hatte einmal das Vergnügen bei einem seiner Konzerte nur ca. 5 Meter entfernt zu Ihm zu sitzen -- ein unglaubliches Erlebnis -- das Konzert war sehr heimelig - der Raum fasste nur ca. 50 Leute. Mitte März am 18.3. spielt er wieder dort -- leider hab ich einen Geschäftstermin und kann nicht. Sollte aber jemand von Euch Zeit haben und Reiselust verspüren, kann ich ihn nur wärmstens empfehlen.

Hier der Link zum Konzert:

http://www.kulturkreis.at/?si=st20090126090048

Liebe Grüße // Tom

Boris ist echt super! Schade, dass er nicht in Berlin auftritt. Außerdem ist er auch als Typ sehr lustig und angenehm und nicht so beknackt und verkrampft wie Kissin.
 

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