Verwurstet - Joja Wendt

Ich schreibe meist gar nichts dazu. Aber ich gebe gerne zu, dass mich als Leser das Hasenbeinige doch deutlich mehr anspricht als eine jede Konfrontation vermeidende, übertriebene Achtsamkeit. Die eben auch nicht ohne Herablassung ist - denn letztendlich behandelt man Erwachsene damit wie kleine, zur Selbstreflektion noch nicht fähige Kinder.
Na ja, muss ja wohl doch irgendeinen Mittelweg geben, der meiner Meinung nach konsensfähiger wäre, als das, wie es hier eben aktuell so zugeht. Die Tatsache, dass seit Jahren ständig über's "wie diskutieren" diskutiert wird, oft mehr, als über die eigentlichen fachlichen Themen, zeigt das ja, dass hier dieser Grundkonsens keineswegs vorhanden ist.
 
Mein persönliches Ideal ist sachlich-korrekte, falls erforderlich auch messerscharfe Kritik in freundlich wertschätzendem Stil und Ton.
Wie du schreibst: es ist DEIN persönliches Ideal. Das musst du aber, so ist nun mal die Welt, an die Realitäten anpassen. Ich hätte auch gerne, dass alle anderen MEINE Ideale teilen. Aber: "die Verhältnisse, sie sind nicht so!" (Drei Groschen in das Phrasenschwein)
Das grob-hasenbeinige ist mir inhaltlich viel Wert, aber ansonsten mittlerweile so zuwider, dass ich es ignoriere.
Da hindert dich doch niemand dran? Wo ist also das Problem.

Ich habe schon einige Musikerforen kommen und gehen sehen. Allen war gemein, dass genau diese Diskussion mit Forderungen nach "freundlichem wertschätzendem Stil und Ton" gepaart mit - ich muss es so sagen - regelrechten Hetzjagden gegen diejenigen, die - nach Meinung der Kritiker - nicht den "richtigen Ton" fanden. Und genau solche Metadiskussionen, immer wieder Stil und Ton zu thematisieren, anstatt zu akzeptieren, dass Menschen hier unterschiedliche Maßstäbe anlegen, genau DAS habe ich anderswo schon bis zum Erbrechen miterlebt, und es geht mir gewaltig auf den Senkel. Da frage ich mich manchmal, habt ihr nix Besseres zu tun, als euch immer wieder an dem gleichen Thema abzuarbeiten? Eigentlich sage ich zu diesem Thema nix, das hier war ein einmaliger Ausrutscher. Wäre ja auch vermessen, wenn alle meine Ideale teilen, nicht wahr? :trinken321:
 
diese Diskussion mit Forderungen nach "freundlichem wertschätzendem Stil und Ton" gepaart mit - ich muss es so sagen - regelrechten Hetzjagden gegen diejenigen, die - nach Meinung der Kritiker - nicht den "richtigen Ton" fanden.
das ist ja nun eine klassische Täter-Opfer-Umkehr. Sich im Ton vergreifen, ist halt nun mal keine gekapselte persönliche Eigenschaft, die ohne Auswirkung auf andere ist. Solchen Hetzjagden zu entgehen, ist ja nun ein Leichtes, wenn man sich ein klein wenig bemüht, sich in seine Mitmenschen hineinzuversetzen.
 
das ist ja nun eine klassische Täter-Opfer-Umkehr
Mit Verlaub, das ist Quatsch. Wenn etwas Kacke ist, dann wird das nicht besser, wenn man im "säuselnden" Ton drum rum schleimt. Wahrheiten tun manchmal weh, das hat aber nichts damit zu tun, sich im Ton zu vergreifen. Das "klassische Muster" ist eher, sich statt mit dem Argument auseinanderzusetzen, den angebliche "falschen Ton zu attackieren".
Mist, jetzt strafe ich mich selbst Lügen, ich wollte ja nix mehr dazu sagen. Ich gelobe Besserung :schweigen:. EOD. Ehrlich.
 
Es ist das Gleiche wie beim Satz „Das wird man ja wohl noch sagen dürfen.“ Ein Satz der ja gerne von den Anhängern der Partei mit dem 💩am Anfang geäußert wird. Aber wehe, jemand sagt etwas gegen diese Partei. Dann wird das als „Hetzjagd“ bezeichnet.

Es gibt in der Kommunikation kein Gewohnheitsrecht. Sondern es muss immer wieder neu ausgehandelt werden.

P.S.: Dies ist keine Einladung für eine politische Diskussion. Die Politik diente nur der Veranschaulichung.
 
Genau!

Es ist ein durchaus toxisches Verhalten - um nur ein Beispiel zu nennen - hier mit stolz geschwellter Brust eine "Komposition" zu präsentieren, die jede Originalität und erst Recht jeglichen Ansatz erlernbaren Handwerks vermissen lässt und sich dann über die ablehnende Rezeption zu beklagen.

Mich jedenfalls triggert so etwas (und @hasenbein ganz offensichlich noch viel mehr :003:), aber alle beschweren sich anschließend nur über die Reaktionen, anstatt die eigentliche Respektlosigkeit gegenüber dem gesamten Forum zu diskutieren.

:-(;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das "klassische Muster" ist eher, sich statt mit dem Argument auseinanderzusetzen, den angebliche "falschen Ton zu attackieren".
Auch ich finde das sehr bedauerlich, wenn jemand eigentlich gute Argumente hat und denen dann völlig unnötig die Schlagkraft oder sagen wir mal auch "Strahlkraft" nimmt, indem er es einfach nicht schafft oder nicht willens ist, diese in angemessenem Tonfall vorzutragen. Völlig unnötige Angriffsflächen, die sich dabei auftun.
 
Warum soll ich immer irgendwas "schaffen" oder "willens sein"? Der andere kann doch gefälligst auch es "schaffen" oder "willens sein", mal von seinem überempfindlichen Reagieren auf Kritik zu abstrahieren und sich auf den Inhalt der Aussage zu konzentrieren.

Immer soll der Ahnunghabende sich dem armen, schwachen Nicht-Ahnunghabenden beugen, nur damit dieser nicht rumrennt und sagt, was für ein "Hass"-Opfer er sei.
 

Genau!

Es ist ein durchaus toxisches Verhalten - um nur ein Beispiel zu nennen - hier mit stolz geschwellter Brust eine "Komposition" zu präsentieren, die jede Originalität und erst Recht jeglichen Ansatz erlernbaren Handwerks vermissen lässt und sich dann über die ablehnende Rezeption zu beklagen.

Mich jedenfalls triggert so etwas (und @hasenbein ganz offensichlich noich viel mehr :003:), aber alle beschweren sich anschließend nur über die Reaktionen, anstatt die eigentliche Respektlosigkeit gegenüber dem gesamten Forum zu diskutieren.

:-(;-)
Ich denke, dieser Personenkreis, den Du ansprichst, weiß es halt einfach nicht besser... Unnötig, dies als Respektlosigkeit zu werten.
Wenn denn das gesamte Forum nur aus Musikern Deines Kalibers bestünde, würde sicherlich auch ich hier keinen einzigen Buchstaben oder gar Klavierton von mir geben. Aber so isses ja nunmal nicht.
 
Ich denke, dieser Personenkreis, den Du ansprichst, weiß es halt einfach nicht besser..
Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.

Schon gar nicht in unseren Zeiten, wo man zu wirklich jedem Sachverhalt mühelos und in Sekundenschnelle eine weiterführende Antwort von ChatGPT, Perplexity, Gemini oder sonst einer AI oder Suchmaschine erhält.

Wenn man's nicht besser weiß, dann wohl deshalb, weil man's gar nicht besser wissen will. Man könnte ja die unbequeme Wahrheit herausfinden, dass die Götter vor den Erfolg den Schweiß gesetzt haben.
 
Warum soll ich immer irgendwas "schaffen" oder "willens sein"? Der andere kann doch gefälligst auch es "schaffen" oder "willens sein", mal von seinem überempfindlichen Reagieren auf Kritik zu abstrahieren und sich auf den Inhalt der Aussage zu konzentrieren.

Immer soll der Ahnunghabende sich dem armen, schwachen Nicht-Ahnunghabenden beugen, nur damit dieser nicht rumrennt und sagt, was für ein "Hass"-Opfer er sei.
Ach komm... das meinste jetzt aber nicht wirklich ernst? Meiner Meinung nach legst Du es schon ganz gerne auch mal darauf an (zum Glück nicht immer), genau diese "überempfindliche Reagieren", dann weiter eskalieren zu lassen. Zumindest ist da selten mal ein Beitrag von Dir, den man als den Versuch werten könnte, zu deeskalieren.
 
Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.

Schon gar nicht in unseren Zeiten, wo man zu wirklich jedem Sachverhalt mühelos und in Sekundenschnelle eine weiterführende Antwort von ChatGPT, Perplexity, Gemini oder sonst einer AI oder Suchmaschine erhält.

Wenn man's nicht besser weiß, dann wohl deshalb, weil man's gar nicht besser wissen will. Man könnte ja die unbequeme Wahrheit herausfinden, dass die Götter vor den Erfolg den Schweiß gesetzt haben.
jetzt beziehst Du Dich auf ganz andere Fragestellungen. Oder bist Du wirklich der Ansicht, dass beim Komponieren aktuell KI schon was brauchbares liefert?
 
Wie schön ist doch die Musik - aber wie schön erst, wenn sie vorbei ist! (aus: Die schweigsame Frau)

Wenn denn das gesamte Forum nur aus Musikern Deines Kalibers bestünde, würde sicherlich auch ich hier keinen einzigen Buchstaben oder gar Klavierton von mir geben.
In der Tat, dann wäre es hier totenstill. Ist sicher ja auch Sinn eines Musikerforums ;-) .
 
Ich werde jetzt mal nächtliche Stille einkehren lassen. Gute Nacht allen Beteiligten!
 
Oder bist Du wirklich der Ansicht, dass beim Komponieren aktuell KI schon was brauchbares liefert?

Nee, natürlich nicht. Aber sie gibt durchaus sinnvolle Antworten, wenn man sie fragt, wie man das Komponieren lernen kann. Hier z.B. perplexity:

Kannst du mir erklären, wie ich als Anfänger das Komponieren lernen kann?

Natürlich! Hier sind einige ausführliche Schritte und Tipps, wie du als Anfänger das Komponieren lernen kannst:

1. **Grundlegende Musiktheorie erlernen**:
- Beginne mit den Grundlagen der Musiktheorie, einschließlich Notenlesen, Tonleitern, Akkorden und Rhythmus. Ein solides Verständnis dieser Elemente ist entscheidend für das Komponieren.

2. **Ein Instrument lernen**:
- Ein Instrument zu spielen, insbesondere Klavier oder Gitarre, kann sehr hilfreich sein. Diese Instrumente bieten eine gute Übersicht über Harmonie und Melodie.

3. **Viel Musik hören**:
- Höre dir verschiedene Musikstile an und analysiere die Struktur der Stücke. Achte auf Melodien, Harmonien, Rhythmus und Instrumentierung. Versuche zu verstehen, was dir an bestimmten Stücken gefällt.

4. **Improvisation üben**:
- Nimm dir Zeit, einfach zu improvisieren. Spiele frei auf deinem Instrument und experimentiere mit verschiedenen Melodien und Akkorden. Dies fördert Kreativität und hilft dir, neue Ideen zu entwickeln.

5. **Mit kleinen Projekten beginnen**:
- Starte mit kurzen Kompositionen oder einfachen Liedern. Setze dir kleine Ziele, wie das Schreiben einer Melodie oder das Erstellen einer Akkordfolge.

6. **Notationssoftware nutzen**:
- Programme wie MuseScore, Sibelius oder Finale können dir helfen, deine Musik zu notieren und zu organisieren. Sie bieten auch die Möglichkeit, deine Kompositionen anzuhören und zu bearbeiten.

7. **Harmonielehre vertiefen**:
- Lerne mehr über Akkordprogressionen und wie sie in verschiedenen Musikstilen verwendet werden. Experimentiere mit verschiedenen Harmonien in deinen Kompositionen.

8. **Bestehende Werke analysieren**:
- Nimm bekannte Stücke auseinander und analysiere ihre Struktur. Versuche herauszufinden, warum bestimmte Teile gut funktionieren und wie du ähnliche Techniken in deiner eigenen Musik anwenden kannst.

9. **Feedback einholen**:
- Teile deine Kompositionen mit Freunden, Lehrern oder in Online-Communities und bitte um konstruktives Feedback. Dies kann dir helfen, deine Fähigkeiten weiterzuentwickeln.

10. **Kreativ bleiben und experimentieren**:
- Scheue dich nicht davor, neue Dinge auszuprobieren und Risiken einzugehen. Kreativität ist ein wichtiger Teil des Kompositionsprozesses.

11. **Regelmäßig komponieren**:
- Setze dir regelmäßige Zeiten zum Komponieren, um eine Routine zu entwickeln. Je mehr du komponierst, desto besser wirst du darin.

12. **Unterricht nehmen oder Kurse belegen**:
- Wenn möglich, nimm Unterricht bei einem erfahrenen Komponisten oder besuche Online-Kurse oder Workshops zum Thema Komposition.

Das Wichtigste ist Geduld und Ausdauer. Komponieren ist eine Fähigkeit, die Zeit braucht, um sich zu entwickeln. Viel Erfolg beim Lernen!
 

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