Ja, wahrscheinlich habt ihr recht.
Ich habe wohl gleich zwei Fehler mit der ganzen Klaviersache gemacht.
1. Das Budget: Vermutlich habe ich mich hier und anderswo insofern ins Bockshorn jagen lassen, als der generelle Konsens zu sein scheint, dass Digis an sich nicht gut sind, aber billige Digis absolut unterirdisch, daher mehr oder weniger ungeeignet zum Lernen und dem Anfänger durch die schlechte Qualität sogar die Freude am ganzen Klavierspiel nehmen können. Auch den Mitgliedern hier, die tatsächlich auf günstigen Digis anfangen - und das scheint die Minderheit zu sein, mir fällt nur eines ein - wird bei Soundproblemen o.ä. mehr oder weniger durch die Blume gesagt, dass sie selbst Schuld sind, weil billig gekauft, da kann man ja nichts erwarten. Von günstigen akustischen Schrottklavieren aus privater Hand wird ja überall absolut abgeraten (Stichwort Sperrmüll). Ich habe daher mein Budget nicht unbedingt angesetzt für "ich fange damit einmal an und schaue, ob es mir gefällt", sondern wirklich das, was ich absolut maximal ausgeben kann (= mehr habe ich einfach nicht), aber es wäre natürlich ein sehr massiver finanzieller Einschnitt für mich. Damit kam dann auch die ganze Unsicherheit und Sorge, falls ich nicht dabei bleibe.
Es war also ziemlich idiotisch von mir praktisch meine Ersparnisse zu zählen und nicht ein tatsächliches "Einsteigerbudget" zu veranschlagen, wo ein Nichtgefallen des neuen Hobbys zwar auch schlecht wäre, aber keine mittlere Katastrophe. Für ein Einsteigerbudget müsste ich nämlich ehrlicherweise sagen, dass ich dann vielleicht nach Weihnachten vom Weihnachtsgeld ein Roland FP-30 oder Kawai ES-110 anschauen könnte. Halt ohne Ständer oder Klavierbank, wobei hier schon gesagt wurde, ich sollte auf keinen Fall einen einfachen Hocker oder alten Klavierhocker verwenden, das sei sogar gefährlich, sondern unbedingt Geld für eine echte Klavierbank aufbringen...
@Andre73 Ich gebe dir vollkommen recht, dass die aufgezählten Hobbies ebenfalls recht kostspielig sind (und da ich kein Geld für ein Auto habe oft auch schlecht erreichbar). Deswegen kommen sie leider allesamt für mich nicht in Frage. Das einzige Glück ist nur, dass mich diese Freizeitaktivitäten nie so interessiert haben wie Klavierspielen.
2. Die Motivation: Motivation ist wohl die Hauptsache, der Rest wird dagegen immer eine Ausrede sein. Wenn man eine Sache tatsächlich 1000% will, dann gibt man seine Ersparnisse für ein Klavier aus, egal ob klug oder unklug, gar keine Frage. Ich persönlich bin leider ein Mensch, der schon viele Dinge angefangen aber nicht weitergemacht hat, entweder, weil es dann doch nicht so war, wie ich mir das vorgestellt hatte oder weil mir das Durchhaltevermögen fehlte etc. Und klar, Klavierspielen ist ein lang gehegter Traum von mir. Aber wird es eine glühende Leidenschaft sein? Ist meine Motivation tatsächlich so groß, dass ich mit Sicherheit sagen kann, dass eine Investition in diese Richtung mir über Jahre hinweg Freude bringen wird? Ich bin mir nicht sicher. Und das zeigt vermutlich, dass die Motivation nicht groß genug ist.
Von daher hat es sich wenigstens ausgezahlt, dass ich hier im Forum mitgelesen und diese Dinge erfahren habe. Das hat zwar jetzt nicht das Beginnen in dem Sinn ermöglicht, aber mich wohl vor einem kostspieligen Fehler bewahrt.