
Wiedereinsteiger123
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Guten Morgen zusammen,
durch Anregung von meinem Klavierlehrer habe ich mir das Buch "Modernes Klavierspiel" mit der Ergänzung "Rhythmik, Dynamik, Pedal" von Leimer/Gieseking zugelegt. Mein Lehrer sagte, dass es sich zwar eher um Lektüre für (weit) Fortgeschrittene handele und das schreibt Leimer auch, aber er wollte wohl, dass ich sein Credo (Abwandlung Leimer) "Technikentwicklung durch Klangvorstellung" verstehe.
Das erste mal gestockt bin ich in dem Buch bei der Behandlung einer Etüde als Beispiel für die Leimersche Methode der Memorisierung eines Stückes, bevor man beginnt es zu spielen. Als er nämlich zur Diskussion über das Üben der Etüde am Klavier kommt, rät er zur Anschlagsmethode des "freien Falls": Man solle Handgelenk und Ellenbogen fixieren - aber auch nicht zu sehr, es darf keine Verspannung auftreten -, und nur mittels Schulter die Hand ca. 5cm über die Tasten heben und durch Muskelrelaxation, also Entspannen, die Finger auf die Tasten fallen lassen. Damit hätte man eine genaue Kontrolle über die Dynamik. Konkret geht es in der Etüde um ein skalenförmiges Spiel von Sexten. Ich habe das Ganze mal ausprobiert und es ist mir völlig schleierhaft, wie das nützlich sein könnte. Ganz davon abgesehen, wie groß der Kraftaufwand ist, die Hand nur durch Hochziehen der Schulter zu bewegen, ist es zudem auch noch eine sehr langsame Bewegung. Durch Googlen habe ich auch keine "Bestätigung" dieser Anschlagstechnik gefunden. Wenn ich an Aufnahmen von Pianisten denke, kann ich mich an keinen nennenswerten Schultereinsatz erinnern, außer bei sehr lautem Spiel, wo das Körpergewicht für den kraftvollen Anschlag eingesetzt wurde, aber nie "presslufthammerartig" für schnelles Spiel.
Kann jemand etwas zu dieser Methode sagen? Hat sie wirklich eine praktische Relevanz oder ist das ein Beispiel für einen veralteten Versuch, den Anschlag theoretisch zu behandeln?
durch Anregung von meinem Klavierlehrer habe ich mir das Buch "Modernes Klavierspiel" mit der Ergänzung "Rhythmik, Dynamik, Pedal" von Leimer/Gieseking zugelegt. Mein Lehrer sagte, dass es sich zwar eher um Lektüre für (weit) Fortgeschrittene handele und das schreibt Leimer auch, aber er wollte wohl, dass ich sein Credo (Abwandlung Leimer) "Technikentwicklung durch Klangvorstellung" verstehe.
Das erste mal gestockt bin ich in dem Buch bei der Behandlung einer Etüde als Beispiel für die Leimersche Methode der Memorisierung eines Stückes, bevor man beginnt es zu spielen. Als er nämlich zur Diskussion über das Üben der Etüde am Klavier kommt, rät er zur Anschlagsmethode des "freien Falls": Man solle Handgelenk und Ellenbogen fixieren - aber auch nicht zu sehr, es darf keine Verspannung auftreten -, und nur mittels Schulter die Hand ca. 5cm über die Tasten heben und durch Muskelrelaxation, also Entspannen, die Finger auf die Tasten fallen lassen. Damit hätte man eine genaue Kontrolle über die Dynamik. Konkret geht es in der Etüde um ein skalenförmiges Spiel von Sexten. Ich habe das Ganze mal ausprobiert und es ist mir völlig schleierhaft, wie das nützlich sein könnte. Ganz davon abgesehen, wie groß der Kraftaufwand ist, die Hand nur durch Hochziehen der Schulter zu bewegen, ist es zudem auch noch eine sehr langsame Bewegung. Durch Googlen habe ich auch keine "Bestätigung" dieser Anschlagstechnik gefunden. Wenn ich an Aufnahmen von Pianisten denke, kann ich mich an keinen nennenswerten Schultereinsatz erinnern, außer bei sehr lautem Spiel, wo das Körpergewicht für den kraftvollen Anschlag eingesetzt wurde, aber nie "presslufthammerartig" für schnelles Spiel.
Kann jemand etwas zu dieser Methode sagen? Hat sie wirklich eine praktische Relevanz oder ist das ein Beispiel für einen veralteten Versuch, den Anschlag theoretisch zu behandeln?
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