Der aktuelle Klavierlehrer-Markt

Früher zumindest war es so, dass man dort eine ordentliche Ausbildung brauchte.
Bei privaten Musikschulen ist das möglicherweise anders.
Und, ja, es ist mir durchaus bewusst, dass auch ein abgeschlossenes Studium nicht davor schützt, sich zu einem KKL zu entwickeln oder aus diesem Stadium nicht herauszukommen.
Das Musikstudium an einer MuHo ist nach wie vor Bedingung für eine Anstellung bei kommunalen Musikschulen.
Ausnahmen findet man hie und da bei Instrumenten, die eher selten gewählt werden (Fagott, Harfe ..), da kann es dann auch einmal sein, dass man für einen Nachmittag jemanden nimmt, der sich noch im Studium befindet.

Dessen ungeachtet findet man auch an einer kommunalen Musikschule ein Spektrum an Musiklehrkräften. Die fein säuberliche Trennung zwischen KKL und (sehr) guten KL finde ich ja immer lächerlich. Es gibt einfach verschiedene Leute, und nicht jede(r) ist für jede(n) geeignet.
Und auch unterschiedliche Kompetenz ist durchaus zu finden.
 
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Diese 2340 Euro auf 12 Monate aufgeteilt ergibt einen Dauerauftrag von 195 Euro.
Das würde bei einer Familie mit drei Kindern, die alle ein Instrument lernen möchten, runde 600 Euro im Monat bedeuten. Ein nicht unbedeutendes Sümmchen.
Das hätten wir bei zwei Kindern mit drei Instrumenten auch hinlegen müssen. (Wobei noch die Frage wäre, ob die Zuschüsse für Kind und Instrument - 26 Euro im Monat* - hier noch abgezogen werden würden.)

Da würde dann vermutlich selbst bei interessierten Familien bzw. Kindern die Zeit gekürzt werden, also 15/22,5/30 Minuten, was definitiv sehr wenig ist.

Ich selbst würde für meine zwei Instrumente (60 Minuten Klavier, 45 Minuten Flöte wöchentlich) nach dieser Rechnung knapp 500 Euro zahlen (knapp 440 Euro + Zusatzbetrag 52 Euro für Erwachsene). Auch ich würde mir da eine Kürzung der Unterrichtszeit überlegen.

* Regelung im Land BaWü.
 

Definiere Lohn ! Allein vom Finanziellen Standpunkt aus gesehen ist die Existenz als Freischaffender Musiker nicht selten desaströs, auch belastend. Und die Frage "Kann man davon leben ? " kann ich ehrlich gesagt auch nicht mehr hören. Meine Hochbegabung in einem völlig fremden Arbeitsumfeld- und Aufgabe würde bei mir schwere Depressionen auslösen. Anders herum formuliert: Es ist das Schönste der Welt, neben Sex, wenn man seine Hochbegabung in die Tat umsetzt, und die PS auf die Straße bringt. Was scheren mich dann die Finanzen ? Geht ja doch irgendwie immer gut.
 
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Diese 2340 Euro auf 12 Monate aufgeteilt ergibt einen Dauerauftrag von 195 Euro.

Das ist viel billiger als die Summe von mind. 3.900, die für den günstigsten Kleinwagen p.a. zu berappen sind. Würden die Deutschen soviel Geld für Musikalische Bildung ausgeben, wie für Autos, wir Musiker würden alle in Villen leben :021:


 
Oder könnten uns wenigstens Autos leisten.

"Im Leben ist alles irgendwo anders ... und hin kommt man mit dem Auto" (musste ich mir eben noch in Civ4 anhören ... entwicklung der Technologie "Verbrennungsmotor").

Das Auto und Klavierunterricht zu vergleichen ist unfair, denn das Auto ist in unserem Arbeitsleben um einiges wichtiger, als das Klavierspiel (oder die Fähigkeit "Instrumentalspiel" allgemein) ... und das für sehr sehr viele Menschen.
Klavierverrückte werden das nicht so gerne hören, aber es ist nunmal so.
 
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Oder könnten uns wenigstens Autos leisten.

Ach, solange ich nicht dringend eins brauche, kann ich mein Geld besser in Instrumente investieren. Ich sehe darin keinen Mehrwert, musthave, oder gar Luxus. Fahrrad fahren hält mich zumindest fit, und ich spar mir die Fitnessbude. Preislich gehts auch noch so mit dem D-Ticket und 17 Euro Fahrradticket ABC Berlin.
 
Oder könnten uns wenigstens Autos leisten.

"Im Leben ist alles irgendwo anders ... und hin kommt man mit dem Auto" (musste ich mir eben noch in Civ4 anhören ... entwicklung der Technologie "Verbrennungsmotor").

Das Auto und Klavierunterricht zu vergleichen ist unfair, denn das Auto ist in unserem Arbeitsleben um einiges wichtiger, als das Klavierspiel (oder die Fähigkeit "Instrumentalspiel" allgemein) ... und das für sehr sehr viele Menschen.
Klavierverrückte werden das nicht so gerne hören, aber es ist nunmal so.

Ich sehe das anders. Dieses Land hat einen Rekord von 49 Mio. zugelassenen Fahrzeugen. Vor 20-30 Jahren ging es auch mit weniger. Würde man die ÖPNV Struktur besser ausbauen, wären sehr viele Menschen nicht auf das Auto angewiesen zum Arbeiten. Wenn Zeitverluste in hohem Maße entstehen, ist natürlich die Anschaffung eines Autos ggf. sinnvoll. Innerhalb von Großstädten ist ein Auto hinderlich, da ist der ÖPNV wesentlich schneller. Ich wiederhole mich, wenn ich sage, ich empfinde es als mittelalterlich, 1-2 Tonnen Stahl, Glas, Gummi und seltene Erden zu bewegen,um einen Menschen von A nach B zu bringen.
 

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