Frontalunterricht:
Ein nicht besonders glücklicher Begriff, auch nicht sauber definiert. Es ist eher ein Kampfbegriff, der negativ bzw. positiv besetzt ist.
Eine Zeitlang wurde er als Gegenbegriff zur Gruppenarbeit benutzt.
Wir unterscheiden eher: Sozialformen des Unterrichts: LSG (= Lehrer-Schüler-Gespräch - das gut zu können, ist die Hohe Schule des Unterrichtens), Einzelarbeit (Stillarbeit für einen), Partnerarbeit (Stillarbeit zu zweit), Gruppenarbeit, LV (Lehrervortrag), SV (Schülervortrag).
(Daneben gibt es unzählige Methoden, die nicht einfach darunter zu subsumieren sind.)
Wer "Frontalunterricht" sagt, meint damit meistens, dass die Lehrkraft sagt, wo's langgeht. Das wird immer so bleiben - das Gegenteil zu wünschen, ist in der Tat Ideologie. Es würde nur bei wenigen, sehr motivierten Schülern klappen. Und in der Tat, die Schwächeren profitieren besonders von Frontalunterricht.
Ich würde jedoch die Gruppenarbeit nicht verteufeln. Natürlich ist das Prinzip des "Social loafing" bekannt (= einer arbeitet, die anderen schauen zu), auf der anderen Seite muss man einfach sagen, dass z.B. in den Naturwissenschaften die Arbeit in der Gruppe/im Team einen hohen Stellenwert an den Unis hat. Ich leugne nicht, dass es auch da (genauso wie im Berufsleben!) möglich ist, dass sich die einen auf Kosten der anderen einen faulen Lenz machen.
Sitzordnungen
sind etwas anderes. Sie sind ein Stück weit auch altersabhängig. Jüngere Kinder mögen Sitzgruppen manchmal ganz gerne (man kann Stühle ja auch problemlos drehen, wenn man an die Tafel schauen möchte), bei älteren kann das Wort durchaus allergische Reaktionen hervorrufen.
U- bzw. E-Formen haben den Vorteil, dass sich alle sehen, und den Nachteil, dass ein Teil die Wirbelsäule drehen muss, wenn sie nach vorne schauen.
Aber ganz gleich, wofür man sich entscheidet: Disziplin bzw. Chaos sind in allen Sitzformen möglich.
Schulkonzepte
sind insofern etwas eminent Lästiges, als diese ausdiskutiert werden müssen und festgehalten und …. Da geht unglaublich viel Zeit drauf, Zeit, die man besser irgendwo anders investieren würde.
Das, was Du beschreibst,
@nispi , kann auch ohne "Schulkonzept" bewältigt werden. Es geht ohnehin zum professionellen Handeln von Lehrkräften, sich jederzeit auf unterschiedliche Schüler und Klasse einzustellen!
Hat man viele Migrantenkinder, braucht man irgendeine Form der Vorbereitungsklassen (bei uns: IVK = Internationale Vorbereitungsklasse, bei älteren Schülern: VABO), in denen die Vermittlung der deutschen Sprache im Vordergrund steht, bei gleichzeitiger Teilnahme in den anderen Klassen in Fächern wie Sport.
Das ist aber eher eine grundlegende Struktur als ein Konzept.