Bildungs- und Entwicklungsmisere - eindrücklicher Artikel


Naja wenn schon, dann Seminare oder Übungen. ;-)

Die "Konzepte" divergieren nicht nur zwischen den Ländern, sondern sogar von Schule zu Schule.
Paragraph Eins: Jeder macht seins.

Dahinter steckt ein grundsätzlich nicht verkehrter Gedanke. Aber wie immer gibt es dann rasch eine Art Wettlauf um das "spannendste" Konzept.

Hier wurden z. B. sämtliche Schulen der Stadt aufgefordert, ihr Konzept vorzulegen. Da hat sich dann jede Schule genötigt gefühlt, sich irgendwie zu profilieren.
 
Die "Konzepte" divergieren nicht nur zwischen den Ländern, sondern sogar von Schule zu Schule.

Selbstverständlich hat jede Schule ein eigenes Konzept, denn jede Schule unterscheidet sich in der Zusammensetzung der Schülerschaft.
Ein Beispiel aus unserer Kleinstadt:
Im gutbürgerlichen Stadtteil gibt es zwei Grundschulen, 300 m voneinander entfernt.
Auf die eine Schule gehen sehr viele Kinder aus gutsituierten verhältnissen, meist auch aus intakten Familien.

Auf die andere Schule gehen sehr viele Migrantenkinder und auch sehr viele Flüchtlingskinder die erst seit ganz kurzer Zeit hier sind.

Dieses Ungleichgewicht in der Schülerschaft entsteht durch die freie Schulwahl. Und selbstverständlich brauchen beide Schulen unterschiedliche Konzepte.
 
Frontalunterricht:

Ein nicht besonders glücklicher Begriff, auch nicht sauber definiert. Es ist eher ein Kampfbegriff, der negativ bzw. positiv besetzt ist.
Eine Zeitlang wurde er als Gegenbegriff zur Gruppenarbeit benutzt.

Wir unterscheiden eher: Sozialformen des Unterrichts: LSG (= Lehrer-Schüler-Gespräch - das gut zu können, ist die Hohe Schule des Unterrichtens), Einzelarbeit (Stillarbeit für einen), Partnerarbeit (Stillarbeit zu zweit), Gruppenarbeit, LV (Lehrervortrag), SV (Schülervortrag).
(Daneben gibt es unzählige Methoden, die nicht einfach darunter zu subsumieren sind.)

Wer "Frontalunterricht" sagt, meint damit meistens, dass die Lehrkraft sagt, wo's langgeht. Das wird immer so bleiben - das Gegenteil zu wünschen, ist in der Tat Ideologie. Es würde nur bei wenigen, sehr motivierten Schülern klappen. Und in der Tat, die Schwächeren profitieren besonders von Frontalunterricht.

Ich würde jedoch die Gruppenarbeit nicht verteufeln. Natürlich ist das Prinzip des "Social loafing" bekannt (= einer arbeitet, die anderen schauen zu), auf der anderen Seite muss man einfach sagen, dass z.B. in den Naturwissenschaften die Arbeit in der Gruppe/im Team einen hohen Stellenwert an den Unis hat. Ich leugne nicht, dass es auch da (genauso wie im Berufsleben!) möglich ist, dass sich die einen auf Kosten der anderen einen faulen Lenz machen.

Sitzordnungen
sind etwas anderes. Sie sind ein Stück weit auch altersabhängig. Jüngere Kinder mögen Sitzgruppen manchmal ganz gerne (man kann Stühle ja auch problemlos drehen, wenn man an die Tafel schauen möchte), bei älteren kann das Wort durchaus allergische Reaktionen hervorrufen. ;-)
U- bzw. E-Formen haben den Vorteil, dass sich alle sehen, und den Nachteil, dass ein Teil die Wirbelsäule drehen muss, wenn sie nach vorne schauen.

Aber ganz gleich, wofür man sich entscheidet: Disziplin bzw. Chaos sind in allen Sitzformen möglich.

Schulkonzepte
sind insofern etwas eminent Lästiges, als diese ausdiskutiert werden müssen und festgehalten und …. Da geht unglaublich viel Zeit drauf, Zeit, die man besser irgendwo anders investieren würde.
Das, was Du beschreibst, @nispi , kann auch ohne "Schulkonzept" bewältigt werden. Es geht ohnehin zum professionellen Handeln von Lehrkräften, sich jederzeit auf unterschiedliche Schüler und Klasse einzustellen!
Hat man viele Migrantenkinder, braucht man irgendeine Form der Vorbereitungsklassen (bei uns: IVK = Internationale Vorbereitungsklasse, bei älteren Schülern: VABO), in denen die Vermittlung der deutschen Sprache im Vordergrund steht, bei gleichzeitiger Teilnahme in den anderen Klassen in Fächern wie Sport.
Das ist aber eher eine grundlegende Struktur als ein Konzept.
 
Dahinter steckt ein grundsätzlich nicht verkehrter Gedanke. Aber wie immer gibt es dann rasch eine Art Wettlauf um das "spannendste" Konzept.

Hier wurden z. B. sämtliche Schulen der Stadt aufgefordert, ihr Konzept vorzulegen. Da hat sich dann jede Schule genötigt gefühlt, sich irgendwie zu profilieren.

Ja, das ist das Problem. Und die Profilierung ist wohl eher krampfhaft als hilfreich (für die Betroffenen, heißt, die Schülerschaft.)
 
Schulkonzepte
sind insofern etwas eminent Lästiges, als diese ausdiskutiert werden müssen und festgehalten und …. Da geht unglaublich viel Zeit drauf, Zeit, die man besser irgendwo anders investieren würde.
Das, was Du beschreibst, @nispi , kann auch ohne "Schulkonzept" bewältigt werden. Es geht ohnehin zum professionellen Handeln von Lehrkräften, sich jederzeit auf unterschiedliche Schüler und Klasse einzustellen!
Hat man viele Migrantenkinder, braucht man irgendeine Form der Vorbereitungsklassen (bei uns: IVK = Internationale Vorbereitungsklasse, bei älteren Schülern: VABO), in denen die Vermittlung der deutschen Sprache im Vordergrund steht, bei gleichzeitiger Teilnahme in den anderen Klassen in Fächern wie Sport.
Das ist aber eher eine grundlegende Struktur als ein Konzept.

Ich finde schon dass ein niedergeschriebenes Konzept wichtig ist. Die Lehrer der Schule müssen sich dann daran halten und die Eltern wissen auch was wie wo wann an der Schule gemacht wird.
Leider ist es nicht so selbstverständlich dass Lehrer sowas einfach mal von sich aus machen und professionell sind Lehrer auch nicht immer, auch Vorbereitungsklassen gibts nicht überall.

(Manchmal hab ich das Gefühl dass Menschen Lehrer werden weils da lange Ferien gibt, ohne sich eigentlich für Kinder zu interessieren, aber das ist nochmal ein anderes und leider auch trauriges Thema...).
 
Die "Konzepte" divergieren nicht nur zwischen den Ländern, sondern sogar von Schule zu Schule.
Paragraph Eins: Jeder macht seins.

Dahinter steckt ein grundsätzlich nicht verkehrter Gedanke. Aber wie immer gibt es dann rasch eine Art Wettlauf um das "spannendste" Konzept.

Hier wurden z. B. sämtliche Schulen der Stadt aufgefordert, ihr Konzept vorzulegen. Da hat sich dann jede Schule genötigt gefühlt, sich irgendwie zu profilieren.

Na ja, aber aus den von mir verlinkten Artikeln zu Beginn dieses Fadens ging klar hervor, dass ein wichtiger Punkt zur Verbesserung der Schulqualität eben der Wettbewerb ist. Dass die Schulen autonomer werden, Schwerpunkte setzen können (musisch, naturwissenschaftlich...) und Dinge anbieten, die andere Schulen nicht anbieten. Insofern halte ich unterschiedliche Konzepte für absolut sinnvoll! Konzept meint da natürlich auch die Struktur jeder Schule.

Deswegen halte ich auch die Abstrafung der erwähnten Schule in Berlin mit Frontalunterricht für sehr negativ. Der Schulleiter hat ein Konzept erstellt (vielleicht nicht nur den Frontalunterricht), mit dem er sehr gute Ergebnisse erzielt und das auch zu ihm, den Kollegen und seinen Schülern passt. Alle sind zufrieden und da ist es ganz verfehlt, von außen dieser Schule ein pädagogisches Konzept überzustülpen. Das heißt aber nicht, dass dieses Konzept des reinen Frontalunterrichts an anderen Schulen auch das Beste wäre.

Vorteile Frontalunterricht

Beim Frontalunterricht ist die Autorität des Lehrers sehr wichtig und das ist absolut positiv gemeint. Er tritt in direkt in Beziehung zur Klasse und wenn er Autorität hat, Fakten interessant vermitteln kann und gute Klassengespräche führt, kann das sehr produktiv sein. Die Klientel der Berliner Schule braucht vermutlich eine straffe Führung und kommt mit Gruppenarbeit u.a. nicht zurecht.

Grundsätzlich gibt es immer noch viel Frontalunterricht an Schulen, denn er eignet sich sehr gut zur Wissensvermittlung (schnelle und effiziente Vermittlung von Unterrichtsinhalten - kognitives Wissen), zeigt die fachliche und menschliche Autorität des Lehrers und spart dem Lehrer Zeit in der Vor- und Nachbereitung. Zudem hat der Lehrer eine größere Kontrolle über die Schüler, hat sie im Auge (direkter Blickkontakt - mehr Disziplin), erhält Informationen über die einzelnen Schüler (wer beteiligt sich am Unterrichtsgespräch, hört zu, ist abgelenkt.....), schafft eine gemeinsame Lernbasis für alle Schüler und bietet so einen sicheren Informationsrahmen.

Was also die kognitive Wissensvermittlung angeht, ist der Frontalunterricht sehr sinnvoll und aus meiner Sicht ein wichtiger Teil eines gelungenen Unterrichts.

Nachteile Frontalunterricht

Frontalunterricht hängt allerdings maßgeblich von der Person des Lehrers ab. Ist er in der Lage, ein Klassengespräch zu führen, das möglichst viele Schüler anspricht? Besitzt er genügend Autorität? Weiß er, was er will und warum er wie eine Stunde strukturiert etc.? Arbeitet er mit Druck oder kann er motivieren...?

Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass die Individualität des Schülers und seine Art zu lernen (Lerntyp...) beim Frontalunterricht nicht berücksichtigt wird.

Der Frontalunterricht ist besonders dann keine geeignete Methode, wenn es um die ANWENDUNG des zuvor vermittelten Lernstoffs geht. Dazu später mehr.

Durch Frontalunterricht in seiner schlechten Form wird der Schüler zudem zum Konsumieren verführt: der Lehrer redet, der Schüler hört zu oder meistens nicht, denn es melden sich immer die gleichen Schüler. Der Lehrer lässt in einem solchen Fall dem Schüler kaum Interaktionsräume - die Interaktionen laufen oft nach einem Frage-Antwort-Schema ab. In einem wirklich guten Klassengespräch könnte dieser Aspekt vermieden werden und das ist vermutlich auch die Herausforderung, von der Klafina sprach.

Frontalunterricht vernachlässigt auch die soziale Komponente unter den Schülern.

Aus all diesen Gründen ist reiner Frontalunterricht in der Regel abzulehnen. Ich plädiere für eine methodische Vielfalt (übrigens wie auch im Klavierunterricht), der sich nach der Person des Lehrers richtet ("Was macht mir Spaß, für welche Unterrichtsformen bin ich besonders geeignet?"...), nach dem zu vermittelnden Lernstoff und den Zielen für die Schüler.

Gruppenarbeit, Projektarbeit, Freiarbeit, Wochenplanarbeit etc. können sinnvoll gestaltet sehr gewinnbringend sein für die Schüler und sind wie Frontalunterricht ebenso wichtige Bausteine eines gelungenen Unterrichts. Die Schüler können den zuvor vermittelten Lernstoff nun auf ihre individuelle Weise (Lerntyp) anwenden und erlangen dabei viele weitere Kompetenzen wie Sozialkompetenz, Methodenkompetenz, Selbstvertrauen, Selbstmotivation etc. .

Aber auch hier kann was Gutes oder Schlechtes herauskommen. Ich verlinke hier einen Auszug aus einem, wie ich finde, sehr gelungenen Buch von Klippert (einfach auf Leseprobe klicken), der die Problematik deutlich macht:

https://www.beltz.de/fachmedien/pae...tails/31216-methodenlernen_in_der_schule.html .

Insgesamt sollte jeder Unterricht aus solchen Bausteinen bestehen, aber wie das nun genau aussieht, sollte unterschiedlich sein dürfen. Jeder Lehrer und jede Klasse ist anders.

Liebe Grüße

chiarina

P.S.: Ich hatte weiter vorn als Beispiel für ein gelungenes Konzept eine Schule verlinkt. Die Grundschule hat sich gut auf das eingestellt, was die Schüler mitbringen und was ihnen vermittelt werden soll.
 
Zuletzt bearbeitet:
@chiarina so ganz kann ich die von Dir genannten Nachteile nicht nachvollziehen.
Frontalunterricht hängt allerdings maßgeblich von der Person des Lehrers ab. Ist er in der Lage, ein Klassengespräch zu führen, das möglichst viele Schüler anspricht? Besitzt er genügend Autorität? Weiß er, was er will und warum er wie eine Stunde strukturiert etc.? Arbeitet er mit Druck oder kann er motivieren...?
Wenn der Lehrer hier Schwächen hat, nützen alternative Konzepte doch auch nichts? Im Gegenteil: Solche Lehrer haben doch nur im Frontalunterricht überhaupt eine Chance.

Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass die Individualität des Schülers und seine Art zu lernen (Lerntyp...) beim Frontalunterricht nicht berücksichtigt wird.
Das kann ich aus der Erfahrung meiner eigenen Schulzeit ganz klar verneinen.
Der Frontalunterricht ist besonders dann keine geeignete Methode, wenn es um die ANWENDUNG des zuvor vermittelten Lernstoffs geht.
Ja logisch. Es soll Wissen vermittelt werden. Die Anwendung findet dann in Form von Hausaufgaben, Projektarbeiten alleine und in Teams usw. statt. Das wird durch Frontalunterricht nicht ausgeschlossen, es sei denn, die Anwendung muss unbedingt in der Schule passieren (was ich für nicht nötig halte).
Durch Frontalunterricht in seiner schlechten Form
In seiner schlechten Form ist jeder Unterricht sch... und regt noch nicht mal zum Konsumieren an (da würden wenigstens noch 5% hängen bleiben).
Der Lehrer lässt in einem solchen Fall dem Schüler kaum Interaktionsräume - die Interaktionen laufen oft nach einem Frage-Antwort-Schema ab.
Das liegt aber nicht am Konzept Frontalunterricht sondern an einem sch... Lehrer.
Gruppenarbeit, Projektarbeit, Freiarbeit, Wochenplanarbeit etc. können sinnvoll gestaltet sehr gewinnbringend sein für die Schüler und sind wie Frontalunterricht ebenso wichtige Bausteine eines gelungenen Unterrichts. Die Schüler können den zuvor vermittelten Lernstoff nun auf ihre individuelle Weise (Lerntyp) anwenden und erlangen dabei viele weitere Kompetenzen wie Sozialkompetenz, Methodenkompetenz, Selbstvertrauen, Selbstmotivation etc.
All das schließt doch Frontalunterricht nicht aus?
Kurz: Aus meiner Erfahrung als DDR-Schüler und Lehrling, der ausschließlich Frontalunterricht genossen hat (Werken und Sport mal ausgenommen) kann ich sagen, dass alle von Dir genannten Nachteile des Frontalunterrichts nicht vorhanden sind. Das sind alles Nachteile von generell schlechtem Unterricht / schlechtem Lehrer.
 
All das schließt doch Frontalunterricht nicht aus?

Lieber Peter,

aber genau das sage ich doch auch nicht! Ich sage, die Mischung macht's und der Lehrer setzt seine eigenen Schwerpunkte. Oder nicht? :D Aus der Mischung können Schüler und Lehrer, wenn gut gemacht, sehr profitieren. Aus meiner Sicht müsste das Lehramtsstudium in der Ausbildung der Methodenarbeit noch erheblich ausgebaut werden. Die Betonung liegt immer noch deutlich beim Fach selbst.

Was Gruppenarbeit etc. angeht: ich kann beim besten Willen jetzt nicht auch noch darauf eingehen und deren Pro und Kontra. Das sind alles sehr komplexe Themen und ich fühle mich überfordert, die in einem Post unterzubringen. :) Deswegen hatte ich den Artikel verlinkt.

Ich hatte mich neulich mit Inge Rosar, Professorin für Klavierdidaktik an der MHS Würzburg, bei der wir den Kurs gemacht hatten, über Gruppenunterricht für Klavier unterhalten. Und sie sagte, sie findet einen Gruppenunterricht für drei bis vier Kinder am besten. Auch Ulrike Wohlwender ist dieser Meinung. Nur braucht man Zeit, genügend Instrumente, und einen kompetenten Lehrer, der sich damit auskennt.

Ihr Argument: Kinder lernen am besten von Kindern. Und das kann ich bestätigen. Auch wenn ich nicht kompetent dafür bin bzw. es noch nie gemacht habe, drei oder vier Kinder gleichzeitig zu unterrichten. Wo bleibt hasenbein? :D

Liebe Grüße

chiarina

P.S.: Ein Argument für methodische Vielfalt sind natürlich auch die teilweise äußerst unterschiedlichen Voraussetzungen, die Schüler mitbringen (Heterogenität). Das war vielleicht bei dir früher nicht so.
 
Wenn der Lehrer hier Schwächen hat, nützen alternative Konzepte doch auch nichts? Im Gegenteil: Solche Lehrer haben doch nur im Frontalunterricht überhaupt eine Chance.

Noch was vergessen: im Frontalunterricht treten Schwächen sehr offen zu Tage und das haben wir schon früher massiv ausgenutzt, o weh. Lehrer, die diese Autorität nicht haben, haben aber vielleicht andere Stärken und können die bei anderen Methoden gewinnbringender einsetzen.
 

Das war auch so, denn
Das glaubst Du doch selbst nicht? :lol:;-)

Das schließe ich nicht aus. Es gibt Lehrer, die einfach nur sehr ungern vor einer Klasse stehen, aber trotzdem pädagogisch nicht schlecht sind. Jetzt könnte man sagen, dann sollen die nicht Lehrer werden, werden sie aber. Und es wird noch viel mehr solche Menschen geben, denn wir haben Lehrermangel und Quereinsteiger werden als Lehrer gesucht. :)
 
Wer (bereits) im "Frontalunterricht" versagt, wird das mit sehr hohe Wahrscheinlichkeit auch in anderen Bereichen. Es sei denn, er kann gut Witze erzählen....;-)

(Ich bin eher mehr als weniger in der Schule und unter Lehrern aufgewachsen........:geheim:)
 
@Peter

Ich kenne das auch (fast) nicht anders. Habe es immer als ätzend empfunden, wenn Lehrer mal versuchten, besonders "didaktisch-ausgefeilt" zu agieren. Hält in der Regel nur auf und bringt alle durcheinander.

Ich studierte anfangs auf Lehramt und genoss neben dem pädagogischen Begleitstudium natürlich die obligatorische Fachdidaktik. Stichwort "Medieneinsatz". :lol:Medieneinsatz! Es geht angeblich nicht ohne. Als ob ein Buch + die Tafel nicht reichen würden. Es MUSS irgendwas mit Folien oder anderem Zeugs an die Wand geworfen werden. Schrecklich. Je nach Lichtverhältnissen kann man das total schlecht lesen, für die in der letzten Reihe ist die Schrift chronisch zu winzig, ganz zu schweigen von dem Abenteuer "Technik". Da schleppt der arme Lehrer den schweren Projektor an, und der arbeitet dann nicht wie vorgesehen. :blöd:

Ich habe seinerzeit noch das "Sprachlabor" genießen müssen. Wer sich das ausgedacht hat, gehört an den Ohren gezogen.:dizzy:

Man kann fast nicht genug Hochachtung vor Menschen haben, die heutzutage noch Lehrer werden.
 
Es gibt Lehrer, die einfach nur sehr ungern vor einer Klasse stehen, aber trotzdem pädagogisch nicht schlecht sind.
Ähh sorry, nee, die gibts meiner Meinung nach nicht, wenn es um Klassenunterricht geht. Wenn die vor einer Klasse nicht bestehen können, dann sind es eben keine guten (Schul)-Pädagogen. Wir hatten gute, mittelmäßige und auch schlechte Lehrer. Letztere sind bei meiner Mutter gelandet, die in der Psychiatrie gearbeitet hat. Aber selbst bei denen haben wir was gelernt, und zwar nur und ausschließlich durch den Frontalunterricht. Hätten wir da in Gruppen gesessen... Oh Gott... die hätte man nach zwei Wochen in die Klapse einweisen können. ^^
Und es wird noch viel mehr solche Menschen geben
Das ist schlimm.
 
Wenn die vor einer Klasse nicht bestehen können, dann sind es eben keine guten (Schul)-Pädagogen.

Ich sagte ja auch nicht, dass es gute Pädagogen sind. Ich sagte, dass sie pädagogisch nicht schlecht sein müssen. :-DAuch die ausschließliche Perspektive der eigenen Erfahrungen finde ich problematisch, was das ganze Thema angeht. Für mich sind die Erzählungen der persönlichen Erfahrung zwar das Interessanteste, gerade hier im Forum, aber natürlich nur ein kleiner Ausschnitt.

Ich will mich aber nicht über diese Lehrerkompetenz streiten - ich habe halt die Hoffnung, dass vielfältigerer Unterricht auch unterschiedlichen Stärken der Lehrer entgegenkommt (persönliche Erfahrung: ich kenne einige, ausnahmslos Naturwissenschaftler :) - vor der Klasse eine Katastrophe, aber bei Experimenten, Teamarbeit/Projektarbeiten super).

Was den Frontalunterricht angeht, glaube ich eben nicht, dass es so einfach ist. Dass reiner Frontalunterricht der Weisheit letzter Schluss ist und zu sofortigen Verbesserungen der Schülerleistungen führt. Es wird doch auch viel Frontalunterricht gemacht in Deutschland. Und ich frage mich, warum Frankreich mit seinem fast ausschließlichem Frontalunterricht in allen Studien sogar noch hinter Deutschland liegt.

Ich glaube, dass das Problem wesentlich komplexer ist.

Liebe Grüße

chiarina
 
Ich studierte anfangs auf Lehramt und genoss neben dem pädagogischen Begleitstudium [...] obligatorische Fachdidaktik. Stichwort "Medieneinsatz". :lol:Medieneinsatz! Es geht angeblich nicht ohne. Als ob ein Buch + die Tafel nicht reichen würden. Es MUSS irgendwas mit Folien oder anderem Zeugs an die Wand geworfen werden. Schrecklich. Je nach Lichtverhältnissen kann man das total schlecht lesen, für die in der letzten Reihe ist die Schrift chronisch zu winzig, ganz zu schweigen von dem Abenteuer "Technik". Da schleppt der arme Lehrer den schweren Projektor an, und der arbeitet dann nicht wie vorgesehen. :blöd:

Ich habe seinerzeit noch das "Sprachlabor" genießen müssen. Wer sich das ausgedacht hat, gehört an den Ohren gezogen.:dizzy:

Man kann fast nicht genug Hochachtung vor Menschen haben, die heutzutage noch Lehrer werden.

Japp. Bzw.: Zum Teil, @ "anfangs Lehramt" : Ich auch, Barratt, wahrscheinlich aber später als Du, Projektoren ja, aber oft auch Tafel, nur Beamer gabs da m.W. nicht bzw. waren nicht gebräuchlich, vielleicht noch zu kostspielig ( "PP-Präsentationen" ), und auch ich mag die Projektoren NICHT.

( Fizzelige Schrift usw., je nach Folie, hattest Du ja schon angemerkt. )

Später, beim Infomanagement / Bibliotheksstudium dachte ich, die Zeit der Overheadprojektoren sei VORBEI :-D... doch weit gefehlt. Gerade der Informationsmanagement-Prof höchstselbst verwendete die Dinger ANDAUERND, und jedes Mal große und komplexe DIAGRAMME, FLUSSDIAGRAMME und STRUKTUREN...grr...die wir abmalen mussten bzw, dazu angehalten wurden, sie abzumalen, weil die auch in Klausur drankommen würden...NERRVVV !! :denken:

Das eine Mal war aber der Projektor so, dass er kippelte, einer der "Standfüße" war weg, und der Prof, ( Prof. Dr. ING....!! ) ...denkt kurz nach, nimmt Bücher, ( Wir so: "Was macht er denn jetzt..." ) - gleicht wackligen Projektor mit Büchern / Heften aus, er so: SMILE, und behaglich selbstzufrieden sagt er so halblaut, aber alle hörten es dennoch:

"Deutschland, Deine Ingenieure!!!" :lol::lol::lol:

War so ganz cool, der Vogel :super:- aber die PROJEKTOREN...muss wohl aus seiner eigenen Studienzeit ( er hat wohl den ING in Clausthal-Zellerfeld auf Bergbau-Uni gemacht gehabt ) noch eine Manie / "Relikt" gewesen sein. :-)

@ Sprachlabor: Kenn ich auch noch, aus Fach Englisch ( Schule ) . Waren wir aber selten. Eigentlich erinnere ich mich nur noch, dass wir das eine Mal von Chris de Burgh "Last Night" raushören mussten ( Text ) und aufschreiben.

LG, Olli
 

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