Begabung

Wann löst die Begabung der Mitmenschen eigentlich Bewunderung und wann löst sie Neid aus?
Neid ist ja nicht nur auf Begabung begrenzt, sondern macht auch vor Menschen nicht halt, die sich hart etwas erarbeitet haben. Bei letzteren sieht niemand die Arbeit, sondern nur das Ergebnis und oft heißt es dann, der oder die hätte nur Glück gehabt. Also so, als ob ihm alles nur in den Schoß gefallen wäre. Menschen, die selbst nie etwas begonnen haben, sind gelegentlich die ersten, die andere oder das Ergebnis von anderen neidvoll betrachten. Kenne jetzt nicht wirklich viele, um das verallgemeinern zu können, eigentlich nur einen Fall, doch den dafür ziemlich gut.
 
Menschen, die selbst nie etwas begonnen haben, sind gelegentlich die ersten, die andere oder das Ergebnis von anderen neidvoll betrachten. Kenne jetzt nicht wirklich viele, um das verallgemeinern zu können, eigentlich nur einen Fall, doch den dafür ziemlich gut.

Ich kenne keinen Menschen, dem ich unterstellen würde, nie etwas versucht zu haben.
 
Mir ging es bei meiner Frage eher darum, ob der der Begabte überhaupt eine Chance hat sich dem Neid zumindest teilweise zu entziehen, abgesehen davon die Begabung zu verstecken.
 
Er/Sie kann auch eine “Mir egal“ Einstellung aufbauen.
“Was andere denken ist mir egal“
Aber auch hier Charakter abhängig.
 
Jetzt sind wir von "musikalischer Begabung" bei allgemeiner Lebensbewältigung angekommen. :lol:

Also ich glaube schon das es im “ungünstigen“ Lebensverlauf auch “unerkannt“ bleiben kann.

Selbstverständlich. Niemand weiß, wie viele potenziell geniale Pianistinnen und Pianisten z. B. im Millionenslum von Lagos leben.

Es wäre allerdings sinnvoll, sich bei der Betrachtung des Phänomens auf normaldurchnittlich-günstige Verhältnisse zu beschränken, als da wären:
  1. Existenzielle Grundbedürfnisse sind befriedigt (das ist mehr als nur "nicht verhungern") und es gibt
  2. die grundsätzlichen materiellen und sozialen (das ist mehr als nur "Liquidität"!!!) Voraussetzungen, um überhaupt in die Verlegenheit zu kommen, diese Frage zu stellen.

aber auf was soll man denn dann neidisch sein dürfen, wenn nicht auf die gegenleistungsfreie und bedingungslose Gewährung von Lottoglück...? :konfus::lol:
Die Begabten haben ja nichts dafür getan, dass sie in der Gen-Lotterie den Jackpot geknackt haben..

Ja, bitter. :lol: "Natur" ist nicht "gerecht". "Gerechtigkeit" ist ein kulturelles Konstrukt.

Übrigens nicht erst des Menschen [und selbst in dieser Gattung kulturell stark unterschiedlich ausgeprägt], aber vielleicht der in sozialen Verbänden lebenden Säugetiere.

Einen semantischen Unterschied zwischen "(benignem) Neid" und "(maligner) Missgunst" versuche ich immer wieder etablieren. Das ist wohl deshalb schwer, weil "Neid" eine alles andere als benigne semantische Vergangenheit hat. :heilig:

Schade eigentlich. Ich hätte gern einen Begriff für "Neid ohne Missgunst". Etwas bei Anderen richtig
geil.gif
finden und es ihnen von Herzen zu gönnen, obwohl man es selbst nicht sein Eigen nennt. Sei es,
  • weil man tatsächlich die Voraussetzungen nicht erfüllt oder
  • nicht bereit ist, alles dafür zu tun, um es selbst zu erwerben, weil es einem dann doch nicht sooo wichtig ist.
 
Jetzt sind wir von "musikalischer Begabung" bei allgemeiner Lebensbewältigung angekommen. :lol:



Selbstverständlich. Niemand weiß, wie viele potenziell geniale Pianistinnen und Pianisten z. B. im Millionenslum von Lagos leben.

Es wäre allerdings sinnvoll, sich bei der Betrachtung des Phänomens auf normaldurchnittlich-günstige Verhältnisse zu beschränken, als da wären:
  1. Existenzielle Grundbedürfnisse sind befriedigt (das ist mehr als nur "nicht verhungern") und es gibt
  2. die grundsätzlichen materiellen und sozialen (das ist mehr als nur "Liquidität"!!!) Voraussetzungen, um überhaupt in die Verlegenheit zu kommen, diese Frage zu stellen.



Ja, bitter. :lol: "Natur" ist nicht "gerecht". "Gerechtigkeit" ist ein kulturelles Konstrukt.

Übrigens nicht erst des Menschen [und selbst in dieser Gattung kulturell stark unterschiedlich ausgeprägt], aber vielleicht der in sozialen Verbänden lebenden Säugetiere.

Einen semantischen Unterschied zwischen "(benignem) Neid" und "(maligner) Missgunst" versuche ich immer wieder etablieren. Das ist wohl deshalb schwer, weil "Neid" eine alles andere als benigne semantische Vergangenheit hat. :heilig:

Schade eigentlich. Ich hätte gern einen Begriff für "Neid ohne Missgunst". Etwas bei Anderen richtig
geil.gif
finden und es ihnen von Herzen zu gönnen, obwohl man es selbst nicht sein Eigen nennt. Sei es,
  • weil man tatsächlich die Voraussetzungen nicht erfüllt oder
  • nicht bereit ist, alles dafür zu tun, um es selbst zu erwerben, weil es einem dann doch nicht sooo wichtig ist.


Oder, einfach nur keinen guten Charakter hat, davon gibt es ja leider sehr viele.

:-D:-D:-D ja ein abkommen vom Thema, ist aber auch nicht schlimm :-D
 

Er/Sie kann auch eine “Mir egal“ Einstellung aufbauen.
“Was andere denken ist mir egal“
Aber auch hier Charakter abhängig.

Bei der Person war bis zum Alter von 15 ungefähr eine indifferente Haltung, wurde als 'normal' empfunden mangels Vergleich.

Später wurde es eine 'egal'-Einstellung, was aber auch damit zusammnhing, dass eine selbstgewählte Aussenseiterrolle (bei durchaus vorahndener allgemeiner Beleibtheit) gewählt wurde (inkommensurable Interessenfelder). Was andere hörten, war auch egal. Gruppendruck gab es eh nicht.

Grüße
Häretiker
 
Ist es denn Neid, wenn jemand zb einen Hubschrauber besitzt, ich sage “Nein sowas brauch ich nicht, nicht mal wenn ich das Geld dazu habe.“??
Manche würden sagen, das ist Neid.
Es wird auch oft einfach falsch Interpretiert.

Das geht in Musikforen noch besser:
Wenn einem erfolgreicher Musiker X nicht gefällt, dann ist es nur der Neid, weil man nicht soviel Geld macht wie Musiker X.

Schon auf drei Foren so erlebt. Ja, auch hier. :-)

Grüße
Häretiker
 
...das kommt ganz darauf an, wie man diesen Satz sagt. Und wie man dabei guckt :-D.
Neid ist ja ein Gefühl.
Echter Neid ist der charakterlich miese Bruder - oder Schwester, wir wollen hier politisch korrekt bleiben - der Bewunderung.
Man bewundert vielleicht nicht den Pool, aber die Fähigkeit der Menschen, die ihn besitzen, daß sie ihn sich leisten können.
Neid ist ein Beweinen der eigenen Unfähigkeit (Ich hätte doch auch gerne...), gepaart mit der Missgunst, daß andere etwas erreicht haben.
Beispiel:
Ich kannte mal jemanden, der war Fan von einer Rockgruppe, die als Geheimtipp galt. Sie spielten in kleinen Räumen und waren nicht besonders bekannt. Dann änderte sich das. Alle Leute wollten die Gruppe hören, so mußten sie in größere Räume gehen, versuchten aber immer noch, es möglichst klein zu halten. Dieser Fan begann dann, sich verärgert von ihnen abzuwenden, obwohl die Qualität der Gruppe die gleiche war. Aber sie waren plötzlich nicht mehr "einer von uns", sie lebten auf einem Level, das man eben erreicht, wenn man erfolgreich ist.
Ich habe das nicht, dann soll es gefälligst auch kein anderer haben.
 
Der Haken am Neid ist, dass man immer nur von einer Seite (meistens der unteren) auf die andere Person schaut. Man sieht nicht das Ganze, oder nur höchst selten. Ich habe schon öfters geschrieben, dass man es als Musiker beinahe als Beleidigung auffassen könnte, wenn jemand sagt "Ach, Sie sind halt so begabt [und ich nicht]", denn es impliziert, dass das eben gespielte Konzert einem quasi "geschenkt" wurde und man es lediglich abzurufen hatte. Das ist aber ja nicht so, es stecken Zeit, Mühe, Arbeit, Schweiß, Niederlagen, Ängste, Ärger usw. dahinter. Musizieren ist in hohem Maße ein Handwerk, das sehr ausführlich perfektioniert und geübt werden muss (ähnlich wie beim Sport). Man kann es nicht oft genug wiederholen - das gilt für ausnahmslos jeden!

Ich gebe aber zu, ich bin selbst geneigt zu sagen, dass diese "Gottgegebenheit" in anderen künstlerischen Bereichen mehr greift als in der Musik, zum Beispiel beim Malen, Schreiben und vielleicht Komponieren. Es gibt ja immer wieder Fälle, wo z.B. Autoren erst im mittleren oder späten Alter "einfach so" einen Bestseller schreiben, weil sie offenbar eine Gabe dafür haben. Ich z.B. kann gut dichten (reimen), habe das nie geübt und es fällt mir leicht. Das halte ich für eine echte Begabung, auf die man von mir aus neidisch sein kann, wem's gefällt. Praktischerweise muss man das Dichten auch nicht üben, um es erfolgreich anzuwenden, im Gegensatz zum Klavierspielen.
Ähnliche Erfahrung habe ich beim Komponieren gemacht - nie geübt, nie gelernt und dennoch ausgeführt. Allerdings habe ich natürlich durchaus das Handwerkszeug gelernt in dem Sinne, dass ich mich einigermaßen in der Musik(theoretischen) Landschaft auskenne.
 
Ich empfinde Neid, wenn jemand wunderschöne Augen hat, ( meist bei Blauäugigen) dass ist etwas, das werde ich nie haben können und da bin ich einfach Neidisch darauf. :-(

Wenn jemand berühmt ist, ein Musiker zb, hat das ja nicht nur Vorteile, von vielem Geld und Bewunderung.....
Man wird doch auch auf Schritt und Tritt verfolgt, man hat keine/wenig Privatsphäre, es wird über jeden Pups was man macht geschrieben und noch ein Märchen dazu gehängt.
Sowas vergessen viele, würd ich nie haben wollen und da spricht kein Neid aus mir :lol:

Heutzutage, braucht man ja auch nicht mal mehr Talent/Begabung:-|
Man braucht nur die richtigen “Freunde“
Ein paar Gefälligkeiten und ein neuer Star ala Britney Spears ist geboren.:konfus:
(Natürlich nicht überall)
 
Wenn Du ihn gefunden hast, dann gib bitte Bescheid. Ich suche auch danach.

Bei wikipedia habe ich "konstruktiver Neid" gefunden:
"...
Wohlwollende bewusst geäußerte Anerkennung des Vorteils der beneideten Person. Dies ist insbesondere bei grundsätzlich positiver Grundeinstellung der beneideten Person gegenüber möglich. Es besteht im Allgemeinen keine Absicht, die Ungleichheit zu beseitigen, in vielen Fällen, weil dies aussichtslos ist.
..."
https://de.wikipedia.org/wiki/Neid#Konstruktiver_Neid:_Rezeption_und_Folgen

"Konstruktiven Neid" empfinde ich allerdings fast nie, dann ist es eher das bereits vorgeschlagene "Bewunderung". Hm, wenn ich Recht überlege, dann empfinde ich sowieso selten Neid ... ich gehöre halt zu den 8% Reichsten der Welt! *)

Grüße
Häretiker

*)
Dach übrn Kopp, täglich warme Mahlzeit, sehr gutes Trinkwasser, Gesundheitsversorgung, Job, mir scheint die Sonne aus dem Arsch! :-)
 

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