Effektiv üben bei wenig Zeit

Kann man so pauschal keinesfalls sagen.

Ist nur dann sinnvoll, wenn es sich um einen "ausgeschlafenen" und eher ruhigen Tag gehandelt hat, so dass man vorm Zubettgehen noch nicht "ego depleted" ist. Für einen typischen Musiker ohne großen Unterrichtsjob gut machbar - für einen arbeitenden Normalo oder auch einen Musiker mit Musikschuljob, der nach der Arbeit eher Bock auf Sofa, Filmchen, Pils und Chips hat, hingegen nicht.

Das ist schon klar. Deswegen auch mein Halbsatz "Wer also noch fit in der Birne ist....." um diese Zeit. "ego depleted" wie Du es beschreibst, bringt das nichts. Dafür müssen wir Musiker ran abends, wenn alle ihr Bierchen haben, und die Füße hochlegen, bitte Hochleistung um 20h-22h erbringen, und ganz genau an diesem, jenen Konzerttermin.
Das mit den 10 Min. haben auch Lernforscher und Hirnforscher mal herausgefunden. Das ist die Zeit der Einarbeitung, um überhaupt in der Materie drin zu sein. Kaum drin, schon wieder aufhören macht da wenig Sinn, auch wenn manche sagen es wäre besser als nichts.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei kurzen Übeabschnitten überlegt man sich vorher, auf welchen Aspekt man sich konzentrieren möchte (ist auch bei längeren Übeabschnitten sinnvoll). Und konzentriert sich ab der ersten Sekunde voll.

Die eigentliche Arbeit passiert oft zwischen den Übeeinheiten, wenn sich das Gehirn unterbewusst mit den zu übenden Abläufen beschäftigt.

Heute habe ich z.B. dreimal 10 bis 15 Min. Cello geübt, immer je ein paar Minuten mit Fokus auf einen anderen Aspekt (Lagenwechsel, Entspannung der linken Hand, Intonation, Bogenführung, Bogeneinteilung, Schultern entspannen, usw.), jeweils drei Zeilen einer wunderschönen Etüde, die mir auch sonst fast permanent durch den Kopf geistert. Dabei habe ich in diesem kleinen Mini-Bereich definitiv hörbare Fortschritte gemacht.
Allerdings ist hier ein guter Lehrer wirklich sehr hilfreich, der den Blick auf die genannten Aspekte lenkt.

Auch am Klavier übe ich oft ähnlich. Ob das alles so sinnvoll ist, weiß ich nicht. Aber es ist definitiv mehr als nichts und bringt mir zumindest mehr, als wenn ich Stücke nur stundenlang durchspiele.
 
Das mit den 10 Min. haben auch Lernforscher und Hirnforscher mal herausgefunden. Das ist die Zeit der Einarbeitung, um überhaupt in der Materie drin zu sein.
Bei einem Start aus dem Stand (wie zu Schulbeginn oder nach Pausen) ... so läuft das Üben zumindest bei mir aber nie ab.

Wenn ich mich für kurze Zeit ans Klavier setze, dann ist es meist eine bestimmte Passage, die ich zu verbessern versuche.
Ich weiß, wie ich sie bisher gespielt habe (was nicht so gut funktioniert) und habe meist auch eine Vorstellung davon, was ich verändern möchte (zum Beispiel einen Fingersatz, die Handhaltung an einer bestimmten Stelle, die "Armrhythmik"). Oft hatte ich dann kurz vor so einer Minisession eine Idee zu genau diesem kleinen Aspekt, die ich dann ausprobieren möchte. Natürlich habe ich diese Bewegung dann auch schon ein paar mal durchgespielt (ohne Tasten)
Wenn die Bewegung so auch an den Tasten flüssiger läuft und besser klingt, dann widerhole ich sie noch einige male um sie ein bisschen ins Muskelgedächtnis zu bekommen.
Sowas dauert bei mir selten länger als 10 Minuten ... aber meist habe ich den Luxus dann nicht sofort aufhören zu müssen und daher sitze ich meist auch länger als 10-15 Minuten am Klavier.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch in 15 Min. täglich kann man weniger oder mehr effektiv üben. Wie man effektiv übt, dazu gibt es hier auch andere Fäden, in denen du sicher wertvolle Anregungen finden kannst.

Z.B.: Konzentriert üben, nicht in zu vielen Stücken verzetteln, nicht immer nur von vorne bis hinten durchspielen, sich regelmäßig aufnehmen, Fehler so weit wie möglich vermeiden, nicht zu schwierige Stücke, etc.
Hallo Bassplayer! Bitte entschuldige die späte Rückmeldung!
Vielen herzlichen Dank für Deine Antwort!
Das ist sehr motivierend. Ich denke auch, wenn ich das Zeitfenster richtig nutze, müsste ich auch ein wenig Fortschritte machen können.
Das mit dem Aufnehmen ist auch eine gute Idee 👍🏻

Vielen Dank!

Steffi
 
Dem kann ich nicht nur anschließen!!! Nicht immer muss man ein Hobby mit Ehrgeiz verfolgen! Auch spielen aus Spaß an der Freud kann durchaus mal reichen!
Daran solltest du allerdings auch deine Erwartungen an dich selbst anpassen, um dich nicht zu frustrieren.

Ich habe selbst jahrelang vergeblich versucht, klassische Gitarre richtig mit Lehrer zu lernen. Ich hatte aber mit zwei kleinen Kindern und Job zu wenig Zeit zum Üben und würde jetzt rückblickend sagen, dass es so weitgehend sinnlos war. Es war einfach der falsche Zeitpunkt im Leben.

Aber du hast ja einiges an Vorkenntnissen, was du erstmal auch so wieder ausgraben kannst. Und wenn du merkst, da geht übermäßig doch zeitlich noch etwas mehr und du willst auch mehr, dann such dir doch einen Lehrer, bei dem du vielleicht nur alle 14 Tage Unterricht hast. So ganz allein kommt man auf Dauer nur schwer weiter. Und ich denke mit einer halben Stunde am Tag konsequent (!) kommt man schon auch vorwärts.
Hallo, viva la musica!

Bitte entschuldige die späte Rückmeldung.
Vielen Dank für Deine Nachricht und den Einblick in Deine Erfahrungen.
Es tut gut, zu hören, dass es jemand anderem ähnlich ging und es schlicht und einfach vom Zeitpunkt her nicht gepasst hat.
Über meine Vorkenntnisse bin ich ganz froh und dankbar. Bis ich mehr Zeit habe, habe ich schon etwas, an dem ich so gut wie möglich arbeiten kann.
 
Dem kann ich nicht nur anschließen!!! Nicht immer muss man ein Hobby mit Ehrgeiz verfolgen! Auch spielen aus Spaß an der Freud kann durchaus mal reichen!
Daran solltest du allerdings auch deine Erwartungen an dich selbst anpassen, um dich nicht zu frustrieren.

Ich habe selbst jahrelang vergeblich versucht, klassische Gitarre richtig mit Lehrer zu lernen. Ich hatte aber mit zwei kleinen Kindern und Job zu wenig Zeit zum Üben und würde jetzt rückblickend sagen, dass es so weitgehend sinnlos war. Es war einfach der falsche Zeitpunkt im Leben.

Aber du hast ja einiges an Vorkenntnissen, was du erstmal auch so wieder ausgraben kannst. Und wenn du merkst, da geht übermäßig doch zeitlich noch etwas mehr und du willst auch mehr, dann such dir doch einen Lehrer, bei dem du vielleicht nur alle 14 Tage Unterricht hast. So ganz allein kommt man auf Dauer nur schwer weiter. Und ich denke mit einer halben Stunde am Tag konsequent (!) kommt man schon auch vorwärts.
Hast Du klassische Gitarre später dann noch einmal begonnen, zu lernen? Klappte es dann besser mit dem Üben?
 
10-15 Min. braucht man erst mal um überhaupt in eine Materie einzusteigen, geistig, mit voller Konzentration. Genau in diesem Moment abzubrechen ist sinnlos, da braucht man gar nicht erst anfangen. 45 Min. anvisieren, das macht Sinn. Den Sohn musst Du dann in dieser Zeit irgendwie anders beschäftigen, oder er sich selbst. Ich stelle mir das anstrengend vor.
Hallo Rolleum!
Bitte entschuldige die späte Rückmeldung.
Es ist mit ihm nicht so einfach, und leider interessiert ihn meine Musik überhaupt nicht. Aber ich bleibe dran, er muss das einfach lernen, dass ich auch einmal eine Weile meine Ruhe brauche.
Ich denke auch, dass mehr als 15 Minuten besser wären, aber ich muss einfach schauen, was momentan umsetzbar ist.
Vielen Dank!
 
Ernstgemeinte Frage aus Unwissenheit: Man kann 12jährige Autisten nicht mal für 15 oder 30 Minuten in ihr Zimmer gehen lassen und die Tür zumachen?

Was passiert denn, wenn man es dennoch tut?
 
Ernstgemeinte Frage aus Unwissenheit: Man kann 12jährige Autisten nicht mal für 15 oder 30 Minuten in ihr Zimmer gehen lassen und die Tür zumachen?

Was passiert denn, wenn man es dennoch tut?
Es ist zwar OT, aber es gibt nicht „DEN“ Autisten und daher ist vermutlich keine Pauschalaussage möglich, darüber was passiert bzw. passieren kann. Je nach Ausprägung ist das ziemlich unterschiedlich.
 
Ich vermute, dass es um das Reinkommen in einen Flow/in einen Konzentrationszustand geht!?

Exact ! Ich bin weder Hirnforscher noch Spezialist in diesen Dingen, aber ich komme dann in eine Zustand rein, wo ich eben über Dinge wie Abendessen, Einkäufe etc.pp nicht mehr nachdenke, sondern in der Musik drin bin. Das Gehirn verbindet sich mit den Händen, und bis der ganze Apparat dann einwandfrei schnurrt, dauerts eben ein paar Minuten, je nachdem wieviel Denklast noch vorher im Gehirnkasten ist.

Hier sei ein gutes Buch zum Thema Selbstverwirklichung durch Kreatives Klavierüben empfohlen. Seymour Bernsteins Buch "Mit eigenen Händen" heißt es.
 

Hast Du klassische Gitarre später dann noch einmal begonnen, zu lernen? Klappte es dann besser mit dem Üben?
Nein, ich habe dann vor 5 Jahren von meinem Mann ein Klavier zum Geburtstag bekommen, das immer mein Trauminstrument war. Seitdem bin ich vollkommen mit dem Klavier beschäftigt und jetzt klappt es auch mit dem üben. Die Kinder waren da dann schon im Grundschulalter, seitdem gibt es wieder mehr Zeitfenster für die Eltern.
 
Hallo Steffi81,

mit acht wollte meine Oma das ich Klavier lerne und in die Musikschule gehe. Aber in der DDR war es nicht mit dem zahlen des monatlichen Obolus getan. Es wurden nur Kinder mit Talent unterrichtet. Ich habe ein Stück vorgespielt, mangelndes Talent bescheinigt bekommen und das wars.

Später nach der Wende mit 13 habe ich Ihr dann den Gefallen getan und bin in die Musikschule gegangen. Der Lehrer war natürlich nur talentierte Kinder gewöhnt und nicht ganz so glücklich jetzt auch Kinder wie mich unterrichten zu müssen. War für beide wohl nicht so angenehm und ging auch nur zwei, drei Monate. Drei Jahre später hatte ich dann aber selbst Lust und einen jungen Klavierlehrer mit dem es Freude machte zu lernen. Aber nach wenigen Monaten kam dann das Studium.

Angefangen kontinuierlich und mit eigenem Wollen zu üben habe ich mit 44. Einfach weil mir Computerspiele nichts mehr gaben und ich mich daran erinnerte das mir der Prozess des Übens immer sehr gut tat und mich beruhigte. Und so ist es auch heute noch. Am schönsten ist es wenn ich soweit bin das sich die Konturen der Melodie abzeichnen, das empfinde ich immer als kleines Wunder. Glücklicherweise ist es mir gelungen wieder vom gleichen nun nicht nur ganz so jungen Klavierlehrer unterrichtet zu werden und es macht immer noch so viel Freude wie vor 30 Jahren.

Ich spiele, übe nun schon seit drei Jahren. Werktages ca. eine Stunde an Sonn- und Feiertagen zwei bis drei, natürlich nicht am Stück.

Angefangen habe ich mit vereinfachten Versionen. Z.B. „Als ich fortging“, „Clair de lune“ , „Mariadurch den Dornenwald ging.“ Teilweise bestehen diese Stücke nur aus Einzelnoten keine Akkorde usw. sie klingen aber trotzdem schön und ich spiele sie immer noch gern.

Online Videos nutze ich auch zum üben. Mir bleibt gar nichts anderes übrig. Da ich kein Taktgefühl besitze übe ich erst den Text bis er sitzt und spiele sie dann in 50%, 75% und schließlich 100% Geschwindigkeit solange bis der Takt irgendwie doch halbwegs passt, sich quasi in mir verankert hat. 100 % ist das natürlich immer noch nicht. Auf diese Weise und mit Hilfe es KL habe ich mir u.a.

Chopin Prelude, No. 20, Op. 28 in C minor

Minute 8:53 bis 11:45

angeeignet. Momentanübe ich

Hana Bi


Der KL ist optimistisch das ich das schaffe. Natürlich wird es sich nicht so gut anhören, gilt auch für alle anderen Stücke. Dazu fehlt mir einfach das Talent, die Technik, Taktgefühl kurz so ziemlich alles. Das ist nun mal so und lässt sich nicht ändern. Aber es kommt dem mehr und weniger nahe und wenn ich es spiele und zu 99 % spiele ich nur für mich, macht es mir Freude und beruhigt mich.

Die Lehrvideos habe ich bearbeitet bevor ich meinen alten Klavierlehrer wieder hatte. Geschadet hat es bestimmt nicht.
Hallo ElRealisto!

Ich finde es großartig, dass Du es trotz dem unglücklichen Start in Deiner Kindheit noch einmal angepasst hast!
Es ist sehr schade, dass damals so streng beurteilt wurde und Du keine Chance bekommen hast.
Umso mehr kanns
Ernstgemeinte Frage aus Unwissenheit: Man kann 12jährige Autisten nicht mal für 15 oder 30 Minuten in ihr Zimmer gehen lassen und die Tür zumachen?

Was passiert denn, wenn man es dennoch tut?
Das kann man schon, aber wenn der Sohn alle paar Minuten kommt und fragt, wann man fertig ist, ist das wenig förderlich. Erklärungen oder laute Ansagen bringen leider nicht lange etwas.
 
Hallo Steffi81,

mit acht wollte meine Oma das ich Klavier lerne und in die Musikschule gehe. Aber in der DDR war es nicht mit dem zahlen des monatlichen Obolus getan. Es wurden nur Kinder mit Talent unterrichtet. Ich habe ein Stück vorgespielt, mangelndes Talent bescheinigt bekommen und das wars.

Später nach der Wende mit 13 habe ich Ihr dann den Gefallen getan und bin in die Musikschule gegangen. Der Lehrer war natürlich nur talentierte Kinder gewöhnt und nicht ganz so glücklich jetzt auch Kinder wie mich unterrichten zu müssen. War für beide wohl nicht so angenehm und ging auch nur zwei, drei Monate. Drei Jahre später hatte ich dann aber selbst Lust und einen jungen Klavierlehrer mit dem es Freude machte zu lernen. Aber nach wenigen Monaten kam dann das Studium.

Angefangen kontinuierlich und mit eigenem Wollen zu üben habe ich mit 44. Einfach weil mir Computerspiele nichts mehr gaben und ich mich daran erinnerte das mir der Prozess des Übens immer sehr gut tat und mich beruhigte. Und so ist es auch heute noch. Am schönsten ist es wenn ich soweit bin das sich die Konturen der Melodie abzeichnen, das empfinde ich immer als kleines Wunder. Glücklicherweise ist es mir gelungen wieder vom gleichen nun nicht nur ganz so jungen Klavierlehrer unterrichtet zu werden und es macht immer noch so viel Freude wie vor 30 Jahren.

Ich spiele, übe nun schon seit drei Jahren. Werktages ca. eine Stunde an Sonn- und Feiertagen zwei bis drei, natürlich nicht am Stück.

Angefangen habe ich mit vereinfachten Versionen. Z.B. „Als ich fortging“, „Clair de lune“ , „Mariadurch den Dornenwald ging.“ Teilweise bestehen diese Stücke nur aus Einzelnoten keine Akkorde usw. sie klingen aber trotzdem schön und ich spiele sie immer noch gern.

Online Videos nutze ich auch zum üben. Mir bleibt gar nichts anderes übrig. Da ich kein Taktgefühl besitze übe ich erst den Text bis er sitzt und spiele sie dann in 50%, 75% und schließlich 100% Geschwindigkeit solange bis der Takt irgendwie doch halbwegs passt, sich quasi in mir verankert hat. 100 % ist das natürlich immer noch nicht. Auf diese Weise und mit Hilfe es KL habe ich mir u.a.

Chopin Prelude, No. 20, Op. 28 in C minor

Minute 8:53 bis 11:45

angeeignet. Momentanübe ich

Hana Bi


Der KL ist optimistisch das ich das schaffe. Natürlich wird es sich nicht so gut anhören, gilt auch für alle anderen Stücke. Dazu fehlt mir einfach das Talent, die Technik, Taktgefühl kurz so ziemlich alles. Das ist nun mal so und lässt sich nicht ändern. Aber es kommt dem mehr und weniger nahe und wenn ich es spiele und zu 99 % spiele ich nur für mich, macht es mir Freude und beruhigt mich.

Die Lehrvideos habe ich bearbeitet bevor ich meinen alten Klavierlehrer wieder hatte. Geschadet hat es bestimmt nicht.
Hallo, scheinbar wurde meine Antwort irgendwie abgeschnitten.
Ich wollte sagen, dass Du jetzt stolz darauf sein kannst, was Du geschafft hast und dass Du Dich trotz aller anderen Meinungen und Urteile in Deiner Kindheit und Jugend nicht von dieser wunderbaren Art des Musizierens nicht abhalten hast lassen!
 
Versuche mal zu deinem Sohn folgende Formulierung: "Jetzt ist es 18:03 Uhr, ich spiele exakt bis 18.43 Uhr."
 
Glücklicherweise ist es mir gelungen wieder vom gleichen nun nicht nur ganz so jungen Klavierlehrer unterrichtet zu werden und es macht immer noch so viel Freude wie vor 30 Jahren.
So ein schöner Zufall!
Online Videos nutze ich auch zum üben. Mir bleibt gar nichts anderes übrig. Da ich kein Taktgefühl besitze übe ich erst den Text bis er sitzt und spiele sie dann in 50%, 75% und schließlich 100% Geschwindigkeit solange bis der Takt irgendwie doch halbwegs passt, sich quasi in mir verankert hat. 100 % ist das natürlich immer noch nicht. Auf diese Weise und mit Hilfe es KL habe ich mir u.a.

Chopin Prelude, No. 20, Op. 28 in C minor

Minute 8:53 bis 11:45

angeeignet. Momentanübe ich

Hana Bi
Chopin ist bestimmt sehr schwierig zu spielen, Respekt. Das andere Lied sagt mir leider nichts.

Der KL ist optimistisch das ich das schaffe. Natürlich wird es sich nicht so gut anhören, gilt auch für alle anderen Stücke. Dazu fehlt mir einfach das Talent, die Technik, Taktgefühl kurz so ziemlich alles. Das ist nun mal so und lässt sich nicht ändern. Aber es kommt dem mehr und weniger nahe und wenn ich es spiele und zu 99 % spiele ich nur für mich, macht es mir Freude und beruhigt mich.
Das ist das Wichtigste, denke ich. Dich muss es glücklich machen und Dir Freude bereiten.

Die Lehrvideos habe ich bearbeitet bevor ich meinen alten Klavierlehrer wieder hatte. Geschadet hat es bestimmt nicht.

Das ist eine gute Idee. Danke !
 
Und schreibe mir gleich alles dazu auf dem Notenblatt.
Ich habe mir mein ganzes Leben lang recht wenig aufgeschrieben. Das meiste bleibt irgendwie im Gedächtnis ... gerade bei Musik.

Ich schreibe mir nur dann etwas in die Noten, wenn ich nicht gleich die Zeit habe, es auszuprobieren .. als Erinnerung für später, dass da ja noch was war.
 
Chopin ist bestimmt sehr schwierig zu spielen, Respekt. Das andere Lied sagt mir leider nichts.
So "schwer" ist das gar nicht. Henle Schwierigkeitsgrad 3/4 von 9. Klar muss man die Akkorde alle greifen können. Da habe ich mir zu Anfang auch die Finger "gebrochen" aber irgendwann ging es dann halbwegs. Das Stück ist ja auch sehr langsam. Dann habe ich es 6 bis 9 Monate liegen gelassen und dann mit dem KL nochmal geübt. Jetzt ging es technisch schon weit besser und der KL konnte mehr auf den musikalischen Ausdruck eingehen. Wäre vorher sinnlos gewesen, weil das greifen der Akkorde schon sehr schwierig war. Nun ist nur noch ein Akkord, wenn ich ihn ff spiele, nicht mehr von der Kunstfreiheit gedeckt, so schrill ist er. :015:

Ich bin denke als Spätanfänger macht es vielleicht Sinn den technischen Schwierigkeitsgrad eher früher als später zu steigern, auch wenn es eigentlich zu früh ist. Die Beweglichkeit der Finger, Gehirn - Hand Koordination usw. wird ja vom Potential her immer geringer. Wenn ich nun noch fünf Jahre warte, schaffe ich bestimmte Dinge möglicherweise gar nicht mehr. Lieber etwas höher Zielen und der Sache Zeit geben als zu niedrig und es dann gar nicht mehr zu schaffen.

Hana-Bi ist ein Stück aus dem gleichnamigen Film. Er gewann 1997 den Goldenen Löwen der Filmfestspiele von Venedig und gehört zu meinen absoluten Lieblingsfilmen. Sollte jeder gesehen haben! Kommt zu Anfang wie ein Gewaltfilm rüber, ist aber eher ein Liebesfilm.

Hana-Bi Wikipedia

Hauptrolle, Regie und Drehbuch stammt von Takeshi Kitano. Einigen vielleicht bekannt aus Takeshi´s Castle. In Japan wurde er bis zu Gewinn dieses renomierten Filmpreises nur als Entertainer/Comedian wahrgenommen, was er, wie in einem Interview geäußert, immer bedauerte.

In der Aufnahme spielt der Komponist selbst. Joe Hisaishi
 

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