Bass und Violinschlüssel zusammen spielen aber wie üben, Vom Blatt Spielen

Danke für deine Erfahrungen.

Mir ging es nicht darum, das üben abzukürzen oder gar auszulassen, sondern darum wie geht man so etwas an.
Was sind die einzelnen Schritte.
Doch erst eine dann die andere Hand, oder gleich sehr langsam mit beiden Händen.

so wie ich aber jetzt verstanden habe, ist es für Anfänger am besten erste die eine Hand, dann die andere Hand und zum Schluß beide zusammen üben.

DANKE


Vielen DANK
 
Langweilig

Hallo, ich habe angefangen, Melodien (5-Tonraum) nach Playback und Halbplayback nachzuspielen. Das wurde mit schnell zu langweilig. Dann habe ich mit der linken Hand
versucht enge Akkorde dazu zu spielen. (Wie in meinem ersten Youtube Video zu sehen -Ich weiß, viele Leute haben mir gesagt es sei völlig falsch so zu spielen!!!:floet:)

Ich habe schnell gemerkt, dass ich mit der linken Hand mehr Probleme bekomme, wenn ich sie nicht gleich mittrainiere. Wie gesagt : Bei mir - Das sollte jeder für sich selber herausfinden. Daher finden wohl sehr viele Anfänger auch die Russische Klavierschule so interessant. Da geht es gleich zur Sache ...:D
 
Eine schlichte Gegenfrage: Wie geht man mit Aufgabenstellungen um, die einem die simultane Erledigung mehrerer komplexer Tätigkeiten abverlangen? Eine ebenso schlichte Antwort: Die einzelnen Tätigkeiten isoliert voneinander betrachten und das Wesentliche erkennen - oftmals lassen sich Zusammenhänge und Unterschiede zwischen Haupt- und Nebenstimmen erkennen und man scheitert nicht am Wunschdenken, alles gleichzeitig auf höchstem Level erledigen zu wollen, was in der Tat praktisch unmöglich ist. Aus diesem Grunde wird beispielsweise das Orgelspiel zunächst mit den beiden Händen auf den Manualen schrittweise erlernt und automatisiert, bis dann die ersten Aufgaben mit den Füßen auf der Pedaltastatur anstehen. Wer mit der Koordination der beiden Hände voll ausgelastet ist, dürfte mit weiteren Vorgaben zunächst noch überfordert sein. Wenn die Finger hingegen schon fast von selbst laufen, sind auch wieder Kapazitäten für weitere Leistungsbereiche wie das Registrieren im Spielfluss und das Pedalspiel verfügbar.

UwePiano: "Ich habe schnell gemerkt, dass ich mit der linken Hand mehr Probleme bekomme, wenn ich sie nicht gleich mittrainiere. Wie gesagt : Bei mir - Das sollte jeder für sich selber herausfinden. Daher finden wohl sehr viele Anfänger auch die Russische Klavierschule so interessant. Da geht es gleich zur Sache..."
Auch das umgekehrte Vorgehen kann funktionieren: Einfache Tätigkeiten unterschiedlicher Natur werden miteinander in immer schnellerem Wechsel miteinander kombiniert - auf die Orgel bezogen könnte das heißen, von Anfang an beidhändig mit Pedal zu spielen, aber mit einfachen Einzelaufgaben, die zunächst leicht miteinander kombinierbar sind (z.B. durch überlappendes Aushalten von Tönen).

Frank wird möglicherweise unter folgenden Voraussetzungen am Klavier musizieren: Die Notation im Violinschlüssel ist ihm als Gitarrist vertraut, so dass er sich auf die technische Ausführung am Instrument konzentrieren kann. Im Baßschlüssel geschriebene Noten müssen durch Lesepraxis genauso vertraut werden wie im Violinschlüssel notierte. Wer erst noch die Position eines Tons auf der Tastatur suchen muss, ist mit weiteren Aufgaben (präzise rhythmische Abfolge) wohl zunächst noch überfordert. Unverzichtbar wird demnach immer der Wechsel zwischen einzel- und beidhändigem Spiel sein, bis ein immer größerer Prozentsatz von Abläufen gewissermaßen automatisch funktioniert. Dass bei der Automatisierung die (zunächst noch gut überschaubaren) Abläufe im Gedächtnis gespeichert und dann gewisse Vorgaben "aus dem Kopf" abgearbeitet werden, dürfte kein Problem sein. Es ist eben eine individuell zu beantwortende Frage der Zeit und der Spielpraxis - erstere muss man sich einfach einräumen und letztere sich eben aneignen... .

Viel Erfolg dabei wünscht
Rheinkultur
 
Eine schlichte Gegenfrage: Wie geht man mit Aufgabenstellungen um, die einem die simultane Erledigung mehrerer komplexer Tätigkeiten abverlangen? Eine ebenso schlichte Antwort: Die einzelnen Tätigkeiten isoliert voneinander betrachten und das Wesentliche erkennen - oftmals lassen sich Zusammenhänge und Unterschiede zwischen Haupt- und Nebenstimmen erkennen und man scheitert nicht am Wunschdenken, alles gleichzeitig auf höchstem Level erledigen zu wollen, was in der Tat praktisch unmöglich ist. Aus diesem Grunde wird beispielsweise das Orgelspiel zunächst mit den beiden Händen auf den Manualen schrittweise erlernt und automatisiert, bis dann die ersten Aufgaben mit den Füßen auf der Pedaltastatur anstehen. Wer mit der Koordination der beiden Hände voll ausgelastet ist, dürfte mit weiteren Vorgaben zunächst noch überfordert sein. Wenn die Finger hingegen schon fast von selbst laufen, sind auch wieder Kapazitäten für weitere Leistungsbereiche wie das Registrieren im Spielfluss und das Pedalspiel verfügbar.


Dem kann ich nur zustimmen. Nachdem ich mich in den letzten Wochen beim Üben beobachten konnte ist mir meine Strategie inzwischen auch bewusst geworden (klingt so als wüsste ich normakerweise nicht was ich mache :D):

1. ich spiele mit der rechten Hand. Dabei muss zu Anfang möglicherweise etwas Zeit eingeplant werden, wenn ich z.B. erst manche Tasten suchen muss. Nach mehrmaligen Durchspielen klappt das dann ohne Nachdenken.

2. ich verfahre genauso mit der linken Hand.

3. Ich schaue nach, wo der Rhytmus im Zusammenspiel von rechter und linker Hand etwas komplexer werden könnte, wenn also z.B. bei einer Hand punktierte Noten zu spielen sind und bei der anderen Hand nicht. Gegebenenfalls versuche ich vorab, mir diese Stellen durch klopfen mit beiden Händen zu veranschaulichen (oder zu veran-hören ;-)).

4. Ich fange langsam an beidhändig zu spielen. Idealerweise habe ich jetzt nur noch das allgemeine Koordinationsproblem und muss mich nicht mehr damit aufhalten, entsetzt zu überlegen, welche Taste ich jetzt überhaupt drücken muss.

5. Üblicherweise ist die Koordination bei vielleicht 80% des Stücks nicht wesentlich schwieriger wie bei den Stücken, die ich davor gespielt habe. Jedoch stolpere ich immer wieder bei den selben 2, 3 Takten. Diese betrachte ich dann isoliert und lerne sie ggf. auswendig.

6. Nach mehrmaligem Wiederholen über mehrere Tage hinweg (ich habe oft das Gefühl, dass das Gehirn sozusagen über Nacht bestimmte Bewegungsabläufe verinnerlicht) klappt das Spielen dann ganz gut.


Bin ich übrigens bei der Russischen Klavierschule im Moment bei Nr. 84, nur damit allen klar ist, auf welchem Level ich mich gerade bewege.
 

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