Bücher von Amateuren
Hallo,
an dieser Stelle könnten wir den Faden ein bisschen „umbiegen“ – mit dem Thema:
Inwiefern ist Literatur von Klavier-Amateuren (für Amateure?) allgemein relevant oder lesenswert? Wir haben ja das Buch eines Amateurs als Grundlage des Fadens.
Die besten Anregungen für den Ausbau meines Klavierspiels verdanke ich einem kleinen Büchlein eines Amateurs. Ohne diese Anregungen weiß ich nicht, ob ich diese Leidenschaft heute noch pflegen würde. Der Titel heißt:
Charles Cooke: die Freuden des Klavierspiels (The pleasure of playing the piano). Zürich, Origo-Verlag 1949.
"Ein Buch, das - wie ich finde - dringend mal wieder neu aufgelegt werden sollte. Aber ob es heutzutage auf die Bestsellerliste käme?" (Zitat: koelnklavier).
Dieser Charles Cooke war ein New Yorker Musikjournalist, der in seiner Tätigkeit viele Pianisten interviewte, selbst ein begeisterter Hobbypianist war und sich seine Stücke entweder als Einzelausgabe besorgte oder sie sich aus den Notenbänden heraustrennte und in eigenen Bänden sammelte. Kopieren konnte man damals ja noch nicht. Das alles floss in sein Büchlein ein samt Tipps zum Einüben und auswendig lernen.
Mein Umgang mit diesen Erkenntnissen in meinem Blog:
https://www.clavio.de/forum/blogs/walter/48-meine-arbeitsweise-als-amateur-pianist.html
Als kleines Bonbon hier viele Zitate großer Pianisten und Lehrer eben aus diesem Büchlein, hier findet sich unter anderem auch "LANGSAM UND LEISE":
https://www.clavio.de/forum/blogs/walter/51-zitate-grosser-pianisten-und-lehrer.html
Als Amateur ist die Art der Herangehensweise an neue Stücke evtl. anders als die Herangehensweise von Profis, mindestens von denen, die ihre Stücke auch öffentlich aufführen.
Die Haushaltung mit der knapper bemessenen Übezeit bei Amateuren ist vielleicht anspruchsvoller, auf jeden Fall ist sie anders als bei den Berufsspielern.
Deshalb macht es durchaus Sinn, wenn Amateure für Amateure schreiben – jedenfalls, was Repertoire und den Umgang mit Literatur betrifft.
Was die reine Klaviertechnik betrifft, sehe ich prinzipiell keinen Unterschied zwischen Profi und Amateur.
Walter