Wie könnt ihr euch eure Instrumente leisten?

Gerade in Zeiten hoher Inflation sind Schulden das Beste, was Du haben kannst. Einkommen wachsen, Schulden nicht.
Nein. Schulden wachsen sehr wohl. Und wenn dann die Zinsen aufgrund der Inflation steigen, kommt ganz schnell der Notverkauf... und mit ihem der große Verlust. Einkommen wachsen nicht immer und darauf zu vertrauen ist dann die ganz große UNFREIHEIT.
Hätte ich doch 2010 (inmitten der Wirtschaftskrise) eine Rolex Uhr (damals 4.000 Euro, heute locker 8.000 wert), einen Mercedes SLS Flügeltürer (damals 185.000 Euro, heute im Neuzustand locker 250.000) oder Porsche aus den 70ern, einen Steinway Flügel, eine schicke Villa, einen Eames Chair oder andere knappe Luxusgüter gekauft, heute könnte man damit viel Geld verdienen.
Ich warne ausdrücklich vor genau diesen Ideen. Für all das braucht man sehr viel Fachwissen und auch ne fette Portion Glück. Und wenn man selbst auf diese (dumme) Idee kommt, ist man ohnehin zu spät dran***.Das ist genauso unsicher wie ein Invest in einzelne "gehypte" Aktien. Ich habe vor rund 15 Jahren mein S&S-Klavier gebrucht zu einem ordentlichen Preis gekauft. Heute finde ich das exakt gleiche Klavier zum Doppelten meines Einkaufspreises. Klingt gut? Von wegen: Erstens wird es nur zu diesem Preis angeboten und die Realisierung des hohen Preises ist noch gar nicht sicher - zum anderen hätte ein breit gestreutes Investment an der Börse eine höhere und sicherere Rendite gebracht. Diese Differenz muss also durch Freude/Glück ausgeglichen werden - was auch der Fall war/ist.

*** die wirklich großen Renditen werden immer in den ersten Wochen eines Aufschwungs erzielt. Um daran teilzuhaben, muss man mutig im Abschwung - am besten in der Talsohle - investieren. Also z.B. Oldtimer kaufen, wenn alle anderen sie auf den Schrottplatz bringen. Wer hat diesen Mut? Daher der Rat zu beständiger Investition - da erzielt man zumindest den mathematischen Mittelwert. Und der ist weitaus besser als das, was dire Masse der Profis schafft!
 
Um daran teilzuhaben, muss man mutig im Abschwung - am besten in der Talsohle - investieren.
Hättt, hätte, Fahrradkette. :020:
Hätte ich im letzten Jahr des alten Jahrtausends, bei einem DAX 2.400, alles wieder investiert von dem ich froh war es gerade noch gerettet zu haben dann könnte ich heute auf einen S&S Flügel noch ein kräftiges Trinkgeld geben.
 
Leute, Geld macht zwar frei(er), aber auch UNGLÜCKLICHER.

Nein, ich will nicht Jahr für Jahr klavierspielen und dabei jedesmal mit zwei Neuronen im Hinterhirn zittern, wie hinter mir die Aktienkurse rauf und runter gehen und an meinem Mammon lecken oder nagen. Nein. Falsche Priorität. Nein.

Mein Mammon liegt auf einem Tagesgeldkonto und fertig.

:musik064:
 
Leute, Geld macht zwar frei(er), aber auch UNGLÜCKLICHER.

Nein, ich will nicht Jahr für Jahr klavierspielen und dabei jedesmal mit zwei Neuronen im Hinterhirn zittern, wie hinter mir die Aktienkurse rauf und runter gehen und an meinem Mammon lecken oder nagen. Nein. Falsche Priorität. Nein.

Mein Mammon liegt auf einem Tagesgeldkonto und fertig.

:musik064:

Ob mehr Geld automatisch ein unglücklicheres Dasein nach sich ziehen, da bin ich mir nicht so sicher.
Aber es ist absolut OK, wenn Du für Dich die Entscheidung getroffen hast, dass Aktien nichts für Dich sind. In der Niedrigzinsphase waren Tagesgeldkonten de facto Geldvernichtung und über einen Anlagenzeitraum von mehreren Jahrzehnten gibt es für die private Altersvorsorge wenig sinnvolle Anlagestrategien, die komplett ohne Aktien (breit gestreut über Länder, Branchen usw.) auskommen. (Immobilienerwerb ist noch ein eigenes Thema.)
 
Leute, Geld macht zwar frei(er), aber auch UNGLÜCKLICHER.
Was dich unglücklich macht, ist nicht das Geld, sondern der Verlust von Geld. Bzw. die Angst vor dem Verlust.

Nein, ich will nicht Jahr für Jahr klavierspielen und dabei jedesmal mit zwei Neuronen im Hinterhirn zittern, wie hinter mir die Aktienkurse rauf und runter gehen und an meinem Mammon lecken oder nagen. Nein. Falsche Priorität. Nein.
Das ist auch die falsche Einstellung für das Anlegen, wie es @fisherman beschrieben hat. Da kann man eine monatliche, fixe Summe verwenden, um zuzukaufen und dann schaut man es nicht mehr an (oder selten, ein Mal im Jahr).
Man sollte auch nicht sein ganzes Vermögen hineinstecken, sondern außerhalb des Fonds noch genug zum Leben haben. Dann muss man sich auch keine großen Sorgen machen, wenn die Kurse einmal absinken.

Aber es ist natürlich eine individuelle Entscheidung. Wer es nicht machen will, macht es eben nicht.
 
Frei vom Mammon wird man z.B. dadurch, wenn man für viele Jahre mit wenig Geld ausgekommen ist. Da gibt es eine ganze Menge Singles ohne Kindet, die als sog. Geringverdiener mit zwischen 600 € und 1000 € plus Wohngeld gut auskommen. Freie Journalisten oder Musiker sind hier vertreten.

Bevor gegeifert wird:
1. Wohngeld gibt es auch für Wohneigentümer(!) (Lastenzuschuss). Wohngeld ist kein Almosen, sondern eine gezielte Förderung dafür, dass Menschen würdig wohnen können und auch nicht ständig umziehen sollen (Mietstufen der Kommunen). Wohngeld gehört eher auf eine Ebene wie vermögenswirksame Leistungen für Arbeitnehmer.

2. Hartz4 war von Anfang an ein Programm zur gezielten Verarmung von Menschen - egal, ob sie an ihrem Absturz schuld waren oder nicht. Dafür gehört die SPD weiterhin gründlichst abgestraft, aber sowas von.
 
Man sollte auch nicht sein ganzes Vermögen hineinstecken, sondern außerhalb des Fonds noch genug zum Leben haben. Dann muss man sich auch keine großen Sorgen machen, wenn die Kurse einmal absinken.
Wenn die Kurse sinken dann ist das keine Katastrophe sondern eine Kaufgelegenheit. Genau deshalb sollte man nur Geld in Aktien stecken das man nicht zu einem festen Zeitpunkt braucht.

Und immer die tröstliche Börsenregel im Kopf haben: Das Geld ist nicht weg. Es hat nur ein anderer.
 

Gegen Inflation hilft nicht viel... Anlagen mit 8% Rendite gibt es nur mit hohen Verlustrisiken. Deren Wahrscheinlichkeiten kommen dann messbar ins Spiel.

Sonst hätte ich längst krasse Schiffsanleihen getätigt, nervöse Hinterhirnneuronen hin oder her.:rauchen:
 
Schiffsanleihen sind keine Anlage, sondern ein Modell, das sich nur über die immanente Steuerstundung rechnet. Breit gestreute Sachanlagen sind fast immer - ganz besonders aber in Zeiten hoher Inflation - die beste Option und funktionieren auch jenseits zwielichtiger Steuertricksereien.
 
Sie sind es immer noch bzw. jetzt erst recht. Für einlagengesichertes Tagesgeld gibt es momentan höchstens 2,5 % Zinsen, bei einer Inflationsrate von aktuell 7,5% vernichtet man ca. 5% seines Anlagebetrags pro Jahr.
Ein Musiker, der nicht nur zählen, sondern auch rechnen kann!
Na ja, durch die Angabe ".ca" hat er sich ja elegant um die korrekte Berechnung gedrückt :lol: .
 
Und immer die tröstliche Börsenregel im Kopf haben: Das Geld ist nicht weg. Es hat nur ein anderer.
Gerade an der Börse stimmt das eben nicht. Wenn der Kurs fällt, ist das Geld (genaugenommen der Wert) tatsächlich weg. Zumindest momentan, und solange man nicht unter dem Kaufpreis verkaufen muss, ist es ja noch ok.
Bei Diebstahl, Raub, etc. hat das Geld (und sonstige Wertgegenstände) tatsächlich jemand anders.
 
Ich finde es interessant, wie aus diesem Thread ein Finanzberatungs-Thread geworden ist. Ich bin kein Finanzexperte und halte mich lieber zurück, aber am Ende hat es eben auch etwas damit zu tun, wie man mit vorhandenem Geld umgeht. Ich finde es richtig, dass man sich mit seinen Investments in denjenigen Segmenten bleibt, in denen man sich auskennt. Unterschriebe niemals etwas, das Du nicht verstehst. Und wenn man nicht der Typ für Investitionen ist, Finger weg. Ob Menschen mit hoher Finanzkompetenz überhaupt Musiker oder Musiklehrer werden, kann ich nicht beurteilen - die Brotberufe können verlockende Alternativen sein.

Um investieren zu können, muss aber erstmal Geld da sein. Es reicht also nur, ein Finanzfuchs zu sein, entsprechende Einnahmen (Schenkungen, Erbschaften, Erlöse...) sind nötig. Oder man hat so gute Kontakte, dass man sehr günstig an ein hochwertiges Instrument herankommt. Den fürsorglichen Krankenpfleger, der von der kinderlosen alten Dame das Vermögen erbt, soll es ja immer noch geben.
 

Zurück
Top Bottom