Und selbst wenn sollten die sich gut drucken lassen.
Das ist nicht als Scherz gemeint, sondern kann für Klavierbauer ein interessanter Ansatz sein.
Es gibt zunehmend Hersteller, die geben Konstruktionsdateien genau für diesen Zweck frei.
Meinst Du, dass man ggf. notwendige "Ersatzteile" dann im 3D-Drucker nachdrucken könnte?
Den Gedanken, "was mache ich, wenn an einem Carbonteil was kaputt geht??" hatte ich auch schon.
Auf jeden Fall vielen lieben Dank für Eure Beiträge und die ganze Diskussion. Eigentlich bin ich für Innovation beim Klavierbau offen. Von meinem Yamaha-E-Piano bin ich z.B. immer noch, nach fast 14 (?) Jahren, begeistert (es ist ein Clavinova CVP-307c, damals als Auslaufmodell in einer unbeliebten Holzfarbe zum Supersonderpreis erstanden). Da könnte man auch die Nase rümpfen über das "E-", aber das Teil ist einfach mega gut. Von daher... warum sollte es nicht auch im "analogen" Klavierbau irgendwann eine technisch sinnvolle Innovation geben? Man muss nicht immer beim Alten bleiben.
Andererseits... sagt mir der Werkstoff "ABS Carbon" wenig bis nichts. Dazu muss ich mich noch schlau machen, nur wie und wo?
Der Shigeru Kawai hatte ein sehr angenehmes Spielgefühl, was nicht bedeutet, dass die Tasten sehr "leicht" runtergehen. Aber sie gehen geschmeidig runter, und ich finde sie gut zum Üben geeignet. Der Klang ist samtig, aber auch glockenhell (im Diskant). Im tiefen Bereich machen die Töne für meinen Geschmack bei leisem Spiel ein bisschen zu sehr "klong" statt "kling". Andererseits ist gerade das "klong" z.B. für Rachmaninoff sehr passend. Für Beethoven wäre das "kling" von Bechstein besser geeignet.
Den Anschlag auf einem Shigeru fand ich angenehmer als auf einem normalen Kawai Flügel. Bei den normalen Kawais gehen die Tasten schon recht schwer runter. Zum Üben vermutlich ideal, aber ich will ja auch spielen und nicht nur üben.
Zu denken gibt mir, dass mir ein Klavierbauer gesagt hat, dass er recht viel mit Reparaturen an Kawai-E-Pianos zu tun hat. Ich solle lieber einen Yamaha nehmen, da wären die Erfahrungswerte einfach besser.
Deutsche Hersteller (Bechstein und Co.) scheiden wegen des hohen Preises eigentlich aus. Einen gebrauchten Bechstein habe ich zwar im Auge (gehabt), aber der ist mir vom Ton her zu hell und zu hart. Im Wohnzimmer würde das ziemlich knallen. Auch habe ich eine Skrjabin-Etüde darauf gespielt und fand, dass es furchtbar geklungen hat. Auf dem Shigeru hat die Etüde sehr gut geklungen. Auch Rachmaninoff klang auf dem Shigeru in meinen Ohren sehr gut, ebenso auch Bach (Bach mag ich auf dem E-Piano kaum spielen, weil er dort so einfältig klingt).
Bleibt also Yamaha mit dem Klang, den ich schon vom E-Piano her kenne (wobei auf dem E-Piano natürlich der supermegalange Flügel "erklingt", und kein 1,80 m-Teil), oder eben ein Shigeru Kawai. Was mir auch noch ganz gut gefallen hat, war ein Petrof-Flügel (toller Klang, angenehmer Anschlag, ähnlich wie Shigeru), aber der war nur 1,67 m (?) lang und im Bass klang der, vermutlich wegen der Kürze, wirklich nicht gut, leider.