Wie findet man einen guten Flügel oder ein gutes Klavier?

  • Ersteller des Themas chopinfan
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Heute habe ich mit einem studierten Physiker über das Thema ABS-Carbon-Mechanik gesprochen und ihn nach seiner Meinung gefragt.
Dass in Klavieren solche Carbon-Mechanikteile verbaut werden, war ihm bislang unbekannt. Er war aber spontan begeistert von diesem Ansatz und meinte, dass das ein hervorragender Baustoff für solche beweglichen Mechanikteile sei.
 
Elfenbein gewinnt aber sehr angenehm fand ich die aktuellen Steingräber Beläge, sie schreiben von " rutschsicheren Tastenbeläge aus mineralischem Elfenbeinersatz".
Bei mir zuhause leider nur glatter Kunststoff.
 
Bei mir zuhause leider nur glatter Kunststoff.

Bei meinem Wiener auch – jedesfalls sieht es so aus und es fühlt sich so an. Aber 2012 gab es die o.g. elfenbeinähnlichen Beläge vielleicht noch nicht.

Wenn ich am Bösendorfer mit den Fingern Richtung Tastendeckel über die weißen Tasten gleite, dann quietscht es immer mal wieder. An einem anderen Instrument ist es mir noch nie aufgefallen. Schon gar nicht an meinem Bechstein mit Elfenbeinbelägen. An meinem Unvermögen kann diese Geräuschentwicklung folglich nicht liegen.

Sehr gerne habe ich an einem alten Bechstein mit seidig matten Elfenbeinbelägen gespielt, sie haben sich (sehr angenehm) angefühlt wie mit ganz feinem Schleifpapier aufgeraut.

Mir kam der Gedanke, dass ein Fachmann die Tastenbeläge des Wieners fein anschleifen könnte, um sie zu mattieren und so eine bessere Haptik zu ermöglichen. Oder ist das eine blöde Idee, weil man trotz der Verwendung eines Staubsaugers eine Riesensauerei verursachen und die Mechanik einstauben würde?
 
Mir kam der Gedanke, dass ein Fachmann die Tastenbeläge des Wieners fein anschleifen könnte, um sie zu mattieren und so eine bessere Haptik zu ermöglichen. Oder ist das eine blöde Idee, weil man trotz der Verwendung eines Staubsaugers eine Riesensauerei verursachen und die Mechanik einstauben würde?
Die Tasten kann man doch einzeln herausnehmen, oder?
 
Hallo liebe Clavio-Gemeinde,

nach vielen Jahren der (aus akustischen Gründen notwendigen) Digitalpiano-Zeit möchte ich mir einen bezahlbaren Flügel oder ein Klavier zulegen.
Vom Klang her gefallen mir Bechstein, Yamaha, Blüthner und natürlich Steinway sehr gut. Im Steinway-Haus konnte ich einmal gar nicht mehr aufhören zu spielen, so gut hat es mir gefallen :-), am liebsten hätte ich dort übernachtet.... leider ist dort alles viel zu teuer ;-). Glockenhelle hohe Töne, bei gleichzeitig sehr vollem Klang in den tiefen Bereichen wäre mein Wunsch. Für temperamentvolles Spielen von Chopin, Rachmaninoff, Haydn, Beethoven (meine Lieblingskomponisten).

Ich stehe also noch ganz am Anfang meiner Überlegungen und frage mich, wie man an einen solchen Kauf herangeht. Wie findet man den Flügel oder das Klavier, das zu einem passt? Wie vermeidet man den Kauf eines alten Teils, das sich als faules Ei herausstellt? Was sollte ich bei einem Privatkauf beachten - und wo findet man ein Klavier/Flügel von privat? Wie vermeidet man es, zuviel zu zahlen? Mit welcher Summe muss ich rechnen?

Fragen über Fragen. Habt ihr Tipps für mich als Klavierkauf-Anfängerin?

Ich würde mich riesig freuen, wenn ihr mir ein bisschen weiterhelfen könntet.

Liebe Grüße,
chopinfan
Hey 😉 erstmal viele Grüße aus dem sonnigen Niedersachsen! Ich bin seit heute Nacht neu hier auf dem Clavio Channel. Wenn Du Dir unbedingt einen Flügel oder ein Klavier kaufen möchtest wieviel Geld würdest Du denn investieren wollen? Also ich war zum Beispiel gestern in der Königstraße in Hannover im Bechstein Centrum...( übrigens sehr nettes und äußerst kompetentes Team und Beratung durch Philipp Klingsing) und mir ging es dort wie Dir bei Steinway ich hätte dort am liebsten übernachten wollen weil die haben echt ein riesen großes Portfolio an verschiedenen Marken Flügeln und Klavieren eigentlich für jeden Geschmack und Geldbeutel was dabei. Ich habe alles ausprobiert was man dort so anspielen konnte von Zimmermann (S160 Studio für 13900€ nach meiner Meinung für das Geld bekommst Du woanders nicht mal ein gebrauchtes Klavier was sich so gut bespielen lässt und so gut 👍 klingt) bis C.Bechstein B212 Concert ( ein absoluter Traum aber leider für mich mit 114k im Moment unbezahlbar). Zum Dank für mein ausprobieren und spielen habe ich von Herrn Philipp Klingsing zum Abschied noch die neueste Ausgabe des Magazin " Pianist" geschenkt bekommen ( eine sehr nette Geste). Ja ich hoffe doch das Du meine Nachricht liest und ich warte auf eure und auf deine Reaktion.
 
Das ist der laienhafte Versuch, eine Abkürzung dafür zu finden, dass man einen Hammer mit ziemlich viel Aufwand in einen Zustand bringt, der ihn maximal elastisch und gleichzeitig nicht schlaff ohne Power an den Saiten kleben läßt. Ich kannte dereinst auch mal einen solchen Spezialisten, der sich über Tage hinweg an einem nagelneuen Konzertflügel ausgetobt hat und am Ende jeder einzelne Hammerkopf eine eigene, an eine Kartoffel erinnernde, Form hatte. Und jeder Kopf voll war mit einer undefinierten Mischung aus Weichmachern und härtendem Lack. OK, eine abgebrochene Intoniernadel haben wir dann auch noch aus einem Kopf herausgezogen.

Der Flügel (10 Monate alt) ist dann zur Generalüberholung der Mechanik wieder in die Fabrik geschickt worden.

Und das ganze Buch von Frau Knize ist voll von Berichten über derartige Experten und ihre wundersamen Methoden zum perfekten Zerstörens eines Hammerkopfes.
Steinway New York tränkt die Hämmer um sie dann weicher zu stechen. Ist für uns erstmal ziemlich befremdlich.

Und das Buch von Frau Knize erst recht. Wie kann man auf die Idee kommen bei einem fabrikneuen Grotrian Flügel neue Hämmer einzubauen bzw. da erstmal reichlich herum zu stechen.
 

Mir hat vor einigen Jahren jemand gesagt, dass ein Austausch in Elfenbeinbeläge etwa EUR 5.000,00 koste.

Da hat wohl jemand voreilige Rückschlüsse auf Deine persönliche Wohlstandsverhältnisse und entsprechende Prioritäten gezogen und dementsprechend Mondpreise genannt. Elfenbeinbeläge bekommt man von Klavierbauern mit einem normalen Lagerbestand hinterhergeworfen, en masse. Natürlich müssen die dann noch aufgebracht und angepasst werden, schlimmstenfalls mit Herkunftsnachweis, aber ein SAP-Tagessatz (Und damit sind nicht die Kollegen aus Polen, sondern aus Walldorf gemeint) ist hier völlig aus der Luft gegriffen.
 
Der Klavierbauer, der mit den ungebrauchten Elfenbein Belagsatz gezeigt hat, machte jedenfalls ein so geheimnisvolles Gesicht, dass ich nicht nach dem Preis gefragt habe. Es ist mir auch nicht wirklich wichtig.
Bei den digitalen Kawais wetzt sich die Pseudo-Elfenbeinoberfläche übrigens mit der Zeit ab. (gesehen bei CA95/MP11)
 
Bei den digitalen Kawais wetzt sich die Pseudo-Elfenbeinoberfläche übrigens mit der Zeit ab. (gesehen bei CA95/MP11)
Weißt Du zufällig, wie diese Pseudo-Edelsteinoberfläche heißt?

Sehr gerne habe ich an einem alten Bechstein mit seidig matten Elfenbeinbelägen gespielt, sie haben sich (sehr angenehm) angefühlt wie mit ganz feinem Schleifpapier aufgeraut.
Bei den neuen Bechsteins ist es so, dass nur die schwarzen Tasten rauh sind, während sich die weißen Tasten glatt anfühlen. Das ist auch bei einigen Yamahas so (nicht bei allen). Diese Unterschiede zwischen weißen und schwarzen Tasten finde ich etwas irritierend, daran muss man sich erst gewöhnen. Ganz glatte Kunststofftasten (schwarz wie weiß) sind aber auch irgendwie zu glatt. Wobei man sich letztlich an alle Tastenarten gewöhnen kann.
 
Die KAWAI-Digis haben ganz andere Tastenbeläge als die Flügel …
 
Den Anschlag auf einem Shigeru fand ich angenehmer als auf einem normalen Kawai Flügel. Bei den normalen Kawais gehen die Tasten schon recht schwer runter. Zum Üben vermutlich ideal, aber ich will ja auch spielen und nicht nur üben.

Was meinst Du mit dieser Unterscheidung ? Wieviele Stunden wirst Du an Deinem privaten Flügel auf 100 Stunden üben - vorspielen, 1h oder 2h ? Ich finde der Flügel muss IMMER funktionieren, egal ob man übt oder (vor-)spielt.

Probier mal das g-moll Prelude (genügen nur die ersten paar Takte) auf dem Kawai und frag' Dich ehrlich ob Du diese Repetitionen 1 Stunde aufm Kawai hintereinander üben könntest ohne Probleme zu kriegen... oder auch Scarlatti K141 ist ein guter Test um die starke Belastung der Hand durch schwergängige Tasten zu erfahren.

Dass langsame Stücke auf dem Kawai supergut spielbar sind war bei mir auch so und drum habe ich ihn damals gekauft, aber dann kamen andere technische Anforderungen...
 

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