Was alles ist an einem akustischen Klavier besser, als bei einem digital Piano?

Wie drückt man Unsicherheit heutzutage aus? Was anderes als "vielleicht" bleibt dann doch fast nicht mehr.
Bei Bedarf halt auf jegliches Wischiwaschi verzichten und die Wahrscheinlichkeit auf x Nachkommastellen genau beziffern, dass es so oder so gewesen sein könnte. Wird etwas angezweifelt, sich dann schon mal kompromissbereit zeigen, so ab 3. Nachkommastelle:-)
 
Ich finde, man kann es sich so gut merken:

Scheinbar = zum Schein = es scheint nur so (Hans ist scheinbar krank - eigentlich hat er nur keinen Bock auf Klavierunterricht)

Anscheinend = es hat den Anschein = es sieht so aus, als ob (Hans hat rote Punkte im Gesicht, also ist er wohl krank)
 
Und haltet ihr euch im Alltag auch alle fein an den Duden?
 
Ich bemühe mich, die korrekten Ausdrücke zu verwenden. Aber ich mache nicht mitten im Satz eine Pause, um nachzuschlagen. ;)
 
In manchen Dialekten (z.B. im Schwäbischen?) wird immer „wie“ statt „als“ benutzt. Das finde ich auch ok und erhaltenswert. Wenn es jedoch auch im Hochdeutschen verwendet wird, ist das etwas anderes.
 
@Demian Genau, im Schwäbischen ist "wie" eigentlich das gleiche wie "als". Da wird auch aus Kostengründen deutlich mehr normales Brot (natürlich selbst im Backhäusle gebacken) wie Toastbrot gefuttert.
Total lustig finde ich, wie die Badenser als mal "als" sagen...
 
Da steh' ich nun, ich armer Tor,
Und bin so klug als wie zuvor!
 

Anscheinend ist richtig. Es passt auch, wenn sich die Annahme als falsch herausstellt, solange es aber für Dich den Anschein hatte, XY zu sein.
 
Liebe @Sypie
Ich habe mir auch von Kindheit an ein echtes akustisches Klavier gewünscht. Ein Digi war nie eine Alternative für mich.
Jetzt habe ich nach über 40 Jahren warten endlich ein echtes Klavier (mit Silentsystem, das wir aber alle hassen und nur nachts und sonntags nutzen).

Meine Eltern hatten nicht die Möglichkeit mir ein echtes Klavier zu kaufen, auch weil wir sehr oft umgezogen sind. Wenn deine Eltern in einer anderen Situation sind, gehe mit ihnen in Klaviergeschäfte. Auch sie werden den Unterschied hören. Bleib hartnäckig, irgendwann überzeugst du sie so vielleicht. Übe fleissig auf deinem Digi, um sie zu überzeugen, dass es dir ernst ist.

Ab ich glaube 13 Jahren darfst du mit kleinen Jobs und Ferienjobs was dazu verdienen und deinen Anteil zusammensparen. Such dir vielleicht so einen Job, davon profitierst du auch sonst fürs Leben. Und man kann Klaviere auch auf Ratenzahlung kaufen.

Ich drücke dir die Daumen!!!
 
„Anscheinend“ drückt deine subjektive Wahrnehmung aus [...]

„Scheinbar“ impliziert, dass du weißt, dass es eigentlich anders war als es angenommen wird.

Richtig; technisch gesagt ist "anscheinend" potential (Sprecher hält Satzinhalt für möglich) und "scheinbar" kontrafaktisch (Sprecher setzt voraus, dass Satzinhalt nicht zutrifft).

Aber:

1. Semantisch ist ursprünglich beides das Gleiche, nur die Wortbildung ist unterschiedlich: Das Suffix -bar in scheinbar ist "tragend" (vgl. Bahre), also "den Schein tragend", und anscheinend ist nur ein adverbialisiertes Partizip, also "sich zeigend" (er ist anscheinend dumm ~ er zeigt sich (als) dumm).

2. Ein Blick in auf die Belegsituation zeigt, dass wenigstens bis zum Ende des 19. Jh. beide Ausdrücke austauschbar waren:

Es sei!' sagte Herr Pineiß mit anscheinender [= scheinbarer] Gutmütigkeit (G. Keller, Leute v. Seldwyla

Für ihn genug, scheinbar [= anscheinend] genug für König Philipp (Schiller, Don Carlos).

Wir haben hier also eine sekundäre, schriftsprachliche Differenzierung vor uns, die anscheinend Sprachpuristen des 19. Jh. erfunden haben. Ohne sich ganz durchzusetzen, denn

3. In weiten Teilen des oberdeutschen Sprachgebiets (Süddeutschland, Österreich, Schweiz) gab und gibt es umgangssprachlich nur scheinbar, das also die Funktionen von anscheinend mit übernimmt. Vermeintliche "Verwechslungen" können also simpel Reflexe einer umgangssprachlichen Inferenz sein.

Es lässt sich schließlich risikolos vermuten, dass die Entwicklung in spätestens einer Generation wieder bei Punkt 2 angelangt sein wird, mag das auch den einen oder anderen aufgeschwellten Sack vollends zum Platzen bringen.
 

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