"Unspielbares" bei Chopin/Schumann

  • Ersteller des Themas kreisleriana
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Und genau so ein Unsinn ist es, diese Kreuzgriffe als unspielbar zu bezeichnen.

Mag ja sein, dass es nichts für Anfänger ist, aber denk doch mal daran, wenn jemand sich vorgenommen hat, die pathetique neu einzustudieren und hört dann gleich solche Aussagen wie von Brendel - dann bekäme er es doch vor dieser STelle mit der ANgst. Und müsste das in Motivation umdrehen.

So wie ich damals, mit diesem Rösel und der Waldsteinsonate. Ich dacht: "Kann der nicht mal die Klappe halten ?" Zum Glück hab ich NICHT aufgehört. Sie ist damals 9000 km gereist, zu meinem Kumpel, Du erinnerst Dich ( Juilliard, Master (piano) ), und der fand sie gut, und hat mir sogar erlaubt sie zusammen mit seinem Saint Saens g-Moll Konzert auf eine CD zu brennen.

Jeder von uns hat eine .... tjaa, die alten Geschichten. ;)

Und nun: Augen geradeaus, Herr Professer, - auf neue Herausforderungen !!!

Sonst erzähl ich hier noch zuviel ;);)

LG, Olli !
 
ach Dreiklang, bevor ich hier ein Tempo mitteile und dann allerlei Buhus kommen: J.Kaiser lesen - da gibts n schönes Buch über die Beethovensonaten und deren Interpretationen, gerade bzgl. op.13 sehr interessant
 
@rolf: auch o.k. ....
 
@Olli:

was genau ist an dieser Aussage unklar, oder unvollständig, die alles in diesem Zusammenhang sagenswerte zu "Brendels Kreuzgriffen" bereits auf Seite eins enthielt:

der hat geschrieben, dass sie im erforderlichen Tempo einen kaltblütigen Könner und keinen Anfänger brauchen (weil die Pathetique gerne als vermeintlich leichte Einstiegssonate fehlbezeichnet wurde)

:?:
 
Nichts. sie ist insgesamt nur deshalb noch erträglich, weil von ANFÄNGERN die Rede ist - und da sagte ich ja schon, da hab ich ja nix ( bzw. wenig ) gegen. Dürfte ja eh egal sein, ob ich daran was auszusetzen habe. Und:

Insgesamt werden fortwährend Leute verängstigt und Werke nur einem elitären Kreis zugesprochen. Kameraden, so gehts nicht!

Ach, und, Rolf, hör mal: Wie Du oben entnommen hast, sind ANDERE Klavierdozenten ( wie etwa der besagte Juilliard-Mann ) locker und jederzeit bereit, Aufnahmen von sich an Vollidioten wie mich zu verschicken, wenn sie sehen, dass man MUT hat, WILLEN, und - vor allem - keine Angst, was vorzuspielen. Auch wenn es vielleicht noch zu schwer ist. Und vor ALLEM, wenn man keinen Lehrer hatte.

( Erinnere Dich: Wie sonst hätt ich ebenfalls FAST genauso schnell wie Du eine ähnliche Akkordfolge dem g-Moll-Konzert zuordnen können, neulich ? ( hab thread aber vergessen, war n kleines Rätsel vom TE ). Konnte ich wegen meines Freundes Einspielung, die ich mein Leben lang im Kopf haben werde oder von DER CD höre. )

Das schwöre ich. Aber in diesem Brendel-Unfug sehe ich NICHTS, worauf ich jemals schwören könnte.

Zudem: Brendel mag ich eh nicht - was Dir aber egal sein dürfte.: Begründung: Abnorme unnötige Bewegungen, dabei konservativer, staubiger Akademikerstil, und kein Scarlatti, wie ich höre. Das reicht mir fürs Leben.

LG, Olli
 
Insgesamt werden fortwährend Leute verängstigt und Werke nur einem elitären Kreis zugesprochen. Kameraden, so gehts nicht!

(au wei - das gibt dicke dicke Buhus jetzt......................)

Ähm, was aber auch nicht geht: viel zu schwere Sachen viel zu schlecht (praktisch unanhörbar) zu klimpern. Selbst wenn man in diesem Satz das "schwere" und das "viel zu" streicht. Ich hab das mein Leben lang gemacht - und seit meinem Kontakt zum Forum hier hat sich meine Meinung dahingehend völlig geändert.

Nicht nur, daß Pianisten immer mehr dazu neigen und neigten, Perfektion zu demonstrieren - nein, ich finde es auch nicht schön. Vielleicht bin ich in das andere Extrem gefallen. Aber mehr oder weniger gilt: alles was nicht perfekt, aalglatt und aus dem Handgelenk kommend präsentiert wird, finde ich:
k0367650.jpg


(subjektiv betrachtet)
 
Und noch etwas: lassen wir Pianisten doch sich über Stücke äußern, die sie beherrschen und spielen (oder auch solche, die sie nicht spielen).

Ob man diese Äußerungen beachtet, ernst nimmt, oder nicht, bleibt einem doch selbst überlassen. Ein "gewarnter" Anfänger, der die Finger von einem Stück läßt, und der sich - möglicherweise - so Zeitverlust erspart, ist doch nichts verkehrtes oder schlimmes...(?)
 

ich verstehe das recht geistesstumpfe Geheule darüber, dass einige Musiker einige Sachen von Chopin und Schumann als "fast (!) unspielbar" bezeichnen, nicht.

Toccata und Fantasie sowie sinfonische Etüden von Schumann sind nun mal sauschwer, da gibt´s nix zu heulen deswegen und jeder (!) muss die entsprechenden Abschnitte akribisch üben -- beim Chopin bin ich jetzt zu faul, die saufiesen Stellen/Stücke aufzuzählen.

Es macht doch auch keiner ein Geplärre deswegen, dass Liszts Opernparaphrasen und Rachmaninovs Klavierkonzerte sauschwer sind.

So isses halt mal: einige sehr schöne Klaviermusik fordert verdammt viel technisches Können vom Spieler. Peng. Bumm. Zack. Boing. Schnepper. Aus.
 
So isses halt mal: einige sehr schöne Klaviermusik fordert verdammt viel technisches Können vom Spieler. Peng. Bumm. Zack. Boing. Schnepper. Aus.

(Ohne dieses Können selbst zu besitzen: ) so isses halt. Und deswegen (oder: zum Glück) gibt's auch noch eine "handvoll" leichtere und leichteste Sachen...


Die man aber auch schlecht spielen kann (die Leute bringen einfach alles fertig, nicht wahr, rolf...? ;) )
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
@ Dreiklang:

Tip: Deine Campanella-Teile hier rein, Deine Appassionata-Teile hier rein. Mach Du sie wenigstens besser als ich, dann ist hier Ruhe, mit diesem ewigen "die und die Stücke sind a ) nix für Anfänger, b) zu gefährlich , c ) benötigen esoterische Geheimtechniken die nur Klavierlehrer vermitteln können und ähnlichem dummem Zeug.

Außerdem hätte man dann einen schönen Bogen zum Threadtitel, wo es um "unspielbare Werke" geht.

LG, Olli !
 
@ Dreiklang:

Tip: Deine Campanella-Teile hier rein, Deine Appassionata-Teile hier rein.

Nie - - - mals. Gerade sauschwere Stücke dürfen m.E. keinerlei Grund zur Beanstandung geben. Sonst hat man sich doch überschätzt und sich etwas angelacht, dessen man nicht Herr wurde. Aber ich sag's deutlich: das ist nur meine private Meinung, jeder möge das so handhaben, wie er möchte.

Olli, es geht meines Erachtens nicht um "besser machen". Das ist, finde ich, in etwa so, wie wenn man einen 5.000-Meter-Lauf macht, und der eine schafft 2.500m, der andere 3.000 Meter, und der zweite sagt zum ersten: aber ich bin besser, gell?

Man sollte erst mal ins Ziel kommen - dann kann man sinnvoll diskutieren: "na, der eine ist aber besser jetzt, oder?".

Damit soll's aber langsam genug sein von meinen anrüchigen und "polemischen" Gedanken ...

Viele Grüße
Dreiklang

p.s. und damit der Humor nicht gänzlich zu kurz kommt: ich selbst wurde Zweiter damals beim 5.000 Meter Lauf, und habe mich vor den Dritten gesetzt. Danach, in der Dusche, hab ich dann fast gekotzt ;);) aber ich hatte die Härte und den Willen, und wurde Zweiter ;)
 
Kämmerling fällt mir da ein... hm. :D

Konnte wohl gut unterrichten, aber Horowitz-Fähigkeiten waren wohl nicht nachweisbar *ggg*

LG, Olli ( soo, muss mal nochn bisschen woanders lesen...sowas ermüdet ;) )

Bis morgäääähn / heute !
 
ich verstehe das recht geistesstumpfe Geheule darüber, dass einige Musiker einige Sachen von Chopin und Schumann als "fast (!) unspielbar" bezeichnen, nicht.

Toccata und Fantasie sowie sinfonische Etüden von Schumann sind nun mal sauschwer, da gibt´s nix zu heulen deswegen und jeder (!) muss die entsprechenden Abschnitte akribisch üben -- beim Chopin bin ich jetzt zu faul, die saufiesen Stellen/Stücke aufzuzählen.

Es macht doch auch keiner ein Geplärre deswegen, dass Liszts Opernparaphrasen und Rachmaninovs Klavierkonzerte sauschwer sind.

So isses halt mal: einige sehr schöne Klaviermusik fordert verdammt viel technisches Können vom Spieler. Peng. Bumm. Zack. Boing. Schnepper. Aus.
Um es mit Dale Carnegie zu sagen: Wer den Honig will, muss der Biene Sumsum leiden. Zur Repertoiregestaltung gehören stets zwei Parteien dazu: Der Komponist übersetzt sein künstlerisches Ausdrucksbedürfnis in einen Notentext - und der Interpret muss anhand dieser Vorgaben für sich selbst erkennen und abwägen, ob der zu investierende Aufwand und das zu erwartende Resultat in einem akzeptablen Verhältnis stehen. Dass die erwähnten Beispiele selbst erfahrene Pianisten bis an die Grenzen des individuell Machbaren fordern können, steht außer Frage. Wer die Herausforderung annimmt, bekommt frei Haus die Unterstellung mitgeliefert, er hätte sich kundig machen sollen über das, was ihn so alles erwartet...!

LG von Rheinkultur
 
und der Interpret muss anhand dieser Vorgaben für sich selbst erkennen und abwägen, ob der zu investierende Aufwand und das zu erwartende Resultat in einem akzeptablen Verhältnis stehen.

man könnte sagen: aus diesen Worten spricht nicht nur ein erfahrener "Profi" - sondern sie sind fast ein wenig das, das ich gern als "Weisheit" betrachte... ;)
 

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