menno...sind das etwa diese neumodischen na Du weißt schon ???
...sancta simplicitas...
dir muss man offenbar alles vorkauen ... (wie ist das: schaffst du´s schon alleine aufs Töpfchen, oder muß dir die Mami immer die Windeln wechseln?)
mir ist klar, dass du weißt, was "allerlei progressive Stücke" im Kontext (verkürzt, aber eindeutig genug) sagt: dass zum Erwerben der spieltechnischen Grundlagen selbstredend im Schwierigkeitsgrad peu a peu ansteigende Spielstücke hinzukommen.
(und
@LMG mir ist klar, dass du eine Reaktion wie diese herauskitzeln wolltest)
_____________________________
ganz allgemein: die Parole, dass man restlos alle nötigen Bewegungsmuster schon allein in der Spielliteratur vorfände und also dort alles erwerbe, überzeugt mich nicht. Nicht etwa, dass dem nicht so wäre - tatsächlich ist es so, dass man alles technisch nötige in schönen Klavierstücken findet. Nur beschränkt sich meistens der Umgang mit irgendeiner Konzertetüde darauf, sie einzig so zu spielen, wie sie notiert ist - was hindert einen daran, z.B. Chopins op.25 Nr.12 in h-Moll oder d-Moll zu spielen? Es wird nicht gemacht, d.h. die in der Literatur eingearbeiteten spieltechnischen Muster werden nur von wenigen dazu verwendet, sich daraus eigene Übungsmuster abzuleiten. Im Fall der Spielfigur aus op.25 Nr.12 ist oft genug festzustellen, dass selbst sehr fortgeschrittene Spieler eine Stelle vor der Coda der f-Moll Ballade extra
üben... in Gottes Namen, wer die c-Moll Etüde wirklich begriffen hat, der muss diese Stelle nicht üben sondern spielt sie gleich im Tempo.
Die systematischen Sammlungen von spieltechnischen Mustern, wie sie von Liszt, Brahms, Busoni, Cortot
zusammengefasst vorliegen, erleichtern eigentlich die Lernarbeit. Das hat mit Hanon-Krempel nichts zu tun, was man verstehen könnte, wenn man die genannten Muster begreifen und anwenden könnte. Oder krasser gesagt: Liszt, Brahms, Busoni und Cortot waren keine Esel auf dem Gebiet des Klavierspielens.
Vielleicht begreift ja irgendwer, dass die genannten Übungen die nötigen Spielfiguren und Bewegungsmuster
zusammenfassen, also in komprimierter Form darstellen. Wer restlos alle Skalenkombinationen aus Klavierstücken lernen will, der muss zahllose Etüden, Sonaten, Konzerte durchgehen - die erwähnten zusammengefassten Übungsmuster sind da weitaus schlanker im Umfang.
So einfach ist das.
Und in diesem Sinne wiederhole ich, dass das unermüdliche internalisieren von Skalen, Arpeggien, Akkorden, Kadenzen, Modulationen eine gleichermaßen nützliche wie richtige Vorgehenweise ist: man nennt das schlicht das sich Aneignen von unverzichtbaren Grundlagen. Und es ist weder langweilig, noch schädlich z.B. chromatische oder diatonische Skalen in Terzen- oder Sextenparallelen zu üben, und zwar alle.
Mal eine Frage in die illustre Runde hier:
für welches beliebte und berühmte Konzertstück muss man chromatische Terzen ohne nachdenken und suchen in der rechten Hand mit 4-5 und in der linken Hand mit 2-1 können?