Hallo,
ich bin 51 und spiele seit 45 Jahren Klavier.
Zur Frage Folgendes:
Wer länger langsam spielt, spielt schneller schnell! Im Prinzip gilt dies fast immer.
Kannst Du eine Hand nicht fehlerfrei spielen, dann auch nicht beide zusammen.
Das mal als Erstes.
Dann: "Hudelst" Du über Passagen, so prägen sich falsche motorische Engramme ein; Du wirst diese Passage nie wirklich beherrschen, selbst wenn Du den Rest beherrschst: Die Stelle wartet auf Dich!
Als nächstes: Beherrschst Du beide Hände, beginne gleichzeitig. Langsam!
Ich sage immer: Warum glaubt man, etwas schnell spielen zu können, wenn es langsam nicht geht?
Destilliere dann die Stellen heraus, die auch langsam nicht funktionieren: Textmarker-Time!
Übe diese zunächst einzeln. Kannst Du sie, bette sie ein: mit dem Takt davor beginnen, den Takt danach mitspielen.
Das wären, nach meiner bescheidenen Meinung, Aspekte, die man beachten sollte.
Gefällt Dir ein Stück, so neigst Du dazu, die melodischen Teile (o.ä.) immer wieder zu spielen, die gehen dann. Die schweren Passagen "macht man dann morgen", ja ja, ich weiß.
Schönes Beispiel: Chopin, Ballade Nr. 4 Opus 52. Da fängt der Spaß auch spät an.
Oder: "Mondscheinsonate". Erster Satz, ok, aber wir wissen, was kommt....
Viel Spaß und Erfolg!
TheSgar