Tipps und Tricks beim üben.

Vergiss es einfach. Verbring möglichst viel Zeit am Instrument und versuch, möglichst genau das umzusetzen, was Dein Lehrer Dir sagt und zeigt. Und dann schau was kommt. :001:
Und hab' Spass an dieser faszinierenden Sache (dem Klavierspiel).

Vielleicht ist es der Spass an der Sache, die die allermeisten Menschen "dabei" hält.

(und nicht der Wunsch oder das Ziel, Konzerpianist zu werden, oder sonstiges)
 
Das Metronom beim spielen zu nutzen bringt mir eh nicht viel weil ich das ticken des Metronoms kaum wahrnehme wenn ich auf die Tasten hämmer :)

Ich denke das ist mit der schwerste Punkt am Anfang.
Du musst plötzlich so vieles gleichzeitig machen und alles erfordert höchste Konzentration.
Da bleibt oft Rhythmus und Klang auf der Strecke, weil die Koordination der Hände in Verbindung mit dem Lesen (du hast zwei Punkte auf die deine Augen schauen wollen: Hände und Blatt) schon eigentlich kompliziert genug ist.
Wenn dann plötzlich auch noch die Füße dazu kommen... Jung , junge , dann ist action am Klavier angesagt.

Ein kl ist daher auch gerade am Anfang wichtig, weil er die Sinne übernimmt welche du noch nicht nutzen kannst.
 
Bingo!
Gutes Üben schadet auf keinem Stadium!!
Aber die Idee bolzengeradeaus den kürzesten Weg zu einem vorgegebenen Ziel einschlagen zu müssen/zu können ist kontraproduktiv. Mal abgesehen davon, dass Anfänger dazu gar nicht in der Lage sind.
Einen kürzesten Weg nehmen kann man NUR DANN, wenn man WEISS, wo dieser kürzeste Weg genau entlang geht.
Schon daraus, was unter KL für zum Teil sehr unterschiedliche Ansichten über die zweckmäßige Didaktik/Methodik, über Technik usw. herrschen, kann somit der Anfänger, der zudem die Validität einzelner Ansichten nicht beurteilen kann, entnehmen, dass es ihm VÖLLIG UNMÖGLICH ist, auch nur ansatzweise zu beurteilen, was für ihn ein "kürzester Weg" wäre.

Und jeder KL weiß, dass man mit einem Schüler erst eine Weile gearbeitet haben und ihn und seine spezifischen Stärken & Schwächen sowie seine Art zu lernen kennengelernt haben muss, bevor man als KL erahnt, was für diesen Schüler im weiteren Verlauf ein besonders effektiver Weg sein könnte. Und das wird im weiteren Verlauf dann auch noch immer wieder modifiziert.

Leider wird durch großsprecherischen Youtube- und Werbe-Krams, den man im Internet so findet, dem Anfänger heutzutage oft suggeriert, alles sei klarer, formalisierbarer und "more straightforward" als es in Wirklichkeit ist.
 
Ich hab auch nicht so viel Geduld. und lerne mit dem Klavierspielen, mich zu zwingen, langsam zu machen, gründlich zu sein...
also Takt für Takt und auch zählen zu lernen beim Spielen. Im Unterricht möchte meine Lehrerin dann wissen, warum ich denke (bzw. höre) dass mein Spiel holziger klingt, als ihres. (so wie Du sagst, im Youtube klingst besser). Sie fragt mich dann, woran ich das festmache und wir erarbeiten die Artikulation und Tempo, laut leise, gebunden oder nicht und so. Also Rhythmus und Noten erarbeite ich mir zu Hause selbst. Die Zeichensprache kommt ja auch nicht von heute auf morgen ins Blut. Im Unterricht gehts auch wenig um Theorie. Sondern um krampfige Arme und lockere Finger. Schultern ....

Im Netz hab ich -Torsten Eil-gefunden, der Sachen gut erklären kann. Und hier im Clavio gibt es viele Antworten auf Detailfragen.

Ich hab meine Lehrerin gefragt, wann ich z.b. Anna Magdalena spielen kann, sie meinte dann so in einem Jahr. Ich war erstaunt, dass das so lang dauern soll. Aber ich vertrau ihr erstmal. (ich bin allerdings auch schon 46 und bin also sehr Anfängerin)
 
Ich hab meine Lehrerin gefragt, wann ich z.b. Anna Magdalena spielen kann, sie meinte dann so in einem Jahr. Ich war erstaunt, dass das so lang dauern soll.

Dieses erstaunen macht nur Sinn, wenn wir wüssten wie lange du schon klavier spielst. :denken:

Spielst du jetzt schon seit 10 Jahren, wäre ich auch erstaunt. Wenn du aber gerade erst angefangen hast, kann das auch noch ein Jahr länger dauern.

Dazu, dass eine Stück spielst du nach dem ersten Jahr locker, das nächste schaffst du auch nach Jahr 3 nur mit Mühe und Not.

Stücke nach deinem können auswählen, so dass sie dich fordern aber nicht überfordert, das du daran lernst und Fortschritte machst, ist der Job eines guten Lehrer. :super:
Gerade den Punkt findet man oft bei Autodidakten.... Da sitzt jemand im zweiten Jahr am Klavier, und geht mal an eine Beethoven Sonate oder ähnliches.
Hört man dann leider auch meistens, das es nicht die beste Wahl war und die Anforderung nicht zum können passen:-|
 
@DonMias: ja, aus dem Büchlein Anna Magdalena Bach das Menuett in G-Dur hatte ich mir vorgestellt.

@backstein123 ich hab seit 3 monaten 1x Woche Unterricht. Üben 20 bis 30min täglich. ( sinnvoll üben ist nochmal ein anderes Thema, Struktur fehlt da noch)
 
Im Unterricht möchte meine Lehrerin dann wissen, warum ich denke (bzw. höre) dass mein Spiel holziger klingt, als ihres. (so wie Du sagst, im Youtube klingst besser). Sie fragt mich dann, woran ich das festmache und wir erarbeiten die Artikulation und Tempo, laut leise, gebunden oder nicht und so. [...] Im Unterricht gehts auch wenig um Theorie. Sondern um krampfige Arme und lockere Finger. Schultern ...

Das liest sich wie guter Unterricht. :001:
 
@DonMias: ja, aus dem Büchlein Anna Magdalena Bach das Menuett in G-Dur hatte ich mir vorgestellt.
Dann würde ich sagen, Deine Lehrerin hat zurecht erst mal eine vorsichtige Schätzung abgegeben. Nach einem Jahr sollte das Stück machbar sein. Evtl. aber auch schon früher. Aber am Anfang kann Deine Lehrerin ja nicht wissen, wie Deine Fortschritte sein werden. Ich fand das Stück auch gar nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick erscheint.

Vielleicht fragst Du sie einfach noch mal nach ein paar Monaten Unterricht.
 
Hallo,

ich bin 51 und spiele seit 45 Jahren Klavier.
Zur Frage Folgendes:
Wer länger langsam spielt, spielt schneller schnell! Im Prinzip gilt dies fast immer.
Kannst Du eine Hand nicht fehlerfrei spielen, dann auch nicht beide zusammen.
Das mal als Erstes.

Dann: "Hudelst" Du über Passagen, so prägen sich falsche motorische Engramme ein; Du wirst diese Passage nie wirklich beherrschen, selbst wenn Du den Rest beherrschst: Die Stelle wartet auf Dich!

Als nächstes: Beherrschst Du beide Hände, beginne gleichzeitig. Langsam!
Ich sage immer: Warum glaubt man, etwas schnell spielen zu können, wenn es langsam nicht geht?

Destilliere dann die Stellen heraus, die auch langsam nicht funktionieren: Textmarker-Time!

Übe diese zunächst einzeln. Kannst Du sie, bette sie ein: mit dem Takt davor beginnen, den Takt danach mitspielen.

Das wären, nach meiner bescheidenen Meinung, Aspekte, die man beachten sollte.

Gefällt Dir ein Stück, so neigst Du dazu, die melodischen Teile (o.ä.) immer wieder zu spielen, die gehen dann. Die schweren Passagen "macht man dann morgen", ja ja, ich weiß.

Schönes Beispiel: Chopin, Ballade Nr. 4 Opus 52. Da fängt der Spaß auch spät an.

Oder: "Mondscheinsonate". Erster Satz, ok, aber wir wissen, was kommt....

Viel Spaß und Erfolg!

TheSgar
 

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