Schüler die ihren Unterrichtstermin kurzfristig wechseln wollen

  • Ersteller des Themas sweetchocolate
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Ich wollte nochmal anmerken, dass die Institutionen, die sich am lautesten über Helikoptereltern beschweren, gleichzeizig oft auch die größten Wünsche an die Eltern haben: ob man Kuchen zum Sportfest mitbringen, Schnittchen für die gesunde Pause schmieren, Gartenarbeit im Kindergarten leisten, Büchereidienst übernehmen, Vorstand im Förderverein werden oder perfekt nach Vorgabe geschminkte, frisierte, kostümierte Kinder zu Generalprobe, Auftritt... abgeben soll. Man ist da als Eltern oft ganz schön eingespannt, erzwungenes Helikoptern sozusagen. In den sechs Kindergartenjahren meiner beiden Kinder habe ich den gesamten Laden von oben bis unten gestrichen, den Garten neu angelegt, die Gartenhäuser gebaut, jede einzelne Spielzeugkiste geputzt und den Keller entrümpelt. Und wenn jetzt schon so viel Leistung erwartet wird, dann ist es durchaus verständlich, dass sich immer mehr Eltern auch einmischen wollen und vielleicht auch Distanz und Respekt vor der Institution verlieren. Klar, dass man als Eltern irgendwann fast denkt, das hier ist "mein Laden", den ich besser kenne als die neue Kindergartenleitung...
Ist bei den Musikstunden jetzt vielleicht weniger ein Problem, aber bei fast allen Vereinen ist es ja auch so, dass da so enorm viel auf ehrenamtlichen (Eltern-)Schultern liegt, dass ich das Gemoser über die übergriffigen Helikoptereltern manchmal auch echt nicht mehr hören kann. Das sind nämlich eben oft genau die, die all das leisten und dann halt als Gegenleistung auch losmaulen, wenn ihnen was nicht passt.
Und die dann die Klavierstunde verschieben müssen, weil sie fürs Sommerfest aufbauen/abbauen/Tische organisieren Getränke kaufen.... müssen.... ;-)
 
Oh wohl! Natürlich soll man Respekt haben! Das ist ja gerade der Unterschied zu Angst. Respekt bedeutet, den anderen wertzuschätzen. Und das sollte jeder Schüler seiner Lehrperson gegenüber tun! Ohne Respekt funktioniert nichts!
Natürlich soll auch die Lehrperson die Schüler respektieren. Nur dann kann ein guter Unterricht stattfinden. Andernfalls wäre der Lehrer nur autoritär und keine Autorität.
Um es mit Hasenbeins Sprache auszudrücken: Peng! Aus!
Nee, mag sein, dass sich die Bedeutung da teilweise überschneidet mit dem, was ich unter Wertschätzung verstehe, aber Respekt geht für mich eher in die Richtung "zu jmd. aufsehen", das brauche ich nicht, so einen Kadaverrespekt.
Oder sagen wir so, mir ist als Wort gegenseitige Wertschätzung lieber.
Subjektive Geschmacksfragen. Aber dennoch. Kein peng, aus, was soll das denn, albern.
 
Hast du eventuell auch Platons "Politeia" gelesen?
Nein. Erfahrung als jahrelanges Vorstandsmitglied eines Sportvereins mit der Erkenntnis, dass Demokratie ihre Grenzen hat und wenn man die überschreitet führt sie zu Handlungsunfähigkeit (Mitgliederversammlung lässt grüßen).
Demokratie bedeutet sinngemäß Teilhabe. Dies ist unverhandelbar!.
Richtig! Jeder darf an Allem teilhaben. Schwer aber lohnenswert.
Das Problem: Immer mehr wollen auch an Allem teilhaben und mitentscheiden. Wie schwer so was zu organisieren ist, oft ergebnislos, merkt man schon innerhalb der kleinsten Familie.

"zu jmd. aufsehen", das brauche ich nicht, so einen Kadaverrespekt.
Was das denn? Kadaverrespekt? Noch nie gehört. :-D
Klingt für mich so, als machst Du das am Alter fest. Ich mache das "Aufsehen" daran fest, ob man sich auf gleicher Augenhöhe begegnen kann oder nicht. Wenn es um Wissensvermittlung geht, ist der Lehrer halt paar Köpfe größer als die Schüler. Geht es um Musik, sehe ich zu Leuten auf, die meine Enkel sein könnten.

Ach komm! Das machste doch nicht weil die Schule es will sondern weil Du es willst. Die Schule nutzt halt das vorhandene Helikopter-Potential aus. :lol:
 
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Ich finde es also wichtig, zu seinen Bedürfnissen und Grenzen zu stehen
Damit fängt es mMn an: erstmal für sich klären, was die eigenen Bedürfnisse sind und wo die individuelle Grenze liegt und sich selbst erlauben diese Grenzen einzufordern. Ich bin kein KL aber in meiner Arbeit als Coach habe ich die Erfahrung gemacht, dass es gerade an dieser eigenen Klarheit und Erlaubnis oft fehlt. Wenn das hergestellt ist, ist der Schritt die Grenzen zu kommunizieren oder in einem Vertrag festzuhalten dann meist keine große Herausforderung mehr.
 
@sunshineyellow😀genau! An dem Punkt bin ich jetzt frisch angekommen 😀Mehrstündiges Umplanen, Telefonieren und Sinnieren verlangen nach Extra-Gehalt.
Man könnte auch sagen, dass jeder einmal verschieben darf, jeder zweite Terminwechsel kostet extra. Das sind die Verwaltungsgebühren, die man in jeder Behörde und selbst bei der Neuanmeldung beim Fitnessclub ganz selbstverständlich bezahlt. ☝️Wahrscheinlich würde man auf völliges Unverständnis stoßen. Aber es wäre doch fair!
 

Ich bin kulant, wenn mir die Leute sympathisch sind, und wo ein Wille, da ein Weg.
Auch wenn es etwas aus dem Kontext gerissen sein sollte... ich meine es ja nicht böse ;), aber genauso erlebte ich es sowohl in meiner Schulzeit als auch bei meinem Kind jetzt gerade. Menschen sind sich nicht immer grün. Aber von einem Pädagogen würde ich genau solchen Aussagen am wenigsten hören wollen. Mir ist auch nicht jeder Mensch sympathisch, der mir im Laufe meines Arbeitstages über den Weg läuft. Die Kunst sollte hier sein, sich mit solchen Menschen doch irgendwie arrangieren zu können und auch zu wollen. Es sind ja nicht automatisch schlechte Menschen, nur weil man sie nicht riechen kann.
Und auch wenn man es nicht immer wahrhaben will, oft ist man an gewissen Situationen selbst schuld. Manchmal fehlt auch der Wille sich mal an die eigene Nase zu fassen. Da nehme ich mich selber auch nicht raus.

Wenn die Menschen für diesen Begriff nur alle die gleiche Definition im Kopf hätten.
Woher kenne ich das? "Eins für mich, keins für Dich..."
 
Woher kenne ich das? "Eins für mich, keins für Dich..."
"Erst teilen wir deins, und dann isst jeder seins" (so sprach Opapa).
Aber von einem Pädagogen würde ich genau solchen Aussagen am wenigsten hören wollen.
Auf der einen Seite sollte sich ein Pädagoge einiges verkneifen ... und persönliche Sympathien/Antipathien aus der beruflichen Tätigkeit raushalten.
Er sollte aber auch wissen, dass es langfristig für alle Beteiligten belastend werden kann, wenn einer immer in sich hinein denkt "was für ein Arschloch". Sowas sollte angesprochen werden, weil es eben nicht nur alle Beteiligten stresst, sondern auch den Erfolg der pädagogischen Tätigkeit beeinträchtigen kann.

Ein Pädagoge sollte es bei jedem zumindest versuchen ... aber er sollte eben auch selbstreflektiert genug sein, um zu bemerken (frühzeitig) wenn etwas nicht passt ... ganz egal, ob es dabei um Unterrichtsnhalte und -methoden oder das persöhnliche Wohlbefinden geht.
 
Nein. Erfahrung als jahrelanges Vorstandsmitglied eines Sportvereins mit der Erkenntnis, dass Demokratie ihre Grenzen hat und wenn man die überschreitet führt sie zu Handlungsunfähigkeit (Mitgliederversammlung lässt grüßen).
Das kenne ich auch aus jahrelanger Mitarbeit in Selbstverwaltungsgremien an Schule und Uni ... aber während ich da drin gesteckt habe, ist es mir nie so krass aufgefallen.
Das kam erst danach ... auch durch die freiwillige Beschäftigung mit Platon und einigen anderen (Bourdieu, Weber, Luhmann).
 
@sweetchocolate

... zurück auf Deine Eingangsfrage.
Im meinem Vertrag steht sinngemäß drin:

Der Lehrer holt nicht rechtzeitig abgesagte Stunden nicht nach.

Rechtzeitig abgesagt sind Stunden, die 24 Zeitstunden vorher abgesagt wurden. Diese werden nach Absprache nachgeholt (also Goodwill des Lehrers) und: ich würde mal hier sagen , großer Nasenfaktor.

Wenn der Schüler länger erkrankt ist mit Attest, einigt man sich.

Allerdings kann mein (Teilzeit-) Klavierlehrer sich auch aussuchen, wen er nimmt bzw. behält. Der hat auch noch nen besser bezahlten Job. (Ich kenne beide Stundensätze).
 
Ich habe es als Klavierlehrer mittlerweile sehr eingeschränkt, vom Schüler abgesagte Stunden nachzuholen. Nur noch wenn jemand anderes absagt, dann kann ich den freien Spot anbieten. Die Schüler sagen ja wegen allem ab - wenn der Hund Geburtstag hat oder die Oma dreimal im Jahr stirbt.
 
Die letzten beiden Beiträge beziehen sich auf einzelne abgesagte Stunden. Darum geht es der TE aber gar nicht, sondern um Terminänderungen für längere Zeit nach Erstellung des Stundenplans.
 
Terminänderungen für längere Zeit nach Erstellung des Stundenplans.
Das gibt es jedes Jahr. Du hast alle Schüler schön fein säuberlich eingeteilt, dann kommt einer und schmeißt alles durcheinander, weil er noch in das Theaterseminar gehen will und das ist dummerweise genau dann, wenn Klavierunterricht ist. Sehr unerfreulich, aber ok, ich versuche mein bestes, dass der Schüler mit einem anderen tauschen kann. Ärgerlich ist es, wenn Schüler bzw. Eltern auf genau einem Termin beharren (nur Mittwoch 15:30, sonst keine andere Möglichkeit anbieten). Da bin ich dann weniger kulant, es sei denn, es handelt sich z.B. um alleinerziehende Elternteile, die eh schon im Megastress sind, alles unterzukriegen.
 
An dem Punkt bin ich jetzt frisch angekommen 😀Mehrstündiges Umplanen, Telefonieren und Sinnieren verlangen nach Extra-Gehalt.
Das klingt doch fast, als solltest du mal über eine Gebühr für den Verwaltungsakt nachdenken.

Wechseln geht ja ohnehin nur, wenn du irgendwas schieben kannst oder eh noch Platz frei hast. Das ist mit Aufwand verbunden, und das rechtfertigt mMn auch eine gewisse Entschädigung.
Ob du das den einzelnen auferlegst und Einzelgebühren verlangst (was widerum Erklärung verlangt), oder es auf alle Schüler umlegst (Preiserhöhung wegen Inflationsausgleich - oder wegen dem teurerem Sprit z.B.) ist relativ egal bis auf den Umstand, dass Ersteres eventuell einige abschreckt.

Aber Einzelgebührem im Wechselfall innerhalb des Halbjahres müsstest du von Beginn an klar kommunizieren.
Preiserhöhungen können auch die Attraktivität am Markt senken (falls du überhaupt neue Schüler haben willst).

Mehr Geld zu verlangen fand ich auch immer emotional irgendwe schwierig.

Aber immerhin ließe sich sowas relativ leicht in einem Unterrichtsvertrag unterbringen. Einfach eine Klausel zu den Zusatzgebühren, die beinhaltet, wann die Gebühren fällig werden und wie hoch sie dann ausfallen.
 
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