Ich war und bin Stadtkind (und mir ist dennoch klar, dass das auf dem Land meist ganz anders aussieht).
Wie das im 1. Jahr war,weiß ich nicht mehr ... aber ab dem 2. bin ich immer allein zum Kindergarten. Dabei musste ich eine Fussgängerampel überqueren und ca. 500m an einer Hauptverkehrsstrasse entlanglaufen. Wetter war mir total wumpe ... natürlich weil Mama drauf geachtet hat ...
Zu meiner Einschulung war Mama noch dabei (keine Anung wer das wollte ... mich hats nicht gestört). Danach habe ich die ca. 20 Minuten Fussweg jeden Morgen selbst bewältigt ... natürlich habe ich regelmäßig auch mal länger gebraucht (der Weg führte schließlich an einem Ententeich vorbei ... das kann schon etwas aufhalten).
Mein Schulweg führte allerdings auch nur über eine Hauptstraße, und verlief ansonsten durch Parks (im Bielefelder Westen gibts zum Glück recht viele Grünzüge).
Als ich ca. 8 war, bin ich regelmäßig zusammen mit meinem Bruder (damals 9) zu unseren Großeltern geradelt ... die wohnten auf dem Dorf und geradelt sind wir, weil uns der nur zweistündlich fahrende Bus zu selten fuhr.
Wir sind querfeldein gefahren ... im Grunde sind wir einfach dem Weg gefolgt, den Opa genommen hat, wenn er uns im Auto abgeholt hat. Oft waren dass nur einspurige Strassen bzw. asphaltierte Feld- und Wirtschaftswege ... daher kenne ich es, dass man hin und wieder eben in den Strassengraben oder auf eine Hofeinfahrt ausweichen muss. Für mich war das vollkommen normal. Das ist halt so, wenn es keinen Radweg gibt.
Wir hatten immer Flickzeug dabei und brauchten nie mehr als einen Bach, einen Teich oder eine Pfütze, um das Loch zu finden ... Papa hat immer drauf bestanden, dass wir unsere Fahrzeuge fit halten können ... wahrscheinlich weil er keine Lust hatte, ständig unsere Fahrräder zu reparieren. Mit 10 konnte ich sogar Räder zentrieren sowie eine 10-Gang-Kettenschaltung und die Bremsen an meinem Fahrrad einstellen. Das ist alles kein Hexenwerk und kann mit anfänglicher Anleitung auch von Kindern bewältigt werden.
Beim gebrochenen Arm sieht das nat. anders aus ... ich wollte damit nur sagen, dass uns Pannen damals in keinem Fall haben aufhalten können.
Heute ist das Verkehrsaufkommen zwar sehr viel krasser, als in den 1980ern, aber dank der starken Abhängigkeit von Navigationssystemen (nicht nur Autofahrer ... da ist neulich sogar ein Fahrradbote seinem Navi durch den Elbtunnel gefolgt ... Autobahn mit dem Fahrrad), kann man sich eigentlich drauf verlassen, dass der Verkehr nur die Hauptstrassen verstopft, während die Nebenstrassen weitestgehend leer sind.
Terminänderungen durch Schüler:
Da ich bisher noch nie mehr als 5 Schüler gleichzeitig unterrichtet habe, war ich mit Terminverschiebungen recht flexibel ... ich hatte an meine Schüler nur eine Forderung ... sagt mir rechtzeitig ab, wenn eine Stunde ausfällt (es nervt echt, wenn man kurz vor Ankunft beim Schüler erst eine WA bekommt, dass der heute nicht kann.
Mit ca. einer Woche Vorlauf habe ich mich auch auf Verschiebungen einzelner Termine eingelassen ... aber wenn ein Schüler auf einen Termin umsatteln wollte, an dem bereits ein anderer war, dann war meine Antwort immer "DAS geht nicht, dann müssen wir ausfallen lassen".
Änderungen beim festen Termin habe ich nur dann zugestimmt, wenn es mindestens 3 Wochen vorlauf gab. Änderungen also eigentlich nur zum nächsten ersten, solange man das in der ersten Monatshälfte bekannt gegeben hat.
Da ich aber Hausbesuche mache, kann ich meinen Stundenplan ohnehin nicht dicht packen ... ich brauche Zeit für die Fahrten .... ich fahre mit den Öffies, und da ich ungern zu spät komme, plane ich für jeden Weg ca. 1h ein.
Die aktive Zeit liegt meist zwischen 14:00 und 19:00 ... und mit je einer Stunde dazwischen kriege ich eh nicht mehr als 3 Schüler am Tag unter (und diese Ladung habe ich bisher nie erreicht).
Daher kann bzw. muss ich flexibel sein, wenn ein Schüler mal einen Termin schieben möchte. Ich nehme mir im Gegenzug das gleiche Recht raus.
Wenn ich eine Stunde abgesagt habe, ging die Einigung über die Nachholzeit meist so aus, dass die nächste Sitzung dann statt 30 eben 60 Minuten dauert (oder die nächsten 2 je 45 Minuten). Und auch das geht selbstverständlich nur, wenn man sich nicht den ganzen Tag mit Unterricht vollgerotzt hat.
Ich wollte aber auch nie vom Unterricht alleine leben.
Für mich ist das Unterrichten lediglich ein Nebenverdienst ... meine Lebenshaltung wird durch eine halbe Stelle an einer Tankstelle bestritten.
Auf das Geld von den Schülern bin ich im Grunde also nicht wirklich angewiesen (aber der Zuverdienst ist nett) und das ist wahrscheinlich bei einigen hier etwas anders.
Mir war die Musik (als Ausgleich) immer zu wichtig, um das zu meinem Beruf zu machen. Ich fände es unglaublich schade, wenn ich (so wie mein Mitbewohner) im Grunde nur noch im Unterricht überhaupt mal eine Gitarre in die Hand nehme. Der kommt so gut wie nie dazu, mal selbst zu üben ... und das fällt im Bandkontext mittlerweile echt auf. Der übt im Proberaum, weil er sonst einfach nicht dazu kommt.