Hallo Community,
danke für die rege Beteiligung!
Ich gehöre auch zur Generation, wo man noch als Kind unangeschnallt im Auto saß und die Eltern vorne im Auto rauchten
Deshalb bin ich auch oft genervt, weil man jetzt das Gegenteil erlebt. Es ist natürlich sehr angenehm dass z.B. keiner mehr in geschlossenen Räumen rauchen darf. Und sicher ist es auch gut dass alle angeschnallt sind und es Spezialsitze gibt.
Was mir auffällt sind Berichte, dass die Lehrer an Schulen angegriffen werden, weil die Eltern es nicht einsehen, dass ihr Kind eine schlechte Note bekommen hat. Teilweise werden Anwälte eingeschaltet.
Ähnlich meine Freundin: da das Kind Angst hat vor Luftballons (er hat Angst vor dem Geräusch wenn einer platzt) hat sie ein Luftballon-Verbot in der ganzen Schule durchgesetzt.
Die Lehrer hatten sich nicht dran gehalten-der Schulleiter hat dadurch seinen Job verloren (!) weil das Schulamt der Mutter Recht gab. Weil der Junge eine Diagnose bekommen hat (irgendwas mit Autismus).
Er hat dann sowieso die Schule gewechselt.
In meiner Wahrnehmung ist er allerdings „normal“. Guter Schüler, integriert, jetzt auf dem Gymnasium. Mutter kriecht auf dem Zahnfleisch, hat Burnout, ständig völlig überlastet.
Frage: wäre dieser Hype um ein Kind früher möglich gewesen? Hätten sich Eltern so für ihre Kinder aufgegeben?
Natürlich ist es sicher gut dass den Kindern geholfen wird. Aber die Dimension und Relation ist eben die Frage.
Und so entstehen wohl auch diese Probleme, die ich so von früher nicht kenne (ich unterrichte inzwischen 20 Jahre). Das hat echt zugenommen, dass die Wünsche/Bedürfnisse der Kinder über Alles gestellt werden- so auch, dass eben die neue AG unbedingt besucht werden muss, auch wenn da eigentlich der Klavierunterricht gerade geplant wurde.
Da gibt es zum Glück noch Eltern, die reden mit den Kindern da ganz vernünftig, die sagen: guck mal, da hast du jetzt schon Klavier, das geht jetzt nicht. Und andere Eltern betteln mich quasi an, das MUSS jetzt verschoben werden, weil… (er so gerne dies macht, sich so gerne da noch verabredet, da sein bester Freund mitmacht …).
Und genau dagegen möchte ich mich schützen. Es betrifft diese überfürsorglichen Eltern, die glauben, man sei gewillt, sich nun genauso um die Kinder zu drehen, wie die Eltern es tun.
Ich möchte mich vertraglich absichern, um dann individuell entscheiden zu können, ob ich eine Ausnahme machen kann/will oder nicht, wenn im Oktober plötzlich alles wieder geändert werden soll.
Ich dachte dass man vielleicht ein Sonderkündigungsrecht bekommt- irgendwas, das die Eltern dann bewusst aussuchen lässt: Klavier ODER AG / neuer Sportkurs/ Nachhilfe etc.
Interessant, dass scheinbar niemand so eine Klausel hat. Oder wenn doch, würde mich der genaue Wortlaut interessieren.
Die Eltern sollen einen Monat Zeit bekommen sich an den neuen Stundenplan nach den Sommerferien zu gewöhnen und Änderungen vorzunehmen, und dann ist quasi Schluss und der Termin fest bis zum nächsten Halbjahr.
Mein Stundenplan ist zum ersten Mal bis nach den Herbstferien völlig chaotisch. Das bedeutet, im Januar beginnt ja wieder ein neues Halbjahr und der Stress geht weiter. Das geht irgendwie nicht.