Motivation

  • Ersteller des Themas sweetchocolate
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Habe ich nicht! Dagegen hast du ganz offensichtlich "gut" mit "qualitativ" gleichgesetzt.
...wir scheinen das Adjektiv "gut" unterschiedlich aufzufassen und zu verwenden ;-) Mir war neu, dass z.B. ein Handwerker, wenn er "gute Arbeit"geleistet hat, diese nicht von handwerklicher Qualität, sondern stattdessen vielleicht "nett aussehend", "funktionierend" oder "zweckmäßig" (für wen? egal) oder so abgeliefert habe. Meinetwegen kann "gute" Musik gerne "zweckmäßig" sein, auch wenn ich nicht verstehe, was an einer z.B. Rhapsodie als besonders "zweckmäßig" wahrgenommen werden soll (geschweige denn, warum das so wahrgenommen werden soll) - - aber "gut", wir müssen keine Adjektive diskutieren, wo es doch um Motivation gehen soll.
Taschengeld - besonders dessen zu verhandelndes Ausmaß - könnte eine "gute" Motivation für eine/n/* Schüler/in/* sein, mit den Eltern zu diskutieren: warum ein teures Instrument kaufen, darauf stundenlang üben müssen, jahrelang teuren Unterricht bezahlen, wenn man dem hochbegabten Augensternchen die Summe dieser Ausgaben doch stattdessen gleich (bar oder per Überweisung) aushändigen könnte. Weg ist die Kohle in beiden Fällen -- aaaber im letztgenannten hat das Augensternchen a) mehr Freizeit, b) weniger Frust und c) irgendwelche paar schönen Sachen (Handy, Mofa, angesagte Markenklamotten zuhauf etc)
;-):-D
difficile est saturam non scribere
 
Zuletzt bearbeitet:
„Es muss zu dem passen, was man damit machen will.“
Und was will man mit dem Billo-Werkzeug aus dem Ein Euro Shop machen, welches nix taugt?
 
(Ich bin wie so oft fasziniert davon, wie Themen hier mäandern. Aber eigentlich soll es ja um Musik gehen und um Unterricht und Motivation.)
Ach, mit so einem kleinen Akku- Bohrer aus dem 1 @- Shop kann man sicher den ein oder anderer unmotivierten Klavierschüler in Schwung bringen. Einfach lässig in der Hand halten und dann gelegentlich den Anschalter betätigen, wenn es mal wieder klemmt.

Könnte auch zu einer gewissen Bereinigung im Schülerbestand führen. :007:
 
Nochmal zurück zum Thema:
Im Austausch mit anderen kam die Frage, ob ich nicht selbst den Schülern kündigen könne.
Da ich ja Selbstständig bin, käme mir das irgendwie seltsam vor-aber eigentlich sollte das ja auch möglich sein.
Hat jemand sowas in seinem Vertrag stehen?
Vielleicht schreibe ich das zukünftig in den Vertrag, sodass von Anfang an klar ist, dass man sich nicht lebenslang um einen unmotivierten Schüler kümmern muss, falls dieser nie kündigt 😅
Ich glaube , dass es in den Verträgen mit Musikschulen, wo ich mal gearbeitet habe, so nicht drinstand.
 
Also bei mir (dem wohl niemand eine gewisse Begabung abgesprochen hatte, aber der ich bis zum Alter von 14 Jahren ziemlich übefaul war) hat damals ein Ultimatum (2 Monate) meiner geduldstrapazierten Lehrerin die Wende um 180 Grad gebracht. Ich erinnere mich noch an ihren Spruch, der so schön auf mich gemünzt war "ein Baum, der keine Früchte trägt, wird irgendwann umgehackt". Genau diese klare Ansage war das, was ich damals gebraucht hab. Ich hab mich dann darauf besonnen, dass ich nicht wirklich aufhören wollte, dass es wohl weit und breit keine bessere Lehrerin für mich geben würde und plötzlich waren dann auch deutliche pianistische Fortschritte da. Andere Hobbies hatte ich durchaus auch, aber danach war das Klavier ganz klar Nummer 1.
 
Hat jemand sowas in seinem Vertrag stehen?
Vielleicht schreibe ich das zukünftig in den Vertrag, sodass von Anfang an klar ist, dass man sich nicht lebenslang um einen unmotivierten Schüler kümmern muss, falls dieser nie kündigt 😅
Ich glaube , dass es in den Verträgen mit Musikschulen, wo ich mal gearbeitet habe, so nicht drinstand.

Es muss nicht im Vertrag stehen, weil immer das BGB gilt.

§ 314 BGB müsste passen: https://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__314.html
Der erlaubt sogar eine fristlose Kündigung.
 
Im Austausch mit anderen kam die Frage, ob ich nicht selbst den Schülern kündigen könne.
[…]
Vielleicht schreibe ich das zukünftig in den Vertrag, sodass von Anfang an klar ist, dass man sich nicht lebenslang um einen unmotivierten Schüler kümmern muss, falls dieser nie kündigt 😅
In Deinem Vertrag sollten Kündigungsfristen stehen - natürlich mit dem Zusatz: „Der Vertrag kann von beiden Parteien zum … gekündigt werden.“ Aber was tun mit Altverträgen? Vertragsänderung als Änderung der AGB ankündigen. Macht auch jede Versicherung, Google, Paypal etc in regelmäßigen Abständen. Im übrigen bezweifle ich, daß ein Schüler auf Unterricht besteht, wenn Du sagst, daß Du ihn nicht mehr sehen möchtest. Vorab bezahltes Honorar wirst Du anteilmäßig zurückerstatten müssen. Nur zu! Das erhöht Deine Lebensqualität!
 
Nochmal zurück zum Thema:
Im Austausch mit anderen kam die Frage, ob ich nicht selbst den Schülern kündigen könne.
Da ich ja Selbstständig bin, käme mir das irgendwie seltsam vor-aber eigentlich sollte das ja auch möglich sein.
Hat jemand sowas in seinem Vertrag stehen?
Vielleicht schreibe ich das zukünftig in den Vertrag, sodass von Anfang an klar ist, dass man sich nicht lebenslang um einen unmotivierten Schüler kümmern muss, falls dieser nie kündigt 😅
Ich glaube , dass es in den Verträgen mit Musikschulen, wo ich mal gearbeitet habe, so nicht drinstand.

Auch wenn du keine Kündigungsmodalitäten vereinbart hast bedeutet das noch nicht, dass du ewig an einen Schüler gekettet bist, du hast zumindest die gesetzlichen Fristen.

Ich würde ja den Kandidaten wegen "Umstrukturierung" und "verringerter Kapazität" zum Schuljahresende kündigen, dann haben die Eltern noch Zeit, für´s neue Schuljahr einen neuen Lehrer zu finden, und du bleibst in guter professioneller Erinnerung. Bitte nicht "nachtreten", ist unnötig und stillos!

In meiner Unterrichtsvereinbarung haben ich eine beiderseitige Kündigungsfrist von 2 Monaten zum Monatsende drin, Kündigung hat schriftlich per email zu erfolgen.
 
Nochmal zurück zum Thema:
Im Austausch mit anderen kam die Frage, ob ich nicht selbst den Schülern kündigen könne.
Da ich ja Selbstständig bin, käme mir das irgendwie seltsam vor-aber eigentlich sollte das ja auch möglich sein.
Hat jemand sowas in seinem Vertrag stehen?
Vielleicht schreibe ich das zukünftig in den Vertrag, sodass von Anfang an klar ist, dass man sich nicht lebenslang um einen unmotivierten Schüler kümmern muss, falls dieser nie kündigt 😅
Ich glaube , dass es in den Verträgen mit Musikschulen, wo ich mal gearbeitet habe, so nicht drinstand.

In der Musikschule, in der ich Schülerin bin, steht sowas nicht drin. Aber bekanntlich gibt es ja auch andere Wege, Schüler loszuwerden, die man loswerden möchte, die sind nur allesamt nicht so fair, wie es eine ehrliche Kündigung wäre. Allerdings hat der Schüler die Möglichkeit, "in begründeten Ausnahmefällen" einen Lehrerwechsel zu beantragen.

Ich kann deinen Frust sehr gut verstehen. Klar gab es immer schon unmotivierte Schüler, aber da es in früheren Zeiten insgesamt weniger Klavierschüler gab, war das vielleicht unterm Strich ein geringerer Prozentsatz. Im Grunde spielt das aber auch gar keine Rolle, denn es gab damals wie heute unzufriedene Lehrer. Da muss man eine Möglichkeit finden, gegenzusteuern. Klare Ansagen und die Möglichkeit einer Kündigung von seiten des Lehrers halte ich für eine Lösung, wenn du schon in der glücklichen Lage bist, nicht auf jeden einzelnen Schüler angewiesen zu sein. Solche aufschlussreichen Zeugnisse wie das interessante von Fruchtzwerg kann ein Lehrer heute schließlich auch nicht mehr schreiben.

Mir geht es gerade umgekehrt wie dir, mich stört das Arbeitsverhalten meines Lehrers, die mangelnde Vorbereitung, der insgesamt eher dürftige Anspruch ans Klavierspiel generell zunehmend, weshalb ich zum nächsten Termin kündigen werde. Ich habe das jetzt wiederholt angesprochen, aber es ändert sich einfach nichts.

Im Übrigen höre ich von vielen, dass die Kinder sich trotz Apps, YouTube und sonstiger toller Materialien mit dem Notenlesen so schwertun. Das Gleiche gilt für's Rechtschreiben und generell für schulische Leistungen (siehe Pisa). Da kann man das Argument Medienzeitalter, schlechte Lehrer, was auch immer ins Feld ziehen. Es ist aber auch mit dem Schwimmen so, auch da wurden die Kinder über die Jahre immer langsamer, weshalb die Anforderungen an die Jugendschwimmabzeichen vor ein paar Jahren angepasst worden sind. Was das mit Medienzeitalter zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht. Bei vielen Deutschen egal aus welchem Bereich ist es mit der Arbeitsmoral inzwischen so eine Sache. Warum sollte die Jugend dann anders sein?
 

Ein Blick ins Gesetzt erleichtert die Rechtsfindung. In diesem Fall das Bürgerliche Gesetzbuch.
Wo man dann am besten auch die richtigen Vorschriften zur Rate ziehen sollte.

@sweetchocolate, falls du Mitglied in deinem regionalen Tonkünstlerverband sein solltest, die bieten aktuelle Formulare für Verträge an, und bei Bedarf auch eine rechtliche Erstberatung.
 
Ein Freund von mir hat einen recht gut bezahlten Arbeitsplatz gekündigt, in einem neuen Beruf völlig neu zu lernen begonnen und seit dem braucht er keine Antidepressiva mehr.

Seit ich das gesehen habe, bin ich sehr dafür, das Sinnvolle und Mögliche zu tun, um die Arbeitstage wieder lebenswert zu machen.
 
Hat jemand sowas in seinem Vertrag stehen?

Wäre ich KL, dann würde ich derartiges in den Vertrag aufnehmen. In meinem (bei einer privaten Musikschule) steht das:

Voraussetzung für eine erfolgreiche Zusammenarbeit ist das freiwillige Engagement des Schülers. Fortschritte sind nur bei regelmäßigem, bestenfalls täglichem Musizieren zu erwarten. Eine Erfolgsgarantie kann jedoch nicht gegeben werden.

Sind im Unterricht Fortschritte aufgrund mangelnden Fleißes nicht zu erzielen, wird den Erziehungsberechtigten nahegelegt, auf ausreichenden Fleiß hinzuwirken oder den Musikunterricht nicht fortzusetzten.
 
Ich würde ja den Kandidaten wegen "Umstrukturierung" und "verringerter Kapazität" zum Schuljahresende kündigen, dann haben die Eltern noch Zeit, für´s neue Schuljahr einen neuen Lehrer zu finden, und du bleibst in guter professioneller Erinnerung.

Mir läge mehr an der Wahrheit. Wenn Eltern wissen, dass im Unterricht fehlendes Engagement des Schülers vorlag, werden sie wahrscheinlich keinen neuen KL suchen. Allerdings soll es Eltern geben, die in einem solchen Fall die Kinderlein in Schutz nehmen und die Schuld dem KL zuschieben.
 
Es wäre sinnvoll, wenn im Vertrag stünde, dass beide Seiten mit einer Kündigungsfrist xy kündigen können.
Aber wenn das nun nicht drin steht:
Welche Eltern würden ernsthaft den Instrumentalunterricht ihres Kindes bei einem Lehrer durchsetzen oder gar einklagen, wenn der die Kündigung schickt?

Die Eltern werden das doch in der Regel hinnehmen, wenn es mit einer realistischen Kündigungsfrist passiert.

Im Schreiben selbst würde ich keine Gründe angeben - geschrieben wirkt so etwas immer hart. Und oft würde dann die Schuld auch nur dem Schüler zugeschoben, was man so ohne weiteres ja objektiv nicht kann. Es kann ja wirklich daran liegen, dass Lehrer und Schüler nicht (mehr) zusammen passen und der Schüler anderswo besser lernen kann.

Im persönlichen Gespräch würde ich angeben, dass der Erfolg des Unterrichts in den letzten Monaten nicht mehr dem eigenen Anspruch als Lehrer genügt. Wenn der Schüler vom Unterricht nicht mehr inspiriert wird, ist es an der Zeit etwas zu ändern. Ein anderer Lehrer könnte helfen, sofern das Kind den Unterricht fortführen möchte.
 
Mir läge mehr an der Wahrheit. Wenn Eltern wissen, dass im Unterricht fehlendes Engagement des Schülers vorlag, werden sie wahrscheinlich keinen neuen KL suchen.
Die Eltern, die sich für die musikalischen Aktivitäten ihrer Kinder interessieren suchen auch von sich aus den Kontakt mit dem Lehrer, wenn sie merken, dass es nicht läuft. Die gehen dann in der Regel auch zu Vorspielabenden und können die Leistung ihres Kindes einschätzen.
Solche Eltern halten dann die Kinder auch mal zum Üben an und stehen auch dem Wechsel zu einem anderen, besser geeigneten Lehrer offen gegenüber. Oder lassen die Kinder ganz aufhören.

Die Eltern, deren Kinder über Wochen nur im Unterricht üben, würden ihr Kind dann einfach zum nächsten Lehrer schicken, weil es denen um musikalische Erfolge irgendeiner Art gar nicht geht.
 
Im persönlichen Gespräch würde ich angeben, dass der Erfolg des Unterrichts in den letzten Monaten nicht mehr dem eigenen Anspruch als Lehrer genügt.

Auf welchem Arroganzlevel müsste man als Lehrer angelangt sein, um so etwas einem Otto- Normal- Schüler und seinen Otto- Normal- Eltern ins Gesicht zu sagen, sogar, wenn man im Inneren so empfindet?

Wie würdest Du Dich da fühlen? Es könnte ja durchaus sein, dass auch Du den Ansprüchen Deines Lehrers oder Deiner Lehrerin eigentlich nicht genügst, und er/sie jetzt ausmisten möchte, weil sich begabtere Schüler gefunden haben.
 
Auf welchem Arroganzlevel müsste man als Lehrer angelangt sein, um so etwas einem Otto- Normal- Schüler und seinen Otto- Normal- Eltern ins Gesicht zu sagen, sogar, wenn man im Inneren so empfindet?
Dann muss man das vielleicht anders formulieren, da haben Sie recht.

Ein Lehrer ist halt auch dafür verantwortlich, dass beim Unterricht am Ende etwas sinnvolles herauskommt. Einfach nur das Geld der Eltern und die Zeit der Schüler zu verbrennen, ist ja unethisch.
Und wenn es einfach nicht mehr funktioniert, trotz Bemühens des Lehrers, dann hat der auch die Verantwortung den Eltern Bescheid zu sagen, dass das so jetzt nicht mehrt gut läuft und der Schüler einen anderen Lehrer braucht.
 
Es könnte ja durchaus sein, dass auch Du den Ansprüchen Deines Lehrers oder Deiner Lehrerin eigentlich nicht genügst, und er/sie jetzt ausmisten möchte, weil sich begabtere Schüler gefunden haben.
Dann wäre es mir recht, wenn er mir kündigen würde anstatt das Elend ewig zu verlängern.
Jetzt bin ich Erwachsen und könnte auch selbst die Initiative ergreifen, wenn sich das Unterrichtsverhältnis so entwickelt.
Kinder haben das aber oft nicht auf dem Schirm, die werden zur Schule geschickt und zum Unterricht und gehen dann halt auch hin und leiden.
 

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