Mentalität Ändern

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nocturnotes

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29. Dez. 2024
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Hallo Leute, ich würde meine Situation darstellen, und auch euch um eure Meinung bitten.

Ich habe heute an einem Wettbewerb teilgenommen. Ich habe das Stück sehr viel geübt, aber wenn ich auf den Bühnen gehen musste, hat alles, was ich geübt habe, weggefahren. Ich glaube, dass das Lampenfieber solche Situation verursachte. Wenn die Zeit eines wichtigen Vorspiels näher rückt (z. B. Einen Tag oder acht Studen vor dem Vorspiel), ändert sich oft meine Mentalität von "Ich muss möglichst gut das Stück spielen" zu "Das wichtigste ist, dass ich bis zum Ende des Stückes spiele". Ich will diese Mentalität ändern aber weiß nicht, wie ich es schaffen kann. Wenn ihr Räte habt, schreibt sie bitte hier.

LG,
notturno
 
Das alte Thema „Lampenfieber“, wahlweise auch bezeichnet als Aufführungsangst, Blockade beim Vorspiel usw.

Ich wollte dir eine PN schicken, aber das scheint nicht möglich zu sein. Hast du das eingeschränkt?

Dann hier:

Ich hatte bis Anfang 2020 regelmäßig Auftritte, und nach der Corona-Phase ging es 2022 weiter. Vor dem ersten Auftritt nach der langen Pause hatte ich keinen „Rückenwind“ mehr, den mir vorangegangene Konzerte geben konnten. Ich hatte große Angst, es nicht zu schaffen. Deshalb habe ich dieses Forum durchsucht nach allen hilfreichen Tipps und Ideen, wie ich dieses Problem lösen kann. Und ich habe alles dazu in einer Datei gesammelt zusammengestellt. Schick mir gerne deine E-Mail-Adresse, dann sende ich sie dir zu.
 
Vielen Dank Demian :super:
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie wäre es denn mit "ich möchte das Stück gut spielen" oder "ich werde das Stück gut spielen"?
Positive Gedanken ersparen dir zwar nicht die Vorbereitungs- und Übezeit, aber können die Unsicherheit ein Stückweit beeinflussen.
 
Wie wäre es denn mit "ich möchte das Stück gut spielen" oder "ich werde das Stück gut spielen"?
So denkt er doch! Nur eben nicht direkt vor dem Auftritt. Wobei sich mir nicht erschließt, was daran nun so schlecht sein soll:
"Das wichtigste ist, dass ich bis zum Ende des Stückes spiele".

Ich finds richtig, da Druck rauszunehmen und den Fokus von Qualität auf Fertigstellung zu verlagern.
 
Ich habe das anders gelesen.
"Ich muss möglichst gut das Stück spielen"
Ich muss - Ich möchte - Ich werde.
Das sind unterschiedliche Betrachtungsweisen.

Manche Menschen kommen mit dem "Ich muss" gut klar, andere weniger.

Statt "hoffentlich passiert nix Schlimmes" lässt sich auch "bestimmt passiert etwas Gutes" denken. Darauf wollte ich hinaus.

Dass beim Auftritt selbst der Fokus aufs Durchkommen liegen kann, ist nicht per se schlecht. Aber wenn Notturno nach Tipps fragt, wie sich das ändern ließe, scheint das für ihn (?) im Moment nicht hilfreich genug zu sein.
 
Mir hilft folgendes Mindset:
Ich bin gut vorbereitet, kann mit etwas Anspannung die beste Leistung abrufen und versuche, den Vortrag als angenehm zu empfinden und Spaß zu haben.

In einer Prüfung oder bei einem Wettbewerb kann eine gute Wertung zwar das Wichtigste sein, der Standardfall des Auftritts ist jedoch, dass man für das Publikum spielt und man daran selbst auch Spaß haben sollte und Angst vor Fehlern nicht überwiegen sollten.
 
Wie wäre es denn mit "ich möchte das Stück gut spielen" oder "ich werde das Stück gut spielen"?
Positive Gedanken ersparen dir zwar nicht die Vorbereitungs- und Übezeit, aber können die Unsicherheit ein Stückweit beeinflussen.
Vielen Dank für deine Antwort! Ich probiere das aus. Aber sie konnten wirkunglos sein, wenn ich nicht ehrlich an die Gedanken glaube. Dafür ist Selbsvertrauen wichtig.
 
Ich finds richtig, da Druck rauszunehmen und den Fokus von Qualität auf Fertigstellung Dass beim Auftritt selbst der Fokus aufs Durchkommen liegen kann, ist nicht per se schlecht. Aber wenn Notturno nach Tipps fragt, wie sich das ändern ließe, scheint das für ihn (?) im Moment nicht hilfreich genug zu sein.
Ich finds richtig, da Druck rauszunehmen und den Fokus von Qualität auf Fertigstellung zu verlagern.
Es ist zwar nichts Schlimmes, solche Denkweise zu haben, aber ich habe solche Situation früher erfahren und will nicht, dass diese Mentalität zu einer Gewohnheit wird.
 

Das ist ein ganz zentraler Punkt!

Irgendwas geht nahezu immer "schief", aber mit hoher Wahrscheinlichkeit merkt das niemand.

Das stimmt, aber das baust Du Dir sicher nicht dadurch auf, dass Du Dich von vorneherein für mögliche Probleme tadelst oder Dich selbst klein machst.
 
Grundsätzlich und allgemein gesprochen helfen zwei Dinge zum sicheren Vorspielen:

1) Möglichst gute Vorbereitung (gutes Üben, gutes Auswendiglernen...)

2) Erfahrung, Übung (also viel spielen und viel vorspielen).

Individuell fällt es manchen schwerer, anderen leichter, manche fühlen sich früher sicher, andere später. Manche sind sogenannte Rampensäue, andere fühlen sich nie wohl beim Vorspielen. Wenn man freiwillig Wettbewerbe spielt, gehört man vermutlich eher zur ersten Sorte, aber auch die erste Sorte braucht Vorspielpraxis. Häufig stehen einem Ängste im Weg, die auf Unsicherheit und manchmal negativen Glaubenssätzen beruhen ("Ich verspiele mich sowieso" - "Was, noch kein Fehler? Bestimmt kommt gleich einer...".) Man kann durchaus auch üben, seine Gedanken zu lenken, sich an sie zu gewöhnen, ihnen weniger Beachtung zu schenken.
Sehr hilfreich und wichtig ist auch Körperarbeit. Selbst wenn die Aufregung bleibt, kann man trainieren, die damit eigentlich einhergehenden Begleiterscheinungen zu reduzieren, z.B. Verkrampfungen, schlechteres Hören, sogar Zittern etc. Das schafft man aber eher nicht alleine, sondern mit Lehrer oder Mentor o.ä. und natürlich mit Geduld. Also, wenn du Lust dazu hast: Einach weitermachen.
 
"The show must go on". das gilt für "live" immer.
Da gibts eben keine zweiten Anläufe ... und das bedeutet, dass mich ein falscher Ton nicht länger beschäftigen sollte, als dieser zu hören ist, dass es zwar nicht schön ist, wenn Fehler passieren, sie aber auch nicht zu 100% ausgeschlossen werden können (schließlich sind wir keine Maschinen sondern Menschen), und man daher eben nicht über sie stolpern darf.

Auch das kann (bzw. muss) man üben ... Fehler überspielen, sich davon nicht aus dem Konzept bringen lassen ... weitermachen.
Man sollte sich nicht im Vorraus mit Fehlern, die passieren könnten, verrückt machen, aber man sollte auch nicht lange an Fehlern hängen bleiben, wenn sie denn passiert sind ... gerade in Auftrittssituationen nicht (beim Üben kommt es immer darauf an, wo der Fokus gerade liegt).

Wie hier bereits erwähnt, ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass nur wenige im Publikum den Fehler bemerken und dass er noch weniger so hart stört, dass der Gesamteindruck daduch hinüber wäre.
Stolpert man über einen Fehler, und gerät dann ins Straucheln, wird das definitiv mehr Menschen auffallen, als ein überspielter und "weggelächelter" Fehler (ich muss immer grinsen, wenn ich einen fehler mache ... es ist dieses "ja nee ... war klar"-Grinsen).
 
Naja, wenn man einen Fehler durch eine Änderung des Gesichtsausdrucks oder durch Kopfschütteln "kommentiert", fällt das irgendwann auch auf.
 
Wie gut ist denn das Stück bzw. Repertoire vorbereitet?

Kannst Du es bei Dir im Übezimmer oder auch wenn ein Freund zuhört stets ohne Probleme zufriedenstellend spielen, hast Du also das Gefühl, "Du hast es drauf"? Oder ist das noch ein bisschen tagesform-abhängig?

Wenn eher Letzteres der Fall ist, ist das Lampenfieber doch kein Wunder und "berechtigt". Es zeigt Dir lediglich an, dass Du das Stück noch nicht gut genug kannst.
 
Wie gut ist denn das Stück bzw. Repertoire vorbereitet?

Kannst Du es bei Dir im Übezimmer oder auch wenn ein Freund zuhört stets ohne Probleme zufriedenstellend spielen, hast Du also das Gefühl, "Du hast es drauf"? Oder ist das noch ein bisschen tagesform-abhängig?

Wenn eher Letzteres der Fall ist, ist das Lampenfieber doch kein Wunder und "berechtigt". Es zeigt Dir lediglich an, dass Du das Stück noch nicht gut genug kannst.
Du hast recht. Es gibt einige Teile des Stückes, die ich besser vorbereiten kann. Wenn ich nur die bestimmten Teile übe, kann ich sie schnell schaffen, aber wenn ich das ganze Stück spiele, fällt alles aus!
 
Du hast recht. Es gibt einige Teile des Stückes, die ich besser vorbereiten kann. Wenn ich nur die bestimmten Teile übe, kann ich sie schnell schaffen, aber wenn ich das ganze Stück spiele, fällt alles aus!
Dann ist das Stück nicht konzertreif. Also üben. Kannst du an jedem beliebigen Sinnabschnitt des Stücks einsetzen und sofort a tempo spielen? Wenn nicht, unbedingt diese Einsatzstellen üben!
 

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