In einem anderen Forum musste ich in letzter Zeit immer wieder lesen, dass Demut was für "Verlierer" sei.
Ich sehe das fundamental anders, aber ich habe das Gefühl, dass immer mehr Menschen auf Demut verzichten, weil sie sich lieber für "Gewinner" halten, als für Egomanen (ich glaube, dass das eher Selbstbetrug ist, aber ein gutes Gefühl wird das sicherlich geben).
Nochmal zum Threadthema.
Ich habe eher einen theoretischen Zugang zum Komponieren genommen und konnte entsprechend viele meiner Stücke nur teilweise spielen. Einzelne Phrasen, Themen, Begleitungen etc. ... aber nie das ganze Stück.
Die "Uraufführung" meines Erstlingswerkes hat mein damaliger Musklehrer übernommen ... und er hatte das Stück variiert und erweitert (natürlich hat er mich vorher gefragt, ob das OK ist) ... es war mehr ein Krieger als ein Meyer.
Ich bin ihm dennoch unglaublich dankbar dafür, denn danach hatte ich eimerweise Motivation, dieses Zeug selbst spielen zu können ... von der Uraufführung bis zur ersten Aufnahme hat es dann auch "nur" knapp 5 Jahre gedauert.
Aber mein Kopf denkt sich noch immer Dinge aus, die ich dann nicht durchspielen kann und atonal improvisieren klappt halt auch nur recht selten (da muss ziemlich viel zusammenkommen, damit das klappt).
Beim Improvisieren bin ich meist auch tonal gebunden, obwohl ich Leittonbeziehungen auch mal bewusst ignoriere und dadurch das tonale Zentrum verschiebe.