Genauso wenig professionell wäre es etliche Zehntausend Euro in ein high end Instrument zu stecken, um dann mit seinem Tun und Einkommen als Lehrer und Pianist nicht in der Lage sein zu können den Kredit in vernünftiger Frist abzustottern.
Der Umfang der Betriebsmittel sollte schon zu den Möglichkeiten des Betriebs passen.
Ich gebe dir Recht
Aber:
Bevor man sein (nicht vorhandenes?) Geld riskiert und sich evtl. einen Schrottflügel zulegt, sollte man als Profi seine Möglichkeiten ausloten: Man zahlt in der Ansparphase von 3 Jahren keine Steuern. Da man die Zinsen voll absetzen kann, empfiehlt sich eine Vollfinanzierung minus des in 3 Jahren angesparten Betrages, ausser man hat genügend Geld auf dem Konto, das man nicht braucht.
Anschließend kann man den Kaufpreis über 20 Jahre absetzen incl. Sachverständiger, Transport, Stimmungen, Reparaturkosten etc.
Die Steuerersparnis über 20 Jahre ist nicht zu verachten, falls man eh vorhat, sich einen Flügel zuzulegen
Falls man kein Kleinunternehmer ist, bekommt man auch die Mehrwertsteuer sofort vom Finanzamt erstattet
D.h. mit einem monatlichen Budget von 100-200€ kann man sich einen riskofreien Spitzenflügel zulegen, genießen und an seine Nachkommen vererben
Die Alternativen wären dann:
1. Sich nichts oder kein anderes Instrument kaufen: Man gibt einen Teil von seinem Geld beim Finanzamt ab und bekommt nichts dafür
2. Sich einen Schrottflügel kaufen, sein Geld vernichten (wenn was schief geht) und sich ärgern
3. Vorher genau rechnen, Steuern sparen, sich freuen und einen Spitzenflügel zu einem überschaubaren und bezahlbaren Preis spielen
Es muss ja kein 100000€ Instrument sein
Bei Amateuren schaut das mit den Steuern natürlich anders aus
Übrigens kenne ich viele Musiker, auch Amateure, die genau wissen, welches Instrument sie sich kaufen werden und warum. Vor allem die Bläser sind da sehr gut informiert.