Kawai CA 78 oder Yamaha CLP 675 für Anfänger?

Wenn Noten zu lesen das kleinste Problem ist stehen mir wohl noch Schwierigkeiten in's Haus von denen ich noch nichts weiß.
Das ist mit Sicherheit so. Aber diese Erfahrung haben wahrscheinlich viele - wenn nicht alle - hier gemacht und machen sie immer mal wieder. Gerade am Anfang weiß man ja nicht mal, was man alles nicht weiß und kann aber wissen und können sollte. Ich habe nach knapp drei Jahren wahrscheinlich auch erst eine grobe Ahnung davon.
 
Der MusicStore Köln ist in knapp einer Stunde erreichbar, dort werde ich noch mal ausgiebiger probieren und auch das FP-90 anspielen. Dienstag abend bin ich vermutlich schlauer oder nur anders verwirrt.

Ich war auch mehrfach in Köln, bis ich mich für ein Instrument entschied. Allerdings hat es sich als Segen erwiesen, dass der MusicStore nicht nur den riesigen Laden in Kalk hat, sondern am Dom auch noch einen kleinen Laden extra für Pianos, Flügel, Digitalpianos. In Kalk war ein Ausprobieren nur mit Kopfhörer möglich und selbst das war wegen Enge und Massenandrang kein Spaß.
Am Dom (Große Budengasse) war ich dreimal, einmal davon war eine andere Kundin dort, zweimal war ich alleine mit Herrn Berens von der Klavierabteilung und einem oder zwei seiner Leute und all den Tasteninstrumenten. Da konnte ganz in Ruhe alles ausprobiert werden (bzw man konnte vorspielen lassen - die können's ja viel besser als ich), auch ohne Kopfhörer. Und über die Preise konnte man dann auch in Ruhe verhandeln, bis es passte.

Stagepianos, Keyboards, Synthesizer usw gibts aber m.W. nur in Kalk - am Dom dagegen eben auch akustische Klaviere und richtige Flügel (am Schaufenster hab ich mir schon ein paarmal die Nase plattgedrückt wegen des Bösendorfer dahinter).
Digitalpianos von Kawai, Yamaha, Roland findet man an beiden Standorten. ich glaube auch Fame und Casio, von diesen beiden womöglich sogar mehr Modelle in Kalk.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Roland:
Mit 2x 14W scheint mir das Lautsprechersystem etwas klein dimensioniert, ich kann mir das nicht vorstellen, einen ähnlichen Eindruck von "ich sitze am Klavier" zu bekommen wie bei den größeren Instrumenten. Im Geschäft läßt sich das dann leider nicht beurteilen, entweder weil man nur über Kopfhörer testen soll, zu viele Umgebungsgeräusche vorhanden sind und vor allem, weil Ausstellungsraumgröße versus 2x 14 W nicht zusammen passen.
Daher würde ich bei der Lautsprecherausstattung lieber auf Nummer sicher gehen, mehr Lautsprecher, mehr Leistung, vielleicht steht das Instrument ja irgend wann mal in einem etwas größeren Raum.

Bitte lasse dich auf keinen Fall nur von der Leistungsangabe leiten. Das ist ungefähr genause klug, wie eine Digitalkamera einzig nach ihrer Megapixel-Anzahl zu kaufen. Ansonsten kann man noch auf das HP-603 oder HP-605 schauen, beide haben 2x30W.

Ich habe ja selbst erst vor kurzem von einem guten Digitalpiano auf ein akustisches Instrument umgestellt. Vor dem Kauf habe ich alle gängigen hochwertigen Digitalpianos angespielt und keines dieser Instrumente kommt bezüglich Klang und Spielgefühl an ein richtiges Klavier heran.
Die Anforderung, mit Kopfhörern spielen zu können, habe ich ebenfalls. Dazu gibt es die Option der Stummschaltung. Es lohnt sich sicherlich, nochmal so ein Klavier mit Stummschaltung auszuprobieren. Weiter oben im Forum steht grade ein Beitrag, dass das entsprechende Einstiegsmodell von Yamaha momentan für 3.800€ zu bekommen ist. Vielleicht überzeugen dich ja der Klang und das Spielgefühl beim Probespiel.
Dabei sollte man auch die akustische Lautstärke des stummgeschalteten Klaviers kritisch prüfen. Denn ganz flüsterleise wie ein Digitalpiano sind akustische Klaviere auch „stumm“ nicht.

Grüße
Bluesman

P.S.
Bei Klavieren mit Stummschaltung bekommt man auch MIDI Ausgänge mitgeliefert, so dass du auch deine Lern-APP weiterhin benutzen könntest.
 
Am Anfang 1h 45min einüben nach Balkendingsda aber spielen nur auswendig. Dann 5min Spielen nach Notendingsda.

Genau so stelle ich mir das vor. Wenn ich heute überwiegend Tetris (Synthesia) spiele, dann lerne ich dabei durchaus immer Abschnitte auswendig und brauche dann wieder die Balken, um zu sehen, wie es dann weiter geht. Und dieses Wieder-Ansetzen möchte ich später vom Blatt können.

Wenn dein Ziel ist, möglichst viele Stücke am Klavier spielen zu können, sind die Noten nur ein Hilfsmittel, um sich die Stücke anzueignen.
Wenn du sie dann irgendwann auswendig kannst, sind die Noten entbehrlich.

Das ist erstmal mein Ziel, außerdem weiß ich, daß es erreichbar ist, nicht in Kürze, aber machbar.
Ob vom Blatt spielen erreichbar ist, kann ich noch nicht einschätzen, aufgrund meiner bislang nur rudiementären im Noten Lesen scheint es mir jedenfalls deutlich weiter entfernt.
 
Ob vom Blatt spielen erreichbar ist, kann ich noch nicht einschätzen, aufgrund meiner bislang nur rudiementären im Noten Lesen scheint es mir jedenfalls deutlich weiter entfernt.
Wozu brauchst du denn "vom Blatt spielen"?

Willst du später im Orchester spielen?
Da bräuchte man das nämlich, ansonsten eigentlich praktisch nie.
 
Allerdings hat es sich als Segen erwiesen, dass der MusicStore nicht nur den riesigen Laden in Kalk hat, sondern am Dom auch noch einen kleinen Laden extra für Pianos, Flügel, Digitalpianos. [..]
Digitalpianos von Kawai, Yamaha, Roland findet man an beiden Standorten. ich glaube auch Fame und Casio, von diesen beiden womöglich sogar mehr Modelle in Kalk.

Der Tipp, sich akustische Pianos anzuhören und zu fühlen ist gut.

Vor dem Kauf habe ich alle gängigen hochwertigen Digitalpianos angespielt und keines dieser Instrumente kommt bezüglich Klang und Spielgefühl an ein richtiges Klavier heran.
[..]
Es lohnt sich sicherlich, nochmal so ein Klavier mit Stummschaltung auszuprobieren. Weiter oben im Forum steht grade ein Beitrag, dass das entsprechende Einstiegsmodell von Yamaha momentan für 3.800€ zu bekommen ist.

Das mit dem Klang glaube ich gerne, bei dem Flügelerlebnis neulich hatte ich das Gefühl, ein völlig anderes Instrument vor mir zu haben. Den Beitrag finde ich nicht, meinst Du ein Yamaha NU1X?
 
Wozu brauchst du denn "vom Blatt spielen"?

Willst du später im Orchester spielen?

Nein, ich möchte nur für mich bzw. Familie und Freunde spielen.
Vielleicht habe ich eine falsche Vorstellung davon, was "vom Blatt spielen" heißt: früher dachte ich mal, man liest "einfach" die Noten und spielt dann danach. Nur ist das alles andere als einfach, inzwischen verstehe ich für mich darunter eher so etwas wie "kann so gut Noten lesen, daß man bekannte Stücke jederzeit/schnell wieder danach spielen kann".

@stoni99 Das wäre dann das obere Ende der Fahnenstange, dann probiere ich am Dom auch mal ein Hybrid.
 
Ich meinte wirklich 2 h pro Woche (2-3x 40-60 min), zumindest als Minimum/Basis. Dazu kommt dann die Zeit mit dem KL und an manchen Wochen wird es etwas mehr sein, selten weniger.
 

Ich meinte wirklich 2 h pro Woche (2-3x 40-60 min), zumindest als Minimum/Basis. Dazu kommt dann die Zeit mit dem KL und an manchen Wochen wird es etwas mehr sein, selten weniger.
Versuch lieber, jeden Tag zu spielen, auch wenn es nur 15-20 Min. sind. Das schafft man meistens irgendwie, z.B. etwas früher aufstehen und gleich ans Piano setzen.
 
Wenn er irgendwann die Stücke spielt, die er wirklich gut findet, wird sich die Motivation so erhöhen, dass er eh freiwillig länger spielt. :-)
 
  • Like
Reaktionen: Leb
Auch interessant:
Ich kenne jemanden, der fantastisch Klavier spielt, aber 15 Jahre lang auch nicht vom Blatt spielen konnte...

Ich behaupte, wer nur für sich als Amateur spielen will, der muss nicht auf Teufel komm' raus vom Blatt spielen können.

Wozu?
 
Natürlich muss ein Amateur das nicht können. Selbst die meisten Profis müssen das nicht können, und ich kenne auch genügend, die keine besonders guten Blattspieler sind.

Trotzdem können die als Solisten oder auch - bei entsprechender Besetzung - Klavierparts im Orchester übernehmen. Da weiß man ja vorher, welches Stück kommt und kann das meistens in aller Ruhe üben - falls es nötig ist.

Wenn ich allerdings ein Vorsingen oder Probespiel begleiten muss, weiß ich vorher eben nicht, was drankommt und muss es dann trotzdem ordentlich spielen und dem Delinquenten so gut wie möglich helfen. Anstatt ihn mit irgendwelchem Gestümper zu stören und den Auftritt damit evt. zu versauen.
 
Heute war ich fast 4 Stunden im MusicStore Köln, nicht dem riesigen Laden in Kalk, in dem ich vor gut 2 Jahren mein Fame gekauft hatte und in dem man fast nur per Kopfhörer spielen kann, sondern dem in der Kölner Innenstadt, wo ich viele akustische Instrumente erwartete und noch mehr fand.
Die ganze Riege digitaler wie hybrider Pianos war ebenfalls vorhanden, inklusive der beiden Instrumente im Titel.
Noch ein paar Worte zum Laden: ursprünglich dachte ich, dort nur akustische Instrumente anspielen zu können und dann nach Kalk (zu den e-Pianos) zu fahren doch zum einen hatte man alles Interessante am Ort, vor allem aber eine gute, unaufdringliche Beratung, ich hatte viel Zeit und konnte mich in Ruhe in die einzelnen Instrumente einfühlen. Wie gesagt, 4 Stunden, bis kurz vor Ladenschluß.

Los ging es als quasi Referenz erstmal mit Yamahas B1/2/3(?) Hybrid Reihe. Sehr schöne Akustik und Klaviatur. Wie ich bereits annahm, ist ein akustisches Piano sowohl vom Klang als auch von der Klaviatur her unerreicht, vielleicht kommt sowas in fernerer Zukunft ja mal in Frage.

Zwischen meinen bisherigen Favoriten CA-78 und CLP-675 hat sich meine Präferenz gefestigt:
das Kawai klingt wärmer und etwas dumpfer als ich ideal fände, wobei mir das Pop Piano als weiterer Sound gut gefiel, das Yamaha empfinde ich aber deutlich härter, wobei der Klang des Yamaha Sound Systems das Kawai schon recht blaß aussehen läßt, das ist wirklich fast eine Klasse besser.
Bis hierhin unentschieden.
Die Klaviatur vom 675 und 645 empfinde ich als unangenehm schwer, die des 685 ist da etwas besser. Nicht verstanden habe ich, warum die Yamaha CLP 6xx Klaviaturen schwerer sind als die der akustischen Instrumente, nicht aller, aber der allermeisten, die ich angespielt habe, inklusive derer von Yamaha. (ich habe nicht nachgewogen, alle Einschätzungen nach Gefühl und Gehör)
Man meinte, an die Schwere würde man sich gewöhnen.
Ein Casio 500 klang über Lautsprecher ok, hat mich via Kopfhörer aber nicht überzeugt.
Zwei Rolands, Modellbezeichnungen habe ich nicht im Kopf, ein Stage-Piano, ein Upright-ePiano 60x für ca. 2600€ fand ich sehr neutral und eher nüchtern. Der Sound war ok, hat mich aber nicht so angesprochen wie beim Kawai.
Ein Kawai CN-37 fand ich ok, hätte da aber keine Probleme, den Mehrpreis des CA-78 zu rechtfertigen.

Und dann eine weitere Überraschung: Yamaha NU1X.
Gut, das kostet jetzt statt 2500-3000€ gut 4000€ und hat keinen Schnickschnack wie TFT und x-hunderte Sounds (sondern 15), aber eine saugute Tastatur, ganz nah an den akustischen Pianos, und die Piano/Flügel Varianten gefielen mir auch. Sind eigentlich die gleichen wie bei den CLP, weiß nicht, ob mir meine Ohren da einen Streich spielen oder der Klang aus den Boxen einfach gut war.
USB fehlt leider, müßte man dann über einen MIDI Adapter nachrüsten. Noch kann und will ich auf Tetris nicht verzichten.

Jetzt erstmal ein paar Nächte drüber schlafen, noch ist das Fame ja nicht verkauft.
 
Nicht verstanden habe ich, warum die Yamaha CLP 6xx Klaviaturen schwerer sind als die der akustischen Instrumente, nicht aller, aber der allermeisten, die ich angespielt habe, inklusive derer von Yamaha.
Genau so hab ich das neulich auch empfunden.

Verstehe nicht, warum Yamaha bei ihren Clavinovas so schwere Tastaturen einbaut.
Die vom Yamaha P-125 (GHS), S-52 (GH) und YDP-163 (GH3) sind spürbar leichter und angenehmer zu spielen.
Vielleicht wollen die sich unbedingt von Roland, Casio und Kawai absetzen bzgl. der Tastatur.

Das Kawai kannst du in den Einstellungen beim Klang übrigens deutlich heller einstellen bei Bedarf.

Wenn dir der Aufpreis vom CN-37 zum CA-78 nichts ausmacht und die Tastatur besser gefällt als die des CLP-675, dann nimm' das CA-78.

Mir würde aber ein Touchdisplay bei einem Digi sauer aufstoßen, vermutlich würde ich eher zum CA-58 greifen mit einem Tastenbedienfeld wie beim CN-37.
 
Zuletzt bearbeitet:
Los ging es als quasi Referenz erstmal mit Yamahas B1/2/3(?) Hybrid Reihe. Sehr schöne Akustik und Klaviatur. Wie ich bereits annahm, ist ein akustisches Piano sowohl vom Klang als auch von der Klaviatur her unerreicht, vielleicht kommt sowas in fernerer Zukunft ja mal in Frage.
Jetzt erstmal ein paar Nächte drüber schlafen, noch ist das Fame ja nicht verkauft.

Guck mal hier:

https://www.clavio.de/threads/was-ist-denn-hier-los.24669/
 
Mir würde aber ein Touchdisplay bei einem Digi sauer aufstoßen

Das sehe ich ebenfalls als Nachteil, allerdings schaltet sich das Display nach wenigen Tönen ab und stört so nicht mehr. Über die "altertümliche" Bedienung mit ein paar Tasten komme ich schneller an's Ziel, vielleicht ändert sich das, wenn man mehr Funktionalität nutzt, ich denke allerdings, daß ich nicht oft an den Einstellungen herumspielen werde, sobald ich passende gefunden habe.


Genau die (B1, B2; B3) hatte ich ganz zu Anfang gespielt. Für 3800€ ist das B1 ebenfalls ein Kandidat, das ist preislich dann allerdings nicht mehr ganz im Spontankaufsegment. Zudem verbinde ich akustisches Piano gleich mit "auf Luftfeuchtigkeit achten" und "stimmen lassen" oder wie sieht das aus?
 

Zurück
Top Bottom