Barratt
Lernend
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Das Zitat von Boogieoma stammt aus dem anderen Anfänger-Thread, aber es ist mir wichtig, dass meine daraus resultierende Frage dort nicht "untergeht". Mir geht es darum, ob man dazu fähig sein sollte, z. B. zwei gleich anspruchsvolle Stücke parallel einzustudieren.
Mal eine Frage in die Runde: Stichwort "langweilig" - ergeht es Euch tatsächlich so?
Ich frage ganz im Ernst. Meine Klavierlehrerin neigt dazu, mir vorzuschlagen, "weitere Stücke" hinzuzunehmen. "Weitere Stücke" empfinde ich, solange das aktuelle Stück noch nicht hundertprozentig sitzt (und nur noch an ein paar Feinheiten gefeilt werden muss), eher als störend - jedenfalls wenn sie vom Anspruch her genauso fordernd sind. Ich bleibe lieber an einem dran. Es für mich subjektiv eher interessanter als langweiliger. Ich bin leider immer noch nicht so weit, dass ich im Handumdrehen ein Stück vollständig durchschaue, mir fallen auch nach Wochen immer noch neue musikalische Raffinessen auf. Es macht mir nichts aus, Wochen und Monate an einem Stück herumzufeilen.
Nu fürchtete ich, dass vielleicht meine Klavierlehrerin sich langweilt. Kürzlich habe ich endlich mal die Gelegenheit ergriffen, es anzusprechen. Sie hat mir versichert, dass es sie kein bisschen langweilt, sie aber dachte, es langweile mich vielleicht. (Schön, dass man mal drüber geredet hat. )
Ich frage mich schon lange,
1. ob es ein persönliches Defizit meinerseits ist, dass ich lieber ausschließlich eine Großbaustelle bearbeite, oder
2. ob es anderen auch so geht und es lediglich eine Frage des Lerntyps ist (den einen nervt´s eher, Stichwort "langweilig", andere vergraben sich am liebsten mit Ausschließlichkeit in eine einzige Sache), und
3. ob man lernen "sollte", mehrere gleichzeitig zu beackern - ob nämlich dieses Defizit unter 1. auf etwas hinweist, was ich aktiv angehen sollte.
Für Hobbyspieler ist das eigentlich völlig egal, es hängt ja nichts davon ab. Aber ich bin ja ehrgeizig. Mir ist es wichtig zu wissen, ob es ein Lernziel gibt, das man vernachlässigt, wenn man sich nicht dazu zwingt - und falls ja, ob sich das irgendwann rächt.
Ich spiele oft mal etwas parallel, um meine Prima-Vista-Spielfähigkeit zu verbessern, allerdings sind das wirklich einfache Stücke (Stichwort "Sonatinchen", Massenware der Klassik). Ich spiele sie meistens nur drei Mal (einmal tatsächlich als unbekanntes Stück "auf den ersten Blick", dann nochmal mit Analyse & Abrundung von evtl. Hakelstellen, und ein drittes Mal, dann sollte es laufen), das verstehe ich aber nicht unter "einstudieren".
Wie machen das diejenigen, die sich auf proto-, semi- oder tatsächlich professionelle Weise mit Musik befassen? Machen die das auch so wie es ihnen am besten passt (je nach Lerntyp) oder ist es ein Ausweis von Professionalität, mehrere anspruchsvolle Stücke gleichzeitig zu erarbeiten?
So wird es nie langweilig.
Mal eine Frage in die Runde: Stichwort "langweilig" - ergeht es Euch tatsächlich so?
Ich frage ganz im Ernst. Meine Klavierlehrerin neigt dazu, mir vorzuschlagen, "weitere Stücke" hinzuzunehmen. "Weitere Stücke" empfinde ich, solange das aktuelle Stück noch nicht hundertprozentig sitzt (und nur noch an ein paar Feinheiten gefeilt werden muss), eher als störend - jedenfalls wenn sie vom Anspruch her genauso fordernd sind. Ich bleibe lieber an einem dran. Es für mich subjektiv eher interessanter als langweiliger. Ich bin leider immer noch nicht so weit, dass ich im Handumdrehen ein Stück vollständig durchschaue, mir fallen auch nach Wochen immer noch neue musikalische Raffinessen auf. Es macht mir nichts aus, Wochen und Monate an einem Stück herumzufeilen.
Nu fürchtete ich, dass vielleicht meine Klavierlehrerin sich langweilt. Kürzlich habe ich endlich mal die Gelegenheit ergriffen, es anzusprechen. Sie hat mir versichert, dass es sie kein bisschen langweilt, sie aber dachte, es langweile mich vielleicht. (Schön, dass man mal drüber geredet hat. )
Ich frage mich schon lange,
1. ob es ein persönliches Defizit meinerseits ist, dass ich lieber ausschließlich eine Großbaustelle bearbeite, oder
2. ob es anderen auch so geht und es lediglich eine Frage des Lerntyps ist (den einen nervt´s eher, Stichwort "langweilig", andere vergraben sich am liebsten mit Ausschließlichkeit in eine einzige Sache), und
3. ob man lernen "sollte", mehrere gleichzeitig zu beackern - ob nämlich dieses Defizit unter 1. auf etwas hinweist, was ich aktiv angehen sollte.
Für Hobbyspieler ist das eigentlich völlig egal, es hängt ja nichts davon ab. Aber ich bin ja ehrgeizig. Mir ist es wichtig zu wissen, ob es ein Lernziel gibt, das man vernachlässigt, wenn man sich nicht dazu zwingt - und falls ja, ob sich das irgendwann rächt.
Ich spiele oft mal etwas parallel, um meine Prima-Vista-Spielfähigkeit zu verbessern, allerdings sind das wirklich einfache Stücke (Stichwort "Sonatinchen", Massenware der Klassik). Ich spiele sie meistens nur drei Mal (einmal tatsächlich als unbekanntes Stück "auf den ersten Blick", dann nochmal mit Analyse & Abrundung von evtl. Hakelstellen, und ein drittes Mal, dann sollte es laufen), das verstehe ich aber nicht unter "einstudieren".
Wie machen das diejenigen, die sich auf proto-, semi- oder tatsächlich professionelle Weise mit Musik befassen? Machen die das auch so wie es ihnen am besten passt (je nach Lerntyp) oder ist es ein Ausweis von Professionalität, mehrere anspruchsvolle Stücke gleichzeitig zu erarbeiten?