Streit um Begriffe? Man spricht auch bei Klavierausgaben durchaus von Partitur (z.B. im Gegensatz zur kleinformatigeren "Studienpartitur").
Letztlich ist die "Partitur" nichts anderes als die synoptische Gesamtdarstellung der Musik. Wieviele Notensysteme hierfür engesetzt werden, ist dabei unerheblich. Auch in der Orchestermusik erhält nicht jedes Instrument ein eigenes Notensystem; geteilte Instrumentengruppen werden durchaus in einem System notiert; und selbst unterschiedliche Instrumentengruppen erhalten mitunter nur ein System, wenn es musikalisch plausibel ist. Insofern kann ich nichts Verwerfliches oder Ehrenrühriges dabei erkennen, wenn Dreiklang Klaviernoten als Partituren bezeichnet.
Die Eigenart des "Klavierauszugs" ist nicht die visuelle Reduktion auf zwei Notensysteme, sondern die Reduktion des klanglichen Verlaufs auf einen pianistisch möglichst praktikablen Klaviersatz.