Klavierunterricht für Flüchtlinge

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Es mag den einen oder anderen besserwisserischen Beitrag in diesem Faden gegeben haben, aber sehr viele waren meiner Ansicht nach geprägt von Erfahrungen, Sachverstand und dem berechtigten realistischen Blick darauf, was vorrangig ist. (z.B. sattelfeste Sprachkenntnisse, Sorge um's Überleben ...)

Es muss einfach auch immer die Frage nach der Nachhaltigkeit gestellt werden, und auch da spielt die Sprache (neben der puren Existenzsicherung) eine zentrale Rolle. Insofern ist auch der wiederholte Hinweis auf das Singen hier kein Zufall. Es verbindet eben Sprache und Musik.

@Romeo: Das soll in keinster Weise Deine Initiative schmälern.

Im Übrigen fände ich es an der Zeit, dass die dicken, fetten Schlagzeilen in der Zeitung mal häufiger den Helfern gelten und die Neonazis mit ein bisschen kleineren Artikeln bedacht werden. Das war auch die Überlegung im Kommentar meiner Tageszeitung heute. Leider haben sie ihn nicht angewandt, und so hatten die Rechtsradikalen wieder die fette Schlagzeile.
Die richtig fetten Schlagzeilen sollten dem unfähigen politischen System der EU gelten, wo ein einziges Land, inklusive der vielen freiwilligen Helfer, 90% der Last trägt. Denn es ist LEIDER absehbar, dass dies in nichg allzu ferner Zeit auch von den wohlmeinendsten Teilen der Bevölkerung hinterfragt wird, und letzten Endes bezahlen dafür die Flüchtlinge, da sie dann weniger Akzeptanz, weniger Wohlwollen, weniger Leistungen und einen höheren Konkurrenzdruck um Wohnraum, Arbeit etc erfahren werden. Offenbar MUSS der Karren erst voll gegen die Wand fahren, bevor ein Politiker außer publikumswirksamen Besuchen in Vorzeigeeinrichtungen überhaupt irgendwie aktiv werden. Dann aber ist man schnell wieder mit der Nazi-Keule bei der Hand, in Deutschland und insbesondere in Europa, und diskreditiert damit genau die aktiven Helfer von heute.
 
Im Übrigen fände ich es an der Zeit, dass die dicken, fetten Schlagzeilen in der Zeitung mal häufiger den Helfern gelten und die Neonazis mit ein bisschen kleineren Artikeln bedacht werden. Das war auch die Überlegung im Kommentar meiner Tageszeitung heute. Leider haben sie ihn nicht angewandt, und so hatten die Rechtsradikalen wieder die fette Schlagzeile.

Denk mal an das verhinderte Attentat von letzter Woche im Zug von Amsterdam nach Paris.

Mittlerweile wissen wir vom Täter woher er kommt, wo er gelebt hat, was seine Eltern machen, was er zuletzt gearbeitet hat in Frankreich, wovon er letztlich gelebt hat und so weiter und so weiter....

Was wissen wir von den drei Männern, die den Attentäter kampfunfähig gemacht haben. 2 US Soldaten ein Student(?), viel mehr nicht.

Meiner Meinung nach haben die drei den Titel Held des 21. Jahrhunderts vorbehaltlos verdient. Ihre Leistung war einzigartig.

In den Medien gibt es ein Bild von den Waffen und Munition, die der Attentäter bei sich gehabt hat. Auf dem Bild waren 7 Magazine für sein Sturmgewehr zu sehen, ein Magazin hat in der Regel 30 Patronen, das macht in Summe 210 potentielle Opfer!

Die Biographie des Täters ist aber wieder mal wichtiger als die der drei Helden.
 
Wie kommst Du auf diese Zahl? (90%)
 
Was spricht dagegen wenn man von einer Gruppe spricht "die" zu sagen?

Ich habe geschrieben, dass ich bevorzuge, in diesem Kontext, " sie" statt " die" zu sagen, erhebe aber nicht den Anspruch auf Allgemeingültigkeit.

Diese Wortwahl ist m. E. Ein sprachliches Mittel zur Abgrenzung.

PJJ möchte ich auf keinen Fall diese Absicht unterstellen. Ich tappe oft selbst in die Fallen der Sprache und bedaure zudem, dass ich nicht über eine geschliffene Rhetorik verfüge.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es muss einfach auch immer die Frage nach der Nachhaltigkeit gestellt werden, und auch da spielt die Sprache (neben der puren Existenzsicherung) eine zentrale Rolle. Insofern ist auch der wiederholte Hinweis auf das Singen hier kein Zufall. Es verbindet eben Sprache und Musik.
Genau so ist es. Diese Frage wird auch von Personen gestellt werden, die entsprechende Initiativen beispielsweise mit finanziellen Mitteln unterstützen, da die zur Ausführung erforderlichen Fachkräfte und Arbeitsmittel auch Geld kosten. Mit Besserwisserei oder Schlechtreden des persönlichen Engagements von Mitbürgern, die helfen wollen, hat das absolut nichts zu tun. Vielmehr soll die Hilfe in adäquater Weise geleistet werden und möglichst auch bei denen ankommen, die sie tatsächlich benötigen.

Im Übrigen fände ich es an der Zeit, dass die dicken, fetten Schlagzeilen in der Zeitung mal häufiger den Helfern gelten und die Neonazis mit ein bisschen kleineren Artikeln bedacht werden. Das war auch die Überlegung im Kommentar meiner Tageszeitung heute. Leider haben sie ihn nicht angewandt, und so hatten die Rechtsradikalen wieder die fette Schlagzeile.
Leider sind viele Leser für reißerische Berichterstattung und spektakuläre Bilder empfänglicher oder die zuständigen Journalisten glauben, dass das so ist. Da sind sachliche Ausführungen über stille Hilfeleistung vor Ort eben vermeintlich oder tatsächlich uninteressanter als großformatige Berichte über brandschatzende Chaoten, die übrigens in den viel beschworenen Jahren von 1933 bis 1945 den gleichen gesellschaftlichen Außenseiter-Status gehabt hätten, wie das heute der Fall ist.

LG von Rheinkultur
 
@Pianojayjay
rechtsschutzversichert werden diese Klienten wohl nicht sein... Wie hoch ungefähr sind die Kosten eines abgelehnten Verfahrens? Ich frage das übrigens wegen des Asylbewerberleistungsgesetzes, worin zu den auflagen gehört, vorhandene Vermögensverhältnisse offen zu legen.

Rechtsschutzversicherungen übernehmen generell kein Ausländerrecht. Die Kosten vereinbare ich zumindest außergerichtlich individuell, ansonsten kannst Du das alles im RVG nachlesen
 
da finde ich allerdings keine Informationen darüber, wie es im Zusammenhang mit dem Asylbewerberleistungsgesetz um eventuelle Verfahrenskosten bestellt ist - deshalb nochmal meine Frage: im Asylbewerberleistungsgesetz gilt doch wenn ich es richtig verstehe, dass Asylbewerber ihre Vermögensverhältnisse (sofern vorhanden) angeben müssen; beim bearbeiten solcher Fälle müsste sich vorab ermitteln lassen, ob der Klient die nötigen Auslagen tragen kann oder nicht?
 
Geschätzt. Deutschland bisher 400.000, Frankreich 30000, ein Faktor 13 also. Sicher kommen in einigen Ländern auch nochmal Zahlen von einigen 10.000 zusammen, so dass bezogen auf die Anzahl der Personen sicher weniger als 90% in Deutschland ankommen. Jetzt muss man aber noch die aufgewendeten Leistungen pro Person einrechnen, nach Medienberichten sind das in Deutschland 1300Euro pro Monat und Person.Der BaFöG-Höchstsatz für Studenten liegt übrigens bei 650Euro, das nur nebenbei, um die Leistung, die Deutschland erbringt, einordnen zu können. Dieser Betrag pro Monat dürfte in Frankreich oder Ungarn DEUTLICH niedriger als in Deutschland liegen, was auch der Grund ist, dass die Leute dort schlechter versorgt werden als hier. Das kann nicht richtig sein, in der EU muss der gleiche, hohe (vielleicht immer noch nicht hoch genug, ok) Standard in allen Ländern gelten, zumindest jeweils auf die Kaufkraft bzw Preise im Land bezogen. Dann verteilen sich die Asylbewerber auch besser auf verschiedene Länder.
 
da finde ich allerdings keine Informationen darüber, wie es im Zusammenhang mit dem Asylbewerberleistungsgesetz um eventuelle Verfahrenskosten bestellt ist - deshalb nochmal meine Frage: im Asylbewerberleistungsgesetz gilt doch wenn ich es richtig verstehe, dass Asylbewerber ihre Vermögensverhältnisse (sofern vorhanden) angeben müssen; beim bearbeiten solcher Fälle müsste sich vorab ermitteln lassen, ob der Klient die nötigen Auslagen tragen kann oder nicht?

Natürlich, Einkommen und Vermögen hat Vorrang, § 7 Asylbewerberleistungsgesetz. Meine Mandanten bekommen aber fast ausnahmslos hiernach Leistungen. Damit ist eine Voraussetzung der Prozesskostenhilfe, die Bedürftigkeit, gegeben. Das Verwaltungsgericht prüft aber auch noch einmal die persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse, diese müssen nachgewiesen werden.

Ich bin verpflichtet mit jedem Mandanten über die Kosten zu sprechen. Die Mandanten werden von mir allesamt darauf hingewiesen, dass bei mangelnden Erfolgsaussichten keine PKH bewilligt wird. Die Erfolgsaussichten kann ich ja vorher schon beurteilen. Die Höhe der Anwaltsgebühren sind dann gesetzlich geregelt, es sei denn, es wird eine Honorarvereinbarung geschlossen. Sowas mache ich insbesondere außergerichtlich, wenn es ein aufwendiges Verfahren wird. Ich hatte zum Beispiel neulich zwei iranische Asylantinnen, deren Eltern hier wohnen. Allerdings wurden die Verfahren zur Beschleunigung in Hamburg geführt. Heisst, ich musste viermal hochgurken. Das geht nur mit Vereinbarung, sonst ist es absolut nicht machbar und unrentabel.
 
@Rheinkultur ist das so? ...mir scheint, dass in dieser Zeit rassistischer Prügelmob nicht geächtet, sondern gefördert wurde...
Da gibt es einen wesentlichen Unterschied: Die brandschatzenden Chaoten, die sich dem erwähnten Prügelmob seinerzeit angeschlossen haben, mussten sich einer strikten Kaderdisziplin und einer straffen Führung unterwerfen. Der extremistischen Rechten von heute gelingt genau dieses nicht, so dass die Krawalle unserer Tage eher eine Häufung unorganisierter Einzeltaten ist, deren Zerstörungskraft und kriminelles Potenzial freilich dadurch nicht geringer wird. Insofern ist ein straff durchorganisierter SA-Schlägertrupp von einst nicht mit einer Hooligan-Truppe unserer Tage vergleichbar, deren Motivation eher die Lust auf Krawall, Gewalttätigkeit und Kaputtmachen im primitiven Genuss von eigenem Machtempfinden ist. Es fällt nämlich auf, dass bei den Tätern keine schlüssige Ideologie präsent ist, sondern allenfalls primitive Versatzstücke irgendwelcher Feindbilder und substanzloses Nachbrüllen von Parolen irgendwelcher nicht verstandenen politischen Ideologien präsent sind.

Wer sich nicht im erwähnten Sinne instrumentalisieren und organisieren lassen wollte, wäre auch als Aktivist für die Hitlerbewegung und vergleichbare Bestrebungen auf die Dauer nicht tauglich gewesen. Solche gewaltbereiten Individuen taugen allenfalls als "nützliche Idioten", um die öffentliche Ordnung und innere Sicherheit zu destabilisieren und potenziellen neuen Machthabern den Weg frei zu machen. Die Demokratie von Weimar ist bekanntlich von der Hitlerbewegung nicht im Alleingang überrannt worden, sondern die Machtergreifung vom 30. Januar 1933 wurde letztlich möglich, weil die Erosion der ohnehin fragilen politischen Verhältnisse in den späten 1920ern von vielen Seiten aus in Gang kam, nicht zuletzt durch die großen Krisenereignisse in der Weltwirtschaft jener Zeit.

LG von Rheinkultur
 

Unwissenheit generiert Angst, Angst generiert Hass. Gegen Unwissenheit kann man etwas unternehmen. Man kann sich informieren, sich Lebensgeschichten anhören, engagieren (und zwar produktiv, um eben etwas zu ändern).

Um es klarzustellen. Ich kann nicht akzeptieren, dass in Deutschland Heime von Hilfsbedürftigen brennen, die aus anderen Kulturen kommen und hier Schutz suchen, oder anderweitig angegriffen werden.

Als Denkanstoss möchte ich für uns gebildeten, über den Tellerrand blickenden, fest im Leben stehenden Bevölkerungsquerschnitt mal in den Raum werfen, dass keiner von uns das Wissen hat wie sich das Experiment Asyl für Hunderttausende in den nächsten Jahren entwickeln könnte. Irgendwann wollen/müssen die Leute auch mal für ihren Lebensunterhalt sorgen und sich eine Arbeit suchen, ihre Kinder zur Schule schicken und, und, und.
In Deutschland fliesst jetzt auch nicht gerade der Honig an den Wänden nieder. Es gibt bereits Millionen Arbeitslose, bestimmt nochmal so viele working poors und eine stark wachsende Zahl an schlecht ausgebildeten Jugendlichen, die es nicht einfach haben werden für ihren Lebensunterhalt sorgen zu können.

Eine weitere Frage betrifft den Familiennachzug. Wir ist/wird der geregelt? In der Regel haben Ehefrau und Kinder das Nachzugsrecht wenn der Mann (oder umgekehrt) für den eigenen Lebensunterhalt und den der Familie sorgen kann (was Sinn macht). Wie schaut es dann mit den entfernteren Verwandten aus? In der CH geht man in punkto Familiennachzug derart Lax um, dass ein Familienangehöriger mit seinem Gehalt ganze nachziehenden Familiengruppen unterhält. Fragt nicht wie die das machen, aber dies ist hier oft Tatsache. Es werden Wohnungen gemietet in denen nach kurzer Zeit dreimal so viele Personen leben als im Mietvertrag definiert wurde...die Leute sind hier wirklich erfinderisch geworden.

Die Asylsuchenden haben auch Internet/Email und anderes und werden nach Ankunft, bzw. ihrer Niederlassung hier, kräftig im Heimatland Werbung machen wie gut es doch in Deutschland ist. Die Folge könnte im schlimmsten Fall eine Potenzierung des Nachstroms bedeuten. Folgen ungewiss.

Fakt ist aber mal, die Leute sind da und kommen. Es wäre nur angebracht wenn es der Regierung mal endlich gelingen würde, die Verfahren zur Trennung von Asylbedürftigen und Wirtschaftsflüchtlingen derart gestalten zu können, dass die den Schutz und Mittel bekommen, die sie notwendig haben und die wieder gehen müssen, die in ihren eigenen Ländern keine Verfolgung befürchten müssen, ohne das solche Verfahren bis zum Sankt Nimmerleinstag dauern.
 
Ich könnte Euch Sachen erzählen... wie die Leute rein kommens ins Land, wie sie es schaffen den Abschiebungen zu entgehen, Scheinehen, Kinder, die nur zum Zweckes des Aufenthalts gezeugt werden... Und ständig erlebe ich was neues... es gibt aber auch welche, die Knallhart sagen: Wie? politische Verfolgung? Um Gottes Willen, wieso das denn? Dann kann ich ja nicht mehr in die Heimat zurück....
 
Um es klarzustellen. Ich kann nicht akzeptieren, dass in Deutschland Heime von Hilfsbedürftigen brennen, die aus anderen Kulturen kommen und hier Schutz suchen, oder anderweitig angegriffen werden.

Als Denkanstoss möchte ich für uns gebildeten, über den Tellerrand blickenden, fest im Leben stehenden Bevölkerungsquerschnitt mal in den Raum werfen, dass keiner von uns das Wissen hat wie sich das Experiment Asyl für Hunderttausende in den nächsten Jahren entwickeln könnte. Irgendwann wollen/müssen die Leute auch mal für ihren Lebensunterhalt sorgen und sich eine Arbeit suchen, ihre Kinder zur Schule schicken und, und, und.
In Deutschland fliesst jetzt auch nicht gerade der Honig an den Wänden nieder. Es gibt bereits Millionen Arbeitslose, bestimmt nochmal so viele working poors und eine stark wachsende Zahl an schlecht ausgebildeten Jugendlichen, die es nicht einfach haben werden für ihren Lebensunterhalt sorgen zu können.

Eine weitere Frage betrifft den Familiennachzug. Wir ist/wird der geregelt? In der Regel haben Ehefrau und Kinder das Nachzugsrecht wenn der Mann (oder umgekehrt) für den eigenen Lebensunterhalt und den der Familie sorgen kann (was Sinn macht). Wie schaut es dann mit den entfernteren Verwandten aus? In der CH geht man in punkto Familiennachzug derart Lax um, dass ein Familienangehöriger mit seinem Gehalt ganze nachziehenden Familiengruppen unterhält. Fragt nicht wie die das machen, aber dies ist hier oft Tatsache. Es werden Wohnungen gemietet in denen nach kurzer Zeit dreimal so viele Personen leben als im Mietvertrag definiert wurde...die Leute sind hier wirklich erfinderisch geworden.

Die Asylsuchenden haben auch Internet/Email und anderes und werden nach Ankunft, bzw. ihrer Niederlassung hier, kräftig im Heimatland Werbung machen wie gut es doch in Deutschland ist. Die Folge könnte im schlimmsten Fall eine Potenzierung des Nachstroms bedeuten. Folgen ungewiss.

Fakt ist aber mal, die Leute sind da und kommen. Es wäre nur angebracht wenn es der Regierung mal endlich gelingen würde, die Verfahren zur Trennung von Asylbedürftigen und Wirtschaftsflüchtlingen derart gestalten zu können, dass die den Schutz und Mittel bekommen, die sie notwendig haben und die wieder gehen müssen, die in ihren eigenen Ländern keine Verfolgung befürchten müssen, ohne das solche Verfahren bis zum Sankt Nimmerleinstag dauern.
DIe von Dir befürchtete Potenzierung der Personenzahl IST BEREITS eingetreten und ist in vollem Gange. Jeder darf sich gerne mal mit Exponentialfunktionen auseinandersetzen und einen Parameterabgleich mit den Zahlen der letzten Jahre bzw deren Entwicklung durchführen. Dann kommt er auch leicht zu einer fundierten Prognose für das nächste und übernächste Jahr. Wer nicht rechnen kann oder will, muss sich nur klar machen, dass es ja keinen besonderen aktuellen Anlass für die stark gestiegenen Flüchtlingszahlen gibt. Der Krieg in Syrien läuft seit Jahren, desgleichen die Probleme in Afrika und die Armut auf dem Balkan. Und von all diesen Orten ist das deutsche Idyll nur einen Wisch auf dem Smartphone entfernt, inklusive beim nächsten Wisch Bilder und Infos zu den Grenzanlagen in Ungarn, Tipps von Freunden bzgl zuverlässigen Schleusern und Erfahrungsberichten zum Leben in überfüllten, aber sicheren Unterkünften und der Aussicht auf Geld- und Sachleistungen, fein säuberlich unterschieden nach den verschiedenen EU-Ländern. Das ist übrigens gut so, denn auf diese Weise wird die Flucht für die Menschen wenigstens etwas sicherer und planbarer. Aber, und das sollte uns schon auch interessieren, die Politik muss Antworten liefern, wie dieser exponentielle Prozess in den nächsten Jahren beherrschbar bleiben kann. Wir sprechen dann nicht mehr über 800.000, sondern über mehrere Millionen Flüchtlinge pro Jahr.
 
Aber, und das sollte uns schon auch interessieren, die Politik muss Antworten liefern, wie dieser exponentielle Prozess in den nächsten Jahren beherrschbar bleiben kann. Wir sprechen dann nicht mehr über 800.000, sondern über mehrere Millionen Flüchtlinge pro Jahr.

Wenn bis dahin unser Land noch einigermassen beherrschbar ist, wird wohl am Ende das australische System stehen.

Mutti lebt wohl dann, wenn es soweit ist, schon lange in Australien und schüttelt den Kopf.
 
wie sie es schaffen den Abschiebungen zu entgehen, Scheinehen, Kinder, die nur zum Zweckes des Aufenthalts gezeugt werden... Und ständig erlebe ich was neues...
und was empfiehlst du solchen Klienten?
es gibt aber auch welche, die Knallhart sagen: Wie? politische Verfolgung? Um Gottes Willen, wieso das denn? Dann kann ich ja nicht mehr in die Heimat zurück....
dieselbe Frage noch einmal

Sind das aus deiner Perspektive eher Ausnahmen oder trudeln bei dir viele solche Klienten rein?
 
Aus meiner Erfahrung sind folgende Maßnahmen notwendig:

1.) sofortige Wiedereinführung der Visumpflicht (sagte auch der Präsident des Bundesamts für Migration im Fernsehen!)
2.) erleichterter Zugang für ausländische Arbeiter, die einen Arbeitsvertrag vorweisen können, ohne Prüfung durch die Agentur für Arbeit (diese muss bei Nicht EU-Bürgern immer zustimmen)
3.) gerechtere Verteilung der Flüchtlinge auf die Mitgliedsstaaten der EU
4.) absolut identische Leistungen für Asylbewerber in den Mitgliedsstaaten der EU (viele sind in Bulgarien oder Rumänien anerkannt und kommen hierher, stellen einen zweiten Antrag, weil es hier mehr / bessere Leistungen gibt)
 
Denk mal an das verhinderte Attentat von letzter Woche im Zug von Amsterdam nach Paris.

Mittlerweile wissen wir vom Täter woher er kommt, wo er gelebt hat, was seine Eltern machen, was er zuletzt gearbeitet hat in Frankreich, wovon er letztlich gelebt hat und so weiter und so weiter....

Was wissen wir von den drei Männern, die den Attentäter kampfunfähig gemacht haben. 2 US Soldaten ein Student(?), viel mehr nicht.

Meiner Meinung nach haben die drei den Titel Held des 21. Jahrhunderts vorbehaltlos verdient. Ihre Leistung war einzigartig.

In den Medien gibt es ein Bild von den Waffen und Munition, die der Attentäter bei sich gehabt hat. Auf dem Bild waren 7 Magazine für sein Sturmgewehr zu sehen, ein Magazin hat in der Regel 30 Patronen, das macht in Summe 210 potentielle Opfer!

Die Biographie des Täters ist aber wieder mal wichtiger

Romeo kann ihm ja kostenlosen Klavierunterricht geben, dann wird er sicherlich ein guter Mensch....:teufel::rauchen:

Viele Grüße

Styx
 
Genau so ist es. Diese Frage wird auch von Personen gestellt werden, die entsprechende Initiativen beispielsweise mit finanziellen Mitteln unterstützen, da die zur Ausführung erforderlichen Fachkräfte und Arbeitsmittel auch Geld kosten. Mit Besserwisserei oder Schlechtreden des persönlichen Engagements von Mitbürgern, die helfen wollen, hat das absolut nichts zu tun. Vielmehr soll die Hilfe in adäquater Weise geleistet werden und möglichst auch bei denen ankommen, die sie tatsächlich benötigen.


LG von Rheinkultur

Romeos Aktion mit den Kindern finde ich anerkennswert. Meines Erachtens ist die Bezeichnung Klavierunterricht unpassend und unglücklich gewählt .
Um Wissen zu vermitteln bedarf es einer adäquat ausgebildeten Person.
Das wird von einigen zu Recht bemängelt.

Mir geht es eher um das unbekümmerte Singen mit oder Klavier ,das freundliche Zusammensein und die Zuwendung , welche für Kinder in dieser Situation dringend erforderlich ist- Angst vor dem Unbekannten, die Eltern stehen nicht ausreichend zur Verfügng, weil selbst voller Sorgen und Nöte u.s.w

Eine Absprache mit zuständigen Behörden ist natürlich vorausgesetzt.

Ich habe einen Text von Gerald Hüther beigefügt:

http://www.gerald-huether.de/popula...huether/texte/singen-gerald-huether/index.php

Das Problem wegen der Sprachbarrieren sehe ich nicht, wie gesagt mit Händen und Füßen und Pantomime .
Nehmen wir mal das Entchen im bekanntesten Kinderlied , Köpfchen in das Wasser, Schwänzken in die Höh und veranschaulichen die Handlung dieses Vogels pantomimisch mit entsprechenden lautäußerungen :lol:

Da haste einen Haufen lachender Kinder um dich herum.

Das löst ihre Probleme nicht, aber sie haben für eine Zeit das Schöne im Leben gespürt .
 
und was empfiehlst du solchen Klienten?

dieselbe Frage noch einmal

Sind das aus deiner Perspektive eher Ausnahmen oder trudeln bei dir viele solche Klienten rein?

Ich versuche für jeden einen Weg zu finden, das ist meine Aufgabe. Manchmal fällt es mir aber auch schwer die Klappe zu halten... einmal hatte ich einen Fall, Familie aus Armenien, Wirtschaftsflüchtlinge. Vater Anfang 40, sah aus wie 60, Adipositas XXL, krank bis zum es geht nicht mehr... aber nach Armenien wird derzeit nicht abgeschoben. Er fragte, wie er verwandte nachholen könne, Mama, Papa, Tante, Onkel... und dann hatte ein dämlicher Arzt ihm ein Attest für die stadt ausgestellt, dass er doch wegen seiner Gesundheit ein kleines Häuschen für sich und seine Familie brauche... ich solle ihm helfen das durchzusetzen... hab ihm dann auch klar gemacht, dass das bei mehreren Hunderttausend Flüchtlingen dieses Jahr nicht gehe....

Ich habe in der Mehrheit bei mir ganz klar diejenigen Fälle, die keine Erfolgsaussichten haben. Jeder kommt aus einem anderen Grunde, echte "Asylschmarotzer" habe ich eigentlich nicht. Viele hoffen einfach auf eine bessere Zukunft für ihre Kinder. Nur selten habe ich Mandanten, die ich durch das ganze Verfahren begleiten soll. Mehrheitlich sind es diejenigen, die keine Chance haben. Und es ist jedes Mal schwierig es den Leuten zu erklären. Es gibt aber auch welche, die es dann mit einem Asylfolgeantrag probieren. Der hat dann noch weniger Aussichten, denn das Bundesamt entscheidet, ob es überhaupt ein zweites Verfahren eröffnet. Das geht nur unter engen Voraussetzungen. Manchmal sitzen aber auch Verwandte hier und erkundigen sich vorher, ob es Sinn macht, dass die Angehörigen hier einen Antrag stellen. Hier ist es leichter denen mitzuteilen, dass es keine Erfolgsaussichten hat. Außerdem besteht dann die Gefahr, dass später kein Besuchsvisum mehr erteilt wird. Das schreckt dann doch viele ab.
 
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Es sind keine weiteren Antworten möglich.

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