Genau deshalb hatte ich auch gefragt, was gwamperter vorhat. Will er ein bisschen klimpern, will er im ernsten Eigenstudium Klavier lernen, wollen die beiden sich einen Lehrer nehmen?
Grob gesagt: es gibt mehrere Arten von Klavierlernenden.
-> Die einen spielen bekannte Melodien nach, erweitern nach und nach die in manchen DP schon voreingestellten Übungssongs. Diese Leute brauchen weder Noten noch Lehrer, noch Online-Kurse oder sonstwas.
-> es gibt die Autodidakten, die sich das Klavierspiel selber beibringen. Lehrer mit ihren oftmals festgestampften Lehrmethoden sind ihnen ein Graus. Vielleicht wollen manche auch gar keine Klassik rauf und runter spielen, haben eine Grundbegabung für Instrumente. Überschneidet sich mit der ersten Gruppe.
-> dann gibt es noch die Leute, die ohne menschlichen Lehrer nichts zustande bringen, hohe Ansprüche an das jahrelange Klavierlernen haben usw. Ohne einen, etwas provokant gesagt, Vorbeter geht da (anfangs) gar nichts. Meine Frau ist auch so ein Fall ...
-> uns es gibt noch die alten Hasen. Machen wir uns nichts vor, manche können halt moderne Technik nicht ab, und lieben das Althergebrachte. Akustisches Klavier, möglichst wenig Technik, Lehrer usw.
Insgesamt ist das wie das Lernen einer Sprache. Lerning by doing, VHS-Sprachkurs, Onlinekurs, Lernvideos - jeder lernt anders, aber es kommt oft das Gleiche dabei heraus ...
Als Anfänger mit etwas mehr als drei Monaten Lernzeit kann ich beipflichten, dass man keinesfalls schneller lernt mit den ganzen Möglichkeiten, die ein Digi dir heute bietet.
Das ist DEINE subjektive Sichtweise. Ich sehe das als recht problematisch, daraus eine Allgemeingültigkeit ersehen zu wollen. Zumal gwamperter mit seiner Frau lernen will. Es sollte jedem ersichtlich sein, dass das Risiko recht hoch ist, dass seine Ausführungen den Vorlieben seiner Frau nicht entsprechen.
Etliche Generationen vor uns haben sich auch nur ans Klavier gesetzt und geübt ohne Kabelsalat oder ähnlichem.
Was vorige Generationen so alles gemacht haben ...
2013 ist nicht 50er Jahre. Das kann man einfach nicht vergleichen. Diese Hinwendung zu den Traditionen bei den Tasteninstrumenten, sieht man recht häufig. Genauso wie Smartphones und soziale Netzwerke vieles in der Kommunikation verändert haben, haben die digitalen Klaviere viele neue Möglichkeiten eröffnet.
Jeder muss das selbst für sich entscheiden. Aber eins ist klar: bestimmte technische Möglichkeiten nachrüsten ist nahezu unmöglich. Features an seinem Digitalpiano nicht zu nutzen, ist dagegen einfach.
Wenn ich einfach loslegen und üben möchte, drücke ich auf den Pianoroom-Button, und alles andere außer dem Flügel ist ausgeschaltet. Wo also liegt das Problem?
Übringens: einen Lehrer für zwei Einsteiger - das wird saftig teuer. Muss man auch erstmal ausgeben wollen ...