Das Vorstellen einer nicht funktionierenden Stelle, die dann anschließend besser läuft, spricht doch ganz und gar gegen @hasenbeins audiomotorische Theorie. Das geht deutlich in Richtung "mentales Üben", was auch erwiesenermaßen funktioniert. Wie ich den Faden hier verstehe, geht es aber nicht um solch verkorkste "Stellen", sondern um den Erwerb grundlegender Fingertechnik. Es heißt ja, dass erwachsene Anfänger immer in Tempo und Gleichmäßigkeit unbefriedigende Resultate haben, egal, wieviel sie üben. Da die Motorik im Laufe des Lebens auf andere Dinge geschult ist, muss erst mal der Urzustand quasi wieder hergestellt werden (z.B. mit Feuchtwangerübungen) und dann im Grunde ein Neuaufbau stattfinden. Ich glaube nicht, dass man unbedingt eine akustische Rückmeldung braucht; wenn man sich den Klang ausreichend vorstellen kann, geht es auch auf dem Tisch o.ä., allerdings muss Konzentration dasein, also nicht während des Meetings oder beim Autofahren!
Und jetzt muss ich doch mal auf die Sache mit dem böösen 4. Finger kommen. Dass der nicht will, im Kontext mit den andren Fingern zu funktionieren, ist kein Kraft- oder Beweglichkeitsproblem. Es geht ganz einfach um Kontrolle und die wiederum hat ihren Ursprung im Kopf. Also schön langsam hineindenken in die Fingerchen und so mit Bedacht die Übungen (z.B. Cortot) machen, KL wird das Resultat nach ein paar Wochen schon merken.
Klavirus