Ein Stück auswendig lernen

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Mein Vorschlag, der sich leicht merken läßt:

Mit den Wiederholungen: AA BB aCaC aD.

Genau so, denn mit der Strukturierung erkennt man auch schnell, dass nur die Hälfte zu memorieren ist und insbesondere die Variationen von A (durch vorangestelltes klein a gekennzeichnet sind dann auch gepackt - ich nenne die Variationsteile A' oder bei mehreren A" usw. Z. B.) auch eben daher eingängig sind.

Überhaupt unterteile ich schon vor Beginn des Übens das Stück so. Dafür brauchst auch keine hohe Kunst der Theorie, man sieht am Notenbild und hört (innerlich oder von Aufnahme) doch die Teile.

Außerdem bei gegebenenfalls Unterricht geht doch der Lehrer genauso vor, er nimmt einzelne Abschnitte durch und gibt sie dann auf (mit rolf über die Leichtigkeit des Auswendiglernens ist oft in dieser intensiven Beschäftigung schon "von allein" das Zeug im Kopf -wenn man das pflegt, hat man schon das Stück drauf ( ich allerdings lege den Focus nicht auf Auswendigspiel- zu faul)
 
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Was mich stört bzw. nicht begreife, warum haben die meisten Dirigenten bei öffentlichen Konzerten die Partitur auf dem Notenpult. Noch schlimmer, sie Blättern und Schauen noch hin. In der Regel sind sie auch gute Pianisten (Bernstein, Karajan, Barenboim usw.) und in der Regel spielen sie am Klavier auswendig ….. eh hm eh verinnerlich. Ich selbst kann problemlos die meisten Symphonien im Kopf problemlos abspielen lassen. Ist es wirklich so schwierig Tempo zu schlagen und dynamische Anweisungen dem Orchester zu geben? Braucht man unbedingt die Partitur dazu? Eventuell hat @mick eine Antwort.
 
ja auch dies ist soll kein Problem sein, man hat genügend Anhaltspukte für die Einsätze: Akkord, Ton etc. spezielle Harmonie. Komischer weise, um bei @Rolfs Opern zu bleiben, brauchen die Sänger auch keine Anweisungen von Dirigenten. Ich nehme an, sie Schauen nicht immer herunter in den Orchestergraben?
 
Ich spiel Klavier auswendig. Querflöte dagegen hab ich IMMER nach Noten gespielt. Einfach, weil die Notwendigkeit des auswendig lernens nie da war. Die Augen konnten eh nicht auf die Finger gucken, also blieb der Blick auf die Noten. Vielleicht geht es dem Dirigenten ähnlich? Der muß seine Musiker nicht sehen, nur hören.
Ansonsten glaube ich, ist das schon eine komplexe Aufgabe, die Stimmen aller Musiker über ein ganzes Konzert auswendig zu können um da Einsätze zu geben. Respekt, das das überhaupt jemand ohne Partitur macht.
 
Erstens muss ein Dirigent in einer Saison viel mehr Stücke lernen als ein Pianist, zweitens hat hat eine Partitur weitaus mehr Noten als ein gleichlanges Klavierstück und drittens muss ein Dirigent nicht auf eigene Fehler reagieren, sondern auf Fehler anderer. Das Repertoire ist so umfangreich, dass man höchstens einen kleinen Teil davon auswendig dirigiert.

Komischer weise, um bei @Rolfs Opern zu bleiben, brauchen die Sänger auch keine Anweisungen von Dirigenten. Ich nehme an, sie Schauen nicht immer herunter in den Orchestergraben?
Sie müssen nicht in den Orchestergraben schauen - in jeder Bühnenecke gibt es Bildschirme, auf die der Dirigent übertragen wird.
 
Ich kann für "auswendig lernen" keine Tipps geben. Für mich ist völlig rätselhaft, wieso jemand Mühe damit haben kann, eine Klavierminiatur (irgendein Prelude oder Walzer von Chopin) nach paar mal üben ohne Noten zu spielen ((mal ganz unabhängig vom technischen Schwierigkeitsgrad))

Ich nehme an, @mick geht es ähnlich: das allergeringste Problem ist "auswendig"

Lieber rolf,

man muss nicht mit etwas Probleme haben, um es vermitteln zu können! :004: Zum Glück! :003:

Liebe Grüße

chiarina
 
@cwtoons : ok du nimmst also sozusagen immer 4x4 Takte als einen Block zum auswendig lernen. Auch eine Möglichkeit. Macht den Eindruck das das gut funktioniert für dich ...
Halt Dich bloß nicht an den 4 Takten fest. Zerlege das Stück in musikalisch sinnvolle Abschnitte, das können mal 2, mal 6 Takte sein.

Das mit dem verstehen eines Stückes, der harmonischen Analyse und dem auswendig lernen durch simples Erkennen klingt toll. Der vergleich mit dem auswendig lernen eines Satzes auf Deutsch vs. einen auf italienisch macht Sinn... Ich glaub, das krankt ein wenig daran, dass man eine neue Sprache Stück für Stück lernt, einfache Sätze, die Grammatik Basics und dann langsam aufbaut. Bei der Musik hingegen spielt man schnell Stücke, die die ganze Grammatik und den ganzen Wortschatz beinhalten. Eigentlich müsste man die Harmonielehre gleichzeitig mitlernen und die Stücke nur in dem Grade schwerer werden lassen, wie die Theorie mithält. Das ist zumindest bei mir nicht der Fall. Theorie war im Unterricht nie ein Thema. Ich bringe ein bisschen was von früher mit, den Rest muss ich mir anlesen. Und dann fragt man sich als jemand, dessen Zeit knapp bemessen ist, ob das ein jahrelanges Studium braucht, um das auf den ersten Blick zu erkennen, bzw. ob das zusätzlich zum üben noch ein ähnliches Lernpensum erfordert... Aber irgendwo muss man wohl einfach mal anfangen...
 
Komischer weise, um bei @Rolfs Opern zu bleiben, brauchen die Sänger auch keine Anweisungen von Dirigenten. Ich nehme an, sie Schauen nicht immer herunter in den Orchestergraben?
...Du hast vermutlich noch nie die diversen Stadien der Probenarbeit für Opernaufführungen gesehen... die Solisten sind da nicht die Chefs des Dirigenten und der Dirigierassistenten, aber je besser ein Solist seinen Part beherrscht, umso angenehmer verlaufen die Proben - und zuletzt wird musikalisch umgesetzt, wie es der Dirigent haben will.
 
Danke @mick, @rolf …. Oper ist nicht die meine Welt … habe was neu erfahren/gelernt. Mir ist eher um öffentliche Auftritte von sinfonischen Werken und nicht um die Knochenarbeit bei den Proben gegangen. Das der Dirigent der Chef der ist, habe ich nirgends in Abrede gestellt.
 
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öffentliche Auftritte von sinfonischen Werken

Als GMD an einem mittleren Haus hat man in einer Saison beispielsweise 3 Opernpremieren und 6 Sinfoniekonzerte zu dirigieren, dazu vielleicht noch eine Opernproduktion und 2 Konzertprogramme irgendwo als Gast. Das sind 12 abendfüllende Programme (wobei Opern oft doppelt so lang dauern wie ein Klavierrecital). Welcher Pianist spielt in einer Saison 12 komplett verschiedene Programme?
 

[QUOTE="mick, post: 651827, member: 5993 Welcher Pianist spielt in einer Saison 12 komplett verschiedene Programme?[/QUOTE]
@rolf …. er kann ein Tag ohne Noten (verinnerlich) spielen :020: Ich nehme an, da sin einige Programme dabei.
 
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Ich denke, fürs auswendiglernen muss jeder seine eigene Methode für sich finden. Ich spiele das Stück ein paar mal hintereinander etwas langsamer, bis ich es ganz auswendig kann.
 
@Steinbock44 hol dir einen Taschenrechner und addiere die Dauer von drei Opern-Klavierauszügen (Aida, Tristan, Walküre) und mühe dich dann mathematisch, diese Summe von 24h zu subtrahieren.
Vom ermittelten Rest subtrahierst du die Dauer von 8 Beethovensonaten, 3h Chopin, ca 3h Liszt und 2h russisches Zeug, ca 1h spanisches und französisches Zeug
--- wie viel bliebe dann zum schlafen übrig?
...und sonderlich viele nützliche Programme ergibt das nicht, sondern nur Material für 4-5 jeweils total verschiedene.
 
Tja, soviel kann ich auch Rechnen (ohne Taschenrechner), nur Mick spricht hier von einer Season und nicht von einem Tag.
 
Tja, soviel kann ich auch Rechnen (ohne Taschenrechner), nur Mick spricht hier von einer Season und nicht von einem Tag.
...ich verstehe nicht, ob überhaupt und was du sagen willst... die Menge dessen, was man an Musik im Kopf hat, wenn man sich über Jahrzehnte beruflich (nicht sporadisch freizeitmäßig) damit befasst hat, wird nicht davon berührt, ob du von Tagen oder Saisons sprichst. Und von allem, was quasi auf Halde gelagert ist, ist sicher nicht alles für Programme tauglich.

Und wie das in die Köpfe kommt - darum geht es eigentlich - wird von deinen Bemerkungen auch nicht berührt... kurzum, ich verstehe nicht, was du sagen willst.
 
Der Zeitfaktor zwischen den Programmen spielt eine Rolle, der Pianist/Dirigent muss nicht alle 12 Programme Abrufbereit haben …. d.h. hintereinander abspielen können (zwischendurch setzt man eine refresh bzw. Vorbereitungs-Probe). Darum sehe ich nicht ein, wieso die Dirigenten immer eine Partitur vor der Nase haben und die Pianisten nicht (dies war ursprünglich meine Frage). Aber Mick hat es erklärt, es ist die Komplexität der Partitur.

@rolf, du Schafts 4-5 somit dürfen 12 in einer Saison problemlos (ohne Noten) machbar …. Üben und Studium der Stücke vorausgesetzt.
 
Bei der Musik hingegen spielt man schnell Stücke, die die ganze Grammatik und den ganzen Wortschatz beinhalten. Eigentlich müsste man die Harmonielehre gleichzeitig mitlernen und die Stücke nur in dem Grade schwerer werden lassen, wie die Theorie mithält.

Diese an sich gute und schöne Idee gab es in der Klaviermethodik schon.
In der Praxis ist es halt arg spielverderberisch, wenn man nur das spielen darf, was schon analytisch und gehörtechnisch komplett verstanden ist!
Und dann gibt's ja auch noch Debussy und Bartok (Für Kinder, Mikrokosmos), .... wo teilweise Akkorde ohne funktionale Bindung nach den Klangwerten eingesetzt sind.
 
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Diese an sich gute und schöne Idee gab es in der Klaviermethodik schon.
In der Praxis ist es halt arg spielverderberisch, wenn man nur das spielen darf, was schon analytisch und gehörtechnisch komplett verstanden ist!
…..

Kinder verstehen die Stücke harmonisch (die Grammatik der Musik) so etwa nach dem zehnten Lebensjahr, dafür ist die Motorik und das Gehör bei ihnen ausgeprägter. Bei Erwachsenen ist es dagegen umgekehrt, die verstehen zwar die Grammatik nur die Finger und Gehör machen u.U. nicht mit.

Da hier ständig die Verbindungen Sprache zu Musik gemacht werden, habe ich einen Link zu NZZ Artikel (NZZ ist eine seriöse Zeitung in der CH).

https://www.nzz.ch/wissenschaft/med...n--aber-die-grammatik-braucht-zeit-1.18723989
 
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Kinder verstehen die Stücke harmonisch (die Grammatik der Musik) so etwa nach zehnten Lebensjahr, dafür ist die Motorik und das Gehör ausgeprägter. Bei Erwachsenen ist es dagegen umgekehrt, die verstehen zwar die Grammatik nur die Finger machen u.U. nicht mit.

Wenn's so einfach wäre, dann wäre unsere Arbeit viel einfacherer. Der ganze entwicklungpsychologische Dampf stimmt bei Kohorten von 10000 Untersuchten an aufwärts!
Beim Einzelunterricht kann man sich das ganze Gedöns sonstwo reinschieben.

Außerdem muss man die Musiktheorie schon Recht mühelos beherrschen (Ohr, Verstand, und Hände!) bis es substantiell hilft. So: "nach 10 Minuten intensiven Nachdenkens erkannte er, dass es sich um den C-Dur Dreiklang handelte!" reicht's nicht!
 

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