Für mich ist die entscheidende Frage aber immer, warum das da steht und warum es genau so da steht und nicht anders. Solange man das nicht erklären kann, bleibt das Auswendiglernen eine mühsame Angelegenheit; ganz besonders dann, wenn man sich ein größeres Repertoire merken will.
Liebster mick,
ich stimme dir absolut zu in diesem Punkt und handle für mich genauso! Allerdings befinden wir uns hier im Hobbybereich und das hat Konsequenzen für die Methodik.
Das bedeutet nämlich, dass der Unterricht besonders für Erwachsene sehr individuell ist und sich nach den Bedürfnissen, den Lebensumständen und besonders den möglichen Zeiträumen für das Üben des erwachsenen Schülers richtet.
Um das alles zu verstehen und solche Werke für sich so weit wie möglich "nachkomponieren" zu können, muss man zunächst mal eine ganze Menge lernen. ...gründlich ....Generalbassspiel
Eine Menge lernen bedeutet aber auch, eine Menge Zeit dafür aufzubringen und tatsächlich die Priorität beim Üben darauf zu legen. Wenn man aber nur 30 Minuten täglich Zeit fürs Üben aufbringen kann, weil man voll berufstätig ist und noch Familie hat, muss man sich sehr genau überlegen zusammen mit dem KL, was das Wichtigste ist. Und ehrlich - da steht in meinem Unterricht das Generalbassspiel sehr weit hinten, auch wenn ich es liebe und mit 13/14 auch gemacht habe.
Das Wichtigste ist im Unterricht erst einmal die Schulung des Gehörs, die Vermittlung technischer Grundlagen und sehr weitreichender, kluger und effektiver Übestrategien. Auch bei fortgeschrittenen Wiedereinsteigern hapert es da oft.
Dazu gehören natürlich Harmonielehre und Gehörbildung! Aber um die Harmonik im Walzer zu verstehen, ist es auch möglich, das über Kadenzen zu machen. Da lernt man doch schon wichtige Stimmführungsregeln. Und man kann durchaus die Akkorde im Walzer ohne die Bässe als Grundlage nehmen, um Lieder etc. zu begleiten und zu improvisieren.
Deine Vorgehensweise ist ganz klar die gründlichste, die das, was danach kommt, auf ein solides Fundament stellt! Ich kann jedem das Generalbassspiel genauso empfehlen wie du. Aber man muss auch die Realitäten betrachten, speziell bei Erwachsenen (bei Kindern ist das anders). Es gibt auch andere methodische Wege, zumindest die Grundlagen der Harmonielehre zu vermitteln.
Und da sehe ich playitagain auf einem richtigen Weg. Ihn hat es interessiert, die Akkorde zu bestimmen und da kann ich nur sagen: "weiter so"! Mit Führung eines Lehrers wird er sich weiter entwickeln, Feuer hat er ja schon gefangen. Man muss als Lehrer das Feuer schüren - wo es anfängt, zu glühen, ist unterschiedlich. :)
Liebe Grüße
chiarina