Gestern war der Tag der Entscheidung. Ich habs getan!! Der Ladenbesitzer hatte ja einige Stunden damit verbracht, das Pfeiffer zu intonieren, wie er sagte. Es hörte sich nun wirklich besser an und v. a. ließ es sich so gut spielen wie ich es mir vorstellte (so wie das Grotrian). Ich hab es nun gekauft, für 3300 Euro (das Intonieren hat 400 Euro gekostet, aber das war es mir wert, ohne das hätte ich es nicht gekauft).
Hach, mein geliebtes Grotrian. Ich hab es im Laden gelassen......:(:( Es wäre einfach zu unvernünftig gewesen: das empfindliche Schellack, der Preis, meine Kleinkinder, noch dazu eine ab und an inkontinente Katze, die zwar nur selten reindarf, aber was, wenn ausgerechnet neben dem Klavier......, das KLavier im Wohnzimmer.
Das Pfeiffer lässt sich gut spielen, hört sich auch besser an, ok, noch nicht so wie das Grotrian, aber gut, ist eben ein anderes Klavier und auch unrenoviert. Es war schwer zu vergleichen, weil das Pfeiffer in einem winzigen Nebenraum stand, das ohne Stoff war, also ohne Teppich, ohne Vorhänge, das GS aber in dem Verkaufsraum mit Teppichen und Vorhängen. Da hörte sich das Pfeiffer irgendwie lauter und schriller an bei hohen Tönen. Besser wären sie nebeneinander gewesen, bei vergleichbarer Akustik.
Eins stört mich, ist aber reparabel, sagte er: man hört deutlich wenn die Hämmer zurückfallen, sie wackeln nach, andere wackeln auch etwas nach, man hört es aber nicht so deutlich. Er sagt, das sei, weil Pfeiffer, nicht wie viele andere, da statt Filz Leder verwendet hat (und vermutlich das Leder in den Jahren etwas steif geworden ist). Bei den Renovierten macht er Filz hin, deshalb hatte das renovierte Pfeiffer das nicht. Natürlich: würde kosten, deshalb schau ich mal, ob ich damit leben kann, es klappert eben ein wenig, wenn nicht, muß ich es eben reparieren lassen oder zur Not ein anderes (bleib ich halt auf den Transportkosten sitzen, aber das find ich jetzt nicht so dramatisch) nehmen, die haben eine große Auswahl dort. Übrigens ist mir das bei dem alten Pfeiffer in einem anderen Laden auch aufgefallen. Und: ich hab eine Klausel im Vertrag, dass ich in den nächsten 3 - 4 Jahren das Klavier ohne Verlust zurückgeben kann, wenn ich dafür ein mindestens Gleichpreisiges kaufe, also wenn sich mein Geschmack ändert, kann ich immer noch ein Bechstein kaufen;) (ich hab nochmal ein paar neue angespielt, um sicher zu sein, dass es ein altes sein soll: Yamaha U3 (sehr blechern), ein Schimmel (überzeugte mich nicht), nein das sind beiden nichts und ein Bechstein, glaub 116 oder sowas ähnliches). Das Bechstein (war kurz im Verleih) hätte knapp 9000 Euro gekostet, leider ein modernes schwarzes Design, also scheußlich für meine Begriffe. Das fand ich sehr schön klar im Klang, aber etwas schwergängig spielbar für mein Empfinden. Aber das lässt sich glaub ja ändern.
Ja, nun, das Pfeiffer find ich gut, nicht so perfekt wie das GS, aber gut, es sind preislich halt auch Welten dazwischen, ich glaub auch, dass das Pfeiffer qualitativ gut ist für den Preis. Für knapp 9000 Euro wie das GS, hören sich viele toll an und gibt auch sehr gute, neue.
Was auch noch war: das GS hatte Resonanzbodenrisse, die aber repariert worden sind, das Pfeiffer hat noch keine. Das Pfeiffer ist auch etwas jünger: 1935/1936, sehr schlicht im Design (schade eigentlich, ich steh auf die Jugendstilklaviere), aber die Optik ist nur Zweitrangig. Und das beste: ich kann entspannt sein mit den Kindern, ich weiß, wie furchtbar mich ein teures Klavier gestresst hätte im Wohnzimmer.
In 2 Wochen bekomme ich es, nächste Woche bin ich nämlich nicht da.