Das Pfeiffer ist Eiche, ist jetzt optisch nicht so mein Ding.
Stimmte nicht, es ist tatsächlich Nussbaum Wurzelholz, aber irgendwie sieht es, da unrenoviert, mehr nachdieser grauen Eiche aus.
Nun, heute war ich den ganzen Tag - zum Leidwesen meiner nörgelnden, gelangweilten Kinder - in Klavierhäusern unterwegs. Wider Erwarten hab ich in einem Musikhaus, das nur wenig Gebrauchtklaviere hat, sondern v. a. neue Yamaha´s und Bechsteins und E-Pianos, ein altes schwarzes, mattes, äußerlich eher unansehliches Klavier gesehen, das ich sofort gut fand, obwohl ich den Namen erst nachher gelesen hab: Steinway & Sons! Es ist von 1909, wurde schon mal vor einiger Zeit generalüberholt, auch groß (keine Ahnung, vermutlich mind. 130 cm), mit Elfenbeinklaviatur. Ist erst seit gestern im Laden, aber schon vorreserviert aufgrund des Namens von einer Dame, die es morgen besichtigen wird und danach entscheidet ob sie es haben will. Hm, es ist recht billig, so dass ich nach dem Haken suche...... soll nur 2000 - max 2500 Euro kosten incl. Lieferung. Wenn sie es haben will, ist es eh erledigt und wenn nicht (sie ist KL) ist die Frage warum nicht, wenn es doch angeblich so ein Schnäppchen ist?! Dem Laden trau ich irgendwie auch nciht so wirklich. Sind die Steinway wirklich so toll?
Ich habe dort auch noch einige neue Bechstein (auch kleinere) angespielt und fand sie diesmal wirklich toll vom Klang! Aber natürlich auch zu teuer. Und ich hab das legendäre U3 von Yamaha angespielt: gefällt mir nicht, der Klang. Auch das 121 von Yamaha, das ich letztes Mal noch ok fand, ist diesmal durchgefallen.
Einige mittelgroße Schimmel hab ich auch angespielt: fand ich nur durchschnittlich.
Das weiter oben erwähnte war zwar schön, aber es sprach mich klanglich nicht an, ebensowenig wie die beiden anderen dortigen Jugendstilklaviere. Im Laden war noch ein neues Pfeiffer mittlerer Größe in Erle (das find ich auch sehr, sehr schön), das wäre klanglich ein Traum, aber der Preis ist natürlich dementsprechend hoch!!! Und: Wilhelm Steinberg Klaviere, die klangen erstaunlich gut, besonders die größeren, also schon 120 hörte sich gar nciht schlecht an. Aber ok, auch zu teuer.
In dem anderen Laden hab ich mich nochmal an einen alten restaurierten Bösendorfer Flügel gesetzt: ist nicht mein Ding momentan. Weiß nicht, obwohl jeder davon schwärmt, ich finde ihn momentan in meinem Anfängerstadium klanglich nicht so wie ich es mir vorstelle.
Danach in dem Laden mit dem GS und dem Pfeiffer. Zu denen hab ich wirklich vollstes Vertrauen, dass die einen nicht übers Ohr hauen. Hab ich anerkennend schon von mehreren Stellen nur Gutes gehört! Erst das Pfeiffer angespielt: Kommentar meines Mannes: ist das aber laut!! Ja, und ich hab es auch gehört: irgendwas ist immer noch nicht gut, hört sich unangenehm klirrend, hart an. Bei zwei Tönen im oberen mittleren Bereich ist es mir besonders aufgefallen und der Chef des Hauses, ein Klavierbauer hat sich meiner Kritik angenommen. Ich hab ihn nun auch den GS und den Pfeiffer anspielen lassen mit der Bitte, ohne Pedal, weil ich es da besser höre. Und er hat es mir bestätigt: das Pfeiffer bedarf einer Intonation (nennt sich das so?), es ist zu spitz, zu hart, weil da wohl die Dämpfer vor einiger Zeit mal ausgetauscht wurden und nciht weich genug wären, wenn ich das richtig verstanden habe. Er sagt, das GS hat er in stundenlanger Arbeit so intoniert, wie er es sich vorstellt, dass ein gutes Instrument klingen muß - es ist ihm gelungen, denn mehr denn je ist es für mich einfach perfekt. Er meinte, es sei wohl die "große Liebe " bei uns. Ja, ich glaube es wirklich auch bald, ich konnte mich kaum trennen von ihm und spielte und spielte und spielte....... Stellt sich nur die Frage, ob die Liebe Sinn macht......
Er meinte, in dem Pfeiffer (Baujahr 1935) stecke noch mehr (es hat keinerlei Risse, das GS hatte wohl mal welche, die komplett repariert worden sind) und er könne es vom Klang dem GS sehr ähnlich machen. Auch das von mir etwas bemängelte Spielgefühl stimme mit seinem Gefühl überein (er sprach es zuerst an), dass es noch zu schwerfällig sei, aber ok, daran hätte ich mich sogar gewöhnen können. Nun, wir haben in einer Woche nochmal einen Termin, bis dahin wird er es "herrichten" (dafür soll es dann aber ca. 400 Euro mehr kosten, aber wenn es dann gut ist, ist das in Ordnung!) und ich soll dann entscheiden, welches ich nehme, ganz unverbindlich. Gefühlsmäßig suche ich nach einer Lösung und versuch es mir schönzureden, dass das mit den Kindern schon gehen wird und hab das GS schon gedanklich im WZ stehen....:D Wenn dann auf alle Fälle erstmal mieten, ob mein Gefühl auch in 9 Monaten noch das gleiche ist.
Warum bin ich bloß auch so anspruchsvoll?! *ärger* Es wäre wesentlich einfacher, wenn ich auch wie viele andere in den Läden, die ich gesehen habe, auf ein scheußliches altes oder meinetwegen auch auf ein neues, kleines, billiges Yamaha oder ne Billigmarke zugehen, es testen, für gut befinden und es nehmen. Ich habe nun wirklich schon einige angespielt (immer das gleiche Lied wegen dem Vergleich) und 80 % fallen schon mal gleich weg nach dem halben Lied und die nächsten 10 % spätestens nach dem 2. Lied. Bleiben noch 10 %, die für ok befunden werden, aber toll fand ich höchstens die nicht bezahlbaren.... - ok, in dieser Klasse der 5-stelligen Summen habe ich auch nicht sooo viele angespielt, nicht dass ich noch neidisch werde und mit den anderen gar nicht mehr zufrieden bin.