Der Flügel auf dem Dach oder das Klavier auf der Hand?

  • Ersteller des Themas Sabrina-von-der-Ostsee
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Nichtsdestotrotz werde ich mich wohl aus diesem Forum hiermit wieder deaktivieren lassen, ich merke, dass ich hier wieder mehr Zeut verbringe, als mir lieb ist. (Deshalb habe ich auch keine sozialen Medien)
ok, dann noch schnell meine Meinung dazu bevor du wieder weg bist: tausch dein Klavier gegen den Yamaha Flügel, sofern das möglich ist. Ist schnell und unkompliziert. Und in einigen Jahren kannst du den ja immer noch wieder verkaufen und mit dem Geld auf die Suche nach deinem Traumflügel gehen.
 
aber ich denke, dass Sabrina damit nicht glücklich würde, denn eigentlich schwebt ihr ein anderer Dreibeiner vor.

dann noch schnell meine Meinung dazu bevor du wieder weg bist

Sabrina wird sich nicht abmelden, dazu fühlt sie sich in unserer Gemeinschaft schon viel zu verwurzelt.
:-)
 
Aber die Frage ist: ist sie in den nächsten 2 Jahren (oder so, bis sie den anderen Flügel bekommt) mit den Pianino oder dem Flügel glücklichER?

Vermutlich nicht. So wie ich Sabrina einschätze wird es weiter in ihr brodeln. Also muss doch Männe weiter bearbeitet werden (für eine Flügelspende oder vorgezogenes Weihnachtsgeschenk), er hat das ganze Hin und Her (durch seine zu späte Zustimmung) schließlich auf dem Gewissen.
;-)
 
Hallo, ich bin zurück mit Flügel-News :D
Erst einmal hat mir glaub ich der Rückzug aus dem Forum gut getan, auch wenn mir hier eine super Beratung zuteil wurde. Ich hab mich total verwirren lassen von all den unterschiedlichen Meinungen hier.
Aber nun ging es doch recht fix und morgen wird mein neuer alter Flügel geliefert.
Zum Yamaha-Stutzflügel: bei meinem Klavier mag ich vor allem gern die ersten tiefen Töne, die grummeln so schön und machen mich immer glücklich. Ihr hattet Recht, der Stutzflügel wird arg dünn in den Bässen. Ich schlug mich lange mit der Entscheidung herum, ob ich wirklich tauschen sollte.
...und schaute mir den 1. Antiken Bechstein-B-Flügel für 8700 Euro von privat an. Man sah schon auf den Fotos, dass der Lack nicht mehr wirklich schön war und er einige Stellen haben würde, aber tatsächlich ist mir das äußere Aussehen in Hinblick auf solche Dinge recht egal (so lange er denn diesem historischen Aussehen mit den dicken Beinchen und dem durchbrochenen Notenpult entsprach :D). Also hin. Der Flügel klang jedoch leider auch wie das Alter, dass er auf dem Buckel hat. Ich bin Lehrerin und in unserem Musikraum steht ein Klavier, das klingt genauso. Ihr wisst vielleicht, was ich meine? :D
Bei der Besichtigung ist mir dann noch ein Missgeschick passiert und der Standspiegel der Besitzerin hinter dem Flügel beim Zurückschieben des Hockers auf die offene Tastaturklappe gefallen. Ein bisschen Holz ist abgesplittert🤯 aber da kümmert sich jetzt die Haftpflicht drum und die Klappe wird dann auch frisch lackiert und sieht damit dann besser aus als der Rest 😅
Ein wenig desillusioniert fuhr ich also zurück. Nicht überarbeitete Bechsteins klingen also wie jedes andere über 100 Jahre alte Klavier. Und Überarbeitung kostet. Mist 😀
Mittlerweile hat sich dann die Stutzflügelbesitzerin gemeldet und mir geschrieben, sie möchte doch lieber verkaufen denn tauschen. Was für mich ok war, denn den Flügel wollte ich mittlerweile dann auch nicht mehr. Da ich die ganze Zeit so unsicher war, konnte das nicht richtig sein.
Vorletztes Wochenende machte ich mich dann auf den Weg nach Hamburg, wo ein technisch überarbeiteter Bechstein B im Laden für 8000 Euro stand. War nicht schwarz, sondern Wurzelholz. Fand ich schick. Der Klang war auch direkt ganz anders als der 1. Also besser! Hier war ein wenig das Problem, dass die beiden Verkäufer mich kaum spielen ließen, sondern mehr erzählten und ich keine wirkliche Verbindung zu dem Instrument aufbauen konnte. Außerdem war der Flügel sehr staubig von innen und das Wurzelholz sah aufgeklebt aus. Ich hatte absolut kein gutes Gefühl bei diesem Händler und ging nach 1,5h aus dem Laden mit gefühlt 2 Stücken, die ich selbst auf dem Flügel spielen durfte.

Nun hatte @SternimMeer in meinem anderen Thread noch eine Anzeige gepostet, die ich mir angucken könnte. Ein "Yama C3" Flügel mit kaum Info in der Anzeige. Kam mir alles etwas komisch vor, aber wenn ich schon mal da bin...
Also ab nach Hamburg Blankenese, wo das Instrument stand, mit dem Gedanken, dass mein Mann, Hund und ich dann zumindest noch einen schönen Nachmittag im Treppenviertel dort verbringen könnten und ein wenig "raus kommen". Der Besitzer entpuppte sich als Komponist für Film und Werbung, der C3 entpuppte sich als G3 und das Instrument an sich für mich zum Glücksgriff. Er hat zwar auch äußerlich ein paar Mängel, aber das stört mich ja wie gesagt nicht. Aber der Flügel spielte sich toll! Ich achtete auch viel auf die Bässe und verstand jetzt, was hier im Forum gemeint ist, wenn geschrieben wird, man sitze bei einem Flügel direkt im Klang! Nachdem ich lange an diesem Flügel spielen konnte, handelten wir noch den potentiellen Kaufpreis aus und ich entsandte ein paar Tage später einen Klavierbauer für ein mündliches Gutachten.
Der Klavierbauer erzählte mir folgendes: der Flügel müsse reguliert, intoniert und gestimmt werden, die Hammerköpfe abgezogen und der Resonanzboden von Staub befreit und dann hat man wieder ein super Instrument. Die Kosten würden sich seiner Meinung auf circa 1500 Euro belaufen. Er meinte, so günstig (4500 Euro für den Flügel wurden ausgehandelt) würde ich nicht an so ein Instrument kommen und ich solle zuschlagen, seinen Segen habe ich. 😀
Morgen wird der Flügel nun schon geliefert und ich bin ganz aufgeregt. Klar, anfangs schielte ich immer auf diese antiken Bechsteins und wirklich viele habe ich nicht angespielt (abgesehen natürlich von denen für 25.000 aufwärts in meinem Bechsteincentrum), aber die zuletzt angespielten in meinem Preisrahmen ließen mein Herz einfach nicht hüpfen und waren mir eine unsichere Kiste.
Wirklich wohl gefühlt habe ich mich dann bei dem Yamaha (obwohl ich vor dem Stutzflügel-Angebot nie einen Yamaha mochte) und der zieht nun morgen ein.
Meine Überlegung ist, ihn erst einmal nur stimmen zu lassen und das Ende der Honeymoon-Phase abzuwarten. Wenn mir der Flügel dann immer noch so sehr gefällt, werde ich meinem Bechsteincentrum vorschlagen, mein Klavier dort in Zahlung zu nehmen (mit ein wenig Verlust bestimmt) und sich um die Überarbeitung des Flügels zu kümmern, dann machen sie noch ein bisschen Geld mit dem Wiederverkauf und der Überarbeitung und ich hab für die Hälfte des Geldes, das ich für mein Klavier ausgab, einen für mich wunderschönen Flügel zu Hause. 🙂
 
Herzlichen Glückwunsch zum Kauf! Ich kann Deine Beschreibung alter Flügel nachvollziehen - ein Austausch der Saiten kann hier sehr viel bewirken. Aber als potenzieller Käufer möchte man dieses Risiko natürlich nicht selbst tragen.

Es freut mich sehr zu hören, dass mein spontaner Hinweis tatsächlich ein Glücksgriff für Dich war. Ich hatte dieses Instrument nicht gezielt aus den Anzeigen ausgesucht, sondern meine eigene Erfahrung reflektiert - nämlich dass besonders ungenaue Online-Anzeigen nicht immer hoffnungslose Fehlgriffe, sondern auch Geheimtipps sein können. Es gibt Verkäufer, denen die Beschreibung ihrer Ware aufgrund mangelnden Verkaufstalents so misslingt, dass die breite Masse der Suchenden an ihnen vorübergeht. Welch ein Glück, dass es in diesem Fall so ist!

Die anstehenden Arbeiten klingen realistisch und sollten ein schönes Instrument daraus machen, das Dir lange Freude bereitet. Viel Spaß damit und wir hoffen natürlich sehr auf Bild- und Klangeindrücke.
 
Noch ein Tipp: Die Intonation und die Überarbeitung der Hammerköpfe würde ich dem Flügel nach einiger Zeit an seinem neuen Ort auf jeden Fall gönnen. Ich selbst habe bei meinem Flügel noch keine Intonation machen lassen (vielleicht schenke ich mir das zu Weihnachten), aber ich habe von vielen gehört, dass es einen großen Unterschied macht.
 
Ja, ich war aufgrund fehlender Beschreibung und falscher Schreibung des Instrumentennamens (Yama) in der Anzeige auch maximal erwartungslos. Ich hatte Samstag morgens in Hamburg für den Tag einen Termin mit dem Pianohaus gemacht, in dem der Bechstein-Flügel stand und dann einfach noch bei dem anderen auf die Anzeige geschrieben und gar nicht damit gerechnet, dass das so spontan klappt geschweige denn, dass der Flügel wirklich interessant werden könnte. Es war eher ein "och, dann gucken wir uns da mal das Villenviertel am Elbufer an, das soll ja sehr schön sein". Und dann wurde ich absolut positiv überrascht! Ein Foto pack ich gern rein, morgen um diese Zeit steht der Flügel ja schon 🙂 ist aber wie gesagt mit ordentlich Patina 😅 aber das stört mich nicht. Er ist auch schwarz matt, nicht poliert. Das gefällt mir aber gut! Mein Klavier ist schwarz poliert, da sieht man jeden Fussel drauf (und bei dem Hund, den Katzen und dem Standort unter der Treppe kommt da einiges zusammen, das ist also IMMER staubig).
Der Resonanzboden des Flügels ist übrigens auch richtig mit Staub belegt. Habt ihr da eine tolle Idee, wie ich das vielleicht selbst reinigen könnte?

Ich bin super gespannt und werde morgen vermutlich die ganze Zeit zwischen Klavier und Flügel hin und her springen und vergleichen (wobei das unfair ist, das Klavier ist frisch gestimmt).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bekomm die Fotos am Handy leider nicht gedreht :D das ist er, mein neuer alter Flügel! Wie gesagt, er ist mit ordentlich Patina und matt, aber das find ich ziemlich charismatisch 😀 und er braucht definitiv die Intonation, Regulation und ne Stimmung. Ich denke auch, dass ich ihm irgendwann neue Saiten verpassen möchte. Muss er dafür in die Werkstatt oder kann sowas vor Ort gemacht werden? Und bekomm ich den Resonanzboden selbst vom Staub befreit? Da hat sich ordentlich was angesammelt. Mein Klavier, das ihr auf dem 2. Bild im Hintergrund sehen könnt, klingt aktuell noch besser, mal schauen, was sich mit den ersten Arbeiten daran in Zukunft ändert. Aber ich bin super happy mit dem Flügel 🙂
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Wie schön, herzlichen Glückwunsch! Ich sehe einen glänzenden Flügel mit Patina, matt ist etwas anderes. Schellack wird es aber auch nicht sein, oder?
Die Aufstellrichtung hätte ich instinktiv anders gewählt, aber dazu gibt es so viele Meinungen wie Menschen. Eventuell kannst Du durch leichtes Drehen bereits den Klang verändern.
 
Ich hätte ihn eigentlich gern genau um 180 Grad gedreht, um beim Spielen in den Raum reinschauen zu können. Aber dann würde der Flügel mir ein wenig zu sehr in den Raum ragen.ich hab eben nebenbei ein wenig zum Saitenwechsel gelesen, das ist ja super teuer 😅 vielleicht bringt da generell das Hammerkopfabziehen und der beschriebene Rest schon etwas. Der Klavierbauer zumindest führte eine Neubesaitung des Flügels nicht als zu erledigende Aufgabe an, aber jetzt im direkten Vergleich höre ich schon, dass die Basssaiten im Vergleich zu meinem Klavier schon recht "dumpf" sind. Kann ein Wechsel der Basssaiten im eigenen Haus stattfinden und wie teuer würde das circa werden? Oder bekomme ich den Klang mit Intonation, Hammerkopfabziehung etc auch wieder schöner? Hat da jemand Ahnung? 😅
Ja du hast recht, der Lack sollte wohl mal glänzend sein, richtig matt ist was anderes. Ich habe keine Ahnung, ob das Schellack ist. Der Flügel ist laut Seriennummer von 1964/1965. Ich würde zumindest vermuten, dass das dann schon Polyesterlack sein wird.
Verbessern möchte ich über kurz oder lang nur den Klang.
 

...Nachtrag: eigentlich gefällt mir nur das erste d im Bass nicht. Kann man auch einfach eine eine einzelne Saite tauschen? :D
 
Kann man auch einfach eine eine einzelne Saite tauschen?
Kann man. Aber warte erst mal den Stimmer ab*. "D gefällt mir nicht" kann alles Mögliche sein und muss nicht an der Saite liegen.

Staub Resoboden: https://www.demmer-piano.de/zubehoer/pflegemittel/jahn-resonanzboden-reinigungsstab

*) warte überhaupt erst mal ab, bis sich das Instrument gesetzt hat. Das wird seinen Klang in den nächsten Wochen/Monaten eh noch bissel verändern.
 
Kann man. Aber warte erst mal den Stimmer ab*. "D gefällt mir nicht" kann alles Mögliche sein und muss nicht an der Saite liegen.

Staub Resoboden: https://www.demmer-piano.de/zubehoer/pflegemittel/jahn-resonanzboden-reinigungsstab

*) warte überhaupt erst mal ab, bis sich das Instrument gesetzt hat. Das wird seinen Klang in den nächsten Wochen/Monaten eh noch bissel verändern.
Vielen Dank für die Tipps! Ja, als erstes steht dann sowieso erstmal die Stimmung an, ich vermute, ich muss ihn vielleicht mehr als 1x stimmen lassen, da er laut Auskunft des Vorbesitzers in den letzten 2, 3 Jahren keine Stimmung erfahren hat. Aber das dumpfe d wird sich vermutlich damit nicht beheben lassen. Aber vielleicht bringt da tatsächlich das Hammerkopfabziehen oder die Intonation was.
Oder vielleicht kann/muss man auch die Saite einfach reinigen?

war ein stark verkürzter Betrag von mir, sorry.
Ausführlich:
Es ist kein Problem eine einzelne Bass-Saite ambulant zu wechseln.
Nur kann es sein, dass dieser eine Ton dann an und mit Schönheit heraussticht, zumal Du erwähnst,
dass Du den Eindruck hast, dass da was dumpf klingt.
So besser?

Viel besser, danke 🙂
 
Ich bekomm die Fotos am Handy leider nicht gedreht :D das ist er, mein neuer alter Flügel! Wie gesagt, er ist mit ordentlich Patina und matt, aber das find ich ziemlich charismatisch 😀 und er braucht definitiv die Intonation, Regulation und ne Stimmung. Ich denke auch, dass ich ihm irgendwann neue Saiten verpassen möchte. Muss er dafür in die Werkstatt oder kann sowas vor Ort gemacht werden? Und bekomm ich den Resonanzboden selbst vom Staub befreit? Da hat sich ordentlich was angesammelt. Mein Klavier, das ihr auf dem 2. Bild im Hintergrund sehen könnt, klingt aktuell noch besser, mal schauen, was sich mit den ersten Arbeiten daran in Zukunft ändert. Aber ich bin super happy mit dem Flügel 🙂
Den Anhang 58102 betrachten
Ist auch „ungedreht“ schön! Glückwunsch zum Instrument! :musik064:
 
War die Katze im Kaufpreis inbegriffen? Sie macht sich jedenfalls gut da oben. Damit ist klar, in wessen Reich der Flügel steht. Also brav um Erlaubnis bitten, wenn Du spielen möchtest. Oder besser noch: Schaff Dir ein Digitalpiano an. Das ist für Stubentiger uninteressant.
 

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