Antiken Petrof Flügel restaurieren (bj. 1905)

Hab den Hakenschlüssel mal gegooglet, das sieht so aus als könnte das passen!
Ich seh mal zu, dass ich mir einen besorge.
Ich habe es schon mit einer Zwinge mit Schonpads probiert, keine Chance.
Gute Idee!

Wenn du siehst auf welcher Seite die Verschraubung ist alle paar Stunden mit ganz wenig WD40 einweichen, wirken lassen. Das Zeug kriecht ins Gewinde und lockert die Anrostungen. (WD40 ist ein Rostlöser und Reinigungsmittel, kein Schmierstoff.)
 
Gute Idee!

Wenn du siehst auf welcher Seite die Verschraubung ist alle paar Stunden mit ganz wenig WD40 einweichen, wirken lassen. Das Zeug kriecht ins Gewinde und lockert die Anrostungen. (WD40 ist ein Rostlöser und Reinigungsmittel, kein Schmierstoff.)
So werde ich es machen, danke für die schnelle Hilfe! Ich dachte schon, ich hätte ein teures Klavierwerkzeug kaufen müssen!
 
Guten Abend zusammen,

ich habe die Plattenschraube mit einem Hakenschlüssel lösen können, vielen Dank an @Austro-Diesel für deine Idee!
IMG_9431.jpeg
Den Hakenschlüssel musste ich mehrmals abfeilen damit es gepasst hat, denn obwohl der Schlüssel für 20mm Schrauben gemacht war, hat das bei weitem nicht hingehauen, als Tipp würde ich also empfehlen einen etwas größeren zu nehmen oder gleich einen verstellbaren Schlüssel zu kaufen ;)
Da jetzt alle Schrauben gelöst waren, konnte ich die Platte rausheben!
Das haben wir mit einem Gabelstapler gemacht. Wir haben die Gabel über die Platte positioniert und dann mit einem Spanngurt die Platte an die Gabel gehangen.
Tada:
IMG_9506.jpeg
Habe die Platte nochmal auf Schäden kontrolliert, zum Glück aber keine gefunden. Jetzt steht sie an der Wand und wartet darauf geschliffen und neu lackiert zu werden. Falls jemand dazu Tipps hat nehme ich diese gerne entgegen :)

Nun können wir uns auch den Stimmstock anschauen:

IMG_9509.jpeg
IMG_9511.jpeg
IMG_9512.jpeg

Die oberste Schicht scheint ja aus mehreren aneinander geleimten Teilen zu bestehen, welche nicht mehr ganz zusammenhalten. Ist das schlimm oder kann man da einfach Fisch/Knochenleim zwischen tun?
Außerdem sehe ich einzelne kleine Risse an den Löchern. Gut ist das bestimmt nicht, aber sind die groß genug um Probleme zu verursachen? Falls ja, was soll ich tun?

Schaut euch auch bitte mal das Foto an wo man den gesamten Flügel sieht, unten links vom Resonanzboden ist ein großer Riss, meines Wissens nach ist das aber ein Teil der nicht mitschwingt und somit unwichtig ist. Ich meine das nennt man Toter Boden, richtig? Jedenfalls würde ich das natürlich reparieren, wüsste aber trotzdem gerne, ob das Probleme bereiten könnte.

Das wärs soweit auch schon, an der Mechanik gibt es nicht viel neues, ich habe mit einem Dampfstrahler (Danke für die Idee @agraffentoni) den Filz von der Klaviatur und den Tastenlöchern entfernt. Ich warte allerdings noch bis Meyne aus den Ferien kommen, da ich die Klaviaturstifte ersetzen möchte. Die lassen sich nämlich nicht mehr zufriedenstellend aufwerten. Danach gehts ans Garnieren der Tasten.

Soweit so gut, ich würde mich über ein Feedback oder auch Kritik freuen!

Viele Grüße
Julian
 
Guten Abend zusammen,
ich bin gerade dabei, die Kapseln neu zu Achsen und habe dabei bei manchen ein Problem. Die Stoßzunge die auf dem Achsdraht festgemacht ist wackelt. Also habe ich einen dickeren Draht rein getan. Bei manchen klappt das auch, bei manchen muss ich dann allerdings die Garnierung neu machen. Auch das habe ich gemacht, habe die alte vorsichtig rausgedrückt und geschaut wie dick und breit der Filz ist, dann neu zugeschnitten und einfädelt. Als ich dann aber einen noch etwas größeren Achsdraht rein gemacht habe (Die Stoßzunge hält den anderen ja nicht mehr) wackelt er seitlich noch viel schlimmer als vorher, auch wenn er in die normale Bewegungsrichtung etwas fester sitzt. Kann mir jemand sagen was ich falsch mache? Muss ich den Filz noch breiter schneiden?

Ich würde mich wirklich sehr über ein paar Tipps freuen!

Schönen Abend euch
Julian
 
Guten Abend zusammen,
ich bin gerade dabei, die Kapseln neu zu Achsen und habe dabei bei manchen ein Problem. Die Stoßzunge die auf dem Achsdraht festgemacht ist wackelt. Also habe ich einen dickeren Draht rein getan. Bei manchen klappt das auch, bei manchen muss ich dann allerdings die Garnierung neu machen. Auch das habe ich gemacht, habe die alte vorsichtig rausgedrückt und geschaut wie dick und breit der Filz ist, dann neu zugeschnitten und einfädelt. Als ich dann aber einen noch etwas größeren Achsdraht rein gemacht habe (Die Stoßzunge hält den anderen ja nicht mehr) wackelt er seitlich noch viel schlimmer als vorher, auch wenn er in die normale Bewegungsrichtung etwas fester sitzt. Kann mir jemand sagen was ich falsch mache? Muss ich den Filz noch breiter schneiden?

Ich würde mich wirklich sehr über ein paar Tipps freuen!

Schönen Abend euch
Julian

Mach mal Video oder Photo, ich hab jetzt nicht so die rechte Vorstellung da von, was genau Du meinst.

Der Achsdraht muß zwar fest sitzen, sich jedoch in den Kapseln wackelfrei bewegen können.

Sitzt es zu locker, austuchen, bzw. dickere Achse - sitzt es zu stramm, ausreiben, bzw. dünnere Achse.

In der Stoßzunge selbst, hat die Achse fest zu sitzen, bewegen darf sie sich nur in den Garnierungen.
 

Hier sieht man es glaube ich ganz gut, ich finde die Stoßzunge wackelt deutlich zu viel. Aber sonst finde ich, dass die Reibung gar nicht mal so leichtgängig ist, um dieses starke Wackeln zu erklären.
Oder täusche ich mich nur und das ist viel zu leichtgängig? :016:
 

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Hier sieht man es glaube ich ganz gut, ich finde die Stoßzunge wackelt deutlich zu viel. Aber sonst finde ich, dass die Reibung gar nicht mal so leichtgängig ist, um dieses starke Wackeln zu erklären.
Oder täusche ich mich nur und das ist viel zu leichtgängig? :016:

Das "seitliche Spiel" der Stoßzunge ist nicht gut.

In der Stoßzunge selbst, muß die Achse fest sitzen, bewegen darf sich die Achse nur in der Kapsel, aber auch nicht seitlich.

Bevor Du Dich jetzt ans austuchen machst, kontrolliere ob die Achse in der Stoßzunge (holz) festsitzt - wenn nicht, hast Du ein Problem; dann müßten wohl erst einmal die Löcher in der Stoßzunge gedübelt und neu gebohrt werden.
 
Das "seitliche Spiel" des Hebegliedes ist nicht gut.

Im Hebeglied selbst, muß die Achse fest sitzen, bewegen darf sich die Achse nur in der Kapsel, aber auch nicht seitlich.

Bevor Du Dich jetzt ans austuchen machst, kontrolliere ob die Achse im Hebeglied (holz) festsitzt - wenn nicht, hast Du ein Problem; dann müßten wohl erst einmal die Löcher im Hebeglied gedübelt und neu gebohrt werden.
Alles klar, werde ich gleich mal kontrollieren.
Ich habe auch schon überlegt, die Hebeglieder einfach auszutauschen aber ich glaube die werden in dieser Art nicht mehr produziert, oder habt ihr eine Ahnung wo es das geben könnte?

Vielen Dank für die Hilfe Henry und Toni!
 
Habe ich mir schon gedacht, aber dann versuche heute nochmals mein Glück und berichte dann.
Eine andere Frage habe ich noch.
Der Steg weist oben mehrere kleine Risse auf, weswegen ich probieren möchte, das Stegdoppel zu ersetzen. Dazu habe ich mir schon zahlreiche Videos angeschaut, und habe auch schon einen Plan wie ich das ganze angehen würde.
Ich würde auch vorher aus einer normalen Holzplatte ein Test machen, um das abstechen etwas zu üben.
Was mir aber nicht ganz klar ist, wo man das Holz herbekommt. Das soll ja kanadischer Ahorn oder Buche sein, aber es wird immer betont, dass es stehende Jahresringe aufweisen muss. So etwas finde ich leider nirgendswo.
Piano Lang aus Aachen hat bei seinem Video schichtverleimte Buche benutzt, aber aus amerikanischen Foren lese ich, dass das nicht sehr elegant gelöst wäre, da der Klang nicht gut durch die Schichten und den Leim wandern kann, was schonmal plausibel klingt. Wie steht ihr dazu, macht das einen merkbaren Unterschied? Muss es Massivbuche sein oder darf es auch Multiplex sein?
Falls es Massivbuche sein soll, ich habe mich mal erkundigt und habe bei einem Klavierhändler ein Angebot für ein 70x35x1,2cm Brett aus Buche mit stehenden Jahren für 160€ bekommen. Das klingt für mich sehr teuer, da wäre Multiplex aus Buche ja günstiger.. Aber wenn es Massiv sein muss dann werde ich das wohl schlucken müssen. :002:
Würde mich sehr über eure Meinungen freuen!
Julian
 
Habe ich mir schon gedacht, aber dann versuche heute nochmals mein Glück und berichte dann.
Eine andere Frage habe ich noch.
Der Steg weist oben mehrere kleine Risse auf, weswegen ich probieren möchte, das Stegdoppel zu ersetzen. Dazu habe ich mir schon zahlreiche Videos angeschaut, und habe auch schon einen Plan wie ich das ganze angehen würde.
Ich würde auch vorher aus einer normalen Holzplatte ein Test machen, um das abstechen etwas zu üben.
Was mir aber nicht ganz klar ist, wo man das Holz herbekommt. Das soll ja kanadischer Ahorn oder Buche sein, aber es wird immer betont, dass es stehende Jahresringe aufweisen muss. So etwas finde ich leider nirgendswo.
Piano Lang aus Aachen hat bei seinem Video schichtverleimte Buche benutzt, aber aus amerikanischen Foren lese ich, dass das nicht sehr elegant gelöst wäre, da der Klang nicht gut durch die Schichten und den Leim wandern kann, was schonmal plausibel klingt. Wie steht ihr dazu, macht das einen merkbaren Unterschied? Muss es Massivbuche sein oder darf es auch Multiplex sein?
Falls es Massivbuche sein soll, ich habe mich mal erkundigt und habe bei einem Klavierhändler ein Angebot für ein 70x35x1,2cm Brett aus Buche mit stehenden Jahren für 160€ bekommen. Das klingt für mich sehr teuer, da wäre Multiplex aus Buche ja günstiger.. Aber wenn es Massiv sein muss dann werde ich das wohl schlucken müssen. :002:
Würde mich sehr über eure Meinungen freuen!
Julian
Für den Stegdoppel würd ich besser Ahorn verwenden - Buche nimmt man heut so gut wie gar nicht mehr daher.

Schichtlagenholz ist zwar billig, sieht aber scheiße aus und ist klanglich jetzt auch nicht so optimal.

Wichtig, bevor Du Dich an den Steg ranmachst, erst einmal eine Schablone des alten Stegdoppels anfertigen, und zwar wenn er noch entstiftet auf dem Steg selbst liegt.

Die wirst Du brauchen, sobald der neue Stegdoppel aufgeleimt ist.

Es ist auf jeden Fall sinnvoll, das abstechen erst einmal an einem Stück Probeholz zu üben, hier muß jeder Handgriff sitzen, will man den neuen Stegdoppel nicht schon im Vorfeld ruinieren.

Auch wirst Du den neuen Stegdoppel nicht einfach mal so festkleben können, hier braucht es Schrauben um ausreichend Druck ausüben zu können.

Ist der Leim abgebunden und der Doppel fest, kann man die Schrauben dann durch Ahorndübel ersetzen.
 

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